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Enterprise-B: Auf großer Fahrt

von Belar

Kapitel 1

„Persönliches Computerlogbuch, Captain John Harriman, Sternzeit 678.934.
Nachdem die Reparaturen, der Schäden an der Enterprise, die durch unseren Zusammenstoß mit dem Nexus entstanden sind, abgeschlossen sind. Kann es nun endlich losgehen. Ich freue mich melden zu können, dass nun die gesamte Besatzung am Dienstag an Bord genommen wurde. Ebenfalls wurden die medizinische Ausrüstung und die Photonentorpedos geliefert. Wir freuen uns alle, darüber, dass es endlich losgeht. Dennoch wird die offizielle Indienststellung des Schiffes durch den tragischen, aber heldenhaften Tod von Captain James T. Kirk überschattet. Ich hätte ihn niemals alleine in den Deflektorraum gehen lassen dürfen. Diese Schuld lastet schwer auf mir. Aber wie um alles in der Welt widerspricht man einer Legende. Jeder an Bord weiß, was geschehen ist. Ich spüre ihre Blicke. Wie soll ich ein Kommando führen, wenn ich in den Augen der Besatzung bereits bei der ersten Mission versagt habe. Sie werden mir nie wieder vertrauen. Einzig und alleine Demora habe ich es zu verdanken, dass ich meinen Posten nicht gegen einen Schreibtischjob im Sternenflottenkommando eingetauscht habe. Sie hat mich in der Kapitänsmesse zwei Stunden lang in die Mangel genommen. Normalerweise steht ein solches Verhalten einem Fähnrich nicht zu, aber was soll ich machen? Sie ist nun mal Sulus Tochter. Allerdings scheint sie die einzige zu sein, die mir noch vertraut. Ich hoffe inständig, dass ich ihr vertrauen nicht auch verliere.

Captain John Harriman, Enterprise – B, Ende!


Captain Harriman lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Es war jetzt eine Woche her, als die Enterprise die El-Aurianischen Flüchtlinge aus dem gravimetrischen Feld des Nexus gerettet hatte. Einzig und allein, Kirk war es zu verdanken, dass die Flüchtlinge und die Enterprise gerettet wurden. Harriman haderte mit seinem Schicksal. Hatte er den Rang des Captains wirklich schon verdient? Würde er, so jung wie er war, in die Verantwortung hineinwachsen? Ihm viel ein, dass sein großes Vorbild, James Kirk, ungefähr in dem selben alter war, als er von Captain Christopher Pike die Enterprise übernahm. Wenn es Kirk schaffte, dann würde er es sicher auch schaffen. Jetzt musste er nur noch diesen ermutigenden Gedanken festhalten und mit neuem Elan an die vor ihm liegende Aufgaben her rangehen.
Er wurde in seinen Überlegungen gestört, als auf seinem Schreibtisch das Computerterminal anfing zu piepen. Er schloss die Reversklappe seiner Uniform und richtete sich auf. Er ging zum Schreibtisch und betätigte die Gegensprechtaste. „Harriman hier! Sprechen sie bitte!“ „Brücke hier. Captain, wir erhalten eine Nachricht vom Flottenkommando. Es ist Admiral Snoden von der Operationsleitung.“
Neue Zweifel kamen in Harriman auf. Snoden der Chef der Starfleetoperationen wollte ihn persönlich sprechen. Wahrscheinlich würde er nun doch sein Kommando verlieren. Warum sonst, sollte Snoden mit ihm reden wollen?
Er atmete tief ein und machte sich für das vor ihm liegende Gespräch bereit. „Ich nehme die Verbindung hier entgegen.“ Informierte Harriman die Kommunikationsoffizierin und setzte sich in seinen Stuhl. Auf dem Bildschirm erschein nun das Symbol des Sternenflottenkommandos und danach das Gesicht von Fleetadmiral Samuel Snoden.
Zu Harrimans Verwunderung wirkte der Admiral eigentlich recht gut gelaunt. Harrimans Zuversicht wuchs.
„Guten Morgen Captain. Ich hoffe ich habe sie nicht geweckt.“ Begann der Admiral. Harriman schüttelte den Kopf. Tatsächlich hatte er in der vergangenen Nacht, gequält von Schuldgefühlen, kein Auge zugemacht.
„Sie stören keineswegs Sir. Was kann ich für Sie tun.“ Verneinte Harriman.
„Mir ist durchaus bewusst, dass die Enterprise erst Morgen das Dock verlassen sollte, aber wir haben einen Notfall in der nähe der Neutralen Zone und die Enterprise ist im Moment das einzige Schiff, das auf die schnelle verfügbar wäre.“ Das Wort Neutrale Zone ließ Harriman aufhorchen. Anscheinend gab es Probleme mit einem der Grenzplaneten. Harriman war schon sehr gespannt, auf welche Mission die Enterprise gehen sollte. „Was ist passiert Sir?“ Fragte er. Snoden blickte ihm durch den Bildschirm direkt in die Augen. „Was ich ihnen jetzt sage, ist als Top Secret eingestuft.“ Verkündete der Admiral. „Sie informieren die Crew erst, wenn sie das Ziel erreicht haben. Verstanden?“ Harriman nickte. „Verstanden Sir!“
Snoden nickte zufrieden. „Also unsere Sensorbojen am Rande der Neutralen Zone haben in der nähe der Kolonie Larus IX in den letzten zwei Wochen romulanische Aktivitäten festgestellt. Wir vermuten, dass die Romulaner den Planeten angreifen wollen. Sie waren schon immer scharf auf die Dilithiumminen und das dort befindliche Forschungsinstitut. Bei der Unterzeichnung des Vertrages von Algeron haben sie zähneknirschend zugestimmt, dass der Planet an die Föderation geht. Wir vermuten, dass sie diesen Makel gerne tilgen wollen.“ Harriman wirkte etwas verwirrt. „Denken sie, dass die Romulaner einen weiteren Krieg beginnen wollen?“ Fragte er ungläubig. „Wir wissen nicht genau was das soll. Der Geheimdienst hat auch keine Hinweise und der romulanische Botschafter hüllt sich in schweigen.“ Sagte der Admiral. „Allerdings denken wir nicht, dass es einen Krieg geben wird. Die Sternenflotte war nie so stark wie im Moment. Ich denke, sie wollen nur mal wieder testen, wie weit wir bereit sind zu gehen. Ihre Befehle lauten: Fliegen sie nach Larus IX, zeigen sie Flagge und tun sie alles, um einen Krieg zu verhindern. Entweder diplomatisch oder anders. Wir denken, wenn die Romulaner das Flaggschiff der Sternenflotte sehen, werden sie es sich vielleicht anders überlegen.“ Harriman nickte. „Wir werden uns sofort auf den Weg machen und uns der Angelegenheit annehmen Sir. Vielen dank für ihr vertrauen.“ Snoden lächelte. „Enttäuschen sie mich nicht John. Snoden Ende!“ Damit endete die Verbindung.

Harriman stand, voller neu gewonnener Zuversicht aus seinem Sessel auf und machte sich gut gelaunt, auf den Weg zur Brücke. Auf dem Gang begegnete ihm Demora Sulu. Sie gingen beide ein Stück ohne etwas zu sagen nebeneinander her. Als sie den Turbolift erreichten, blieben sie beide davor stehen und warteten auf die Kapsel. Als die Kapsel angekommen war, betraten sie diese und gaben als Ziel die Brücke an.
Nach einer Fahrtzeit von einer Minute stoppte die Kapsel und entließ die Insassen auf die Brücke. Demora bezog sofort ihre Station am Steuer, während der Captain das Kommando von seinem Ersten Offizier, Commander Daniel Albert übernahm.
Er betätigte die Rundspruchtaste in der linken Armlehne seines Sessels. „An alle, hier spricht der Captain. Unser Abflug wurde vorverlegt. Ich möchte das Stationspersonal bitten, die arbeiten innerhalb der nächsten halben Stunde zu beenden und das Schiff zu verlassen. Die Besatzung bereitet das Schiff auf den Start vor! Harriman Ende!“ Er deaktivierte das Intercom und nahm von seinem Yeoman Michelle Rodriguez, die Berichte der letzten Nacht entgegen, überflog sie kurz und unterzeichnete sie.
Unbemerkt von ihm näherte sich sein Erster Offizier von hinten dem Kommandosessel. Erst als dieser sich räusperte, nahm ihn Harriman wahr. Harriman entließ seine Sekretärin und wandte sich Commander Albert zu. „Was gibt es Commander?“ Fragte er ihn. Der Commander beugte sich etwas vor und dämpfte seine Stimme, damit sie nicht jeder auf der Brücke hören konnte. „Haben wir neue Befehle vom Flottenkommando?“ Harriman nickte. „Ja, haben wir. Ich darf sie und die Crew aus Gründen der Geheimhaltung nur noch nicht darüber informieren.“ Albert wirkte wenig begeistert davon, dass er über das Ziel und die Art der Mission im Dunkeln gelassen wurde. „Die Sternenflotte wird sicher ihre Gründe dafür haben.“ Stellte er fest. „Sie hat verdammt gute Gründe, glauben sie mir.“ Albert nickte. „Das gefällt mir nicht Sir.“ Harriman konnte ihn gut verstehen, wie konnte eine Besatzung effektiv arbeiten, wenn sie die Natur der Mission nicht verstand? „Mir auch nicht, aber der Admiral hat keine anderen Optionen offen gelassen. Wir müssen uns nun mal an die Befehle halten Commander, tut mir leid.“ Albert winkte ab. „Ist schon in Ordnung, Sir.“ Sagte er und ging auf seine Station.

„Sir das Stationspersonal hat die Enterprise nun verlassen.“ Meldete Lieutenant Commander Sabrina Decker, der OPS Offizier des Schiffes. Harriman drehte seinen Sessel zu ihr um. „Ausgezeichnet. Bitten sie die Dockkontrolle um Starterlaubnis.“ Decker nickte und machte sich an die Arbeit. Harriman drehte seinen Sessel in Richtung Steuer und wartete auf die Starterlaubnis der Dockkontrolle. Schließlich meldete Commander Decker, dass die Starterlaubnis erteilt sei. Harriman bedankte sich und begann, Befehle auszugeben. „Steuer! Verankerungen lösen, Impulstriebwerke Achtern auf ein viertel Impuls.“ Demora bestätigte und machte sich an die Ausführung der Befehle des Captains.

Die Gangway und Kabel wurden von der Enterprise gekappt und eingezogen. Die Impulstriebwerke zündeten und bewegten dass schlanke, weiße Schiff, rückwärts in Richtung der Raumschotten, welche sich öffneten. Als das Schiff der nachgerüsteten Excelsiorklasse die Schotten passiert hatte, drehte Demora den Bug in Richtung des offenen Weltraums. Die Enterprise erhöhte nun auf vollen Impuls und passierte die Utopia Planitia Flottenwerft, die McKinley Station und die Jupiter Station. Schließlich durchquerte die Enterprise den Verteidigungsperimeter des Solsystems und fand sich kurz darauf in freiem Raum wieder.

Harriman ließ den Bildschirm rückwärtige Sicht anzeigen und beobachtete wie die blaue Kugel der Erde immer kleiner wurde. „Wir verlassen nun das Solsystem Captain. Meldete Fähnrich Sulu von der CON. „Danke Fähnrich. Setzen sie Kurs auf Larus IX! Maximum Warp!“ Befahl er. Demora nahm die nötigen Einstellungen vor. „Kurs liegt an Captain.“ Meldete sie. Harriman straffte seinen Uniformpulli. „Beschleunigen!“ Befahl er.

Die Enterprise sprang auf Warp und raste ihrem Ziel, dem Planeten Larus IX entgegen. Niemand an Bord ahnte etwas von den bevorstehenden Schwierigkeiten.

Zwei Tage später trat die Enterprise in das Larussystem ein und steuerte den neunten Planeten an. Das System verfügte über zwei Sonnen des G-Typs. Larus IX war den Sonnen am nächsten. Allerdings war er der einzige Planet der Klasse-M in diesem System. Obwohl es eine Wüstenwelt mit Temperaturen am Tage bis zu 50° und in der Nacht bis zu 35° Celsius war, entschieden sich einige mutige Kolonisten auf diesem Planeten zu siedeln. Es waren Menschen vom Stamme der Tuareg von der Erde, die sich mit Wüsten auskannten und mit dem lebensfeindlichen Klima aufgewachsen sind. Sie waren es, die die ersten Dilithiumvorkommen entdeckt hatten und seither den Abbau betrieben. Ein paar Jahre später, entschied die Sternenflottenabteilung für Astrometrie die beiden Sonnen näher unter die Lupe zu nehmen und errichtete auf dem Planeten eine Basis mit dem Namen „Desert Paradise“ um die Sonnen genauer zu beobachten. Die kleine Basis wuchs in den nächsten 20 Jahren zu einer kleinen Stadt heran. Inzwischen tummelten sich viele verschiedene Völker auf dem Planeten. Meistens handelte es sich dabei um Föderationsmitglieder, es waren aber auch einige Freihändler, Schmuggler und andere Individuen, die ihr Leben am Rande der Legalität bestritten, anwesend. Trotzdem lief auf dem Planeten alles sehr friedlich ab. Es gab kaum Verbrechen und andere negativen Vorkommnisse. Die Stadt war durch die Sicherheitsabteilung der Sternenflotte zu gut beschützt. Der verantwortliche Sicherheitschef sorgte schon dafür. Er war als harter aber gerechter Mann bekannt.

„Erreichen nun Larus IX Captain!“ Meldete Sulu. Harriman freute sich schon, den Planeten zubetreten. Er, der in Ägypten als Sohn eines Museumsdirektors und einer Archäologin aufgewachsen war, liebte die Hitze und die Wüste. Er war als Junge oft mit seinem Vater und seiner Mutter in der Wüste um Ausgrabungen anzustellen. Für ihn war es immer ein riesengroßes Abenteuer. Bis auf das eine mal, als er beim spielen von einer Aspis Viper gebissen worden war. Gott sei dank beinhaltete das Medipack eine Ampulle mit einem Gegengift. Ansonsten hätte er den nächsten Sonnenaufgang wohl nicht überlebt. „Danke Fähnrich. Manövrieren sie das Schiff in einen Standartorbit.“ Demora bestätigte und steuerte das Schiff geschickt in einen Orbit.
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