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Logik des Ortes

von SusanQ

Kapitel 1

Prolog

„Medizinischer Notfall! Zwei Personen direkt auf die Krankenstation beamen!“

Als die Worte McCoys aus dem Brückenlautsprecher drangen, klang seine Stimme gefasst und professionell. Kirk saß in seinem Kommandosessel und sah vor seinem inneren Auge förmlich, wie sich der Arzt, während er diese Worte aussprach bereits um seinen Patienten kümmerte – ihn, so gut es die Umstände zuließen, medizinisch versorgte.

Kirk erhob sich und sagte beim hinausgehen: „Ich bin auf der Krankenstation. Sulu, Sie haben die Brücke.“ Er wollte von McCoy wissen, welches Mitglied diesen medizinischen Notfall ausgelöst hatte und von Spock, dem Leiter des Außenteams, wollte er wissen wie es dazu gekommen war.

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Auf der linken Seite, knapp unterhalb des Haaransatzes klaffte eine hässliche, stark blutende Wunde, die McCoy gerade zu verschließen beabsichtigte. Seine Uniform war über und über mit dem grünen Blut des Vulkaniers beschmiert und der Blick des Arztes verhieß nichts gutes.

Kirk trat an den OP-Tisch heran, legte eine Hand auf die Schulter des Patienten, sah ihm ins Gesicht und blickte dann zu McCoy auf. „Wie ist das passiert?“

„Komm mit, Jim. Er braucht jetzt Ruhe.“ McCoy ergriff den Arm des Captains und wollte ihn in sein Büro führen.

„Pille, verdammt! Ich will wissen, wie das passiert ist.“

„Schwester Chapel, reinigen Sie die Wunde und bringen Sie Mr. Spock dann mit einem Pfleger in den intensivmedizinischen Raum, Danke.“

„Pille…“, erklang nun wieder eindringlich die Stimme des Captains.

„Ich weiß es nicht“, antwortete der Arzt ebenso eindringlich. „Die Mission verlief absolut normal. Spock machte seine üblichen Tricorderanalysen und ich sammelte mit dem Botaniker zusammen Proben der heimischen Flora, als er plötzlich auf mich zugerannt kam, irgend etwas rief und dann direkt vor mich sprang. Er wurde von einer Art Projektil getroffen. Ich weiß nicht woher es kam. Es war irgendwie biologisch. Ich habe es gerade aus seinem vorderen linken Stirnlappen entfernt.“

„Was heißt hier *irgendwie biologisch*?“, wollte Kirk nun wissen.

„Es war auch irgendwie kristallin. Ich habe es in das Labor der Xenobotanik geschickt. Dort wird es analysiert, auch wenn ich nicht glaube, daß das Spock in irgend einer Weise weiterhelfen wird.“

Kirk sah ihn bestürzt an und fragte entgeistert: „Was?“ Ein nervöser Blick glitt ziellos durch den Raum und verharrte dann plötzlich auf dem Arzt. „Was kann ihm dann helfen?“

„Er ist kräftig genug. Ich nehme an Spock hat die vulkanische Heiltrance bereits eingeleitet. Ansonsten können wir nur abwarten wie es ihm geht, wenn er wieder aufwacht.“

„Ich hoffe für dich, Pille, dieses *wenn* ist kein *falls*.“

Der Captain war sichtlich aufgebracht und für einen Außenstehenden hätte dieser Satz vermutlich so geklungen, als habe er dem Mediziner gerade einen Vorwurf gemacht, aber dem war nicht so. Kirk wusste ganz genau, daß dies wieder einmal eine dieser Situationen war, in denen sich seine beiden engsten Freunde gegenseitig das Leben gerettet hatten.

„Keine Angst. Er wird wieder aufwachen. – Es ist nur eine Frage der Zeit“, beruhigte McCoy seinen Freund.

Beinahe abwesend und eher zu sich selbst sprechend, murmelte Kirk beim hinausgehen: „Wie oft habe ich euch schon gesagt, ihr sollt euch auf fremden Planeten in Acht nehmen? – Wie oft?“
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