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UNITY ONE - 1.07 Prequel - Part IV

von Belar

Kapitel 1

San Fransisco
00 :00 Uhr Admiral Belars Apartment
Mittlerweile herrschte tiefste Nacht über San Fransisco. Einige Fenster waren allerdings noch beleuchtet. Wahrscheinlich arbeiteten noch einige Leute. Joran und Torias saßen in Jorans Wohnzimmer auf der Couchgarnitur und tranken Fruchtsaft. Belar betätigte eine Taste am Rand des Wohnzimmertisches. Das Zimmer wurde sofort vom Feuerschein des Kamins erhellt. Eine warme und behagliche Atmosphäre breitete sich aus. Sie blickten beide in die Flammen und träumten vor sich hin, als im Nebenraum, dem Arbeitszimmer, ein Signal erklang. Belar schaute Sovrane fragend an. „Hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?“ „Leider Nein, vielleicht haben unsere Bodyguards den Attentäter ja bereits gefangen.“ Antwortete Torias. Belar quälte sich von der Couch hoch und lief ins Büro. Er umrundete den Glastisch und setzte sich in seinen Sessel. Mit einem Stimmenbefehl aktivierte er den Bildschirm. Auf dem Bildschirm erschien Lieutenant Commander Everett. „Entschuldigen sie die späte Störung Sir.“ Entschuldigte sich der Sicherheitsmann. „Ich habe gute Neuigkeiten für sie und Admiral Sovrane.“ Damit hatte er Belars volle Aufmerksamkeit erregt. „Schießen sie los?“ Befahl der Admiral. „Wir haben die Senatorin vor einer Stunde verhaftet. Sie hat gestanden, zusammen mit einer Vulkanierin ein Attentat geplant zu haben, das morgen um 0800 in den Hallen des Rates zur Ausführung gebracht werden soll. Das Verhör läuft noch und da ich nicht glaube, dass sie und Sovrane noch schlafen werden, habe ich mir gedacht, dass sie dem Verhör vielleicht beiwohnen möchten.“ Belar nickte. „Wir werden gleich bei ihnen sein.“ Belar erhob sich, deaktivierte die Verbindung und ging schnellen Schrittes zurück ins Wohnzimmer um Sovrane zu holen. Dieser war auf der Couch eingenickt und schnarchte leise. Belar nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Danach schüttelte er ihn behutsam. Langsam öffnete er die Augen. „Was ist?“ Fragte er verschlafen. „Die Sicherheit hat Jaqueline verhaftet und wir sollen dem Verhör beiwohnen.“ Sovrane war schlagartig wach und stand auf. „Worauf warten wir? Lass uns gehen!“

San Fransisco
00 :15 Uhr Sternenflottensicherheit

Als Sovrane und Belar im Keller des Sternenflottenkommandos auf einer Transporterplattform materialisierten, wurden sie bereits von Stol, Everett und Klir erwartet. Everett stellte den beiden Admirälen Klir vor, welche sehr verwundert waren, einen Benziten in der Uniform eines Sicherheitsmannes zu sehen. Nach einer kurzen Begrüßung gingen sie einen langen Gang entlang, der alle paar Meter eine Lampe an der Decke hatte. Man bekam sofort ein unbehagliches Gefühl. Die Wände waren grau und der Boden schwarz-weiß gekachelt. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um einen der unangenehmsten Orte der Föderation. Allerdings waren die Gefangenen ja nicht zum Vergnügen hier. Nach einem Fußmarsch von zwei Minuten bleiben sie vor einer schwarzen Tür stehen. Klir gab in ein Tastenfeld eine Zahlenkombination ein. Eine rotleuchtende Diode wechselte auf grün und die beiden Türhälften trennten sich voneinander. Sie traten ein und nahmen auf den bereitgestellten Stühlen Platz. Klir aktivierte den großen Bildschirm. Als sich das Bild aufgebaut hatte, konnte man Jaqueline de Lonceur zusammengesunken auf einem Stuhl sitzen sehen. Ihr gegenüber saß eine Frau in einer blauen Uniform. Belar sah Everett fragend an. „Das ist Captain Sirana Trel. Sie ist oberster Counselor des Sternenflottenkommandos und sondiert die Senatorin gerade um herauszufinden, ob sie freiwillig gehandelt hat oder mental dazu gezwungen wurde.“ Belar nickte. Die betazoidische Psychologin stand auf, verließ den Raum und ließ Jaqueline alleine in dem Raum sitzen. Jaqueline gestattete sich endlich einen Augenblick der Schwäche und begann zu weinen. Sie begann Belar leid zu tun. Everett im Hintergrund des Zuschauerraumes fühlte ebenso. Nur Sovrane saß mit steinerner Miene da und zeigte keine Gefühlsregung. Die Türhälften glitten abermals auseinander und die Betazoidin trat ein. „Ah, die Herren Admiräle sind auch bereits anwesend, sehr gut. Dann muss ich nur einmal erzählen was ich herausgefunden habe.“ Sie schritt neben den Bildschirm und nahm dort Aufstellung. „Bitte beginnen sie!“ Bat Belar. „Nun, bei Senatorin de Lonceur handelt es sich definitiv um eine Person, die auf mentaler Ebene beeinflusst wurde. In ihrem Geist wurde massiv herummanipuliert. Auf eine Weise, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie hat es nicht mal gemerkt.“ Jetzt tat die Senatorin ihm tatsächlich leid. „Besteht, die Möglichkeit, dass ich mit der Gefangenen kurz reden kann?“ Fragte er Everett. „Das sollte kein Problem sein. Ich führe sie hin.“ Beide verließen den Beobachtungsraum. Auf dem Weg zum Verhörzimmer setzte Belar seine steinerne Miene auf. Er wollte nicht, dass die Senatorin sein Mitgefühl mitbekam. Everett und Belar bogen um eine Ecke und blieben vor einer weiteren Tür stehen. Everett gab den Code ein, die Tür öffnete sich und Belar trat ein. Everett bleib vor der Tür stehen, als sie sich hinter Belar schloss. Als Jaqueline den Admiral sah, sank sie noch mehr zusammen und wurde immer kleiner. Belar lächelte. Er wollte es auf die freundliche Methode versuchen. „Guten Morgen Senatorin. Mein Name ist Rearadmiral Joran Belar und werde ihnen nun einige Fragen stellen.“ Er zog den Stuhl zu sich heran und setzte sich ihr gegenüber. „Jetzt erzählen sie bitte von Anfang an, was sie dazu gebracht hat uns umbringen zu wollen.“ Jaqueline sah im in die Augen und suchte nach Mitgefühl. Sie fand es. Dieser funken Hoffnung brachte sie dazu, alle mentalen Barrieren, die die Vulkanierin in sie eingepflanzt hatte einzureisen und sich an alles zu erinnern. Eine Träne rann über ihre Wangen. „Admiral, ich wollte sie und Sovrane niemals umbringen lassen. Das liegt nicht in meiner Natur.“ „Aber warum haben sie dann so gehandelt?“ Fragte Belar. „Ich habe eine Stunde nachdem sie die Petition an den Rat eingereicht hatten, von der Sache erfahren und mich angeboten, für die Opposition zu sprechen. Ich wollte ihre Argumente in einer leidenschaftlichen Rede entkräften und somit verhindern, dass die Taskforces gegründet werden. Ich saß gerade über meiner Rede, als es an meiner Tür klingelte. Eine Vulkanierin, die ich noch nie gesehen habe trat ein und sagte, sie hätte einen Vorschlag für mich den ich nicht ablehnen könne. Ab diesem Moment war ich nicht mehr ich selbst. Sie überzeugte mich mit einer solchen Leichtigkeit von der Notwendigkeit sie beide zu töten. Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, dass das falsch sein könnte und war tatsächlich davon überzeugt das richtige zu tun.“ Belar schüttelte mitfühlend den Kopf. Ihm gegenüber saß ein Opfer und keine Täterin. „Wie kam die Vulkanierin an die Codes?“ „Sie hat mich nur danach fragen müssen. Ich gab ihr alle meine Codes völlig freiwillig.“ Belar stand auf. „Das kriegt nicht mal ein ausgebildeter vulkanischer Meister hin. Wissen sie von wo die Attentäterin feuern will?“ „Sie sagte etwas von dem Presseraum über dem Eingangsportal. Aber ich glaube nicht, dass sie von dort feuern wird. Ich halte das eher für eine Finte.“ Antwortete sie. Belar wandte sich zum gehen und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Ich glaube ihnen und werde dafür sorgen, dass sie noch heute freigelassen werden. Sie haben uns sehr geholfen. Ich verspreche ihnen, Sovrane und ich werden die Taskforces nicht Missbrauchen.“ Jaqueline lächelte. „Ich danke ihnen. Meine Zeit als Senatorin ist zwar vorbei, aber vielleicht finde ich in der Sternenflotte eine neue Aufgabe.“ „Das würde mich freuen.“ Antwortete Belar, drückte den Türöffner und ging. Die Tür schloss sich hinter ihm und Everett versiegelte wieder die Tür. Belar sah ihn an. „Sorgen sie dafür, das Mrs. Lonceur noch heute auf freien Fuß gesetzt wird.“ Befahl er. „Darf ich fragen warum Sir?“ Belar baute sich vor ihm auf. „Weil sie manipuliert wurde und unschuldig ist. Ihre Profipsychologin hat das bestätigt und ich wurde durch ihre Antworten ebenfalls davon überzeugt. Ich werde nicht zulassen, dass eine unschuldige für taten büsen muss, die andere ihr aufgezwungen haben.“ Everett bestätigte. Beide gingen wieder zu den anderen zurück. Sovrane war über die Entscheidung nicht gerade beigeistert, verstand aber letztendlich die Motive des Admirals und sah ein, dass Jaqueline nur eine unschuldige Schachfigur in einem tödlichen Spiel war.

San Fransisco
07:00 Uhr 20 Meter unter der Meeresoberfläche

Utrex war früh aufgestanden, um die notwendigen Modifikationen an dem X3¬Projektilgewehr der Sternenflotte vorzunehmen. Das Gewehr verzog in keinem Simulationsdurchlauf mehr und war perfekt ausbalanciert. Jetzt konnte sie niemand mehr aufhalten. Allerdings hatte sie eine Planänderung vornehmen müssen. Die Schussposition musste sich ändern. Sie würde nun vom Computerraum neben dem Presseraum feuern. Der Vorteil war, niemand konnte sie sehen und sie konnte durch die Mauer feuern. Sie aktivierte ihre vulkanische Tarnung, schulterte das Gewehr und beamte sich nach Paris. Sie freute sich auf den Tag.

Paris
07:45 Uhr Vorraum zur Ratshalle
Belar, Sovrane, Tar’Dek, Masterson und die sie unterstützenden Flottenadmiräle fanden sich nach und nach im Foyer der Ratshalle ein und begrüßten sich gegenseitig. Sie sprachen über das Projekt und den geplanten Anschlag und beruhigten sich gegenseitig. Schließlich öffnete sich eine Seitentür und Stol und Everett betraten den Raum. Sie machten Sovrane und Belar auf sich aufmerksam. Beide Admiräle schritten auf sie zu und begrüßten sie. „Haben sie etwas entdeckt?“ Fragte Sovrane. Stol schüttelte den Kopf. „Leider nein, es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir haben den gesamten Komplex mehrere male gescannt und jeden Raum persönlich durchsucht. Entweder wurde das Attentat abgeblasen oder der Attentäter ist noch nicht hier. Wir scannen natürlich weiter. Klir übernimmt das für uns, während wir sie beide in den Ratssaal begleiten. Hier sind im übrigen ihre Phaser.“ Stol reichte ihnen die Phaser, die sie sofort einsteckten.
In einem anderen Raum rüstete sich Klir mit einem Phasergewehr aus und machte sich daran, seine Patrouille aufzunehmen. Er verließ das Sicherheitsbüro und ging einen Gang entlang und schaute in jeden Raum rein, der auf seiner Route lag. Er näherte sich dem Raum neben dem Presseraum und gab seinen Code ein um die Tür zu öffnen. Die Tür glitt beiseite und er betrat den Raum. Der Raum war völlig abgedunkelt. Nur einige Terminals waren Online. Er öffnete seinen Tricorder und scannte den Raum. Nichts. Er wollte sich gerade rumdrehen, als ihm jemand den Weg zum Ausgang versperrte. „Es tut mir leid, aber ich kann sie nicht gehen lassen.“ Sagte die Person. Klir hob völlig überrascht sein Phasergewehr. Aber es war zu spät. Ein Strahl traf seine Brust und er sackte zusammen. Die Gestalt verschwendete keine Zeit. Sie beugte sich über ihn und verschnürte ihm die Hände auf dem Rücken und knebelte ihn. Danach aktivierte sie das Licht und ihr Zielvisier und stellte sich mit dem Gewehr im Anschlag vor die Wand deren andere Seite in der Ratshalle rauskam. Mit Genugtuung stellte sie fest, dass die Senatoren vollzählig Platz genommen hatten und der Präsident der Vereinigten Föderation der Planeten gerade seine Begrüßungsrede hielt und den Grund dieser Sitzung nannte. Danach kündigte er Admiral Sovrane und Admiral Belar an.

„USS. History“ High Orbit über Paris
08:00 Uhr
Lieutenant Commander Maxwell Harrison saß gelangweilt in seinem Kommandosessel und starrte auf den Bildschirm, welcher den europäischen Kontinent zeigte. Klirs Statusmeldung war bereits seit fünf Minuten überfällig. Unruhig stand er auf und lief auf der Brücke auf und ab. Plötzlich öffnete sich die Turbolifttür und Lieutenant Fernandez trat aus der Kapsel mit einer Kopie der Tatwaffe in den Händen. Froh darüber, dass sie aus ihrem Exil wieder aufgetaucht war, fragte er sie ob sie etwas herausgefunden hatte. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie. Welche wollen sie zuerst hören?“ „Die gute.“ Antwortete Harrison. Fernandez lächelte verschmitzt. „Nun, zuerst die gute. Wir können die Stellung des Schützen bestimmen, anhand der Transportersignatur beim feuern. Die Signatur ist gut maskiert aber mit synchronisierten Schiffsensoren, direkt auf die Ratshalle gerichtet sollte es uns gelingen, sie ausfindig zu machen.“ „Klingt gut und wie lautet die schlechte?“ Fragte Harrison, nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte. „Der Täter muss einmal feuern, damit wir seinen genauen Standort erfassen können.“ „Ich wusste, dass die Sache einen Haken hat. Möglicherweise müssen wir einen der beiden Admiräle opfern.“ Lieutenant Fernandez nickte. „Hören sie zu, ich werde mich, während sie hier das Kommando übernehmen mit einem Phasergewehr bewaffnen und mich auf die Transporterplattform stellen. Sobald der Killer gefeuert hat, beamen sie mich zu seinen Koordinaten. Es darf ihm nicht gelingen, einen zweiten Schuss abzugeben.“ Fernandez nickte. „Verstanden!“ Harrison wollte schon zum Turbolift gehen als er sich noch mal umdrehte. „Und Lieutenant, suchen sie das Schiff des Attentäters. Selbst wenn er es schafft Sovrane und Belar zu töten, darf er auf keinen Fall entkommen. Wenn es sein muss, zerstören sie sein Schiff. Er drehte sich wieder um und ging. Die Turbolifttüren hatten sich bereits geschlossen als Fernandez ein „Aye Sir!“ hinterherschickte. Sie nahm auf dem Stuhl in der Mitte platz und befahl: „Alarmstufe Rot. DEFCON 1, Alle Mann auf die Kampfstationen!“ Sie wusste, dass ihr Schiff nicht sehr gut bewaffnet war aber wenn es hart auf hart kommen würde, würde die „History“ und ihre Besatzung bis zuletzt kämpfen.

Paris
08:05 Uhr Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten
Seite an Seite betraten Belar und Sovrane unter den gespannten Blicken des gesamten Föderationsrates die Halle. Rechts und Links von ihnen saßen die diplomatischen Vertreter von 150 Planeten der Föderation und warteten gespannt darauf, was sie zu sagen hätten. Belar und Sovrane hatten diesen Raum noch nie betreten und fühlten sich sichtlich unwohl. Vielleicht lag es auch daran, dass sie beide quasi auf dem Präsentierteller lagen. Everett und Stol flankierten die beiden und begutachteten jeden Senator aufs gründlichste. Tar’Dek und Masterson hatten inzwischen ihre Plätze zwischen den anderen Senatoren eingenommen. Die Flottenadmiräle blieben am Eingang stehen und warteten, bis sie aufgerufen wurden. Zwei Meter vor dem Rednerpult des Präsidenten blieben die beiden Admiräle stehen und nahmen Haltung an. „Herzlich Willkommen Admiral Sovrane und Admiral Belar. Wir freuen uns, dass wir sie heute in den Hallen des Rates der Föderation begrüßen können.“ Begann der Präsident. Sovrane verneigte sich. Jetzt begann seine Stunde. „Bitte beginnen sie Admiral.“ Bat der Präsident. Sovrane nickte. „Gerne! Sehr geehrte Mitglieder des Föderationsrates und Repräsentanten des Sternenflottenkommandos. Rearadmiral Joran J. Belar und ich wenden uns heute in einer dringenden Angelegenheit an sie. Wie sie wissen, ist der Dominionkrieg jetzt seit einer Woche beendet und wir haben den Sieg wahrlich teuer erkauft. Admiral Belar und ich haben in diesem Krieg an vorderster Front gekämpft und Blut vergossen. Wir haben viele Freunde sterben sehen und schwere persönliche Verluste hinnehmen müssen. Die Reguläre Sternenflotte hat zwar gut gekämpft, war allerdings nicht sehr gut auf einen großangelegten, jahrelang dauernden Krieg vorbereitet. Hätt er noch länger gedauert, wäre uns die Puste ausgegangen und wir hätten ihn verloren. Die Galaxis ist jetzt, da das Dominion besiegt ist nicht sicherer geworden. Ich halte es für angebracht, innerhalb der Sternenflotte sieben Flotten bei einer Flottenstärke von 150 Schiffen und sieben Stützpunkten zu etablieren um unseren Raum besser gegen etwaige Aggressoren verteidigen zu können und die reguläre Flotte zu entlasten, damit sie wieder ihre Forschungsaufgaben wahrnehmen kann. Für die Durchführung dieses Plans haben wir einen Zeitraum von vier Jahren veranschlagt.“ Ein Senator mit roter Haut und drei Augen stand auf und bedeutete dem Präsidenten, dass er beabsichtigte etwas zu sagen. „Senator Xilix von Sarum III hat das Wort“. Der Senator verneigte sich. „Verehrter Admiral Sovrane, ich weiß natürlich, dass das Volk und viele Senatoren ihnen zustimmen. Allerdings mache ich mir Sorgen, dass die Sternenflotte zu einer rein militärischen Einrichtung wird. Die Sternenflotte hat diese Aufgabe in fast 300 Jahren mit bravour gemeistert. Ich erinnere an den cardassianischen Krieg, Wolf 359, den klingonischen Bürgerkrieg und schließlich den Dominionkrieg. Nicht zu vergessen die zahllosen Scharmützel in die wir im laufe der Jahre verwickelt wurden.“ Sovrane sah den Senator direkt an und nickte. „Sie haben völlig Recht Senator. Aber wenn ich mich auf Wolf 359 beziehen darf, möchte ich sagen, dass unsere Verluste weit geringer hätten sein können. Wir haben damals 49 Schiffe und 11.000 Leben verloren. Viele dieser Leben waren Zivilisten. Vor allem auf den Schiffen der Galaxyklasse. Admiral Belar und ich waren dabei, damals noch als Captains der Tigershark und der Nimitz. Unsere Flotte war kaum vorbereitet auf einen solch starken Gegner und unsere Schiffe waren unzureichend waffentechnisch ausgerüstet. Wir haben nur vor, das zu ändern.“ „Und wie?“ Wollte der Senator wissen. „Es freut mich, dass sie das fragen Sir.“ Antwortete Belar und schaltete sich seinerseits in die Debatte ein. „Es werden sieben Flotten eingerichtet, welche die Schlüsselsektoren der Föderation schützen werden. Die Leitung über die fünfte Flotte übernehme ich und die Leitung der siebten übernimmt mein geschätzter Kollege. Auf jeder Station der Taskforces werden Werften und Schiffsentwicklungsabteilungen eingerichtet, damit wir unabhängig von der regulären Flotte unseren Schiffsbestand aufstocken und modernisieren können. Die Flottenstärke kann dann ebenfalls erhöht werden.“ Ein anderer Senator stand auf und meldete sich zu Wort. „Sie reden also von einer massiven Streitmacht, die im Kriegsfalle nur zur Verteidigung eingesetzt wird?“ Belar nickte. „Die Hauptaufgabe der Taskforce ist der Schutz. Aber wenn es nötig ist, sind wir dann auch in der Lage angriffe durchzuführen ohne unsere Linien zu stark auszudünnen, wie es im Dominionkrieg der Fall war.“ Ein weiterer Senator meldete sich. „Wer wird die anderen Taskforces befehligen?“ Sovrane übernahm die Beantwortung dieser Frage. „Wir werden die Dossiers aller Captains und Admiräle die im Dominionkrieg gekämpft haben auswerten und die besten auswählen.“ Der Präsident nickte. „Das klingt alles sehr gut meine Herren. Aber wem werden die Taskforces unterstehen?“ Belar sah in an und lächelte. „Wir werden keine Militärdiktatur errichten. Die Taskforce untersteht selbstverständlich dem Föderationsrat und dem Präsidenten als Oberbefehlshaber und natürlich dem Sternenflottenkommando. Genau wie die reguläre Sternenflotte.“ Das schien den Präsidenten zu überzeugen. „Kommen wir nun zur Abstimmung. Wer dafür ist, betätige bitte den grünen Knopf auf seinem Pult. Wer dagegen ist, drückt bitte den roten.

In diesem Moment legte Utrex an, zielte und feuerte. Ein gedämpfter Knall war zu vernehmen. Sie senkte den Lauf und begutachtete ihr Werk. Stol schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte und warf sich auf Belar. Everett reagierte ebenfalls sofort und riss Sovrane zu Boden. Augenblicklich brach im Gremium Panik aus. Die Senatoren drängten zu den Ausgängen. Bei diesem Chaos, war es nicht möglich, die Situation zu analysieren. Everett zog seinen Phaser und suchte die oberen Tribünen ab. Sovrane und Belar hatten ebenfalls ihre Phaser gezückt und halfen Everett beim suchen. Stol blieb liegen. Everett robbte zu ihm hin und hob seinen Kopf an während er von Sovrane und Belar gesichert wurde. Stol öffnete die Augen. „Lebt mein Ich?“ Everett nickte. „Ja, du hast sein Leben gerettet.“ Stol lächelte. „Dann werde ich weiterleben.“ Er schloss die Augen und öffnete sie nicht mehr. Das Projektil hatte seine Lunge perforiert.

„USS. History“ High Orbit über Paris
08:20 Uhr
In diesem Moment aktivierten sich mehrere Sensoralarme. Lieutenant Fernandez fuhr zur taktischen Station herum. Stand auf und tippte auf ihren Communicator. Währenddessen stellte sie sich vor die TAC. „Fernandez an Harrison!“ „Sprechen sie!“ Erfolgte sofort die Antwort. „Es wurde gefeuert! Wir haben die Koordinaten! Bereithalten zum beamen!“ Sie gab ihm keine Gelegenheit zu antworten und betätigte die Transportkontrollen. Danach aktivierte sie die Waffen und schaltete die Tarnvorrichtung auf Stand by zur Deaktivierung bei Stimmenbefehl und nahm wieder im Kommandosessel platz. „Jetzt kommts drauf an.“
Paris
08:22 Uhr Ratshalle der Vereinigten Föderation der Planeten
Maxwell Harrison rematerialisierte direkt hinter dem Attentäter. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit drehte dieser sich um und wollte feuern. Harrison hatte das Phasergewehr auf maximalen Output geschaltet und drückte ab. Der Strahl traf die Vulkanierin direkt auf die Brust und sie krachte gegen die Wand. Der Stoß war so stark, dass die Wand an die sie krachte anfing zu bröckeln. Diese Einstellung hätte jeden Borg zu Fall gebracht, aber die Vulkanierin stand wieder auf. Diesmal mit einem Disruptor in der Hand. Harrison drückte abermals ab und schickte sie erneut gegen die Wand. Die Wand brach und sie stürzte mit einem lauten schrei in die tiefe. Harrison setzte sofort nach, blieb am Rand allerdings stehen und legte weiter von oben auf sie an. Belar, Sovrane und Everett zielten ihrerseits auf die Attentäterin. Sichtlich benommen richtete sie sich auf und schaute in die Läufe von vier Phasern. Utrex analysierte die Situation und erkannte dass sie versagt hatte. Sie hatte nicht Belar getroffen, sondern den unwichtigen vulkanischen Sicherheitsmann. Sie stand auf, langte nach ihrem Disruptor und ging langsam auf Sovrane, Belar und Everett zu. „Bleiben sie stehen! Ihr Spiel ist aus.“ Schrie Belar. Unbeirrt ging sie weiter auf die kleine Gruppe zu. Everett schoss ihr in den Rücken, was ihr nichts auszumachen schien. Allerdings versagte ihre Tarnung. Nun konnte jeder das Gesicht des Dämonen sehen. Ein Tholianer schoss es durch Belars Geist. Sovrane war ebenso geschockt wie er. Erst die Gorn, dann die Tholianer, was kam als nächstes? Es schien als wären die alten Feinde zurückgekehrt. Everett hingegen legte an und feuerte. Dies riss Belar und Sovrane aus ihrer Erstarrung. Sie stellten die Phaser auf Maximum und feuerten. Das geballte Feuer aus vier Phasern brachte die Kreatur endlich zu Fall. Man konnte sehen, wie unter den massiven Strahleneinschlägen die glänzende regenbogenfarbene Struktur schwarz wurde. Am Boden lag nun ein verkohlter Haufen Geröll und qualmte vor sich hin. Erleichtert senkten die vier Sternenflottenoffiziere ihre Waffen und steckten sie ins Holster. Everett drehte sich um und befreite Klir, der mittlerweile wieder das Bewusstsein erlangt hatte. Er half ihm beim aufstehen. „Verzeihen sie mir Sir, ich habe versagt.“ Sagte er beschämt. Harrison lächelte. „Sie haben getan was sie konnten. Machen sie sich keine Vorwürfe. Lassen sie uns nach unten gehen.“ Klir nickte und lächelte ebenfalls.

Belar sah Everett an. Dieser mied seinen Blick. Plötzlich nahm er seine rechte Hand und riss ihm den schwarzen Handschuh herunter. Zum Vorschein kam eine synthetische Hand. Entgeistert blickte Belar Everett in die Augen. Jetzt erkannte er ihn endlich. „Wer sind sie?“ Everett stand auf. „Dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ Belar stand ebenfalls auf. „Jetzt Commander!“ Befahl er wütend. Resigniert ließ Everett den Kopf sinken. „Mein Name ist Fleetadmiral Joran Belar. Ich komme von jetzt an gerechnet vier Jahre aus der Zukunft und bin hier um genau dieses Attentat zu verhindern und dort liegt Fleetadmiral Sovrane, Kommandant der siebten taktischen Taskforce und Gouverneur über die Breenbesatzungszone.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Lieutenant Commander Stol ist mein Pendant aus der Zukunft?“ Fragte er ungläubig. „Richtig!“ Antwortete Harrison der gerade mit Klir das Hauptportal passierte. „Der Attentäter wurde aus unserer Zeit geschickt um zu verhindern, dass die Taskforces jemals gegründet werden. In unserer Zeit nimmt die Taskforce gerade ihre Arbeit auf und es gibt Völker die das gar nicht gerne sehen.“ Er zeigte dabei auf den Kohlehaufen. „Und wie kommen sie her?“ Fragte Belar. „Das ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass wir unsere Mission erfüllt haben und nun wieder in unsere Zeit zurückkehren können und sie meine Herren Admiräle tun, das was sie laut der Geschichte tun sollten. Gründen sie die Taskforces!“ Sovrane und Belar sahen sich an. „Das werden wir!“ Sagten sie aus einem Mund. Everett näherte sich Harrison. „Was geschieht mit Stols Leiche?“ Harrison sah ihn betrübt an. „Die nehmen wir mit. Sobald wir wieder in unserer Zeit sind, wird er wieder leben. Da sein jüngeres Pendant weiterlebt. Er wird sich an nichts mehr erinnern. Wir werden ihn in Stase auf die „Dauntless“ bringen, wo er dann wohlbehalten aufwacht. Wir kommen genau zu dem Zeitpunkt an, als wir aufgebrochen sind. Niemand wird merken, dass sie überhaupt weg waren.“ „Und was ist mit dem Geröllhaufen da drüben?“ Fragte Sovrane. „Den nehmen wir ebenfalls mit in unsere Zeit und entsorgen ihn dort.“ Antwortete Harrison. „Nicht nötig!“ Erklang es hinter ihnen. Sie drehten sich um und sahen sich Utrex erneut gegenüber. Sie lachte und betätigte einen Knopf an ihrem Handgelenk. Ein Transporterstrahl erfasste sie noch bevor die anderen ihre Phaser ziehen konnten.
Verdutzt schauten sich die Sternenflottenoffiziere an. Sie konnten kaum fassen, was sie gerade gesehen hatten. Noch während die Kristalle dabei waren, sich neu zu gruppieren, begann das etwas bereits zu sprechen. Das würde den Geheimdienst sicher interessieren. Es bedurfte wohl mehr als ein paar Phaserstrahlen um einen Tholianer zu töten. Harrison erwachte als erstes aus seiner Erstarrung und tippte auf den Communicator. „Harrison an die History, vier Personen und eine Leiche nach oben beamen!“ „Verstanden!“ Ertönte es aus den internen Lautsprechern des Communicators. „Bereithalten!“ Everett trat vor Belar und reichte ihm die Hand. „Es war mir eine Ehre unter ihnen zu dienen Sir.“ Belar lächelte. „Die Ehre war ganz meinerseits.“ Sagte er und schüttelte Everetts Hand. Everett verabschiedete sich noch kurz von Sovrane und versprach ihm, dass er wieder leben würde. Harrison bedauerte zwar, dass er diesen historischen Moment unterbrechen musste, gab allerdings dennoch den Befehl zum hochbeamen. Harrison, Everett, Klir und Stols Leiche wurden augenblicklich entmaterialisiert.
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