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UNITY ONE - 2.01 Invasion II

von Belar

Kapitel 1

USS. Lightbrigade – NCC 74966 / Schiff der Taurusklasse Mission : Rücksturz zum Raumkomplex Unity One Sternzeit : 58000.02 Location : Brücke
„Computerlogbuch der Lightbrigade. Captain Angus Ronsfield! Nach der Schlacht von Cardassia gegen die erste Gornflotte, befinden wir uns nun auf Befehl von Captain Che Guevara von der Scoparius, auf dem Rückflug nach Unity One, um uns einer weiteren Gornflotte zu stellen und die dort, zum Schutz der Station verbliebenen, klingonischen und romulanischen Verbände zu unterstützen. Eigentlich wäre heute Sylvester. Das Jahr 2381 ist gerade einmal 15 Minuten alt. Aber zum feiern ist hier niemandem zumute. In der Schlacht um Cardassia mussten wir schwere Verluste hinnehmen. Wären uns die Cardassianer nicht zur Hilfe geeilt, wären wir vernichtet worden. Unter den verloren Schiffen befand sich auch unser Verbandsleitschiff, die Escort. Gottseidank konnte ein Großteil der Besatzung unversehrt gerettet werden. Fleetadmiral Joran Belar, der das Kommando auf der Ares geführt hatte, liegt in der Krankenstation meines Schiffes und wird gegenwärtig medizinisch versorgt. Leider ist er momentan nicht in der Lage, das Kommando der Flotte zu führen. Uns wäre wohler, wenn er an unserer Seite stehen würde. Stellvertretend für ihn, hat Fleetcaptain O'Connor das Kommando über die Flotte übernommen. Wir sind guter Hoffnung, daß wir es mit der vereinten Feuerkraft der Raumstation, der Klingonen und der Romulaner die Gorn zum aufgeben bewegen können.
Computerlogbuch Ende!“


„Wer sagt, daß ich nicht fähig bin, das Kommando zu führen?“ Erklang es aus dem hinteren Teil der Brücke. Alle Brückenbesatzungsmitglieder drehten sich um, um zu sehen, wer das Wort ergriffen hatte. Fleetadmiral J.J. Belar stand mit auf dem Rücken verschränkten Armen vor der Tür des Turbolifts. An seiner Seite stand Lieutenant Commander Tailany Ro'Shell und behielt den Admiral im Auge. Man konnte ihm ansehen, daß er durch den Verlust der Escort noch immer schwer angeschlagen war. Allerdings schien er sich mit eisernem, ja fast fanatischem Willen anzutreiben. Ronsfield konnte diesen Mann nur bewundern. Trotz aller Niederlagen und Verluste, die der Admiral in seinem Leben erdulden musste, ist er nie von seinem Kurs abgewichen und hatte jedes Hindernis aus dem Weg geräumt.
Captain Angus Ronsfield stand aus dem Kommandosessel auf und ging dem Admiral entgegen.

„Schön sie auf der Brücke zu haben Sir.“ Sagte er freundlich und lächelte. Belar winkte beiläufig ab. „Ich bin hier, um das Kommando über das Schiff und die Flotte zu übernehmen.“ Sagte er in gewohntem Befehlston und setzte seinen Weg zum Kommandostand fort. Ronsfield wirkte, als hätte man ihm den Teppich unter den Füßen weggezogen. Er wollte gerade etwas sagen, als Fleetcaptain Renee O'Connor das Wort an Belar richtete. „Bei allem Respekt Sir, Captain Ronsfield ist der Skipper der Lightbrigade und sie Sir, sind noch etwas wacklig auf den Beinen. Sie sollten in ihr Quartier gehen und sich ausruhen.“ Belar warf ihr einen eiskalten Blick zu, der sie erschauern ließ. So kannte sie ihn nicht.

Langsam stand Belar aus dem Kommandosessel auf und näherte sich ihr. Wäre er noch etwas näher gekommen, hätten sich ihre Nasenspitzen berührt. „Verlassen sie die Brücke Captain, bevor ich sie von der Sicherheit in die Brigg sperren lasse.“ Zischte er und wandte sich wieder ab.
Er nahm erneut im Kommandosessel der Lightbrigade platz und starrte auf den Hauptschirm.

O'Connor wechselte einen Blick mit Ronsfield, der genauso sprachlos war wie sie. Schließlich gab sie sich geschlagen und verließ die Brücke. Im Turbolift gab sie dem Admiral insgeheim Recht. Sie hatte einen direkten Befehl mißachtet und hatte die Escort in den Kampf geflogen. Auch wenn sie damit das Leben des Admirals und der Besatzung der Ares gerettet hatte. Außerdem hatte er als Admiral jederzeit das Recht, das Kommando eines Schiffes zu übernehmen. Der Admiral schien im Moment nicht in der Lage zu sein, die Situation aus einem objektiven Blickwinkel zu betrachten. Sie konnte nur hoffen, das er wusste, was er tat. Sie befahl dem Computer, sie nach Deck 3 zu bringen. O'Connor würde die Schlacht wohl im Gästequartier verbringen.

Auf der Brücke nahm Admiral Belar die Zügel in die Hand. Er ernannte Ronsfield zu seinem Ersten Offizier, löste den Sicherheitschef des Schiffes durch Tailany ab, besetzte die OPS mit Ensign Asakura und das Steuer mit Ed Harris. Captain Ronsfield stand neben Taylani. Er wusste, daß die Kommandoübernahme nur für die dauer dieser Schlacht andauern würde, dennoch schmerzte ihn der Verlust seines Kommandos. Er nahm sich vor, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um den Admiral davon zu überzeugen, daß er auch ein wertvoller erster Offizier sein konnte.

„Mr. Asakura. Bitte ermitteln sie die genaue Ankunftszeit bei Unity One!“ Sagte Ronsfield an den Fähnrich gewandt, der die ganze Zeit über versuchte, den Blicken des Admirals zu entgehen, da er die Evakuierung der Escort angeordnet hatte. Allerdings schien Belar diese Tatsache nicht zu interessieren. Mit dem verweisen O'Connors von der Brücke, schien seine Wut abgeflaut zu sein.

„Wir erreichen den Raumkomplex, bei gleichbleibender Geschwindigkeit in einer Stunde und fünfzehn Minuten, Captain.“ Antwortete er und wandte sich wieder den Sensoranzeigen zu. „Vielen dank Ensign!“ Sagte Ronsfield und beugte sich über die TAC. „Sir, wir sollten mit Unity One Kontakt aufnehmen und einen Lagebericht anfordern.“ Schlug er vor.Belar nickte. „Machen sie das. Öffnen sie eine abhörsichere Verbindung und legen sie sie auf den Hauptschirm.“

Ronsfield machte sich sofort an die Arbeit. Nach ein paar Sekunden stand die Verbindung. Auf dem Hauptschirm erschien das Gesicht des Klingonen G'Kor, welcher der stellvertretende Kommandant der riesigen Station war. Auf der OPS schien das Chaos ausgebrochen zu sein. Die Station stand offensichtlich unter schwerem Beschuss. Aber sie würde standhalten, dessen war sich Belar sicher. Sovrane und Belar hatten diese Station für die Ewigkeit entworfen. Es würde schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie nicht standhalten würde. Dachte Belar.

„Commander Lagebericht!“ Forderte Belar knapp. G'Kor wollte gerade zu seinem Bericht ansetzen, als ein Besatzungsmitglied außerhalb des Erfassungsbereiches meldete, daß die Schilde auf 80% gesunken seien. „Verstärken sie die Schilde mit der Notenergie. Leiten sie den Energiefluss über die Backbordplasmaleitung.“ Bellte G'Kor und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Bericht zu. Die Gorn sind durch den Asteroidenverteidigungsperimeter an vier Stellen durchgebrochen. Die 100 Schiffe der klingonischen und romulanischen Flotte, haben schwere Verluste einstecken müssen, aber sie halten die Stellung. Die Station steht ebenfalls unter Beschuss, aber wir können den Feind noch abwehren. Wie siehts bei ihnen aus Sir?“

Belar zog den linken Mundwinkel nach oben. „Wir haben Cardassia erfolgreich beschützt, das Kommandoschiff der ersten Gornflotte wurde zerstört. Das was von dieser Gornflotte übrig geblieben ist, hat nun Kurs auf Unity One genommen. Wir verfolgen sie gegenwärtig. Allerdings haben sie 15 Minuten Vorsprung. Können sie bis zu unerer Ankunft durchhalten?“
G'Kor grinste nur. Das war Antwort genug. Für einen Klingonen konnte es nicht genug Feinde geben, die er ins Reich der Toten befördern konnte. Bei den Klingonen galt das Motto: „Mehr Feind, mehr ehr.“ Genauso wie bei den Menschen. „Ich wünsche ihnen viel Glück Admiral. Wir lassen ihnen was übrig. Qapla'!“ Sagte er und beendete die Verbindung. Belar grinste ebenfalls. „Qapla'!“ wünschte er dem Klingonen leise.

Schließlich drehte er sich in seinem Sessel um. „Mr. Ronsfield sagen sie den Cardassianern, daß sie die Nachhut bilden sollen. Die Scoparius soll Stellung im Zentrum beziehen, während die Galaxy-und Sovereignschiffe an den Flanken Stellung beziehen. Das Kommando der rechten Flanke übernimmt die Titan unter Riker und die linke Flanke übernimmt die Protector unter Keys. Wir fallen noch vor dem Asteroidengürtel unter Warp. Befehlen sie Guevara, sofort nach unserer Ankunft, alle Staffeln zu starten. Wir werfen sofort alle unsere Kräfte ins Gefecht.“ Befahl Belar und drehte seinen Sessel wieder Richtung Hauptschirm.

„Aye Sir.“ Bestätigte Ronsfield und übermittelte die Befehle des Admirals an den Rest der Flotte. Noch während die Flotte im Warptransit war, formierte sie sich neu. Die Flanken wurden nun durch die schweren Kreuzer geschützt und waren somit kaum noch zu durchbrechen. In der Mitte und ebenfalls gut geschützt, befand sich das Trägerschiff Scoparius. An den Spitzen und überall zwischen den Großen Schiffen, gingen nun die kleineren, wendigen Einheiten in Stellung, um eventuell entstehende Lücken zu stopfen und schnell Unterstützungsfeuer geben zu können. Belar nannte diese Formation „Die Faust“. Mit der kombinierten Schlagkraft aller Schiffe auf eine Stelle der Gornflotte, konnten sie die Gornverbände auseinanderjagen, wie ein Stein eine Glasscheibe zerschmettert. Belars Plan sah vor, die Gorn von hinten voll im Zentrum zu treffen, was sie dazu veranlassen würde, ihre Flanken aufzusplitten um sich der neuen Gefahr zuzuwenden. Die Klingonen und die Romulaner hätten somit die Gelegenheit, die Gorn in die Zange zu nehmen. Natürlich nur, wenn alles funktionierte, wie geplant.


Spacekomplex „Unity One“
Mission : Verteidigung
Sternzeit : 58000.02
Location : OPS

Nachdem G'Kor seinen Bericht beendet hatte, stürzte er nun wieder zurück zum Lagetisch. Die Gorn drangen aus vier Lücken im äußeren Verteidigungsperimeter des Asteroidengürtels ins Zentrum vor, wo sie sich vereinten und von den klingonischen und romulanischen Verbänden abgehalten wurden, zur Station vorzudringen. Die Station stand zwar selbst unter Beschuss, wurde aber bis jetzt nur von kleineren Einheiten und Verbänden angegriffen. G'Kor war sich sicher, daß diese relative Sicherheit, nicht mehr lange anhalten würde. Die Verbände von General Kim'Tar und Admiral Mendak kämpften zwar tapfer und konnten die Stellung bis jetzt behaupten, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Gorn die Flotte durchbrachen und die Station erreichten. Auf dem Lagetisch konnte man viele kleine Hoheitssymbole der Klingonen und der Romulaner erkennen. Die Gorn repräsentierte ihr eigenes Symbol. Man konnte klar erkennen, daß die Gorn zahlenmäßig überlegen waren. Es verschwanden immer mehr romulanische und klingonische Symbole vom Display, während die Gornsymbole nur langsam dezimiert wurden. G'Kor blickte seinen romulanischen Kollegen Tarell an, der die Verteidigung der Station selbst koordinierte. Wie konnte dieser verdammte Romulaner nur so ruhig bleiben, während sein Blut vor kampfeslust geradezu kochte? „Schilde auf 95% angestiegen!“ Meldete Tarell. „Es war eine gute Idee, die Hilfsenergie zuzuschalten.“ Stellte er anerkennend fest und blickte G'Kor in die Augen. Dieser nahm das Kompliment mit einem knurren zur Kenntnis. „Wir verlieren zu viele Schiffe.“ Stellte er das offensichtliche fest. „Wie lange dauert es noch, bis Belar hier eintrifft?“ Fragte er.

Tarell betätigte einige Kontrollen, und checkte die Sensoranzeigen. „In frühestens einer Stunde haben sie uns erreicht.“ Stellte Tarell ungerührt fest. G'Kor dagegen, hieb auf die Tischplatte. „Bis dahin sind fast alle unsere Schiffe Sternenstaub.“ Brüllte er über den Tisch. Tarell blieb weiterhin ungerührt und griff auf die ihm angeborene romulanische Arroganz zurück. „Wir sind bereit unseren Teil für die Allianz zu leisten. Die Klingonen scheinen das ganze nicht so ernst zu nehmen.“ Stichelte er, um G'Kor zu reizen. Sein Plan ging auf. G'Kor zog seinen Dolch und ließ die Seitenklingen aufschnappen. „Sie können von Glück reden, daß wir Verbündete sind, sonst würde ich sie aufschlitzen und ihr Herz essen.“ Drohte er und schlug den Dolch auf den Tisch, wo er drohend liegen blieb. „G'Kor an Jagdpiloten. Starten sie! Unterstützen sie die Flotte um jeden Preis.“

Kurz darauf öffneten sich kleine Schotten an der Außenhaut der riesigen Raumstation und entließen eine wahre Flut von Föderationsjägern der Peregrine und Ventureklasse, die sich ohne zu zögern in den Kampf warfen. Auf dem Tischdisplay erschienen nun 150 kleine Sternenflottensymbole, die sich unter die klingonischen und romulanischen mischten.
Tarell grinste in sich hinein. Genau das war es, was er bewirken wollte, er wollte den Klingonen so wütend machen, daß er vom Ehrgeiz gepackt, sich wieder auf seine Aufgabe konzentrierte. Klingonen waren so leicht zu beeinflussen.


USS. Lightbrigade – NCC 74966 / Schiff der Taurusklasse
Mission : Rücksturz zum Raumkomplex Unity One
Sternzeit : 58000.02
Location : Brücke Eine Stunde und fünfzehn Minuten später

Die Flotte fiel unter Warp und machte sich daran, das Asteroidenfeld des Tendarasystems, das als natürlicher Schutzwall der Raumstation diente, mit vollem Impuls zu durchqueren. Was allerdings keine leichte Aufgabe war, wenn man eine solch enge Formation beibehalten wollte. Ein Schiff alleine hatte schon Schwierigkeiten ein Asteroidenfeld von einer solchen Dichte, mit vollem Impuls zu durchfliegen. Aber eine ganze Flotte erforderte von jedem einzelnen Steuermann Höchstleistungen. Auf der Brücke herrschte absolute Stille. Die Nerven lagen blank. Alle Aufmerksamkeit ruhte nun auf Lieutenant Commander Edward T. Harris, der die Aufgabe hatte, die Flotte da durchzuschleusen und noch zusätzlich, den Flug mit den anderen Steuermännern zu koordinieren. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn.

Soeben passierte die Lightbrigade einen der größeren Brocken. Auf seiner Oberfläche befand sich noch vor einer Stunde eine Minenstation. Alles auf der Oberfläche war dem Erdboden gleich gemacht. Die Station hatte eine Besatzungsstärke von 50 Mann. Belar würde diese Bastarde dafür teuer zahlen lassen.

„Mr. Harris, Statusbericht.“ Befahl Belar flüsternd. „Wenn sie wollen, daß wir da heil durchkommen, lenken sie mich jetzt bitte nicht ab. Wir würden sonst in Schwierigkeiten geraten.“ Erwiderte Harris. „Definieren sie Schwierigkeiten, Mr. Harris!“ Versuchte es Belar erneut. „Oh mein Gott, wir werden alle sterben.“ Entgegnete Harris sarkastisch. Dieser Wink wurde von Belar verstanden. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und versuchte sich zu entspannen. Tatsächlich hatte er sich von seiner Nervosität ablenken wollen. Er sah nun ein, daß es blödsinnig war, sich ausgerechnet mit Harris ablenken zu wollen. Was noch erschwerend hinzukam, war sein Verhalten O'Connor gegenüber. Aber sie hatte seine Befehle mißachtet und musste nun die Konsequenzen tragen. Er nahm sich vor, nach seiner Rückkehr auf die Station ein Gespräch mit ihr zu führen.

Aber da war noch etwas anderes. Es war ein fast physischer Schmerz in Belars Schädel. Nur ein Gedanke tickte ihm seit der Schlacht mit dem Gornkommandokreuzer durch den Kopf: „ESCORT!“ Es würde nie wieder ein Schiff wie dieses geben. Er würde alle Schiffe der Taskforces und alle legendären Schiffe mit dem Namen „Enterprise“ opfern, um seine „Lady“ zurückzubekommen. Belar schloss die Augen und versuchte den Schmerz zu eliminieren,was ihm nicht gelang. Ärgerlich öffnete er erneut die Augen und bemerkte, daß die Flotte fast den Rand des Gürtels erreicht hatte.

Schlagartig war der Schmerz verschwunden und all seine Sinne vorbereitet. Gleich würden die Gorn ihr blaues Wunder erleben. Die „Faust“ würde hart zuschlagen.


USS. Dauntless – NCC 24976 / Schiff der Sovereignklasse
Mission : Verteidigung von Kronos
Sternzeit : 58000.02
Location : Brücke
Zur selben Zeit

Fleetadmiral Sven Torias Sovrane stand mit den Händen in den Hosentaschen vor seinem Kommandosessel an Bord der Dauntless und beobachtete auf dem Hauptschirm, wie sich die 7. Taskforce mit der klingonischen Flotte vereinte. Sovrane hatte seine Flotte in einer Sternformation aufgestellt, um möglichst viel Raum abzudecken. Es war ein beeindruckender Anblick. Nirgends würde er lieber sein wollen, als an diesem Tag, hier zu sein. Der Aufbau der Formation war nahezu abgeschlossen und es gab für ihn jetzt nichts mehr zu tun, als auf den Angriff der Talarianer und der Lyraner zu warten. Er wünschte, die USS. Wallace, das erste Trägerschiff, der Wallaceklasse wäre hier, um die Verteidigung zu unterstützen. Aber die Wallace wurde auf Befehl von Admiral Jack Randall von der 1. TF, abgezogen und nach Romulus geschickt, um Fleetadmiral Exar Kuns Verteidigung zu unterstützen. Diese Vorgehensweise konnte Sovrane nicht verstehen. Die Romulaner hatten durch den Dominionkrieg die wenigsten Verluste erlitten und waren noch dementsprechend stark. Sie hätten die Verteidigung ihres Reichs auch gut alleine bewerkstelligen können. Offensichtlich hatte diese Entscheidung, politische Beweggründe, die Sovrane nicht im geringsten interessierten. Wer wusste schon, was die Bürokraten im Sternenflottenkommando bei Kaffee und Kuchen entschieden? Fest stand nur, daß die Frontkommandanten immer die Sündenböcke für solche Entscheidungen waren.
„Sir?“Sovrane wurde aus seinen Überlegungen gerissen und war dankbar sich wieder dem hier und jetzt widmen zu können. „Was gib es, Lieutenant Selas?“ Die andorianische Operationsoffizierin sah von ihren Displays auf und antwortete ihm. „Ein weiteres klingonisches Schiff enttarnt sich Steuerbord neben uns. Es ist die Negh'Var.“ Informierte sie den Admiral. „Das klingonische Flaggschiff?“ Fragte Sovrane verdutzt. „Identifizierung durch abgleich der Transpondercodes bestätigt. Es ist die Negh'Var.“ Antwortete Selas.
Sovrane wandte sich der zweiten Andorianerin auf der Brücke zu. Der Sicherheitschefin, Lieutenant Commander Tyla B'Ret. Ebenso wie Belar, hatte Sovrane einen starken Bezug zu den Andorianern und besetzte aus purer Gewohnheit, die taktische Station mit einem Vertreter aus diesem Volk. Im laufe der Jahre hatte sich zwischen Sovrane und Belar ein regelrechter Wettstreit entwickelt, wer den besten Sicherheitschef an Bord hatte. Sovrane versuchte schon seit Jahren Shran abzuwerben, aber dieser blieb lieber auf der Escort. Diese neue Sicherheitschefin stand Shran allerdings in nichts nach, was Kompetenz und Eloquenz anging.

“Commander öffnen sie die Grußfrequenzen zur Negh'Var!” Befahl er knapp und wandte sich dem Hauptschirm zu. Lieutenant Commander B'Ret öffnete einen Kanal und das beeindruckende Bild der sich formierenden Flotte wich dem Konterfei von Kanzler Martok. Rechts hinter seinem Sessel stand Botschafter Worf in klingonischer Uniform. Beide Klingonen nickten dem Admiral zum Gruß zu.

“Ich grüße sie Admiral. Das Klingonische Reich entbietet ihnen und der Sternenflotte seinen dank, für die Unterstützung.” Sagte Martok. “Es ist uns eine Ehre, an der Seite unserer klingonischen alliierten einmal mehr in die Schlacht zu ziehen.” Antwortete Sovrane und lächelte diplomatisch. “Wenn sie mir die Frage gestatten Sir, was wollen sie hier?” Fragte er anschließend. “Sie glauben doch nicht im ernst, daß der Kanzler des Hohen Rates in seiner Ratshalle sitzen bleibt und die Hände in den Schoss legt, wenn im Orbit eine Schlacht um seinen Heimatplaneten stattfindet oder?” Beantwortete Martok die Frage. “Ich werde die klingonischen Truppen kommandieren. Sie Admiral, haben sicher alle Hände mit dem kommandieren ihrer Flotte zu tun. Ich dachte, wir würden sie damit entlasten.” Fügte Martok hinzu. “Aber Sir, das klingonische Volk braucht gerade jetzt einen Führer, wenn sie in der Schlacht sterben...” Versuchte es Sovrane erneut. “...Wird ein neuer Kanzler meinen Platz einnehmen. Aber glauben sie mir, ich habe nicht vor, heute zu sterben. Nicht gegen die Talarianer und nicht gegen die Lyraner.” Unterbrach ihn Martok. Zu Worf gewandt sagte er: “Wir hätten diese beiden Spezies schon vor Jahren annektieren sollen, dann könnten sie sich heute nicht gegen uns wenden.” Worf nickte nur zustimmend. Die Entscheidung war also gefallen. Um ehrlich zu sein, war Sovrane ganz froh, Martok und vorallem Worf an seiner Seite zu wissen. “Ich wünsche ihnen einen schönen Tot.” Sagte Martok mit einem lächeln und beendete die Verbindung.

Sovrane drehte sich zu Commander B'Ret um, die nur hilflos mit den Schultern zuckte.
“Sir, die Negh'Var nimmt Position vor dem klingonischen Angriffsflügel Alpha ein.” Meldete Selas von der Operationsstation.” “Dann wird es Zeit, daß wir uns ebenfalls an die Spitze unserer Flotte begeben.” Stellte Sovrane fest und nahm wieder im Kommandosessel platz. “Commander Cady. Setzen sie Kurs auf die Spitze der Flotte. Voller Impuls.” Befahl er und lehnte sich zurück. Cady gab die Koordinaten ein. Das Schiff der Sovereignklasse setzte sich in Bewegung und schob sich an die Spitze der 7. taktischen Taskforce. Dies war die erste Gelegenheit für die 7., zu beweisen, aus welchem Holz sie geschnitzt waren. Sovrane betätigte eine Taste in der linken Armlehne seines Sessels. Das Rundspruchsignal ertönte durch jedes Schiff der Flotte. “An alle. Hier spricht Fleetadmiral Sovrane. Am heutigen Tage erleben wir unsere Feuertaufe. Ich bin sicher, jeder von uns wird sein bestes geben, damit wir heute Abend zusammen mit unseren klingonischen Freunden auf Kronos unseren Sieg mit Blutwein begießen können. Lassen sie uns gemeinsam unseren Feinden entgegentreten und ihnen zeigen, daß wir nicht kleinbeigeben werden. Wir haben das Dominion besiegt, wir haben die Borg mehr als einmal geschlagen und wir haben Spezies 8472 aufgehalten. Auch diesmal werden wir nicht weichen. Die Föderation existiert bereits seit über 200 Jahren, lassen sie uns dafür Sorgen, daß sie für die nächsten 200 Jahre auch noch existiert. Dafür wurden die Taskforces eingerichtet und dafür sind wir trainiert. Sovrane Ende.”

Sovrane betätigte ein weiteres mal die Taste und deaktivierte die Sprechverbindung wieder. “Eine herrliche Rede Sir.” Sagte Fleetcaptain Melanie Douglas. Der erste Offizier und Adjutant Sovranes. “Ich konnte mir eine Träne kaum verkneifen.” Sagte sie mit einem gewissen Sarkasmus in der Stimme. Sovrane schaute sie gespielt eisig an und lächelte. “Sein sie bloß still. Irgendwas patetisches musste ich ja sagen. So etwas wird seit Jahrhunderten von einem Feldherrn, kommandierenden Offizier oder General erwartet.”

Versuchte er zu erklären. “Schon klar Sir.” Sagte Douglas und konnte sich das Grinsen nicht verkeifen. Beide lachten laut auf und wurden jäh unterbrochen als von der TAC ein Warnsignal zu vernehmen war. “Die Sensoren erfassen eine Flotte lyranischer und talarianischer Schiffe, die unter Warp geht.” Meldete B'Ret. “Dann geht es jetzt also los.” Stellte Douglas fest. Sovrane nickte verbissen. “Alarmstufe Rot.” Befahl er. Langsam bewegte sich die kombinierte Streitmacht aus klingonischen Schiffen und Schiffen der Sternenflotte auf den Feind zu.


Spacekomplex „Unity One“
Mission : Verteidigung
Sternzeit : 58000.02
Location : OPS

G'Kor staunte nicht schlecht, als ein in enger Formation fliegender Verband aus Sternenflottenschiffen den Asteroidengürtel durchbrach und die Gornkreuzer sofort von hinten unter Dauerfeuer nahm. Er ballte die Faust und schlug sich stolz auf die Brust. “Na endlich.” Sagte er erleichtert und zeigte in einem klingonischen Grinsen seine Zähne. Tarell erwiderte seinen Blick und lächelte ebenfalls. “Freuen sie sich nicht zu früh. Noch ist die Schlacht nicht gewonnen.” Erwiderte er und blickte wieder auf den Lagetisch. “Unsere Flotten haben reagiert und nehmen den Feind in eine Zange. Die Gornflotte bricht wie geplant auseinander.” Stellte Tarell fest. “Sir, zehn feindliche Schiffe sind ausgebrochen und nähern sich der Station.” Sagte ein Sternenflottenfähnrich. Seine Warnung wurde von ersten, leichten Erschütterungen begleitet. “Sie feuern auf das Promenadendeck. Die Schilde sind auf 70% gesunken.” Stellte Tarell fest. “Konzentrieren sie unser Feuer auf die angreifenden Schiffe und befehlen sie den Jagdstaffeln 5-8, daß sie sie abfangen sollen.” Befahl G'Kor. Eine weitere Erschütterung traf die Station. Diesmal wesentlich stärker als die vorangegangene.

Einige Besatzungsmitglieder mussten sich irgendwo festhalten, um nicht umzufallen. “Schilde auf 40% gefallen. Sie konzentrieren ihr Feuer auf eine Stelle.” Meldete Tarell. “Können wir sie verstärken?” Fragte G'Kor. Tarell überprüfte seine Anzeigen und schüttelte schließlich den Kopf. “Negativ. Wir verstärken schon mit der Hilfsenergie die Reaktorsektion. Wir haben nichts mehr zum umleiten übrig.” Antwortete der Subcommander. “Dann müssen wir unser Sperrfeuer aufrecht erhalten.”Überlegte der Klingone.

Im Weltraum wurden die zehn Ausreißer der Gorn von der Station unter ein vernichtendes Sperrfeuer genommen. Zwei Kreuzer platzten wie überreife Tomaten auseinander und vergingen in einem Feuerball. Die anderen Kreuzer setzten ihren Kurs dennoch unbeirrt fort. Plötzlich beschleunigte das Führungsschiff auf vollen Impuls und setzte zu einem Kollisionskurs mit der Station an. Dies blieb auf der OPS nicht unbemerkt.

“Das Leitschiff geht auf einen Kollisionskurs mit uns.” Warnte Tarell. “Waffenoffizier! Verstärken sie das Feuer auf den Gornkreuzer, der und uns am nächsten ist. Alle Torpedolauncher und Phaser abfeuern.” Brüllte G'Kor über die OPS. Der Waffenleitoffizier machte sich sofort an die Ausführung der Befehle und feuerte aus allen Rohren auf das sich schnell nähernde Gornschiff. “Die Schilde des Schiffes halten. Sie müssen es verstärkt haben. Ich mache einen Scan, vielleicht finde ich eine....... Oh mein Gott.” Sagte Tarell überrascht. “Was ist?” Fragte G'Kor. “Das verdammte Schiff ist bis zum Rand voll mit Gravitationsbomben.” Stellte Tarell mit weit aufgerissenen Augen fest.

G'Kor musste das gerade gesagte, nocheinmal in Gedanken wiederholen, um die volle Bedeutung der Feststellung zu erfassen. Er betätigte einen Knopf und das Rundspruchsignal erschallte durch die ganze Station. “An alle. Hier spricht die OPS. Ein feindliches Schiff ist auf einem Kollisionskurs. Bereiten sie sich auf den Aufschlag vor. OPS Ende!” Er beendete die Verbindung und krallte sich am Lagetisch fest. “Fünf Sekunden bis Aufschlag.” Meldete Tarell.

Das feindliche Schiff näherte sich immer weiter der Station, obwohl es mit Torpedosalven und Phaserfeuer eingedeckt wurde. Doch es war zu spät mit einer gewaltigen Explosion zerschellte das Schiff an den Schilden und brachte sie so zum zusammenbrechen. In der Außenhülle klaffte ein gewaltiges Loch. Die Notsysteme reagierten sofort und aktivierten die Notkraftfelder. Auf der OPS barsten Konsolen, Leitungen brachen und Feuer loderten auf. Die Meisten Besatzungsmitglieder wurden über die OPS geschleudert. Tarell und G'Kor wurden ebenfalls umgeworfen. Tarells Kopf machte Bekanntschaft mit der Tischplatte und er brach bewusstlos zusammen.

Er wurde erst wieder wach, als G'Kor über ihn gebeugt einen Hautregenerator an seine Stirn hielt, um die Wunde zu heilen. Mit G'Kors Hilfe stand er wieder auf und wischte sich, noch etwas benommen, das verbliebene, grüne Blut von der Stirn. Mit einem nicken bedankte er sich bei G'Kor und wandte sich den Schadensmeldungen zu, die auf dem Lagetisch in einem Fenster angezeigt wurden. “Die Schilde im Promenadendeckbereich sind zusammengebrochen. Wir haben dort auf allen 4 Ebenen einen Hüllenbruch. Notkraftfelder sind aktiviert und halten. 20 Tote, 7 Vermisste und 50 leicht-bis schwerverletzte. Alles in allem sind wir noch recht glimpflich davongekommen.” Berichtete er.

Auf der OPS waren indessen die Schadensregulieren angelaufen. Die Besatzungsmitglieder besetzten wieder ihre Stationen, Feuerlöschsysteme sprangen an und löschten die Brände, als plötzlich die Computerstimme zu vernehmen war. “Eindringlingsalarm auf Ebene 35.” Warnte der Computer mit gleichgültiger Ruhe. Sofort nach dieser Warnung sprang der ohrenbetäubende Eindringlingsalarm an. G'Kor und Tarell sahen sich überrascht an.

“Das hatten sie vor. Die verbliebenen Schiffe, haben die Situation genutzt und die Station geentert.” Brüllte G'Kor und hieb mit der Faust auf den Tisch. Tarell ertrug den Wutausbruch mit stoischer Ruhe und zog seinen Disruptor. Er betätigte seinen Kommunikator.

“Sicherheitsteams zu Ebene 35. Wir haben Eindringlinge an Bord.” Befahl er, beendete die Verbindung und machte sich auf den Weg zum Turbolift. “Wo wollen sie hin?” Fragte G'Kor. Tarell drehte sich zu ihm um. “Ich werde die Verteidigung des Promenadendecks anführen. Das ist mein Job als Sicherheitsoffizier.” Stellte er trocken fest und wandte sich wieder dem Turbolift zu. “Machen sie das. Ich werde hier die Stellung halten.” Kurz darauf verschwand Tarell im Turbolift und begab sich zu seinen Sicherheitskommandos.
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