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Spielchen

von Kassandra

Kapitel 2

Sie hatten sich wieder alle im Konferenzraum eingefunden. Riker eröffnete die Sitzung. "Nun Geordi, Data, Wes, was haben Sie herausgefunden?"

"Tja, bedauerlicherweise nicht viel", sagte Geordi. "Im Quartier des Captains haben wir keine Hinweise auf Transporter wie unsere entdeckt. Keine Reststrahlung. Nichts."

"Das einzige, was wir entdeckt haben", erklärte Data, "ist ein sehr geringer Überschuss an Neutrinos, aber wir wissen nicht, was das zu bedeuten hat. Es könnte auch gar nichts mit unserem Problem zu tun haben."

"Allerdings", mischte sich Wesley mit einem Seitenblick auf Geordi und Data ein, "wissen wir, dass Neutrino-Emissionen zum Beispiel von Wurmlöchern verursacht werden. Die Spuren sind aber sehr gering."

Deanna Troi runzelte die Stirn. "Mal sehen", sagte sie, "ob ich das jetzt richtig verstanden habe. Sie glauben also, dass man den Captain und Doktor Crusher durch ein Wurmloch transportiert hat?"

"Na ja, eigentlich ist das mehr meine persönliche Theorie", erklärte Wesley verlegen.

Riker sah Geordi und Data an. "Was meinen Sie denn dazu?"

"Wir sind zwar von Wesleys Theorie nicht ganz überzeugt, können Ihnen aber auch keine bessere anbieten", antwortete Data. "Seine Theorie setzt voraus, dass es eine Spezies gibt, die künstlich Wurmlöcher an einer beliebigen Stelle im Raum erzeugen kann, denn wir schließen ein natürliches Wurmloch aus. Und diese Spezies muss auch noch ein Interesse daran gehabt haben, Captain Picard und Doktor Crusher zu entführen."

"Eindeutig ein Angriff gegen uns", knurrte Worf. Er sah aus, als hätte er am liebsten irgendetwas zertrümmert.

"Wutausbrüche werden dem Captain nicht nützen", versuchte Riker Worf zu beruhigen. "Ich schlage vor, wir gehen der Wurmlochtheorie nach, da sie im Moment die wahrscheinlichste ist. Sehen Sie das auch so?"

Die Offiziere nickten.

"Also", wandte sich Riker an Wesley, LaForge und Data, "was ist dann unser nächster Schritt?"

Data nickte Geordi zu, der daraufhin mit seinen Ausführungen begann. "Es ist klar, dass wir die andere Seite des Wurmlochs finden müssen. Wegen der nur sehr geringen Neutrinowerte können wir davon ausgehen, dass Doktor Crusher und Captain Picard nicht sehr weit transportiert wurden. Wir kennen allerdings keine genauen Werte. Ich schlage also vor, dass wir zu dem zum ungefähren Zeitpunkt des Verschwindens nächsten Sonnensystem fliegen und dort nach ungewöhnlichen Neutrinowerten scannen."

Riker seufzte. "Es ist also reine Glückssache, ob wir das richtige System erwischen oder nicht?"

"So ist es, Sir", bestätigte Wesley niedergeschlagen.

• • •

Beverly Crusher beugte sich über den Monitor in ihrem Büro und studierte noch ein weiteres Mal die Daten ihrer und Jean-Lucs Untersuchungen, wie sie es bestimmt schon ein Dutzend Mal zuvor getan hatte. Aber außer stechenden Kopfschmerzen hatte ihr das Ganze nichts eingebracht. Sie lehnte sich im Sessel zurück und massierte sich die Schläfen. Es half nicht. Also beschloss sie, sich selbst eine Dosis Schmerzmittel zu verschreiben. Sie ging aus ihrem Büro hinaus zum Medikamentenschrank, öffnete ihn und suchte nach der passenden Ampulle. Als sie sie gefunden hatte, nahm sie einen Injektor aus einer Schublade und lud ihn mit dem Medikament auf. Dann setzte sie sich auf eines der Krankenbetten und entlud den Injektor in ihren Hals. Beverly verspürte ein leichtes Kribbeln, als sich das Medikament in ihrem Körper verbreitete. Eigentlich hätte die Wirkung sofort einsetzen sollen, doch die Kopfschmerzen waren immer noch da.

Das machte Beverly stutzig. So etwas durfte gar nicht passieren. Dieses Medikament war vollkommen zuverlässig und stark. Es hatte bis jetzt bei jedem Patienten gewirkt, auch schon bei ihr selbst. Selbst wenn die Schmerzen nicht ganz weggingen, so hätte sich wenigstens eine Linderung einstellen müssen. Aber nichts passierte.

Beverly musste ziemlich niedergeschlagen ausgesehen haben, denn plötzlich ertönte eine Stimme hinter ihr. "Geht es Ihnen gut, Doktor Crusher?"

Automatisch antwortete sie: "Ja, mit mir ist alles in Ordnung. Nur ein wenig Kopfschmerzen."

"Dann bin ich ja beruhigt", lautete die Antwort. Erst jetzt sah Beverly sich nach dem Mann um, der so besorgt gewesen war. Er hatte sich schon wieder ein wenig zur Seite gedreht und war nur noch im Profil zu sehen. Trotzdem wusste Beverly sofort, dass sie diesen Mann noch nie gesehen hatte, ja dass sie sogar von seiner Spezies noch nie gehört hatte. Er hatte einen länglichen Kopf, der nur oben mit Haaren bedeckt war. Seine Haut schimmerte grünlich. Ihr Blick fiel auf seine Hände. Die Finger daran konnte sie nicht zählen, es waren jedenfalls mehr als fünf. Außerdem waren sie wesentlich länger als bei Menschen.

*Irgend etwas stimmt hier nicht*, dachte Doktor Crusher. Meine Geräte funktionieren nicht richtig, die Medikamente wirken nicht und außerdem laufen hier Ärzte herum, die ich überhaupt nicht kenne.

Und alles hatte mit diesem merkwürdigen Blitz heute morgen angefangen. Sie musste unbedingt mit Jean-Luc sprechen.

• • •

Die Offiziere saßen noch immer im Konferenzraum. Sie versuchten, zu entscheiden, von welchem Sonnensystem der Transport wahrscheinlich ausgegangen war.

"Computer, nenne das zum Zeitpunkt von acht Uhr Bordzeit heute morgen der Enterprise am nächsten gelegene Sonnensystem", befahl Data.

"Das Sternensystem mit der Registrierungsnummer Sigma-0157."

"Gibt es weitere Informationen über dieses System?", sagte Data.

"Positiv. Von einer Kartographierungssonde der Klasse zwei, die den Stern vor vier Jahren erreichte. Wünschen Sie, die Informationen zu hören?"

"Ja", sagte Data vollkommen ruhig. Riker beneidete ihn ein wenig, Er wäre vor lauter Ungeduld am liebsten aufgestanden und auf und ab gegangen. Aber das würde alle nur noch nervöser machen.

"Sigma-0157, gelber Stern der Klasse II; vier Planeten; Klasse-M Planeten wurden nicht registriert. Wünschen Sie weitere Informationen?"

Diesmal war es Riker, der befahl: "Nein. Sind in der näheren Umgebung Sternensysteme mit Planeten der Klasse M verzeichnet?"

"Es sind keine Aufzeichnungen vorhanden."

Mit einem Seufzen drehte Riker sich im Sessel herum. "Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als es zu riskieren. Oder hat jemand von Ihnen gerade in diesem Augenblick noch irgendeine geniale Idee?"

Alle schüttelten missmutig die Köpfe, aber am niedergeschlagensten schien Wesley zu sein, der sonst die genialen Einfälle für sich gepachtet hatte. "Nein, Sir", sagte er.

"Dann erkläre ich diese Besprechung für beendet. Wegtreten."

Dann hob Riker den Kopf, so wie es sich viele Offiziere angewöhnt hatten, wenn sie über das Kommunikationssystem sprachen.

"Riker an Navigation."

"Hier Fähnrich Garcia", meldete sich der diensthabende Navigator.

"Setzen Sie sofort Kurs auf das System Sigma-0157. Warp acht", befahl Riker.

Die Bestätigung kam sofort: "Aye, Sir."

Durch die Fenster des Konferenzraumes konnte Riker beobachten, wie die punktförmigen Sterne sich während des Warp-Sprunges zu langgezogenen Linien verformten, um dann mit unglaublicher Geschwindigkeit an der Enterprise vorbeizuziehen.

• • •

Beverly war kurz davor, sich beim Computer nach Jean-Lucs Aufenthaltsort zu erkundigen, als er auch schon durch die Tür der Krankenstation kam.

Bevor er etwas sagen konnte, schlug sie vor: "Lassen Sie uns in mein Büro gehen."

Dort angekommen sagten beide wie aus einem Munde: "Hier stimmt etwas nicht!" und konnten sich danach beide ein Schmunzeln nicht verkneifen.

"Zwei große Geister, ein Gedanke", scherzte Picard. Dann wurde er wieder ernst. "Wenn wir beide das gleiche Empfinden haben, dann ist das ja schon fast eine Bestätigung, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Also, was ist Ihnen aufgefallen?"

"Eigentlich sind es nur mehr oder weniger Kleinigkeiten. Zuerst einmal unsere Untersuchungsergebnisse. Dann wollte ich mir eben ein Mittel gegen Kopfschmerzen verabreichen, und es wirkte nicht, obwohl es an sich sehr zuverlässig ist. Das, was aber eigentlich den Ausschlag gab, war dieser unbekannte Arzt, der hier plötzlich auftauchte."

"Ein unbekannter Arzt?", fragte Picard, einer Ahnung folgend. "Ein Extraterrestrier, blaßgrüne Haut, rote Augen, länglicher Kopf?"

Beverly blickte ihn überrascht an. "Woher wissen Sie das?"

"Ich hatte oben auf der Brücke eine Begegnung mit einer unbekannten Frau einer Spezies, die auf diese Beschreibung passt. Vorher hatte ich auch schon so ein Gefühl, dass etwas nicht stimmt, konnte aber nichts Konkretes vorweisen. Die Crew benahm sich irgendwie anders. Als ich von der Krankenstation auf die Brücke kam, hatte Riker mit der Untersuchung meines Quartiers noch nicht einmal angefangen. Das machte mich stutzig. Aber diese Frau gab auch bei mir den letzten Ausschlag. Tja, und nun bin ich hier."

"Also wir beide glauben, dass das alles hier", sie gestikulierte, "irgendwie falsch ist. Für mich heißt das, dass entweder die gesamte Enterprise-Crew verändert wurde und nur wir nicht, oder..."

"Oder, dass wir nicht mehr auf der Enterprise sind", beendete Picard den Satz.

"Da den von der Crew durchgeführten Untersuchungen nicht zu trauen ist, schlage ich vor, wir führen unsere eigenen Untersuchungen durch", meinte Beverly.

Sie griff nach ihrem Tricorder und strebte zur Tür.

"Das ist die vernünftigste Idee, der mir heute zu Ohren gekommen ist", bemerkte er und folgte ihr.

Aus einer Nische heraus beobachtete der unbekannte Arzt, wie Doktor Crusher und Captain Picard die Krankenstation verließen.

• • •

Riker saß in seinem Kommandosessel auf der Brücke und trommelte nervös mit den Fingern auf der Lehne, was ihm tadelnde Blicke von Counselor Troi einbrachte. Also hörte er auf. Er musste sich nun mal damit abfinden, dass er im Moment nichts tun konnte außer zu warten. Wesley Crusher hatte Fähnrich Garcia abgelöst und saß nun hinter dem Navigationspult. Auch er schien nicht glücklich mit seiner Untätigkeit zu sein und überprüfte deshalb alle paar Minuten ihren Kurs.

Schließlich hielt Riker es nicht mehr aus und wandte sich an Wesley: "Fähnrich, wie lange noch bis Sigma-0157?"

"Noch genau 23 Minuten."

"Dann erhöhen Sie auf Warp 9."

"Aye, Sir."

Riker begann, wieder mit den Fingern auf der Lehne zu trommeln. Deanna Troi seufzte.

• • •

Als Jean-Luc und Beverly das Quartier des Captains betraten, wurden sie schon erwartet. Die beiden Extraterrestrier hatten es sich in seinem Lesesessel und auf dem Bett bequem gemacht.

Alles in Picard drängte danach, sich einen von ihnen zu packen und ihm einmal kräftig die Meinung zu sagen. *Bleib' diplomatisch, Jean-Luc*, ermahnte er sich selbst. Und er berührte Beverly beruhigend am Arm. Sie stand offensichtlich auch kurz vor der Explosion.

"Wer sind Sie? Und warum haben Sie uns von unserem Schiff heruntergeholt?", fragte Picard ruhig.

Die Frau auf dem Bett richtete sich auf. "Siehst du, Kenor? Ich hatte Recht. Sie haben die Täuschung bemerkt", freute sie sich. "Sie sind doch intelligent. Damit schuldest du mir jetzt schon insgesamt fünftausenddreihundertundzwanzig Zapis."

"Ist ja schon gut", knurrte Kenor. "Irgendwann gewinn' ich's zurück, das schwör' ich dir."

"Einen Moment mal", unterbrach Beverly in bedrohlichem Ton. Die Köpfe der Außerirdischen drehten zu ihr herum. "Soll das heißen, dass das alles hier, die Entführung, die Nachbildung unseres Schiffes, nur Gegenstand einer läppischen kleinen Wette war?"

"Ja, natürlich", sagte Kenor unschuldig.

Picard ereiferte sich wütend: "Aber Sie können doch empfindungsfähige Individuen nicht benutzen, um Ihre Spiele zu spielen. Wenn Sie wissen wollten, wie intelligent wir sind, warum haben Sie nicht einfach mit uns geredet?"

"Dann wäre es ja überhaupt kein Spaß mehr", erklärte Kenor. "Und ansonsten haben Leva und ich doch nichts zu tun."

"Das ist wahr", stimmte ihm Leva zu. "Kenor und ich sind die einzigen Qelvani auf diesem Planeten. Und sehen Sie ihn sich doch an!" Leva vollführte eine kleine Geste mit ihrer Hand.

Plötzlich lösten sich die vertrauten Konturen von Jean-Lucs Quartier auf und sie standen auf trockener roter Erde. Rostbraune Gaswolken umwaberten sie. Um Jean-Luc und Beverly hatte sich ein Kraftfeld aufgebaut, das die Atmosphäre fernhielt, die - Beverly hatte da keinen Zweifel - für Menschen bestimmt hochgiftig war.

"Ja, sehen Sie sich diesen trostlosen Felsblock im Weltraum an", wiederholte Leva verzweifelt. "Wir sind hier gefangen."

Kenor unterbrach sie. "Hör auf damit. Wir brauchen uns vor ihnen nicht zu rechtfertigen."

Beverly ignorierte ihn. "Warum sind Sie hier gefangen?", fragte sie neugierig. "Sie konnten uns doch auch hierher transportieren. Warum verschwinden Sie nicht auf dem gleichen Wege von hier?"

"Sag' ihnen nichts!", forderte Kenor. "Sie sind uns unterlegen. Es geht sie überhaupt nichts an."

"Seit Sie uns entführt haben, geht es uns schon etwas an", bemerkte Picard gereizt, der interessiert die Meinungsverschiedenheit der Qelvani verfolgte.

"Ich sage ihnen, was ich will! Du hast mir nichts zu verbieten!", schrie Leva Kenor an und stampfte mit dem Fuß auf. Dann wandte sie sich Beverly zu und sprach wieder mit ruhigerer, aber verzweifelter Stimme. "Wir können diesen Planeten nicht verlassen, denn wir sind auf ihn eingestellt. Wenn wir ihn verlassen, sterben wir. Das sichert unseren Führern zu, dass wir unsere Aufgabe hier auch tatsächlich vollenden und FolQelva für unser Volk terraformen."

"Das gibt ihnen aber immer noch nicht das Recht, Personen zu entführen, und sie für Ihre Spiele zu benutzen, nur weil Ihnen langweilig ist", sagte Picard eindringlich.

"Aber es ist doch niemand verletzt worden", verteidigte sich Leva. "Alle Personen wurden wieder auf vorbeikommende Schiffe zurücktransferiert."

"Aber das können Sie trotzdem nicht machen", sagte Beverly. "Sie mögen die Leute ja physisch nicht verletzen, aber psychisch könnten Sie ihnen großen Schaden..."

Kenor hatte mit unterdrückter Wut zugehört, doch jetzt konnte er sich nicht länger zurückhalten. Er sprang von Picards Lesesessel auf und unterbrach Doktor Crusher barsch. "Wir tun es, weil wir dazu in der Lage sind. Jede Abwechslung ist uns hier recht. Außerdem fügen wir tatsächlich niemandem ernsthaften Schaden zu." Mit einem Seitenblick auf Leva fuhr er verächtlich fort: "Aber das ist nur ihr zu verdanken. Sie setzt sich jedes Mal dafür ein, die unterentwickelten Wesen zu verschonen. Aber diesmal ist sie zu weit gegangen. Sie hätte Ihnen unsere Geschichte nicht erzählen dürfen." Er ging langsam auf Picard zu.

"Aber ich habe Recht. Wir dürfen sie nicht verletzen", verteidigte sich Leva. Sie erhob sich hastig und schob sich zwischen die Offiziere und Kenor, um den Captain und die Ärztin wenn nötig zu schützen. "Töte sie nicht! Bitte Kenor! Das Spiel hört hier auf!"

Kenor sah Leva längere Zeit an. Die Starfleet-Offiziere konnten ihm den inneren Kampf ansehen.

"Wenn Sie uns töten, werden viele unserer Leute kommen, und die werden Ihnen dann allein durch die Überzahl nicht mehr unterlegen sein", versuchte Doktor Crusher ihn zu überzeugen. Auch der Captain meldete sich jetzt zu Wort. "Überlegen Sie sich gut, was Sie jetzt tun. Denn Doktor Crusher hat absolut recht."

Kenor musterte sie beide und sah schließlich Leva an. Dann fuhr er fort. "Vor Ihnen habe ich keine Angst. Ich tue das nur Leva zuliebe. Sie ist schließlich die einzige Gesellschaft, die ich hier habe. Ihr Schiff nähert sich uns. Ich werde sie dorthin zurücktransportieren."

Picard wollte ihn unterbrechen, doch Kenor ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

"Ich weiß, Sie wollen uns verbieten, auch weiterhin Lebewesen hierher zu bringen. Aber lassen Sie mich Ihnen sagen, dass Sie nicht in der Position sind uns aufzuhalten. Sie glauben, Sie haben unsere Technik und ihre enormen Möglichkeiten gesehen, aber das war noch lange nicht alles. Das nächste Mal wird Leva mich nicht zurückhalten können. Ich werde diesen Planeten verteidigen, sollten Sie zurückkehren."

Bevor einer von ihnen noch ein Wort sagen konnte, raubte ein greller Lichtblitz Beverly und Jean-Luc die Sinne.

• • •

"Noch zwei Minuten bis Sigma-0157", meldete Fähnrich Crusher.

Rikers Ungeduld näherte sich dem Höhepunkt.

"Mr. Data, starten Sie einen Scan des Sonnensystems und vergleichen Sie ihn mit den Werten aus dem Computer."

"Aye, Sir."

Data arbeitete schweigend an seiner Konsole und Will Riker trommelte mit den Fingern auf seiner Lehne. Deanna Troi ignorierte es.

"Sir, um den dritten Planeten des Sonnensystems hat sich soeben ein Kraftfeld aufgebaut", meldete Data.

"Um den gesamten Planeten?", fragte Wesley erstaunt. "Das muss eine enorme Menge an Energie verschlingen."

"Fähnrich Crusher, setzen Sie Kurs auf...", begann Riker, wurde aber von einem Kom-Ruf unterbrochen.

"LaForge an Riker."

"Riker hier. Sprechen Sie."

"Ich habe eine gute Nachricht, Sir. Captain Picard und Doktor Crusher sind soeben wieder an Bord zurückgekehrt, und zwar hier in Captain Picards Quartier."

Wesley Crusher seufzte vor Erleichterung und Riker hätte es ihm am liebsten gleichgetan.

Er fragte stattdessen: "Wie geht es ihnen?"

"Soweit ich das sagen kann, ganz gut. Sie sind nur noch ein wenig desorientiert... Warten Sie mal einen Augenblick..." LaForge unterhielt sich leise mit jemandem und Riker konnte ihn nicht verstehen. Dann war Geordi wieder in der Leitung. "Captain Picard will Ihnen mitteilen, dass Sie dem dritten Planeten des Systems vorerst nicht zu nahe kommen sollen."

"Danke, ich habe verstanden. Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie die beiden auf die Krankenstation bekommen. Und dann will ich Ihren Bericht hören. Riker Ende."

Obwohl Beverly und Jean-Luc beharrlich dagegen protestiert hatten, verließen sie sein Quartier diesmal ausgestreckt auf Antigrav-Liegen. Doktor Selar war in dieser Hinsicht unerbittlich gewesen. Sie und ihr Medo-Team waren beruhigender Weise schon nach einer Minute und fünfzehn Sekunden eingetroffen.

Ein Team von Technikern und Wissenschaftsoffizieren unter der Leitung von Data arbeitete schon an der Untersuchung des zweiten Transports, ohne dass Picard einen entsprechenden Befehl hätte formulieren müssen.

Beverly war schon auf dem Weg zur Krankenstation, aber aus dem Flur hörte der Captain noch ihre Stimme: "Jean-Luc, das nächste Mal frühstücken wir aber bei mir!"

"Aber dann hoffentlich ohne unliebsame Zwischenfälle!", lachte er.

Dann wurde auch seine Antigrav-Liege zur Tür hinausgeschoben. Noch im Türrahmen richtete sich der Captain halb auf und wandte sich an Data, der von seinem Tricorder aufsah. "Commander, ich erwarte dann Ihren Bericht. Oh, und lassen Sie in großem Umkreis um das System Warnbojen platzieren. Wir greifen den Befehlen der Sternenflotte einfach etwas vor."

Das Zischen der Tür, die sich hinter Picard und dem Medo-Team schloss, unterbrach seinen Redefluss, und er sank zurück auf die Liege.

Trotzdem vernahm er mit leisem Entsetzen noch gedämpft durch die Tür die Antwort Datas: "Aye, aye, Sir."

*Ende*
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