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Anpassung

von Eilan

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Die Entscheidung ist also gefallen. Ich werde bleiben.

Bleiben auf einem Schiff, auf dem ich ein Quartier tauschen musste, weil ich nicht schlafen konnte. Auf einem Schiff, auf dem ich den Captain fast angebettelt habe mich nicht auf eine Außenmission mitzunehmen. Auf einem Schiff, auf dem ich mich vor eben jenem Captain lächerlich gemacht habe, als ich beim Anblick einiger Toter wie ein Kleinkind anfing zu schreien. Und auf einem Schiff, das ich fast zerstört habe, weil ich eine Sprache nicht schnell genug gelernt habe.

Ich weiß, dass so gut wie jeder Absolvent der Sternenflotten-Akademie auf der Stelle mit mir tauschen würde. Es ist eine Ehre auf der Enterprise zu sein, fremde Welten erforschen zu dürfen. Und ich kriege hier die Gelegenheit, meine Kenntnisse anzuwenden. Etwas, auf das ich jahrelang vorbereitet wurde.

Doch am Ende war es der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser.

Ich habe es zwar geschafft die Katastrophe abzuwenden - und ich weiß immer noch nicht genau, wie - aber jeder der auf der Brücke war, hat gesehen, wie es mir dabei zumute war. Ich hatte Angst. Todesangst. Vor dem Versagen, vor den Konsequenzen meiner Handlungen.

Doch am meisten vor der Angst selbst.

Ich war schon immer ein ängstlicher Mensch. Klaustrophobie ist kein Fremdwort für mich. Zu viele Menschen um mich herum machen mich nervös. Was mir bis jetzt Freude machte, war das Lehren.

Ich denke nicht, dass ich dazu hier viel Gelegenheit kriegen werde. Dafür aber zum Lernen.

Phlox hatte irgendwo Recht. Wieso lehre ich nicht auf der Akademie? Irgend etwas in mir scheint auf diese Umgebung, die Atmosphäre auf diesem Schiff, meinem Arbeitsplatz, anzusprechen und sich dafür entschieden zu haben. Und dieses Etwas scheint dafür zu sorgen, dass ich mich langsam aber sicher anpasse.

Ich nehme auch langsam mehr von den Menschen um mich herum wahr. Captain Archer und Sub-Commander T'Pol, die so unterschiedlich sind und dadurch selbst wenn auf der Brücke nichts passiert, den Arbeitsalltag interessant machen. Malcolm Reed, der Sicherheitsoffizier, ein schüchterner Mann mit einer unheimlich starken Begeisterung für Waffen und einem Drang, an einer Außenmission teilnehmen zu dürfen. Charles 'Trip' Tucker, der immer wieder für allgemeine Erheiterung sorgt mit seinen Sprüchen und seiner immerguten Laune. Und Doktor Phlox, der mir den Anstoß dazu gab, doch auf der Enterprise zu bleiben.

Irgendwie mag ich sie alle. Und so schwer es auch ist, unter Druck innerhalb von Minuten oder gar Sekunden das Richtige zu tun und zu sagen, so sehr mag ich es auch. Es ist eine Herausforderung. Eine, die ich gerne wenigstens für eine Weile annehme.

Es ist gar nicht so schwer, sich anzupassen.

Ende
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