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Christmas Time

von Inca

Kapitel 1

Weihnachten auf der Voyager. Jedes Jahr war dies sowohl die schlimmste als auch schönste Zeit für die Crew. Schlimm, weil jeder an die Lieben zu Hause dachte und schön, weil sie die Einheit als Familie auf der Voyager feiern konnten. Tom hatte dieses Jahr durchgesetzt, dass die gesamte Voyager geschmückt wurde, war er auch mit seinem Vorschlag, Tannenzweige an der Außenhülle anzubringen, gescheitert, so hatte er wenigstens erreicht, dass die Gänge der Voyager nun liebevoll geschmückt wurden. Überall auf dem Schiff konnte man den Weihnachtsgeist spüren, die Crew war fröhlich und hilfsbereit, besonders viele Freiwillige gab es - wie jedes Jahr - beim Kekse backen mit Neelix. Das diesjährige offizielle Festkomitee bestand aus B’Elanna, Tom, Neelix und Harry, die seit Tagen Pläne schmiedeten, jedoch niemanden einweihten. Selbst der Captain konnte bitten und betteln wie sie wollte, kein Sterbenswörtchen wurde verraten.
Captain Kathryn Janeway war wie jedes Jahr in einer besonderen Stimmung. Eine Mischung aus Freude, Feierlichkeit, Stolz, sowie Trauer. Schließlich musste sie Weihnachten nun schon zum 6. Mal alleine feiern.
Etwas, das alljährlich jedem an Bord Kopfschmerzen bereitete, waren die Geschenke. Seit Monaten wurden Replikatorrationen gespart und sich der Kopf zerbrochen, was man den Lieben schenken könnte. Tom erging es besonders schlecht, denn wenn B’Elanna sein Geschenk nicht zusagte, konnte er sicher sein, der Krankenstation einen Besuch abzustatten. Doch auch Kathryn und Chakotay hatten so ihre Probleme etwas füreinander zu finden. Schon seit Wochen grübelten beide, beobachteten den anderen, um unentdeckte Vorlieben des anderen herauszufinden. Nun war es bereits der 23. Dezember und keiner der beiden hatte ein Geschenk. So saßen Kathryn und Chakotay wieder einmal in ihren Quartieren, die Replikatordatei durchforstend, auf der Suche nach passenden Geschenken. Unter Datei 12387 wurden schließlich beide fündig. Schnell noch ein hübsches Geschenkpapier darum und beide lehnten sich zufrieden zurück, dies war perfekt!
Kathryn Janeway war dieses Jahr melancholisch wie noch nie. Lag es daran, dass ihr Verlangen nach Chakotay größer war als je zuvor oder einfach an der Tatsache, dass sie nun 6 Jahre alleine war... Sie wusste es nicht, vielleicht ein bisschen von beidem. Sie war empfindsam und gefühlsbetont wie selten.
Schließlich kam der 24.12. Schon morgens rannte die Crew aufgeregt durcheinander. Am liebsten hätte man das Schiff irgendwo geparkt und sich ganz den Vorbereitungen gewidmet, was jedoch leider nicht möglich war.
Für 20.00 Uhr war der Anfang der Weihnachtsfeier geplant und ab 18.30 Uhr hatte der Großteil der Crew frei, um sich für die Feier vorzubereiten. Chakotay wollte Kathryn um 19.45 Uhr abholen. Nun war es 19.30 Uhr und der Captain rannte aufgeregt durch ihr Quartier. Wo waren die Ohrringe, wo die Schuhe, gerade hatte sie doch noch ihre Schuhe gesehen. Es war zum Haare raufen! Sie trug ein langes, grünes Samtkleid, dazu Perlohrringe, eine Perlenkette, sowie schwarze Pumps. Die Haare hatte sie hinter den Ohren festgesteckt. Zufrieden musterte sie sich im Spiegel. Auf der Einladung waren warme Jacken erwähnt, also, wo zum Teufel war ihr Mantel? Der schöne cremefarbene?
Um Punkt viertel vor acht stand Chakotay vor ihrer Tür, gekleidet mit schwarzen Hosen, einem cremefarbenen Sweater und einem schwarzen Mantel. Er sah unglaublich gut aus! Doch auch Kathryn bot einen bezaubernden Anblick. „Sie sehen wundervoll aus, Kathryn, ich wette es gibt keinen schöneren Starfleet-Captain und überhaupt, es gibt bestimmt eine Vorschrift, die es Captains verbietet so gut auszusehen.“
Kathryn errötete leicht, als sie das Kompliment zurückgab: „Ich konnte unmöglich schlechter aussehen als sie. Sie sehen toll aus, Chakotay!“
„Danke! Gehen wir?“
Kathryn nickte und hackte sich bei ihm unter. Gemeinsam gingen sie zum Holodeck. Als sich dieses öffnete, blieben beide wie vom Schlag getroffen stehen. Es war der bezauberndste Anblick, den beide je gesehen hatten. Eine wunderschöne Winterlandschaft in den Bergen erstreckte sich vor ihnen. Es gab einen kleinen Weg, der von Tannen gesäumt war, die mit Lichterketten geschmückt waren. In weiter Ferne konnte man eine hell erleuchtete Berghütte erkennen. Gerade als Chakotay fragen wollte, ob sie den ganzen Weg laufen sollten, erblickte er den Pferdeschlitten, der offensichtlich für sie bereit stand. Er half erst Kathryn in den weißen Schlitten und nahm dann neben ihr Platz. Der Kutscher setzte die Kutsche in Bewegung. Die beiden deckten sich mit einer weißen Wolldecke zu und genossen Arm in Arm den atemberaubenden Blick auf die Schneelandschaft.
Bei der Berghütte angekommen, konnten sie schon das fröhliche Gelächter von drinnen hören. Als sie die Tür öffneten, strömte ihnen der Duft von Zimt, Glühwein und Kerzen entgegen. Anwesend war fast die gesamte Voyagercrew. B’Elanna trug ein rotes Strickkleid, das ihr hervorragend stand, sowie eine goldene Kette und die passenden Ohrringe. Tom trug einen schwarzen Anzug mit weinroter Krawatte, passend zu B’Elannas Kleid. Harry, der graue Hosen und einen blauen Sweater trug, war in Begleitung von Fähnrich Susan Rollins da. Seven, Tuvok und der Doktor hatten sich bereit erklärt, auf die Voyager aufzupassen.
Den ganzen Abend über wurde gelacht, über die Familie gesprochen und es vergingen keine 5 Minuten, in denen Tom nicht für das wundervolle Ambiente gelobt wurde. Um 22.00 Uhr wurden dann die Geschenke verteilt. Kathryn Janeway beobachtete gerührt, wie B'Elanna von Tom einen wunderschönen Ring geschenkt bekam, er dafür von ihr das Modellauto, was er sich schon seit Jahren gewünscht hatte. Kathryn war tief bewegt von den Szenen der Liebe und Zuneigung um sie herum, so bewegt, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten. Sie wollte die Stimmung der Crew nicht durch ihre eigene ruinieren und schlüpfte nach draußen, wo sie in Tränen ausbrach. Ihre gesamte Einsamkeit und Verzweiflung brach aus ihr heraus. Chakotay, der sehr wohl gesehen hatte, wie Kathryn die Hütte verlassen hatte, war ihr gefolgt. Langsam ging er auf sie zu. Er wusste, dass sie ihn bemerkt hatte. Sanft legte er seine Hand auf ihre Schulter. Behutsam drehte er sie zu ihm rum und nahm sie in die Arme, als sie erneut anfing zu weinen.
Er hielt sie, fragte nicht, warum sie weinte, er konnte es sich denken. So standen sie, bis Kathryns Schluchzer verebbten. Sanft löste sie sich aus Chakotays Umarmung und blickte ihm tief in die Augen. Dort entdeckte sie unendlich viel Liebe, Zuneigung und Verständnis. Als er sich zu ihr runterbeugte, schien es das einzig Richtige ihn zu küssen. Es war der zärtlichste Kuss, den Kathryn Janeway je erhalten hatte. Sie wusste nicht genau wie lange sie sich küssten, doch es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Langsam lösten sie sich voneinander. „Ich liebe dich, Chakotay!“ Dieser Satz beinhaltete ernste und tiefe Emotionen.
„Ich liebe dich auch, Kathryn Janeway.“ Sanft sah er sie an, als er ein kleines Päckchen aus der Tasche zog: „Fröhliche Weihnachten.“
„Dir auch.“ Sie übergab ihm ihr Geschenk.
Gleichzeitig öffneten sie ihre Pakete und sahen lächelnd auf den Inhalt. Die Pakete enthielten dasselbe Medaillon: Kathryns war golden und Chakotays silber. Es hatte eine runde, schlichte Form und in der Mitte war eine Rose eingraviert. In beiden Medaillons steckte ein Bild des anderen. Lächelnd sahen sie sich an.
„Sicher, dass wir nicht verwandt sind?“ fragte Chakotay verschmitzt.
„Seelenverwandt! Für immer!“
Mit diesem Satz küssten sie sich wieder, noch tiefer als zuvor. Innen an den Hüttenfenster drückten sich derweil 100 Crewmitglieder die Nasen platt, den romantischen Moment beobachtend. Viele weibliche Crewmitglieder hatten Tränen der Rührung in den Augen und Harry meinte, selbst bei Tom eine Träne gesehen zu haben. Es wurde das wahre Fest der Liebe auf der Voyager, denn von nun an sollte niemand mehr alleine sein, denn auch Kathryn Janeway fand endlich ihr zu Hause in den Armen ihrer großen Liebe Chakotay


ENDE
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