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Time to say goodbye

von Verelan

Folter

Warnungen: Gewalt, Sex, Tod!
Empfohlen ab 18!
Ihr seid gewarnt worden.

Diclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir. Ich benutze sie nur für diese Geschichte.

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Es gibt Gerüchte im Universum, die besagen, dass Schmerz einem zeigt, dass man noch am Leben ist. Doch auch bei solchen Gesetzen gibt es Ausnahmen, denn sie können tödlich sein. Zusammen mit dem Schmerz wird das Blut aus der Wunde gepresst, doch das Herz schlägt weiter, solange, wie der Kreislauf mitspielt. Dennoch kann man deutlich spüren, wie man mit jedem Tropfen des Lebenssafts näher an das Ende gebracht wird. Man konnte spüren, wie man starb, aber man ist machtlos.

Genauso fühlte er sich jetzt, doch er schwieg, gab nicht den leisesten Ton von sich, nicht einmal ein leichtes Keuchen, was der Schmerz normalerweise mit sich brachte. Jeder hatte geschrien, und jeder hätte es auch an seiner Stelle getan, doch er konnte nicht. Seine Stimme war versiegelt, der Zunge war verboten sich zu Bewegen, nur mit Ausnahmen ließ er dies zu.
Sinn und Zweck dieser Anstalt war es, Antworten und andere wichtige Dinge aus den Insassen herauszupressen.
Während seine Crew nachgab, blieb er für sie stark. Und er konnte es ihnen auch nicht verübeln. Auch er hätte vor Schmerz geschrien, wenn er sich nicht das Versprechen gegeben hätte, welches nach der Zerstörung von Romulus in Kraft getreten war, nach dem Verlust seiner Frau und seines ungeborenen Kindes. Sein eigen Fleisch und Blut, sein Sohn.

Blut rann an seinem nackten Oberkörper herab, umspielten seine Muskeln, die vor Anstrengung noch deutlicher zu erkennen waren. Seine Handgelenke waren an dicke Ketten gefesselt und zwangen ihn dazu, auf dem Boden zu kauern, die Arme von sich gestreckt, wie Jesus am Kreuz, aus der Terranischen Mythologie. Seine schwarze Lederhose wirkte im Schein des schwachen Lichts noch dunkler, was wohl am vielen Blut liegen musste.
Sein Gesicht war mit unzähligen Schnitten übersät, genauso wie sein sonst so makelloser Körper.

Zwar hatte er die Augen wegen des Lichts und wegen der Schmerzen geschlossen, aber er zwang sie sich zu öffnen, als er das schwache, widerliche Lachen eines Mannes erhaschte, der sich einen Spaß daraus machte ihm weh zu tun.
Ein Klingone, doch jetzt?
Er musste feststellen, dass es jetzt mehr geworden waren. Vor wenigen Minuten, es konnten auch Stunden gewesen sein, war es nur eine klingonische Wache gewesen, nun waren es drei.
Seitdem er 22. von ihnen getötet hatte, trugen sie komisch aussehende Rüstungen, die alles zu panzern schienen, bis auf diese abscheuliche Fresse, sodass er ihr Grinsen ertragen musste. Innerlich waren sie doch nur feige, hatten Angst vor ihm, und das sollten sie auch.

Sie versteckten sich hinter der Rüstung und ihren Schlagstöcken, doch wenn er richtig ausrastete, würden diese Dinge ihnen nicht helfen. Genau dies würde er ihnen bald beweisen, und dann würde er lachen, doch die richtige Zeit war noch nicht erreicht.

Oft hatte er seiner Crew gesagt, sie sollten durchhalten, stark bleiben, doch von Tag zu Tag wurde es schwerer für sie, was sie ihm nicht zeigen wollten. Sie wollten ihn nicht enttäuschen, und dafür war er dankbar.
Aber dieser Aufenthalt auf diesem Planeten, in Rura Penthe, einem Gefängnis, würde sich auszahlen, jeder der es verdient hatte, würde bestraft werden, und sie alle würden mit dieser Anstalt anfangen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. So sagt man doch, oder?

Ein schneidender Schmerz, gefolgt von einem schrecklichen klatschen, holte ihn gewaltsam wieder in die Realität zurück, als er mit seinen Gedanken abgedriftet war. Einer der Klingonen zog die Peitsche wieder zurück, nur um sie erneut niederfahren zu lassen, und erneut, brannte sein Körper, als sich das stachelige Leder in seine Haut fraß, doch wie immer, war er still, schloss nur die Augen und versuchte den Schmerz aus zu blenden, denn der Verstand war stärker.
Schon so oft hatten sie versucht ihn zum Reden zu bringen, gaben ihm den Namen Dämon, als es misslang. Er hatte sich daran gewöhnt, jeder auf Rura Penthe kannte ihn, er war zu einer Legende geworden. Viele bewunderten ihn, sahen ihn als Idol an und er schien ihnen Mut zu geben.

Doch das alles war ihm egal geworden, diese ganzen Torturen waren in den ganzen Jahren zum Alltag geworden und oft suchte er abends, als sie ihn in seine Zelle brachten, den Gedanken an seine verlorene Familie, aber auch die Niederlage und den Verrat von Spock. Diese Erinnerungen entfachten in ihm den Hass, der sich tief in sein Herz, in seine Seele gebohrt hatte, immer und immer wieder. Dieses Gefühl gab ihm allein jeden Tag die Kraft, die er brauchte um zu überleben.
Es war zu seinem persönlichen Schutzschild geworden, und deswegen konnten die Klingonen ihm nichts anhaben, egal wie sehr sie seine Hülle auch beschädigten.

Jedoch gab es Zeiten, in denen er sich schwach fühlte, so, als könne er dem nicht mehr standhalten. In dieser Zeit dachte er an seine Frau, Mandana, und an seinen Sohn, auf den er sich so gefreut hatte. Sein Glück war mit einem Mal vernichtet worden, er würde niemals mehr das Lächeln von ihr sehen können, das Licht ihrer Seele würde niemals mehr leuchten, für ihn, und auch für die Welt nicht. Sein Sohn, den er noch nicht einmal gesehen hatte, würde niemals die Chance haben, das Leben zu entdecken.

Neben den körperlichen Schmerzen entflammte nun auch noch ein tiefer sitzender Schmerz in ihm, psychisch, seelisch, schlimmer als die anderen, denn dieser drohte ihn jedes Mal aufs Neue zu zerstören. Sehr oft hatte er das Gefühl, an diesem Schmerz zu zerbrechen, aus diesem Grund dachte er manchmal, das all dies hier sinnlos war, weil es nichts von dem Vergangenen ungeschehen machen konnte. Ja, es stimmte auch, aber dennoch, er lebte nur noch für die Rache, das hatte er eingesehen, und wenn dies vollendet war, dann, ja dann konnte er endgültig und in Ruhe sterben, um seiner Frau und seinem Sohn zu folgen, doch erst musste Spock bestraft werden.

Ein neuer Schlag der Peitsche traf ihn und riss seinen Oberkörper auf, Blut quoll hervor, und wieder war er stumm, schloss gequält die Augen, doch einen Sieg würde er den Klingonen nicht überlassen, was diese frustriert feststellen mussten, erneut.
,, Ach komm schon, Nero.“, stöhnte einer der Klingonen sichtlich genervt und wedelte belustigt mit den Händen über seinem Kopf herum, wobei er einen Schritt näher auf ihn zutrat, nur um sein Kinn zu packen und ihn somit zwang, tief in seine Augen zu starren.
,, Du kannst nicht ewig schweigen.“

/ Unwissender Idiot, natürlich kann ich das / dachte er und ein böses Lächeln fand den Weg auf seine Lippen, was dem Wächter wohl missfiel, denn er schlug ihn, mitten ins Gesicht. Wahrscheinlich wünschte sich der Klingone gerade, Gedanken lesen zu können.
Nero drehte den Kopf zur Seite und spuckte auf den Boden. Blut.
Normalerweise hätte ihn dies damals besorgt, doch nun war es ebenfalls Normal. Niemand kam hier heile raus.

,, Dir wird das Lachen schon noch vergehen, dafür werde ich ab jetzt persönlich sorgen.“, der sprechende Klingone nahm seinen Helm der Rüstung ab und ein sehr hässliches, vernarbtes Gesicht kam zum Vorschein. Koth. War ja klar.

,, Bringt ihn zurück in seine Zelle!“

Oh, Koth war angepisst, musste Nero feststellen, doch das empfand er nur als Genugtuung.
Die angesprochenen Wachen traten hervor, während Koth selber wieder verschwand, und sie lösten die durchaus störenden Ketten von seinen Handgelenken.

Er fiel nach vorne auf die Knie und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab.
Alles an ihm schmerzte, und er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wusste nur, dass er länger als zwei Tage hier gehangen hatte. Jede volle Stunde haben sie von vorne begonnen, was sie immer taten.
Brutal zogen sie ihn zurück auf die Beine, grunzten dabei verächtlich und schleiften ihn aus dem Raum, durch dunkle, unbeleuchtete Korridore, zurück zu seiner Zelle, wo Ayel, sein erster Offizier wartete.

Dieser erschrak heftig, als die Zellentür geöffnet wurde. Die Klingonen stießen Nero in den Raum hinein, wo er von Ayel aufgefangen wurde, als er zu stürzen drohte. Erst jetzt bemerkte er, wie erschöpft er in Wirklichkeit war. Ja, er war unglaublich müde.

,, Captain!“, stieß der Offizier hervor und sank zusammen mit Nero zu Boden, doch dieser Antwortete nicht, sondern stieß Ayel beiseite und setzte sich gerade hin.

In dieser Zelle gab es nicht viel. Eher gesagt so gut wie gar nichts. Bis auf zwei Steinbetten, war er fast komplett leer. Die Wände waren aus rauem Stein und es war kalt, verdammt kalt, sodass man seinen eigenen Atem sehen konnte, der in kleinen, weißen Wölkchen empor stieg.

Egal wie oft Ayel es versucht hatte, Nero ignorierte ihn meistens nach solch einem Vorfall.
Sein Captain sprach nicht, bewegte sich nicht, gab selten ein Lebenszeichen von sich, und jedes Mal aufs Neue, war Ayel unglaublich besorgt.

Jetzt kauerte er vor Nero und schaute ihn an, doch er erwiderte seinen Blick nicht.
Dem ersten Offizier fielen jetzt die unzähligen Verletzungen auf, und sofort wusste er, dass es dieses Mal schlimmer war, viel schlimmer.

Leicht zögernd aber dennoch entschlossen packte er sanft Nero´s Kinn und zog seinen Kopf nach oben, sodass sein Captain ihn anschauen musste. Erst jetzt bemerkte er, wie schwarz Nero´s Augen doch geworden waren, und was für Schmerzen er haben musste, war fast unvorstellbar für ihn.

Diese schwärze spiegelte Trauer, Wut und Schmerz wieder, aber auch die Einsamkeit.
Ayel wollte das nicht mehr. Er mochte seinen Captain mehr, als er sich vorher selber eingestehen wollte. Außerdem sah er, dass Nero ihn brauchte, so sehr, wie er ihn brauchte.
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