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Phantom

von Dana

Kapitel 1

Der Regen prasselte in Strömen nieder. Graue Wolken hüllten den Planeten ein, und ließen jedes Lebewesen Schutz vor dem Unwetter suchen. In der Ferne braute sich ein Plasmaturm zusammen, der jede Hoffnung auf eine Beendigung des Szenarios im Keim ersticken ließ.
Tom Paris versuchte verzweifelt, sich über die Ebene vorwärts zu bewegen. Sie konnte ihm keinen Schutz gewähren. Jeder Millimeter seiner Kleidung war vom Regen durchnäßt. Entschlossen kämpfte er sich weiter durch das modrige Gebiet.
"Verdammt!", fluchte er laut, als seine Füße wegrutschten und er zu fallen drohte. Es ging alles so verdammt schnell , dachte er. Viel zu schnell, führte er den Gedanken fort, es ist alles meine Schuld. Ganz alleine mein Versagen, meine Unfähigkeit.
Er erreichte ein waldähnliches Gebiet. Tom erlaubte sich nur eine kurze Rast, lehnte sich an eine der ockerbraunen Pflanzen, um erneut hastig seinen Weg fortzusetzen. Eine unsichtbare Macht schien ihn weiter zu treiben.
Der Wind nahm an Intensität zu, und Paris zuckte unwillkürlich zusammen, als ein Blitz in seiner Nähe Teile von Pflanzen zum Vernichten brachte.
Ich habe versagt. Es ist meine Schuld. Immer und immer wieder gingen ihm diese Gedanken durch den Kopf. Warum habe ich das Manöver nicht anders durchgeführt? WARUM NICHT?
Wütend schlug er mit der Faust heftig gegen eine der Pflanzen neben ihm. Sie war massiv genug und hielt der Wucht stand. Es schmerzt nicht genug. Erneut erhob er seine Hand, und ließ sie zuschlagen; noch kräftiger als beim ersten Mal. Es reicht nicht. Abwechselnd versuchten seine beiden Hände die Pflanze zu zertrümmern, bis seine Fäuste voller Blut waren. Er verspürte keine Schmerzen in diesem Moment. Jedenfalls keine Schmerzen in seinen Händen.
"Nein!", schrie er verzweifelt und ließ sich auf den Boden fallen. "NEIN!", er brach vor Pein fast zusammen, aber die Ursache waren nicht seine verletzten Hände. "Nein, nein, nein!", rief er wie ein Wahnsinniger. Sein Herz schien ihm bei lebendigem Leibe herausgerissen zu werden. "B’ELANNAAAAA!", schrie er so lange, bis seine Stimme versagte.

Chakotay kniete auf dem feuchten Boden des Planeten, auf seinem Schoß lag Captain Janeway. Er saß seit Stunden so mit ihr zusammen. Beide wurden von dem heftigen Regen bis auf die Knochen durchnäßt, doch er registrierte es nicht. Sein linker Arm stütze Kathryns Kopf, und mit der anderen Hand hielt er die ihre fest umklammert. Langsam wich die Wärme aus Janeways Körper. Er drückte sie noch fester, sie sollte nicht frieren. Behutsam schaukelte er hin und her, als wolle er ein Kind zum Einschlafen bringen.
Fähnrich Kim kam auf Chakotay zu und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Chakotay nahm sich nicht die Zeit, um zu Kim aufzusehen. Er blickte nur in das Gesicht seines Captains. Um sie herum regnete es. Die Stille wurde gelegentlich von leisem Wimmern durchbrochen. Dunkle Wolken über ihnen, Blitze am Horizont, hüllten die Landschaft in ein schauderhaftes Licht. Überall lagen Trümmer aus Metall.
Erschöpft nahmen Tom Paris' Beine die Hürden aus Metall. Naß, atemlos, dreckig und entkräftet schloß er zu der kleinen Gruppe im Dunkel auf.
"Ich habe leider keinen Erfolg gehabt, Lieutenant-Commander", erklang Toms Stimme heiser.
Der Vulkanier zeigte keine Emotionen, als er sagte: "Das habe ich nicht anders erwartet, Lieutenant Paris. Es ist sehr unwahrscheinlich, eine fremde Spezies ohne technische Hilfsmittel zu orten. Dieser Planet ist von seinem Umfang her zu groß, um ihn alleine in 10 Stunden komplett abzusuchen. Wir müssen uns selbst helfen."
Verzweiflung und Hilflosigkeit keimten in Tom auf. Seine Fingernägel gruben sich tief in seine Handflächen, und er sah bedrückt auf den Boden vor seinen Füßen. 'Du hast schon wieder versagt', sagte ihm seine innere Stimme.
Als er seinen Blick wieder anhob, bemerkte er Chakotay auf sich zukommen. "Sie verdammter Mörder!", rief dieser laut und verpaßte Tom einen heftigen Kinnhaken.
"Sie haben sie alle auf dem Gewissen!", ertönte die Stimme des Commanders erneut, als weitere Fausthiebe auf Tom niedergingen.
"Als ich Sie das erste Mal sah wußte ich, daß wir uns nicht auf Sie verlassen können! Sie sind ein Versager! Der Captain hat Ihnen zu Unrecht vertraut und mußte dieses mit dem Leben bezahlen! Sie hätte Sie in New Zealand verrotten lassen sollten! Wie fühlen Sie sich, Sie Bastard?"
Tom lag auf dem Rücken und wehrte sich nicht gegen die Handgreiflichkeiten. Sein Herz begann zu rasen, Feuchtigkeit benetzte seine Augen, und ihm war, als würde er keine Luft zum Atmen mehr bekommen. Dem Ersticken nahe rief er heiser: "Computer, Programm beenden!" Die Akteure und die Landschaft um ihn herum verschwanden augenblicklich, und er fand sich auf dem Fußboden des Holodecks 2 wieder.
Er hielt sich die Hände vors Gesicht, um die letzten Minuten zu vertreiben. Sein Pulsschlag war noch immer erhöht, und er brauchte eine viertel Stunde, bevor er sich blutverschmiert und durchnäßt davonstahl.


Tom Paris hatte sich gerade wieder frisch gemacht, die Spuren der vergangenen Stunden beseitigt, als sich die Tür zu seinem Quartier öffnete und B’Elanna Torres eintrat.
"Hallo, Liebster", begrüßte sie ihn fröhlich und gab ihm einen Kuß. "Es tut mir leid, daß du warten mußtest, aber Seven wußte mich gut zu beschäftigen." Sie schlang ihre Arme um seine Taille.
Wie süß sie ist, wenn sie lächelt, überlegte er. "Nicht der Rede wert, Schatz", flüsterte er, "Ich habe mich ein wenig ausgeruht." Er blickte ihr tief in die Augen. Ich liebe sie so sehr, dachte er, so innig,... ich möchte nicht mehr ohne sie sein.
"Was ist mit deiner Stimme?", fragte sie besorgt.
"Ach, es ist nichts. Ich habe vorhin Musik gehört und vermutlich zu laut mitgesungen. Es wird sich wieder geben", versuchte er sie zu beruhigen.
"Allerdings muß ich mich jetzt entschuldigen", führte er die Unterhaltung fort. "Mein Dienst beginnt in 5 Minuten."
"Wenn wir uns beeilen, dann bleiben uns knapp 3 Minuten", hauchte sie in sein Ohr.
Tom löste sich aus ihrer Umarmung und gab ihr einen letzten Kuß vor Dienstantritt. "Ich muß jetzt wirklich gehen, B’Elanna. Entschuldige bitte."
Eine seufzende Torres blieb im Quartier zurück, als er seine Worte in die Tat umsetzte.


Die Tür zur Brücke öffnete sich mit einem leisen Zischen, als Tom hindurch schritt.
"Guten Morgen, Mister Paris", begrüßte ihn der Captain.
"Guten Morgen, Ma’am", entgegnete er, ging zu seiner Konsole und löste die Nachtschicht ab.
Dann wollen wir mal, dachte Tom und betätigte sein Display.
'Sei auf der Hut, Tom! Stell' dich nicht zur Schau, mach' deine Arbeit gut, du Versager!', da war sie wieder, seine innere Stimme. Eiskalt lief es ihm den Rücken hinunter.
'Tom, hörst du denn nicht?' Er schloß seine Augen und versuchte diese Stimme aus seinem Kopf zu verbannen. 'Hey, alter Junge! Mach' deine Ohren auf, ... hörst du denn überhaupt nichts?'
Nein, dachte er, was zum Teufel soll ich hören?
'Sie reden über dich... Keine guten Dinge... Hör' zu, du Versager!'
Tom gab sich beschäftigt, drehte leicht seinen Kopf zur Seite und tat, was diese Stimme ihm befohlen hatte: Er lauschte... und hörte eine ihm vertraute Stimme leise flüstern.
'Es ist furchtbar mit ihm! Ich wünschte, wir würden eine Möglichkeit finden, ihn zumindest für heute loszuwerden!' - Captain Janeway seufzte. -
'Warum denn nur für heute, Captain?' , fragte Chakotay scheinheilig, ebenso leise flüsternd wie sie.
Entsetzt drehte sich Tom um und starrte auf Janeway, die in ihrem Sessel saß mit einem Padd in ihrer Hand. Chakotay und sie analysierten die Daten in diesem Gerät.
"Können Sie mir erklären, was es mit dieser technischen Komponente im Astrometrischen Labor auf sich hat?", fragte Janeway ihrem Ersten Offizier zugeneigt.
"Hhm, lassen Sie mal sehen, Captain", bemühte sich Chakotay zu erklären. Selbstverständlich nur versehentlich berührte er ihre Hand, als er nach dem Padd griff.
Kathryn zog ihre Hand wie elektrisiert schnell fort und wollte es vermeiden, ihm in die Augen sehen zu müssen. Sie wandte ihren Blick ab und mußte in ein fragendes Gesicht ihres Piloten schauen.
"Gibt es ein Problem, Lieutenant Paris?" Sie fühlte sich bei einer verbotenen Handlung ertappt.
'Sieh' mal genau hin, Tommy. Fällt dir nicht auf, wie verlegen sie ist? War da nicht gerade eben ein Hauch von Rot in ihrem Gesicht? ... Nimm' deinen Phaser und zeig' es ihr, du Verlierer!'
Tom schluckte bei dem Gedanken. "Nein, Captain, es ist alles in Ordnung", belog er sie und sich. Hastig drehte er sich wieder zu seiner Flugkonsole.
'Du Feigling!'
Diese Stimme ist wirklich hartnäckig, dachte Tom. Wahrscheinlich hätte ich lieber ein paar Stunden Schlaf gebrauchen können, als diese Wie-bewältige-ich-meine-Vergangenheit?-Holo-Geschichte!
'Was schlagen Sie denn vor, Commander?' , drang leise Janeways Stimme in Toms Ohr.
'Er ist nicht vertrauenswürdig, Captain. Paris soll dafür büßen! Er soll leiden, wir wollen es ihm nicht zu leicht machen!'
'Genau das entspricht meinem Geschmack. Darf ich Sie nachher zu einem Drink einladen?'
'Liebend gerne, Captain' , raunte Chakotay ihr zu.
'Bei mir um 11.30 Uhr Bordzeit?'
'Einverstanden.'
'Gut, dann können wir alles weitere ausdiskutieren. Ach, Chakotay,... bitte ziehen Sie sich doch etwas Bequemes an, ja? Das ist ein Befehl!'
'Aye, Captain!'
Paris schüttelte seinen Kopf; er konnte einfach nicht glauben, was er gerade vernommen hatte.
Was habe ich bloß getan?, dachte er. Zittrig betätigte er die Schaltflächen vor ihm und...
... die Voyager schüttelte sich leicht.
"Was ist passiert, Mr. Paris?", fragte ihn der Captain besorgt.
'Jetzt hast du es geschafft, du Trottel! Du hast ihre Aufmerksamkeit auf dich gelenkt!'
"Es tut mir leid, Captain. Ich habe die falschen Schaltflächen berührt." Ein blasser Tom Paris drehte sich um und sah zerknirscht in Janeways Gesicht.
"Geht es Ihnen nicht gut?", fragte Captain Janeway, stand auf und ging zu ihm nach vorne. "Sie sehen blaß aus, Tom."
'Siehst du, sie will sich nur bei dir einschmeicheln!... Sie sehen blaß aus, Tom... Wetten, daß sie dich loswerden möchte?'
"Nein, Ma’am, alles in Ordnung", log Paris.
Kritisch prüfte sie seinen Blick. "Ich denke", ergriff sie erneut das Wort, "Sie sollten sich ein wenig ausruhen..."
'Und die Brücke verlassen, Lieutenant Paris!'
"... Sie sehen übermüdet aus. Gehen Sie in Ihr Quartier, Fähnrich Russel kann Ihre Schicht übernehmen. Bis er hier eintrifft werde ich Sie gerne vertreten", sprach Janeway weiter.
'Habe ich es dir nicht gesagt?'
"Ich denke, hierfür besteht keine Notwendigkeit, Captain", sagte Tom überzeugt.
"Und ich denke, Lieutenant Paris, Sie haben mich nicht verstanden. Das war ein Befehl! Ruhen Sie sich aus! Ich erwarte Sie ausgeschlafen und topfit zur nächsten Schicht morgen früh! Wegtreten!", betonte sie mit Nachdruck ihre Entscheidung.
Paris erhob sich aus seinem Sessel und stand direkt vor seinem Captain.
'Wegtreten!' , äffte die Stimme Janeway nach. 'Nimm' es nicht hin, Tom! Du läßt dich von einer Frau herum kommandieren? Zeig' ihr, wer hier der Mann ist!'
Tom ballte seine Fäuste, holte tief Luft und versuchte Ruhe zu bewahren. Er starrte sie noch immer finster an und sagte zornig: "Aye, Captain!"
Wütend bahnte er sich seinen Weg zum Turbolift und verließ die Brücke.


Tom Paris machte sich nicht, wie befohlen, auf den Weg zu seiner Unterkunft, sondern er kehrte zurück zum Holodeck 2. Die ganze Zeit über verfolgte ihn die Stimme und beschimpfte ihn als Versager. Langsam fürchtete er wahnsinnig zu werden.


Stunden später: Kathryn Janeway lag im Bett ihres Quartiers und schlief, als sie plötzlich vom Summen an ihrer Tür geweckt wurde.

'Was willst du von ihr, Tom? Möchtest du deinen Fehler von heute morgen berichtigen und mir zeigen, daß du kein Versager bist?'
Paris rieb sich die Stirn und betätigte erneut den Türsummer. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Waren da nicht gerade Stimmen zu hören? Aus dem Zimmer des Captains? Gespannt hielt er sein Ohr an die Tür.

"Einen Moment, bitte!", rief Janeway von drinnen. Hastig warf sie sich einen Morgenmantel über ihr Nachthemd.

"Schnell, gehen Sie ins Schlafzimmer, Commander. Es soll Sie hier niemand sehen!'
Fassungslos klappte Tom seinen Unterkiefer nach unten, als sich zeitgleich die Tür öffnete und ein verschlafener Captain vor ihm stand.
"Ja, bitte?", sagte sie müde.
'Sieh' sie dir an, Tommy. Die Haare zärtlich durcheinander gebracht von diesem Verräter. Du mußt die beiden überrascht haben, sonst hätte sie sich bestimmt ihren Morgenmantel zugeschnürt.'
Paris betrachtete sie von oben bis unten. Was, wenn diese Stimme die Wahrheit spricht?, überlegte er sich.
Kathryn Janeway fühlte sich, als ob sie von seinen Blicken ausgezogen würde. Als sie Toms Augen an ihrem Ausschnitt verweilen sah, schloß sie mit den Händen ihren Morgenmantel oberhalb ihres Dekolletés.
"Hallo, Captain, ist es schon so spät?", fragte er flapsig. Tom hatte nicht die gedämpfte Beleuchtung bemerkt, als er aus dem Holodeck kam.
"Bitte kommen Sie auf den Punkt, Mr. Paris!", sagte sie scharf.
"Ich...", begann er seinen Satz, lehnte sich betont lässig mit einem Arm an den Türbogen und lächelte sie an. "Ich wollte Sie nicht stören..."
Janeway verzog das Gesicht, als er sich zu ihr vorbeugte.
"Haben Sie etwas getrunken, Lieutenant?", fragte sie angewidert.
'Zeig' ihr den wahren Paris!'
"Neihnnn, Ma’am!", bei diesen Worten schwankte er leicht hin und her.
'Hast du das gehört?'
Tom spitzte seine Ohren und vernahm Schritte und ein Rascheln aus dem Quartier. Er bemühte sich an ihr vorbeizusehen, versuchte Indizien für seinen Verdacht zu entdecken, doch er konnte nichts erkennen.
"Was machen Sie da?", wollte Janeway von ihm wissen.
"Ich dachte, ich hätte jemanden gesehen", sagte er ernst.
"Wie bitte?", schnaubte sie. "Ich glaube nicht, daß ich gewillt bin, um diese Uhrzeit über Ihre Hirngespinste zu diskutieren! Schlafen Sie Ihren Rausch aus und melden Sie sich morgen, vor Dienstantritt, in meinem Bereitschaftsraum!"
Wütend ließ sie ihn stehen, drehte sich um und schloß die Tür hinter sich. Was fällt ihm bloß ein?, fragte sie sich.

Verblüfft blieb Tom noch einen Augenblick vor der Tür stehen, dann entschloß er sich zum Gehen.
'Jetzt hat sie dich schon wieder zum Clown gemacht, Tommy!'
Er bog um die nächste Ecke und blieb stehen, als er Schritte aus der anderen Richtung vernahm.

Kathryn Janeway hatte sich gerade ausgezogen und wieder ins Bett gelegt, als es erneut an der Tür summte. Seufzend sprang sie auf. Der kann was erleben!, dachte sie.
Tom drückte sich an die Wand des Korridors und schaute um die Ecke. Er sah eine Gestalt auf des Captains Quartier zueilen: Commander Chakotay!
Hoffentlich schläft sie noch nicht, überlegte Chakotay und betätigte den Summer. Kurz darauf öffnete sich die Tür mit einem Zischen.
"Was denken Sie sich eigentlich dabei?", polterte Janeway los, und sah zur ihrer Überraschung nicht Paris, sondern Chakotay vor sich stehen. "Sie, Commander?"

Tom Paris versuchte zu verstehen, was Chakotay und Janeway sagten, aber so sehr er sich auch bemühte, es gelang ihm einfach nicht.

Chakotay hob entschuldigend seine Hände: "Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich erfüllt: Ich habe Sie geweckt. Entschuldigen Sie bitte, Captain." Es stockte ihm der Atem, als er sie in dem schwarzen Nachthemd erblickte. Dieses bezaubernde Funkeln in ihren Augen, und dieser gigantische Ausschnitt!, bemerkte er zu sich selbst und konnte seinen Blick nur schwer wieder abwenden.
Janeway verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. So langsam nervt es, in einer Nacht gleich von zwei Männern ausgezogen zu werden!
"Trösten Sie sich, Commander, die Ehre gebührt nicht Ihnen!", meinte sie genervt.

Toms Ohren wurden immer größer. Jetzt, endlich konnte er sie verstehen.
'Chakotay, endlich!', hauchte Janeway leidenschaftlich.
'Kathryn, ich konnte es nicht mehr länger ohne dich aushalten.'
Die Neugierde wuchs in Tom - er mußte auch sehen, was er da Sonderbares hörte. Vorsichtig schob er seinen Kopf um die Ecke und...

"Sie hatten bereits Besuch, Captain?", fragte Chakotay indiskret.
"Ja", gab sie ehrlich zu, "von Tom Paris. Er schien betrunken zu sein. Ich mache mir langsam ernsthaft Sorgen um ihn. Ich sollte eine Unterredung mit dem Doktor führen."
"Ich teile Ihre Ansicht, Captain. Deswegen habe ich mich auf den Weg zu Ihnen gemacht. Ich würde gerne mit Ihnen darüber reden."
"Jetzt? Heute nacht, Commander?"
Chakotay lächelte sie zerknirscht an und nickte.
Kathryn seufzte abermals. Warum gelingt es mir nicht, diesem Blick zu widerstehen? "Aber nur ausnahmsweise! Kommen Sie herein, Chakotay", gab sie den Kampf mit ihrem Ich auf.
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