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Family

von Nana

Kapitel 1

Seven geht durch den hellerleuchteten Korridor, Richtung Krankenstation. Vereinzelte Crewmitglieder begegnen ihr und grüßen sie.
Sie wird nicht mehr als Außenseiter angesehen, in manchen Angelegenheiten vielleicht noch, aber im großen und ganzen wird sie als vollständiges Mitglied der Familie angesehen und auch so behandelt.
Sie ruft auch keine Ängste mehr bei den Anderen hervor. Schließlich ist sie auch nicht mehr die einzige Ex-Borg auf der Voyager. Ihre Gefühle für die Neulinge waren sehr unterschiedlich. Einerseits ist sie stets unsicher, wie sie die Kinder behandeln soll. Andererseits erfreut sie die Tatsache, den Frachtraum nicht mehr alleine zu bewohnen. Bei der Ankunft der Kinder sind Gefühle entstanden, die sie
vorher nicht kannte. Der Drang die Jugendlichen zu beschützen war sehr groß. Größer als sie je gefühlt hatte.
Seven erreicht die Krankenstation und betritt den Raum.
Der Doctor ist gerade damit beschäftigt den Brutkasten des Säuglings neu einzustellen. Er lächelt als er Seven erblickt und begrüßt sie freundlich.
"Ich habe Ihnen die Borg spezifischen Daten über den Säugling ausgewertet. Hier sind die Ergebnisse." sagt Seven und reicht ihm das Padd.
"Danke, für die schnelle Arbeit."
"Wie geht es ihr?" fragt Seven und betrachtet den Brutkasten.
"So weit, so gut. Die Borg haben ihr ein wirklich kräftiges Organ gegeben. Da die Kleine keine Mutter hat, die sie stillt, habe ich ein Verfahren erprobt, welches auch die Borg genutzt haben um Säuglinge zu ernähren. Doch wenn die individuelle Umwandlung fort geschritten ist, muss ich auf andere Mittel zurückgreifen."
Er merkt, dass Seven ihm gar nicht richtig zu hört. Starr hält ihr Blick an dem Säugling fest.
Er muss grinsen. Seit dem das Baby in der Krankenstation ist, stattet Seven ihm regelmäßige Besuche ab. Aber nicht um ihn zu sehen, sondern das Baby.
"Möchten Sie sie halten?" fragt er und reißt sie aus ihren Gedanken.
"Ich weiß nicht, wie ich sie halten soll!" murmelt Seven.
"Ach, das ist nicht schwierig." versichert der Doc. Er nimmt das Baby vorsichtig aus dem Brutkasten und legt es langsam in Sevens Arme.
Die Kleine wirkt viel munterer als zu dem Zeitpunkt, wo sie auf die Voyager gebeamt wurde. Der Doc hatte schon einige Borg-Implamtate entfernen können.
"Sie mag Sie!" stellt er fest.
" Sind Sie sicher?" fragt Seven und zieht eine Augenbraue hoch.
"Natürlich! Schauen Sie, wie sie Sie anlächelt."
In der Tat strahlt das kleine Geschöpf und streckt seine Hände nach Sevens Gesicht aus.
Der Doc nimmt einen Tricorder und scannt die Kleine.
" Sie ist in einer wirklich guten Verfassung. Nach den Werten zufolge, müsste sie ungefähr 3 Monate alt sein. Konnten Sie etwas über ihre Herkunft herausfinden?"
"Ich konnte leider nur herausfinden, welcher Spezies sie angehörte. Und zwar gehört sie der Spezies 298 an. Die Salendo. Nur wenige Individuen dieser Spezies konnten von den Borg assimiliert werden. Ihre Planeten waren fast unauffindbar für die Borg. Nur wenn die Tarnvorrichtungen der Planeten Fehlfunktionen aufwiesen, waren sie für andere Spezies auffindbar.
Bei Gefahr ziehen die Völker meist auch weiter. Sie sind überall im Quadranten verteilt. Ich denke, es wird sich als Hoffnungslos erweisen, die Familie des Säuglings zu suchen.
Die Bezeichnung des Babys, den ihr ihre Eltern gaben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen." bedauert Seven. Sie beobachtet jede Bewegung des kleinen Mädchens in ihren Armen.
Die Tür der Krankenstation geht auf und der Captain tritt herein.
" Seven, Doctor, schön Sie zu sehen.
Na, meine Kleine." Kathryn beugt sich zu dem Baby hinunter.
Seven grübelt immer über die Worte nach, meine Kleine, unsere Kleine. Sie versteht einfach nicht, was die Menschen damit meinen. Immerhin, waren sie alle Individuen und gehörten niemandem.
"Gut Captain, dass sie kommen, ich wollte mit Ihnen noch über die Daten reden, die mir das Außenteam letzte Woche übergeben hat." meint der Doc und führt Janeway in sein Büro. Seven bleibt mit dem Baby allein.

Welch ein Gefühl, denkt Seven. Sie hätte nie gedacht das ein so kleines Individuum solche Gefühle in ihr hervorrufen könnte. Fürsorgliche Gefühle.
Als Borg waren Gefühle irrelevant. Säuglinge und Kinder waren nicht zu gebrauchen. Sie konnten keine Arbeit verrichten, machten aber viel Arbeit. Selbst Seven hatte die Einrichtung der Reifekammern immer für effizient gehalten. Bis jetzt. Heute spürt sie nur Hass auf die Borg. Ihr selbst hatte man die Kindheit geraubt. Schon der kurze Lebensabschnitt eines Säuglings war enorm wichtig für den späteren Charakter des Individuums.
"Ich werde nicht zu lassen, dass Dir irgend jemand jemals wieder Schmerzen zufügt."
Seven wundert sich selber über diese Worte, hatte sie das wirklich eben gesagt?
Schnell dreht sie sich um, damit sie sich vergewissern konnte, dass kein anderer die Worte gehört haben könnte.
Sie hat Glück, der Doc und der Captain sind immer noch in seinem Büro.
Vorsichtig legt Seven die Kleine wieder zurück in den Brutkasten, wirft noch einen kurzen Blick auf das Kind und steuert die Tür an.
Im letzten Moment hält Janeway sie zurück.
"Seven ich möchte gerne mit Ihnen reden!"
"Jetzt wäre kein guter Zeitpunkt, der Unterricht der Kinder fängt gleich an."
"Wir wär's, ich lade Sie heut abend zum Abendessen ein?"
Seven sieht den Captain verwundert an. Leicht verunsichert nickt sie schließlich.
"Um 19 Uhr. Aber pünktlich!" grinst Kathryn.
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