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USS Berlin 1x01: The new front Part 1

von YKirk

Kapitel 2

Kapitel 2

Logbucheintrag:
Sternzeit 2376,51
USS Berlin NCC-12474
Captain John Smith:

„Wir haben Kurs auf Bajor gesetzt. Commander Bensen erwartet, dass wir in zwei einhalb Tagen auf DS9 eintreffen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie mein neuer erster Offizier sein wird. Sie ist, wie ich gehört habe, eine erfahrende Kämpferin des bajoranischen Widerstands.
Nun ja. Hoffentlich brauchen wir im Gamma-Quadraten nicht erneut unsere Kampferfahrung. Ich möchte nur ungern meine letzte Mission mit einem neuerlichen Krieg beenden.
Auch wenn sich beim Sternenflottenkommando noch nicht alle sicher sind, ob das Dominion uns wie versprochen den Gamma-Quadraten erforschen lässt, sind meine Crew und ich doch davon überzeugt, dass unsere Mission ein Erfolg sein wird.“

Captain Smith berührte das Interface seines Computers und beendete so die Aufnahme. Seine Gefühle für diese Mission waren gemischt. Einerseits war er sich sicher, dass er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung eine Forschungsmission mit Erfolg durchführen konnte. Das hatte er vor dem Ausbruch der Kriege schon oft genug unter Beweis gestellt.
Andererseits waren da die Stimmen, die vor zu viel Euphorie warnten. Nach dem Ende des Dominionkrieges war es zunächst still geworden um die Gründer. Zu still, um genau zu sagen, was die Heerschaaren von Jem’Hadar nun machen würden und ob nicht noch versprengte Truppen die besiegelte Waffenruhe aufs Spiel setzen würden.

Diese Gedanken im Kopf stand er auf und sah die Sterne an seinem Fenster vorrüberziehen.
Er überlegte, ob er mit seinen 95 Jahren wirklich noch der Richtige für diese Mission war.
Falls es tatsächlich zu Kämpfen kommen sollte, war er ohne Frage der Richtige, hatte er doch schon während des Tomed-Zwischenfalls und des Föderal-Cardassianischen Krieges von 2347 und nicht zuletzt auch während des Dominion-Krieges an der Seite seiner Flottenkameraden gekämpft.
Er hoffte, dass seine letzte Mission nicht so verlief, wie der Großteil seiner Karriere. Denn schließlich wollte auch er etwas zum wissenschaftlichen Erbe der Föderation beitragen.

Plötzlich erklang der Kommunikator an seiner Brust.
„Captain, ich sollte Sie doch rufen, sobald meine Schicht vorbei ist.“, ertönte die durch die Übertragung leicht metallische Stimme von Commander Bensen.
„Oh, schon so spät?
Commander, machen sie Feierabend, ich bin gleich da“, erwiderte der Captain.
Er wandte sich von den Sternen ab und zog seine Uniformjacke glatt.
Mit entschlossenem Schritt verließ er sein Quartier, um den Korridor zu betreten.

Keine fünf Minuten später stand er auf der Brücke der USS Berlin.
Diese war deutlich größer als die seines letzten Schiffes, der USS Tal´sch´ter, einem Schiff der Ambassador-Klasse.
Die USS Tal´sch´ter hatte die Schlacht im Chin'toka-System nicht überlebt.
Damals war Captain Smith nur mit Müh’ und Not von dem schwer beschädigtem Schiff entkommen.

Die dezente blaue Beleuchtung auf dem Boden der Brücke gefiel ihm am besten, auch wenn die Brücke der USS Berlin, wie von allen Schiffen der Sovereign-Klasse, bei weitem nicht mehr so hell gestaltet waren wie die der älteren Schiffe.
Eine Besonderheit war auch der Stuhl des kommandierenden Offiziers, denn endlich hatte die Sternenflotte begonnen, die Sitze mit Gurten auszustatten. So das die Offiziere bei abrupten Kurswechseln oder Manövern wie zum Beispiel während eines Kampfes nicht auf der Brücke herum flogen.
„Ogaron wie ist die Lage?“, fragte Captain Smith den bolianischen Ensign der nun außer ihm die einzige Person auf der Brücke war und die OPS und die Conn gleichzeitig überwachte, während der Captain sich auf seinen Stuhl setzte.

Der junge blauhäutige Mann schaute von seinem Computerbildschirm auf und meldete dem Captain:
„Sir, auf Deck elf Sektion zwei A gibt es ein Problem mit dem primären Datennetz. Die Technik ist aber schon dabei das zu Reparieren, sie meinen in etwa dreißig Minuten wären sie dort fertig.
Außerdem liegt Kurs in Richtung Bajor an, wir werden in zwei Tagen und etwa elf Stunden dort eintreffen.“
Captain Smith nickte dem Ensign zufrieden zu und konzentrierte sich dann auf den Hauptschirm der die Sterne zeigte.

T´korn machte sich in seinem Quartier fertig für den Dienst. Er achtete besonders darauf, das die Uniform den Vorschriften entsprechend saß.
Nach dem er seine Kleidung im Spiegel geprüft hatte sah er auf sein PADD in dem er seinen genauen Tagesplan eingegeben hatte, laut diesem Plan musste er erst in einer Stunde auf der Brücke sein, diese Zeit wollte er nutzen um die Bruchstückhaften Informationen die über den Gamma-Quadranten vorlagen zu studieren.

Im Korridor direkt vor der Bibliothek machte ihm aber ein Mitglied der technischen Crew einen Strich durch die Rechnung.
„Sir, von dem Bibliotheksraum haben sie derzeit keinen Zugriff auf den Computerkern, das Datennetz ist leider ausgefallen.“
„Wenn das so ist, wissen Sie ob ich von der Brücke Zugriff habe?“, fragte T´korn mit seiner völlig emotionslosen Stimme.
„Ich denke ja.“, erwiderte das Besatzungsmitglied und wandte sich wieder den Isolinearen und optischen Speicherchips zu.
Der Vulkanier drehte sich auf der Stelle und wortlos um und ging zum Turbolift um auf die Brücke zu gelangen.
Dass sich Menschen immer so unpräzise auszudrücken pflegten.
Die Information die er von dem Offizier erhalten hatte, war kaum etwa Wert.
Die Menschen benutzten solchen Begriffe immer wenn ihnen klare fakten fehlten und der Ausdruck ‚ich glaube’ war gleichzusetzen mit ‚ich vermute’ was wiederum nur die unpräzise Angabe dafür war, dass derjenige nicht sicher war. Vulkanier konnten damit nicht viel anfangen.

An seiner Kommandostation angekommen rief er die Daten der Karemma auf, welche die USS Berlin als erste Besuchen sollte, um die Handelsbeziehungen, die man vor dem Krieg geknüpft hatte, wieder aufleben zu lassen.

Gerade als er sich dem nächsten Volk widmen wollte, hörte er, wie der Captain von Lieutenant Bejal Neves, dem leitendem Arzt des Schiffes, gerufen wurde.
Bejal Neves war ein vereinigter Trill.
T´korn fand, dass Bejal Neves ein sehr kompetenter Arzt war, was wohl auch damit zusammen hing, dass nicht nur Bejal sondern auch ein vorheriger Wirt von Neves diesen Beruf ausgeübt hatte.
Der Arzt teilte dem Captain mit, dass Lieutenant Trishra, der Sicherheitschef und taktische Offizier, bei einer Holodecksimulation zu Übungszwecken etwas übertrieben und sich das rechte Bein gebrochen habe, er aber rechtzeitig zum Missionsbeginn wieder Einsatzfähig sei.
Wenn sich T´korn recht erinnerte, war das schon die fünfte Verletzung in den letzten drei Wochen, die sich der Sicherheitschef beim Training zugezogen hatte.
Entweder war er in dieser Hinsicht zu unvorsichtig oder er hatte die Sicherheitsprotokolle abgeschaltet, was der Vulkanier als unverantwortlich einschätzte, da Lieutenant Trishra als Führungsperson auch ein Vorbild für die Mannschaft sein sollte.




Logbucheintrag:
Sternzeit: 2376,515
USS Berlin NCC-12474
Captain John Smith:
„Wir haben DS9 erreicht, und sind im Begriff anzudocken.
Wir werden die restliche Crew und Versorgungsgüter an Bord nehmen und noch einen Tag auf der Station verbringen.
Ich freue mich darauf, Dax wieder zu treffen, welchen ich vor 20 Jahren kennengelernt habe. Sie wird mir noch wichtige Informationen mitgeben, welche sie als Jadzia gesammelt hat.
Auch Dr. Neves wird sich noch an Dax erinnern, jedoch sollte ich die beiden auseinander halten.
Da die beiden in einem ihrer früheren Leben wohl mal Konkurrenten um die Liebe der selben Person waren, und obwohl das jetzt gut 100 Jahre her ist und beide seit dem mehrere neue Wirte hatten, springen sie sich noch immer an die Gurgel wenn sie sich begegnen.

Nun, die Trill sind ein Volk welches die meisten Menschen oder andere Spezies nicht ganz verstehen.
Selbst solch langlebige wie die El-Aurianer haben Probleme, sich vorzustellen, wie es ist, mit der Erfahrung von fünf und noch mehr Leben zurecht zu kommen.
Major Tal Celes hat bereits über Subraum mit mir alles Wichtige besprochen und sie wird, sobald wir angedockt haben, an Bord kommen.
Ich denke, wir werden planmäßig mit der Mission beginnen.“

Major Tal stand am oberen Pylonen drei von DS9 und wartete darauf, dass die USS Berlin andockte, als Commander Müller zu ihr stieß.

„Commander“, grüßte sie ihn.
„Guten Morgen, Sir“, gab er respektvoll zurück.
In diesem Moment klang das Geräusch von auf einander prallendem Metall durch den Pylonen.

Die Berlin war angedockt und die Andockklammern waren eingerastet. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis in der Luftschleuse eine Klasse-M-Atmosphäre hergestellt worden war und die beiden an Bord gehen konnten.
Nachdem der Druck in der Schleuse hergestellt war, erschien ein Sicherheitsoffizier an Bord der Berlin. Durch das große Bullauge im Schott konnte man den jungen Mann kurz sehen.
In dem Moment, indem er die beiden Offiziere an der Luftschleuse sah, deutete er ihnen an, dass man bereit war sie an Bord zu nehmen und öffnete das Schott im Schiff.
Die bajoranischen Arbeiter im Hintergrund, die bereits die ersten Versorgungsgüter an Bord bringen wollten, mussten sich jedoch noch gedulden und würden sich zudem erst ausweisen müssen.

Lieutenant Commander Müller trat vor, setzte aber noch keinen Fuß ins Schiff.
„Lieutenant Commander Müller meldet sich zum Dienst. Erlaubnis an Bord zu kommen?“, ließ er eine alte Tradition der Sternenflotte wieder aufleben.
Mark Peters, der Sicherheitsoffizier musste sich erst für einen Augenblick auf die Situation einstellen, mit der er nicht gerechnet hatte. Dann nahm er jedoch Haltung an und erwiderte:
„Erlaubnis an Bord zu kommen erteilt! Der Captain erwartet Sie um 1500 in seinem Bereitschaftsraum um Sie ebenfalls willkommen zu heißen.“

„Danke!“, erwiderte Commander Müller und betrat nun den Flur der USS Berlin.
Die Bajoranerin kannte diesen besonderen Vorgang zwar nicht, wiederholte aber die Prozedur und erhielt die gleiche Antwort vom Sicherheitsoffizier. Es war wohl etwas anderes, ob man als Gast an Bord eines solchen Schiffes kam, oder sich in die Kommandostruktur einfügte.

Major Tal begab sich als erstes in ihr Quartier auf der Berlin. Es war geräumig und einem ersten Offizier mehr als angemessen.
Direkt gegenüber der Tür befanden sich mehrere große Fenster, die während des Fluges den Blick auf die Sterne ermöglichten.
Der Raum war geschmackvoll eingerichtet und Tal suchte sich schon die ein oder andere Stelle aus an der sie ihrem Quartier eine persönliche Note geben wollte.
Sie ließ ihre Tragetasche zu Boden sinken und trat in die Mitte des Raumes.
Vor den Fenstern stand ein langes cremefarbenes Sofa, vor dem sich wiederum ein kleiner Glastisch befand, auf welchem eine Orchidee ihren Platz gefunden hatte.
Direkt neben der Tür war der Nahrunsreplikator eingearbeitet, welcher sich farblich in die grau gehaltenen Wände einfügte. Hier würde sie also einen Grossteil ihrer dienstfreien Zeit verbringen. Immerhin eine erhebliche Steigerung zu dem temporären Quartier auf Deep Space Nine, das nicht einmal ein Fenster hatte.

Zur selben Zeit begab sich Commander Müller als allererstes in den Maschinenraum, den er schon oft auf Schiffen dieses Typs gesehen hatte. So beeindruckte ihn der Warpkern, welcher sich über drei Decks im Maschinenraum erstreckte, nicht mehr im geringsten, aber vor vielen Jahren, als er als Kind mit auf dem Schiff seines Vaters war, da hatte ihn der Warpkern der USS Pastratoff schon mächtig beeindruckt.
Sein Blick glitt über die neuen Konsolen und Armaturen, das waren jetzt seine Babys um die er sich kümmern musste und die er mit all seiner Ingenieursliebe zu betreuen hatte.

„Aber nun habe ich zu arbeiten“, riss er sich von dem beeindruckenden Anblick los und begann damit, die Einstellungen der Biofilter zu überprüfen. Danach würde er noch die Daten der Sternenflotte, die er auf DS9 von Bord der Defiant erhalten hatte, eingeben, damit beim Durchflug durch das Wurmloch keine Schwierigkeiten entstehen würden. Hier war eine wichtige Anpassung von Nöten um den Durchflug so ruhig wie möglich zu gestalten. Er hoffte, dass er das alles schaffen würde, bevor er sich beim Captain melden musste.

Nebenbei kam ihm noch in den Sinn, dass die Antimaterie-Vorräte noch überprüft werden mussten, und man auch noch die Subraumkommunikationsbarken, welche die Berlin unterwegs platzieren sollte, überprüfen musste.
Um die Antimaterie-Vorräte könnte sich aber auch Ensign Heloch kümmern, und die Subraumkommunikationsbarken würde Commander Müller schnell selber überprüft haben.
Später, wenn alle Aufgaben erledigt waren, wollte er in der Bar von DS9 noch ein wenig Dabo spielen.
Hatte er doch in den letzten Tagen ein Interesse an diesem Spiel gefunden. Ob der Barkeeper wohl ein für Holodecks der Sternenflotte kompatibles Holoprogramm von einem Dabo-Tisch samt Dabo-Mädchen hatte? Wenn ja, dann wollte Müller es unbedingt kaufen.
Mit Schrecken dachte er daran was Quark ihm dafür abknöpfen würde. Ob sein bescheidener Vorrat an Streifen aus goldgepresstem Latinum ausreichen würde. Da war er sich nicht wirklich sicher.

Etwa elf Stunden später herrschte rege Betriebsamkeit auf DS9 und der USS Berlin.
Die letzten Güter wurden angeliefert, die Crew der USS Berlin ging an Bord und verabschiedete sich von Familienangehörigen, welche die Reise nach Deep Space Nine auf sich genommen hatten, um ihren Liebsten viel Glück zu wünschen.

Captain Smith begab sich auf die Brücke und Major Tal gab ihm durch ihr Kopfnicken das Zeichen, dass alle an Bord waren und die Berlin bereit war, abzulegen.
Nachdem Captain Smith sich auf seinen Stuhl gesetzt hatte öffnete er einen Kom-Kanal auf alle Decks der Berlin.

„An alle. Hier spricht der Captain.
In wenigen Minuten werden wir Kurs auf den Gamma-Quadranten setzen. Seit mehreren Jahren werden wir das erste Schiff der Föderation sein, welches in den Gamma-Quadranten fliegt um Forschungen zu betreiben. Wir werden neue Welten und neue Zivilisationen entdecken.
Möge der Geist der Föderation auch in diesen entfernten Gebiet auf fruchtbaren Boden fallen, und neue Erkenntnisse der Wissenschaft und Freundschaft das Ergebnis unserer Reise sein.“
Damit endete seine Durchsage und er wandte sich wieder der Brückencrew zu.

„Ensign Ogaron, lösen sie die Andockklammern und navigieren Sie mit den Steuerdüsen, bis die Station hinter uns liegt. Dann setzen Sie Kurs auf das Wurmloch mit einem viertel Impuls.“
Der junge Offizier setzte die Anweisungen sofort um. Das Schiff löste sich und glitt in einer eleganten Kurve von dem Andockpylon weg um in den freien Raum zu gelangen. Dann beschleunigte das Schiff.

Gerade eben noch näherten sie sich der Abkürzung zum Gamma-Quadranten, da öffnete sich plötzlich ein blauer wolkenartiger Nebel mit einem Wirbel in der Mitte. Im selben Moment passierten sie auch schon die Schwelle zwischen dem Normalraum und dem Wurmloch. Das wolkenartige Gebilde schloss sich hinter ihnen wie die Iris einer Linse und verschwand ebenso schnell, wie es aufgetaucht war.
Der Himmelstempel der Bajoraner hatte sich wieder geschlossen und die USS Berlin hatte ihre Mission begonnen.
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