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Torn Reflections

von Emony

Kapitel 1

“There's a real me and a reflection of me, and I have no way of telling which is which.”
» Lauren Oliver, Before I Fall


James T. Kirk, seines Zeichens Kommandant des Raumschiffes ISS Enterprise, starrte mit einer Mischung aus vollkommener Verblüffung und Bewunderung seinen Chefingenieur an. „Ein anderes Universum? Sind Sie sicher?“

Der Schotte nickte. „Aye. Und ich weiß, wie wir auf die andere Seite kommen.“

Kirk dachte über die unzähligen Möglichkeiten nach. Wenn Scott Recht hatte – und er hatte Kirk eigentlich noch nie enttäuscht – dann waren sie auf eine wahre Goldgrube gestoßen. Und wichtiger noch als das, war ihm hiermit eine einmalige Gelegenheit in den Schoß gefallen, das Terranische Imperium immens auszudehnen! Reichtümer und Ruhm warteten auf ihn, so gewaltig, dass es sogar seine kühnsten Träume übertraf.

„Weiß sonst jemand über diesen Spalt bescheid?“, fragte Kirk verschwörerisch. Scotty war ein Genie in Sachen Technik, aber ob er auch wusste, wann er besser die Klappe halten sollte? Der Schotte trank gerne einen über den Durst und neigte dann zu Redseligkeit. Kirk hatte das mehr als einmal selbst schamlos ausgenutzt.

„Nein. Das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist, Captain. Ich dachte mir, dass Sie nicht wollen, dass noch jemand davon erfährt.“

Kirk nickte grüblerisch. Die alte Drozana-Station im Donatu-Sektor war heruntergekommen und technisch gesehen ein Wrack. Dennoch hatte sich dieser Schrotthaufen eben zu Kirks neuer Lieblingsstation gewandelt.

Die ISS Enterprise war lediglich zur Aufnahme von Vorräten in diesen Sektor gekommen. Hier und da billig ein paar Ersatzteile kaufen, ein netter Abend im Spielkasino, mehr war nicht geplant gewesen.

Ein technischer Defekt im Hauptmaschinenraum hatte schließlich Scottys Neugierde geweckt. Der Schotte konnte nicht anders, als seine Hilfe anbieten, als immer wieder die Hauptbeleuchtung auf der gesamten Station ausfiel, und auch Konsolen plötzlich schwarz wurden, nur um kurz darauf flackernd wieder zum Leben zu erwachen.

Wenn Kirk den Ingenieur korrekt verstanden hatte, dann wussten die Techniker der Station nichts von dem Spalt, da er mit ihren veralteten Geräten nicht zu erkennen war. Scotty war sich jedoch sicher, dass er den winzigen Spalt, der einem Nadelöhr ähnelte, vergrößern konnte. Die technischen Einzelheiten hatten Kirks Verstand überfordert, aber die Essenz war ihm dafür nicht entgangen.

„Das bleibt unter uns beiden“, sagte Kirk konspirativ und legte einen Arm um Scotts Schultern. „Finden Sie eine Ausrede, warum wir unseren Aufenthalt hier etwas verlängern. Sobald es ‚Nacht wird’, gehen wir uns das näher ansehen. Je weniger Leute davon wissen, desto besser.“

Scott nickte eifrig. „Was erhoffen Sie sich von der anderen Seite?“ Dem Ingenieur war anfangs nicht in den Sinn gekommen, dass jemand ernsthaft erwägen würde, auf die andere Seite zu gehen. Für ihn persönlich lag die Herausforderung lediglich darin, es technisch zu ermöglichen. Aber er ahnte, dass Kirk weitaus mehr erwartete.

„Technologie, Scott. Waffen, Latinum, dutzende Welten…“

„Es könnte nicht ganz ungefährlich sein“, gab Scott zu bedenken und wurde dafür mit einem finsteren Blick honoriert. „Ich meine ja nur, dass…“

Kirks Arm zog sich enger um Scotts Schultern, wie eine Anakonda, die sich bereit machte ihrem Opfer langsam die Luft aus den Lungen zu pressen. „Wir gehen natürlich nicht unbewaffnet auf die andere Seite. Halten Sie mich für einen Narren, Scott? Sie kümmern sich um die technischen Belange, ich mache den Rest.“

Erst als Scotty abermals eifrig nickte – er hatte im Lauf der Jahre gelernt, dass es nicht klug war, die Entscheidungen des Captains in Frage zu stellen – lockerte Kirk allmählich den Griff um ihn. Es erstaunte den Schotten immer wieder, wie viel Kraft der Kommandant von einer Sekunde zur anderen aufbringen konnte, ohne auch nur den Anschein von Anstrengung zu erwecken.

Dann ließ Kirk gänzlich von Scott ab und lächelte als sei nichts gewesen. „Ich wusste, wir verstehen uns.“ Er gab Scotty einen Klaps auf den Oberarm. „Dann zerbrechen Sie sich mal den Kopf, wie wir rüber und auch wieder zurückkommen. Ich bin erstmal feiern. Wir treffen uns um exakt 2200 vor dem Spielkasino der Station.“

„In Ordnung, bis später.“

Kaum hatte Kirk den Maschinenraum der Enterprise verlassen, atmete Scotty erleichtert durch. Manchmal war er sich nicht sicher, was gefährlicher war; die versklavten Klingonen an Bord, die ständig versuchten sich einen Weg in die Freiheit zu erkämpfen, oder Kirk, dessen Machthunger so groß war, dass er leichtfüßig über Leichen ging, um ihn zu befriedigen?



„Oh mein Gott, Jim, fuck oh MEIN GOTT…“ McCoys Stimme war kaum mehr als ein Keuchen. Kirk bewegte sich schnell und hart in ihm.

„Ja, ich bin dein Gott. Niemand besorgt es dir so wie ich, nicht wahr?“, sagte er voller Selbstüberzeugung und grinste den Mann unter sich arrogant an, ehe seine Lippen fordernd auf McCoys trafen.

McCoy kam nicht mehr dazu etwas zu erwidern. Die Lippen versiegelt mit Kirks heißen Lippen, fühlte er nur noch wie er dem Höhepunkt entgegen driftete. Und als er endlich kam, löste sich Kirk von ihm und behalf sich selbst, bis auch seine Essenz sich über Leonards nacktem Körper ergoss und mit seiner eigenen vermischte.

Schwer atmend ließ sich Kirk neben seinem Geliebten auf die Matratze fallen. „Das war nett.“

Nett! McCoy drehte sich zur Seite, so dass er Kirk ansehen konnte. „Nett, ist die kleine Schwester von Scheiße, Jim“, sagte er. Blindlings griff er nach einem Stück Stoff, seine Boxershorts wie er beim flüchtigen Hinsehen bemerkte, und wischte sich das Ejakulat ab.

Kirk lachte leise, die Augen geschlossen. „Sei nicht so zickig, Bones. Du weißt, dass ich dich lieber als alle anderen vögle.“

„Ich bin nicht dein Spielzeug“, sagte McCoy brüsk und setzte sich auf. Er wollte das Bett verlassen und sich anziehen, aber Kirk hielt ihn mit eisernem Griff am Handgelenk fest, so dass er durch den Ruck nach hinten, einen jähen Schmerz in seinem Schultergelenk verspürte und sich nur mit Mühe einen Fluch verkneifen konnte. Finster blickte er auf Kirk hinab, der ihm seinerseits einen düsteren Blick zuwarf.

„Doch, genau das bist du. Du bist nur ein Arzt. Glaube nicht, du seiest unersetzbar für mich. Du bist kein Stratege, kein Soldat, kein technischer Wunderknabe. Du kannst nicht mal besonders gut schießen. Du bist ein fähiger Arzt und gut zu vögeln, aber mehr nicht.“

Kirks Worte schmerzten, schlimmer sogar als die fast ausgerenkte Schulter. Als Kirk sein Handgelenk freigab, war es knallrot und brannte, als stehe es in Flammen. McCoy rieb die Haut behutsam, als könne er so den Schmerz vertreiben. Es funktionierte nicht. Ebenso wie der Schmerz in seinem Innern nicht nachlassen würde. Er wusste, dass Kirk ihm niemals die Gefühle entgegenbringen würde, die er für ihn hegte. Und es war so bizarr, da Kirk ihn sogar noch schlechter behandelte als die orionischen Sklavenmädchen, die er sich so gerne hielt.

Er hoffte immer noch, dass entweder der Schmerz nachlassen würde und er sich einfach damit abfinden könnte, dass Kirk ihm keinerlei Gefühle entgegenbrachte. Oder eben, dass irgendwann ein Wunder geschehe, und Kirk erkennen würde, wie loyal er ihm gegenüber immer gewesen war – dass er es wert war geliebt zu werden.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog sich McCoy hastig seine Uniform über. Kaum, da er in seine Schuhe geschlüpft war, setzte sich Kirk im Bett auf. „Ich brauch dich später noch. Halte dich für einen Ausflug bereit und sei pünktlich um 2200 vor dem Spielkasino auf Drozana.“

„Ich hab, ehrlich gesagt, kein Bedürfnis dich heute noch mal zu sehen, Jim.“

Von einer Sekunde zur nächsten war Kirk auf den Beinen und packte McCoy am Kragen. „Du WIRST da sein, wenn dir dein Leben lieb ist, Leonard.“

McCoy war selbst kein zimperlicher Mann, wenn gleich er Mediziner geworden war. Er selbst wusste, wie leicht ein Mensch zu beeinflussen war, wenn man wusste wo seine Achilles Verse lag. Er hatte schon unzählige Personen gefoltert, um an Informationen zu gelangen und um Jim zu gefallen. Nicht unbedingt das, wofür er Medizin studiert hatte, aber in Zeiten wie diesen war es beinahe ein Garant für das eigene Überleben. Wer keinen Nutzen hatte, war schnell geopfert. McCoys Achilles Verse war Jim Kirk, auch wenn seine tiefe Zuneigung bislang unerwidert geblieben war.

Und natürlich war da noch sein Überlebensinstinkt. Dass ausgerechnet Kirk damit drohte, sein Leben zu beenden, konnte McCoy kaum glauben. Er hatte viele Jahre getan, was Kirk von ihm verlangt hatte, ohne wenn und aber. Doch in der letzten Zeit hatte er begonnen sich zu fragen, ob es das wert war. Ob Jim es wert war, dass er sich selbst vollkommen aufgab und nur noch eine Marionette war, deren Fäden in Jim Kirks Händen lagen?

„Fein, ich werde da sein“, gab McCoy bitter zurück und riss sich aus dem erneut harten Griff los. Hastig verließ er daraufhin das Quartier des Captains, um einen möglichst großen Abstand zwischen sich und Kirk zu bekommen.

Kirk betätige die Interkomanlage. „Kirk an Sulu.“

„Sulu hier, Sir.“

„Hikaru, ich habe Arbeit für Sie. Kommen Sie in zehn Minuten in mein Quartier.“

„Ich werde da sein“, gab Sulu sich einverstanden.



Pünktlich zur verabredeten Zeit trafen sich die vier Offiziere am Treffpunkt. Abgesehen von Kirk wusste keiner der übrigen drei, dass auch weitere Crewmitglieder herbestellt worden waren. Doch keiner von ihnen wagte es Kirks Plan in Frage zu stellen.

„Jim, was hast du vor?“, fragte McCoy, hinter einer perfekten Maske der Professionalität verborgen, wie Kirk es von ihm gewohnt war. Es war beinahe, als hätte ihr kleiner Disput vor wenigen Stunden nie stattgefunden.

Kirk erklärte den Plan in kurzen Sätzen und schloss mit: „Und du gehst zuerst durch, Bones. Da du ein Arzt bist, werden Sie dir vermutlich nichts tun. Sulu wird hier drüben aufpassen, dass uns niemand stört und außerdem auf unseren Gast aufpassen.“

„Warum ich?“, fragte McCoy, doch eigentlich kannte er die Antwort auf seine Frage bereits. „Und was für ein Gast?“

„Falls etwas schief geht, habe ich einen Backup Plan“, sagte Kirk schlicht. „Wir beamen dich rüber und dafür jemanden von der anderen Seite hierher.“

McCoy verschränkte die Arme vor der Brust. „Das kann nicht dein Ernst sein. Warum gehst du nicht selbst rüber? Einem Captain werden sie sicher noch weniger tun, als einem Arzt. Ich bin niemand verglichen mit dir.“

„Ich habe nicht nach deiner Meinung gefragt, Bones“, erwiderte Kirk scharf. „Scotty, können Sie die andere Seite scannen, ehe wir McCoy rüberbeamen?“

„Nur die unmittelbare Umgebung“, sagte Scott etwas bedauernd. Er wusste, dass Kirk gerne einen besseren Überblick haben wollte, ehe er auf die andere Seite wechseln würde.

„Bin ich diesmal der Bauer, der zur Not geopfert wird?“ McCoy konnte es nicht fassen. Hatte er Kirk tatsächlich so sehr verärgert? War es möglich, dass er nun auf diese lächerliche Weise beseitig wurde und als Transporterunfall in die Geschichte eingehen würde? „Jim?“

„Herr Gott, nimm doch nicht immer alles persönlich, Bones. Wir kommen rüber, sobald wir wissen, dass drüben alles ok ist. Scotty hat einen Kommunikator so modifiziert, dass du dich bei uns zurückmelden kannst. Sobald du dir von der anderen Seite einen kleinen Überblick verschafft hast – und achte besonders auf die Sicherheitseinrichtungen – holt Scotty dich zurück.“

„Ich hasse es mich in meine Molekühle zerlegen zu lassen.“

„Und ich kann Leute nicht ausstehen, die meine Befehle in Frage stellen“, gab Kirk zurück und dabei warf er McCoy einen Blick zu, der keine weiteren Widerworte erlaubte.

Erneut an diesem Abend gab sich McCoy geschlagen. Das schien zur Gewohnheit zu werden.



Einige Minuten später hatten sie den Raumspalt erreicht und Scotty arbeitete bereits daran ihn zu erweitern. Sulu, ganz in seinem Element, scannte die Umgebung, damit sie keine Überraschung erleben würden. Die zwei diensthabenden Techniker, die das Unglück hatten dieser Nachtschicht anzugehören, hatte Sulu mit Leichtigkeit ausgeschaltet. Er war nicht einfach nur der Sicherheitschef der ISS Enterprise. Kirk hatte ihn auch wegen seiner ausgezeichneten Referenzen als Killer eingestellt. Wenn es darum ging jemanden schnell und lautlos zu beseitigen, war Sulu eindeutig der richtige Mann.

Ein wenig bedauernd sah Kirk McCoy von der Seite an. Er verlor McCoy ungern, wollte ihm jedoch eine Lektion in Sachen Demut und Gehorsam erteilen. In der vergangenen Zeit widersprach ihm der Bordarzt eindeutig zu häufig. Vielleicht ein Resultat ihrer Affäre. Kirk wusste es nicht sicher, wollte seinen Standpunkt jedoch verdeutlichen. McCoy war ein sehr nützlicher Offizier, wenn es darum ging Gefangene zu foltern. Er wusste, dass Sulu diese Stelle nicht würde einnehmen können. Abgesehen davon … hatte er kein Bedürfnis Sulu in sein Bett zu holen.

„Ich bin soweit“, riss ihn Scott schließlich aus seinen Gedanken. „Ich scanne jetzt die andere Seite.“

Kirk nickte. Er konnte McCoys eisernen Blick spüren, stellte jedoch absichtlich keinen Augenkontakt mit ihm her. Vielleicht auch aus Angst, doch weich zu werden. Wenn irgendetwas schiefgehen würde, verlöre er nicht nur den besten Folterer, der je unter ihm gedient hatte, sondern auch seinen Geliebten.

„Wie seltsam…“

Erneut holte Scott den Kommandanten aus seiner Gedankenwelt in die Realität zurück. „Was ist los?“

„Ich habe einen Bioscan gemacht, um mir die Lebensformen auf der anderen Seite anschauen zu können“, sagte Scotty.

„Wie beruhigend“, kommentierte McCoy sarkastisch.

„Und?“ Kirk ignorierte ihn einfach.

„Wenn mein Tricorder nicht vollkommen spinnt, ist McCoy bereits auf der anderen Seite.“

„Wie ist das möglich?“, verlangte Kirk zu erfahren.

„Ist diese andere Seite ein Spiegel dieses Universums?“, fragte Sulu mehr sich selbst als die anderen, doch Scott nickte zuerst langsam, dann überzeugter.

„Ob ich da drüben wohl schon zum Imperator aufgestiegen bin?“, sinnierte Kirk leise. „Ist der McCoy drüben identisch mit ihm?“, fragte er und deutete nickend Richtung Leonard.

Scott bestätigte. „Ja, sieht so aus.“

„Dann haben wir ja unseren Gast gefunden. Wir tauschen die McCoys aus. Viel besser könnte es doch gar nicht laufen. Das wird ein Spaziergang.“ Er grinste jovial.

„Jim, ich -“, wollte McCoy widersprechen, doch Kirk ließ ihn durch eine einfache Handbewegung verstummen.

„Das ist perfekt. Fast schon zu einfach.“ Er machte eine kleine Pause. „So machen wir es; Bones, du wirst den Platz des anderen McCoy einnehmen und dir ein Bild von der anderen Seite verschaffen.“

„Wir sollten ein festes Zeitfenster einhalten. Wenn McCoy zu weit vom Spalt entfernt ist, können wir nicht kommunizieren und ich kann ihn auch nicht zurückbeamen“, gab Scott zu bedenken.

„Das heißt, ich muss auf der anderen Seite ebenfalls auf der Station, in dieser Sektion sein, damit ich zurück kann? Das könnte unter Umständen knifflig werden.“

„Dann musst du eben kreativ werden. Damit hast du doch schon Erfahrung gemacht.“ Kirk warf ihm einen aufmunternden Blick zu und klopfte ihm dann freundschaftlich auf die Schulter. „Das wird schon klappen. Zur Not haben wir eine Geisel, die wir gegen dich tauschen können.“

„Wir sollten endlich anfangen“, sagte Sulu, der in kleinen Kreisen durch den Raum schritt und alles scannte. „Sonst stehen wir beim nächsten Schichtwechsel noch da und plaudern.“

„Und wer bewacht den Spalt auf dieser Seite?“, fragte McCoy, der zunehmend nervöser wurde. „Was, wenn ich fliehen muss und hier drüben ist niemand, der mich zurückholen kann?“

„Wir versuchen die Stellung zu halten. Die nächste Schicht kommt in circa sechs Stunden. Bis dahin solltest du zurück sein.“

„Sechs Stunden?“ McCoys Herz setzte einen Schlag aus. Das wurde ja immer schlimmer.

„Also dann. Bon Voyage und grüß mein Alter Ego, wenn du ihn siehst“, sagte Kirk und lachte leise in sich hinein.

Nach Lachen war McCoy allerdings gar nicht zumute. Er fühlte sich eher so, als würde er zur Schlachtbank geführt werden. Wer wusste schon, was ihn auf der anderen Seite erwarten würde?

„Ich hab den anderen McCoy erfasst. Meiner Berechnung nach müssten sie die Plätze exakt tauschen, sobald der Transfer abgeschlossen ist“, warf Scott wie beiläufig ein und tippte auf einer nahen Konsole herum.

McCoy konnte nichts mehr erwidern. Kirk gab Scott ein schlichtes Zeichen, und schon spürte McCoy das Kribbeln auf seiner Haut, als der Transport begann. Seine bekannte Welt löste sich in glitzerndem Licht vor seinen Augen auf, und dann wurde es für einen Moment schwarz. Als es erneut glitzerte, fand er sich im exakt selben Raum wieder. Allerdings war die Station jetzt heller und sauberer und ein halbes Duzend Leute starrte ihn ungläubig an. Unsicher blickte McCoy in die Runde und sah dann Scotty, hinter einer kleinen Gruppe von Leuten, die wie einfache Techniker aussahen.

„Was war das?“, fragte der Schotte.

McCoy spürte wie ihm heiß und kalt zugleich wurde. Er war auf der anderen Seite und sein Transport war keineswegs unbemerkt geblieben.
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