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In the line of fire

von Inca

Kapitel 1

Langsam glitt die Voyager durchs All. Auf dem Schiff herrschte ausgelassene Stimmung, da gerade erst der Planet Nakari verlassen worden war, der, aufgrund seiner Begebenheiten, allen Crewmitgliedern Landurlaub ermöglicht hatte. Diese Gegend des Delta Quadranten schien recht ereignislos zu sein, nur im äußersten Sektor konnten einige Borgaktivitäten festgestellt werden.
„Captain, bei allem Respekt, das waren keine Rühreier, die Neelix da heute morgen serviert hatte. Es schmeckte wie eine Mischung aus Gagh und Pfannkuchen.“
„Ich wusste gar nicht, dass es diese Mischung gibt, Mr. Paris.“ „Ich bis heute morgen auch nicht.....“ Die Brückencrew lachte, in der Tat war es schwer gewesen, das von Neelix gekochte zu identifizieren. Das schrille Piepsen von Harrys Konsole störte die heitere Stimmung auf der Brücke.
Captain Janeway drehte ihren Kopf in Richtung Obs, an der Harry fassungslos auf seine Anzeigen starrte. „Mr. Kim, was haben Sie für uns?“ Harry schluckte schwer und Kathryn war sofort alarmiert. „Wenn meine Sensoranzeigen korrekt sind, dann nähern sich uns 25 Borgkuben auf direktem Abfangkurs.“ Auf der Brücke wurde es augenblicklich totenstill. „Voraussichtliche Ankunft?“ presste Kathryn Janeway hervor. „3 Stunden und 27 Minuten.“
Das war nicht viel Zeit, das war sogar verdammt wenig Zeit, dachte Janeway.
„Captain, wir werden gerufen.“ „Über solch eine Distanz?“ Harry Kim nickte. „Auf den Schirm.“ Der Hauptschirm zeigte nicht länger das Bild vorbeiziehender Sterne, sondern das Gesicht der Borgkönigin, der mächtigsten Frau im Delta Quadranten.
„Ah, Captain Janeway, die Person, mit der ich reden wollte, wie geht es Ihnen?“
„Was wollen Sie von uns?“ Kathryn Janeway hatte keine Lust die eh schon knappe Zeit durch Small Talk zu vergeuden. „Ist das nicht offensichtlich? Ich will Sie, Sie und Ihre gesamte Crew.“ Die Borgkönigin schenkte ihnen ein arrogantes Lächeln. „Warum?“ „Captain, bitte stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind. Nach Ihrer unverschämten Einmischung in der Angelegenheit mit Unimatrix Zero habe ich mir geschworen, Sie nie wieder in meinen Weg kommen zu lassen und nun bin ich hier, um mich persönlich davon zu überzeugen, dass jedes Mitglied dieser Crew vernichtet wird.“ Die Borg sah Janeway selbstgefällig an: „Wir sehen uns in einer Stunde.“ Dann verschwand das Bild der Borgkönigin. Kathryn Janeway war wie vom Blitz getroffen, ihre schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Dieses Himmelsfahrtkommando aus Borgkuben galt ihr und ihrer Crew.
***
Als sich eine halbe Stunde später die Mitglieder des Führungsstabes trafen, waren die meisten immer noch in Schock. Da Chakotay erkannte, dass Kathryn angestrengt nachdachte, begann er die Runde: „Irgendwelche Vorschläge?“ „Können wir nicht zurückfliegen und die Voyager irgendwo verstecken? Dadurch würden wir zumindest Zeit gewinnen.“ Chakotay schüttelte den Kopf und sah Tom Paris an: „Nein, die Borg sind zu nah dran, sie beginnen bereits uns einzukesseln.“ „Dann müssen wir wenigstens einen Notruf senden, vielleicht hilft uns jemand, die Nakar zum Beispiel.“ „Wir haben bereits einen Notruf entsendet, aber ich habe wenig Hoffnung, dass jemand reagieren wird, schließlich reden wir nicht von ein paar Gegnern, sondern 25 Borgkuben, auch die Nakar werden es sich zwei Mal überlegen, ob sie dieses Risiko eingehen.“ „Aber was dann? Sollen wir uns auf dem Silbertablett servieren?!?“ Harry Kim sah den Commander entsetzt an. „Nein, Harry, das werden wir nicht.“ Es war das erste Mal, dass Kathryn Janeway sich in die Diskussion einmischte, „B’Elanna, können Sie das Schema eines Borgkubus aufzeigen, bitte.“ B’Elanna Torres nickte und begab sich zu dem kleinen Schirm im Besprechungssaal, sofort erschien das Bild eines riesigen Borgkubus auf diesem. „Seven.“ Janeway wand sich der Ex-Drohne zu, „bitte zeigen Sie uns, wo die Komponenten sitzen, die von den Borg für den Slipstreamflug gebraucht werden.” Seven nickte und markierte die betroffenen Gebiete im Kubus rot. Janeway und die anderen studierten die Abbildung, doch nur Janeway wusste, was dies alles sollte. „Captain, entschuldigen Sie meine Frage, aber ...worauf wollen Sie hinaus?“ Kathryn lächelte Neelix verständnisvoll an: „Ganz einfach, wir können ihnen nicht mit konventionellen Mitteln entkommen, vom Kämpfen mal ganz abgesehen, denn das wäre Selbstmord, aber wie wäre es, wenn wir ihre eigene Technik nutzen, um zu entkommen. Wir erzeugen einen Slipstreamkanal......“ „Captain, das haben wir bereits ohne Erfolg versucht, wenn Sie sich erinnern.“ „Ja, B’Elanna, das tu ich, aber damals haben wir den Slipstreamkanal erzeugt, nicht die Borg.“ Die Verwirrung auf den Gesichtern des Doktors, Harrys und Neelix wuchs, einzig Chakotay und B’Elanna schienen zu ahnen, worauf der Captain hinauswollte. Wenn wir es schaffen, einen Borgkubus so zu treffen, dass er einen Slipstreamkanal erzeugt, könnten wir in den Kanal fliegen und den restlichen Kuben entkommen.“ „In Ordnung“, schaltete sich Tom ein, „die Grundidee hab ich verstanden, aber Captain, wie stellen Sie sich das vor? 1. Wie erzeugen wir den Kanal? 2. Wenn wir ihn erzeugt haben, wo bringt er uns hin? Und 3. Wieso sollten uns die anderen Kuben nicht folgen?“ Kathryn biss sich auf die Lippe. Sie musste zugeben, dass ihre Idee noch in den Anfängen steckte und 3 Stunden waren wahrlich nicht viel Zeit, um einen so riskanten Plan auszuführen, aber welche andere Möglichkeit hatten sie? „Lieutenant Torres.“ „ Ja, Ma’am?“ „Sie schnappen sich jetzt die besten Ingenieure des Schiffes und fangen an, über Problem Nr.1 nachzudenken. Seven, Sie werden dieser Gruppe helfen.“ B’Elanna und Seven nickten. „Was den Punkt unserer Ankunft betrifft, kann ich keine Auskunft geben, wir können 10 Kilometer vorfliegen, wir können wieder am Anfang unserer Reise enden.“ Das stellte sie sich lieber nicht vor. „Wir könnten aber auch im Alpha Quadranten landen, ich weiss es nicht. Sie alle müssten dieses Risiko eingehen.“ Sie blickte in die Runde und der Doktor sagte, was alle dachten: „Besser, als assimiliert zu werden!“ „Gut, was Problem Nummer 3 betrifft, darum wird sich der Rest des Führungsstabes kümmern. B’Elanna, nehmen Sie sich, wen Sie brauchen und fangen Sie an.“ B’Elanna Torres nickte und stürmte dann mit Seven aus dem Raum, genau wie die anderen Offiziere, die sich eifrig in Berechnungen und Taktiken stürzten. Einzig und allein Captain Janeway und Commander Chakotay blieben zurück.
„Und? Was sagen Sie?“ Kathryn blickte Chakotay erwartend an. „Nun, es ist gewagt, nein, ich verbessere mich, es ist verrückt. Ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass sich vor uns ein Wurmloch öffnet, dass in den Alpha Quadranten führt, ist höher, als dass wir diese Mission schaffen, aber es ist unsere einzige Chance, das Ganze lebend zu überstehen.“ Kathryn lächelte ihn traurig an: „Das war nicht gerade aufbauend, Commander.“ Chakotay lächelte sie verständnisvoll an: „Kathryn, Sie wissen, dass ich das nicht ernst meine. Natürlich ist es gewagt, aber die Crew weiss, was auf sie zukommt und wer weiss, vielleicht schaffen wir es tatsächlich.“ Kathryn sah ihm in die Augen und Chakotay wusste, was nun kommen würde: „Chakotay, das ist alles meine Schuld, hätte ich mich damals nicht eingemischt, wären wir nun nicht in dieser Situation.“ Sie hatte sich erhoben und stand nun am Viewport und blickte den vorbeiziehenden Sternen hinterher. „Kathryn, Sie wissen, dass das nicht stimmt und das Ihnen niemand einen Vorwurf macht. Sehen Sie sich die Crew an.“ Vorsichtig führte er sie auf die Brücke, auf der die Crew fieberhaft an ihrem Plan feilte, niemand bemerkte den Commander und den Captain, die langsam über die Brücke gingen und dann im Bereitschaftsraum des Captains verschwanden. „Haben Sie sie gesehen, Kathryn? Sie alle bemühen sich um eine Lösung für unser Problem und niemand da draußen macht Ihnen auch nur den geringsten Vorwurf. Kathryn hören Sie auf, sich für alles die Schuld zu geben, was hier passiert. Wir alle unterstützen Ihre Entscheidungen, würden wir dies nicht tun, würden wir es Sie wissen lassen, nur keine Angst.“ Er lächelte sie sanft an. „Kathryn, sehen Sie nicht, dass diese Menschen Sie lieben und respektieren und Ihnen sogar in den Tod folgen würden?“ Kathryn sah ihn gerührt an: „Sie haben Recht. Suchen wir nach einer Lösung für unser kleines Borgproblem, gemeinsam.“ Chakotay nickte lächelnd und eilte zusammen mit Kathryn auf die Brücke, wo sie sich gemeinsam mit Tom und Tuvok an die Berechnungen für den Slipstreamflug machten.
***
„Also, wie sieht es aus?“ Kathryn Janeway blickte fragend in die Runde der Führungsoffiziere. Die Borg würden in weniger als 45 Minuten eintreffen und wenn sie einen Plan brauchten, dann jetzt.
„Wir sind fertig.“ B’Elanna erhob sich und ging zum Bildschirm, den erneut das Bild eines Borgkubus zierte. „Wir müssen den Kubus hier, hier und hier treffen.“ Sie deutete auf drei Punkte am hinteren Teil des Kubus. „Wenn wir diese Punkte treffen, sollte sich ein Slipstreamkanal öffnen, vorausgesetzt, dass die richtigen Kabel zur richtigen Zeit explodieren. Captain, das Ganze hat eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 15%, dass es funktioniert. Wenn dies nicht funktioniert, dann....“ Kathryn nickte verstehend und bedeutete B’Elanna sich zu setzen. „Mr. Kim?“ Harry erhob sich und schritt zum Bildschirm: „Wir haben wirklich alles berechnet, aber es ist nicht auszuschließen, dass uns Borgkuben folgen, doch in einen Slipstreamkanal passen nie mehr als 3 Kuben, mehr sind aufgrund der Stabilität nicht möglich. Trotzdem, drei Kuben sind immer noch eine Menge. Der Rest der Kuben kann nach unseren Berechnungen nicht genau planen, wo sich ihr Slipstreamkanal öffnet. Wir hätten jedenfalls genug Zeit, um eine erforderliche Distanz zwischen uns und die Kuben zu bringen, wenn wir sofort auf Warp 9 springen. “Harry setzte sich wieder und der Captain erhob sich. Sie blickte jeden einzelnen in der Runde lange an, bevor sie sprach: „Sie alle wissen, dass diese Aktion mehr als nur riskant ist. Selbst wenn sie klappt, haben wir keine Gewissheit, wo wir landen. Wir könnten sogar wieder am Anfang unserer Reise landen. Ich möchte, dass Sie alle wissen, dass ich mehr als nur stolz auf Sie bin. Sie haben in den letzten 6 Jahren hervorragende Arbeit geleistet und ich weiss nur, dass ich in diesem Moment mit keinen anderen Menschen zusammen sein möchte. Ich habe vollstes Vertrauen in Sie alle. Wir werden es den Borg zeigen.“ Zustimmende Rufe von allen Führungsoffizieren folgten. Zusammen betraten alle die Brücke und erwarteten die Ankunft der Borg, die bereits in visueller Reichweite waren. Es jagte Kathryn einen Schauer über den Rücken, als sie die vielen mächtigen Borgkuben erblickte, es mochten 10 sein und Kathryn wurde sich der ernsthaften Bedrohung für ihr Schiff bewusst. Sie spürte wie Chakotay ihre Hand ergriff und sanft drückte. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn dankbar an, sie genoss den Komfort, den Chakotays Berührung ihr gab.
„Captain, wir werden gerufen.“ Kathryn entzog Chakotay wehmütig ihre Hand: „Auf den Schirm.“
„Captain Janeway, wie schade Sie nun ein letztes Mal zu sehen.“ Die Borgkönigin lächelte Janeway erneut arrogant an. „Ich glaube, ich muss Sie enttäuschen. Tuvok, Feuer!“ Ein gelber Strahl zischte durch das All und schlug beim Kubus ein. „Direkter Treffer auf Zielgebiet 1.“ „Feuern Sie weiter.“ Die Borg hatten mittlerweile die Kommunikation beendet und feuerten aus Leibeskräften zurück. Die Voyager schüttelte sich hart und Kathryn musste sich fest in ihren Sessel krallen, um nicht aus dem Kommandostuhl geschleudert zu werden. Überall sprangen Funken „Zielgebiet 2, direkter Treffer.“ Tuvoks Stimme war absolut ruhig. „Zielgebiet 3, schnell Tuvok.“ „Die Schilde sind auf 34% gesunken, Captain, viel mehr halten wir nicht aus, es sind einfach zu viele.“ Harrys Stimme hatte nicht mal einen Bruchteil von Tuvoks Gelassenheit. „Verstanden Mr. Kim, Tuvok, anvisieren, jetzt.“ „Ziel anvisiert, Feuer.“ Erneut zuckte ein gelber Strahl durchs All, erneut schlug dieser in den Borgkubus ein und bevor Kathryn wusste, was geschah, wurde die Voyager von einem riesigen Sog erfasst. „Captain, es klappt, es funktioniert, ein Slipstreamkanal öffnet sich.“ B’Elanna war sichtlich stolz, dass ihre Berechnungen stimmten. Die Sterne wurden verzerrt und der Slipstreamflug begann. Die Voyager wurde erneut heftig geschüttelt und dieses Mal versagten Kathryns Bemühungen sich in ihrem Sitz halten zu können, hart schlug sie auf den Boden auf. Sie bemerkte, wie es anderen ebenso erging. Krampfhaft versuchte sie wieder in ihren Kommandostuhl zu gelangen, vergeblich. Schließlich krallte sie sich am Geländer fest, um nicht wahllos über die Brücke zu fliegen.
Genauso schnell wie der Flug anfing, endete er auch, abrupt kam die Voyager zum Stehen.
„Report!“ Kathryn rappelte sich, wie der Rest der Brückencrew, vom Boden auf und ignorierte den stechenden Schmerz in ihrer linken Schulter. „Schilde bei 10%, viele Systeme versagen, Captain, 3 Borgkuben folgen uns und verlassen den Slipstreamkanal in ca. 2 Minuten!“ Harrys Nervosität war deutlich spürbar. „B’Elanna, bringen Sie die Schilde hoch. Ist irgendwer ernsthaft verletzt?“ Sie blickte sich um und sah einige Zeichen von Verletzungen, Chakotay hatte eine große Schramme auf der Stirn und Tom sah ebenfalls sehr gebeutelt aus, doch die beiden mussten durchhalten, bis die Sache überstanden war. 3 Borgkuben, die Voyager hatte schon im intakten Zustand große Probleme mit drei Kuben fertig zu werden und nun schien ein solches Unterfangen beinahe unmöglich. „Wie viel Zeit noch?“ „1 Minute und 13 Sekunden.“ Kathryn schritt die Brücke nervös auf und ab. „B’Elanna, was machen die Schilde?“ „Captain, das ist nicht so einfach, in 2 Minuten lassen sich die Schilde nicht wieder komplett herstellen. Unsere sekundären Kontrollen sind stark beschädigt. Es ist ein Wunder, dass wir noch in einem Stück sind!“ Kathryn seufzte, nicht die Art von Neuigkeiten, die sie hatte hören wollen. „Tun Sie ihr Möglichstes.“ B’Elanna nickte und fing erneut an fieberhaft auf einige Konsolen einzutrommeln. „Captain, setzten Sie sich hin, Sie machen einen ja ganz nervös.“ Chakotay sah Kathryn beschwichtigend an und er hatte Recht. Sie konnte sowieso nichts an der Situation ändern. „Schilde bei 64%, mehr kann ich nicht aus ihnen rausholen, Captain.“ Kathryn nickte langsam. „Sind die Waffen intakt?“ Tuvok nickte. „Gut, ich möchte, dass Sie die Borgkuben sofort attackieren, wenn diese den Slipstreamkanal verlassen. Der Überraschungseffekt ist auf unserer Seite, feuern Sie mit allem was wir haben.“ „Verstanden Captain.“
„Noch 13 Sekunden, Captain.“ Kathryn Janeway richtete ihren Blick erneut auf den Hauptschirm, auf dem bereits das Öffnen des Kanals erkennbar war. „6 Sekunden.“ Kathryn atmete tief ein. „3..2..1..jetzt.“ Drei Borgkuben kamen aus dem Slipstreamkanal geschossen und die Voyager verlor keine Zeit auf die Kuben zu feuern. Der erste Kubus schien bereits beschädigt gewesen zu sein, da er nach einer kurzen Feuersalve explodierte. „Captain, unsere Schilde sind runter auf 13%, wir überstehen das hier nicht mehr lange.“ Kathryn blickte angestrengt auf den Bildschirm. „Mr. Tuvok, können Sie einen Torpedo genauso scharf machen, dass er exakt zwischen den beiden Kuben explodiert?“ „Natürlich, Captain.“ „Tun Sie es. Wenn der Torpedo explodiert, feuern Sie die Phaser auf beide Kuben gleichzeitig, vielleicht richten wir genug Schaden an, damit sich die Kuben zurückziehen.“ „Verstanden, Captain. Torpedo ist scharf.“ „Feuer Mr. Tuvok!” Der Torpedo schoss auf die Kuben zu und schlug tatsächlich in der Mitte der beiden Kuben ein. Sofort jagte Tuvok Phaserschüsse hinterher, die die beiden beschädigten Kuben stark mitnahmen. „Captain, in einem der beiden Kuben ist ein hoher Energieaufbau zu erkennen, ich fürchte, er wird gleich explodieren.“ „Mr. Paris, bringen Sie uns hier weg, Warp 6, jetzt!“ Unter Toms Kommando sprang die Voyager auf Warp und brachte einigen Raum zwischen ihr Schiff und die Borgkuben. Die Führungsoffiziere starrten gebannt auf den Bildschirm. Dieser zeigte, wie der erste Borgkubus in einem riesigen Feuerball explodierte und den zweiten mitnahm. Eine leichte Schockwelle traf die Voyager. „Lebenszeichen?“ Tuvok blickte von seinen Kontrollen auf: „Keine, Captain.“ Kathryn atmete tief durch. „Ich weiss zwar nicht, warum beide Kuben so schnell explodiert sind, aber wie heisst es doch so schön: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.“ Sie lächelte Tom Paris, der sie fragend anguckte, an. „Altes Sprichwort.“ „Ähm, Captain.“ Harry Kim wand sich seinem Captain zu, nachdem er neugierig seine Kontrollen studiert hatte. „Mr. Kim, bedenken Sie, bevor Sie jetzt irgendetwas sagen, noch mehr Hiobsbotschaften heute übersteh ich nicht!“ „Nein, Captain, ich habe unsere Position berechnet.“ Kathryn sah ihn erwartungsvoll an, als Harry Kim nach einer Minute immer noch nichts sagte, erhob sie sich mit sorgenvoller Mine von ihrem Stuhl. „Harry?“ „Verzeihung, Captain, ich habe die Anzeigen nur noch einmal nachgeprüft.” „Also, wo sind wir?“ „Raumsektor“, Harry war sichtlich aufgeregt und Kathryn befürchtete schon, er würde jetzt Delta Quadrant sagen, „ 001, Alpha Quadrant.“ Kathryn sah ihn fassungslos an, auch der Rest der Brückencrew starrte ungläubig auf Harry Kim.
Tom Paris fing sich als Erster wieder, er sprang auf, nahm seinen Captain in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Wir sind zu Hause, Captain, wir haben es geschafft, wir sind zu Hause.“ Damit schnappte er sich B’Elanna und schwang sie in einem Freudentanz über die Brücke. Auch die übrigen Personen auf der Brücke brachen in einen wahren Freudentaumel aus. Chakotay stand langsam auf und nahm Kathryn, die das ganze immer noch nicht zu glauben schien, in die Arme und flüsterte ihr leise zu, dass sie es tatsächlich geschafft hatten. Vorsichtig löste sie sich au seiner Umarmung und Tränen der Freude und der Erleichterung strömten ihr Gesicht herunter. „Hey Captain, jetzt wird nicht geweint, jetzt wird gefeiert!“ Tom Paris und Harry Kim umarmten schwungvoll ihren Captain. Diese lächelte die beiden glücklich an. Sie waren zu Hause. „Meine Herren, beruhigen Sie sich. Der Rest der Crew weiss noch gar nicht bescheid, einen Moment Ruhe, bitte.“ Die Brückenoffiziere verstummten. „Hier spricht der Captain, ich habe Ihnen allen etwas Wichtiges mitzuteilen: Wir sind wieder im Alpha Quadranten, ich wiederhole, wir sind zu Hause.“ Sie meinte die Freudenstürme bis zur Brücke zu hören, „ wir werden die Sternenflotte rufen und in ca. 3 Stunden werden wir DS9 erreichen. Doch zu erst werden wir im Casino eine kleine Feier veranstalten, äh Neelix, könnten Sie eine kleine Party vorbereiten?“ Die Brückencrew brach in Gelächter aus. „Also, wir sehen uns in 30 Minuten, geben wir Neelix ein bisschen Vorlaufzeit!“ Damit schloss sie den Kommlink und wand sich erneut der Brückencrew zu: „Braucht irgendwer die Hilfe des Doktors? Chakotay, Ihre Schramme sollte behandelt werden und meine Schulter schreit auch schon danach, wieder eingerenkt zu werden. Der Rest, wir stellen die Voyager auf Autopiloten und Sie können sich dann für die Party ein bisschen frisch machen, ich glaube wir alle könnten eine Dusche gebrauchen.“ Erst jetzt merkten alle, dass sie vor Schweiss und Dreck nur so trieften.
***
„Ich möchte einen Toast aussprechen!“ Tom Paris erhob sein Glas, „auf den besten Captain der Sternenflotte und den besten ersten Offizier der, hm, was auch immer.“ Ein Lacher ging durch die Meng., „Auf Captain Janeway und Commander Chakotay, denen wir diese grandiose Heimkehr zu verdanken haben. Vielen Dank Sie beiden.“ Er hob sein Glas und auch der Rest der versammelten Crew prostete dem Captain und dem Commander zu, die beide gerührt lächelten. Kathryn Janeway ergriff die Gelegenheit, um ein paar letzte Worte an ihre Crew zu richten: „Meine Crew“, lächelnd betrachtete sie jeden einzelnen, „ich bin verdammt stolz auf Sie alle. Ohne Ihre hervorragende Arbeit in den letzten Jahren, wären wir nie nach Hause gekommen. Ich werde Sie alle sehr vermissen und möchte noch einmal, dass Sie wissen, dass ich noch nie so stolz auf Menschen gewesen bin, wie auf Sie.“ Erneut wurden Prostrufe laut und man begann ein bisschen zu feiern, bis Kathryn Janeway dazu mahnte, dass man nun langsam mal die Sternenflotte rufen könnte.
Als die Voyager im Sternenflotten Hauptquartier bescheid gab, dass man DS9 in weniger als 3 Stunden erreichen konnte, war von Sternenflotten Seite nur Fassungslosigkeit, gefolgt von riesiger Freude zu spüren. Man erwartete die Voyager auf DS9, wo alles weitere geregelt werden sollte.
***
„Ach Chakotay, ist das schön!“ Kathryns Beine ruhten auf ihrem Schreibtisch und die Arme waren hinter dem Kopf verschränkt. Nach Chakotays Meinung hatte sie noch nie so entspannt ausgesehen. „Und Kathryn, irgendwelche Pläne?“ Er sah sie belustigt an „Nein, ich lasse alles auf mich zukommen, wir sind zu Hause, das ist was zählt! Aber ich muss zugeben“, sie stand auf und wanderte in den hinteren Teil ihres Bereitschaftsraums, Chakotay auf ihren Fersen, „ich werde dies alles schrecklich vermissen, vor allem Sie ..alle.“ Kathryn sah Chakotay lächelnd an: „Ich meine, diese Crew wurde meine Familie, ich habe sie liebgewonnen und nun muss ich mich trennen, nicht gerade einfach.“ „Mir geht es genauso.“ Chakotay sah sie verständnisvoll an. „Chakotay, ich...“ Ihr fehlten die Worte., „Chakotay, was ich meine ist, ich...“ Er sah sie lange an, bevor er sich neben sie stellte und erneut in ihre Augen blickte. Er sah keine Abwehr in ihnen, also beugte er seinen Kopf langsam nach unten, doch kurz bevor seine Lippen die ihren berührten, zog sie zurück. „Chakotay, bitte, wir haben noch so viel Zeit.“ Er blickte sie enttäuscht, aber auch verstehend an.
„Tuvok an Captain Janeway, wir werden in kürze auf DS9 eintreffen, bitte begeben Sie sich zur Brücke.” Kathryn und Chakotay betraten die Brücke und waren fasziniert von dem Anblick, den DS9 ihnen bot, ja, sie waren wirklich zu Hause, doch was erwartete sie hier?
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