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USS Berlin 1x02: The new front Part 2

von YKirk

Kapitel 2

Computerlogbuch
Sternzeit: 2376,55
USS Berlin NCC-12474
Captain John Smith:
„Wir haben inzwischen den Braunen Zwerg erreicht, und sind in eine Umlaufbahn eingeschwenkt. Auch konnten wir den Grund feststellen, warum hier ein so reger Schiffsverkehr herrscht. Auf dem Braunen Zwerg wird ein besonderes Metall abgebaut und veredelt.
Die Spezies, die auf ihm eine Industriestation betreibt, nennt sich Talonianer. Sie sind kein Teil des Dominions, führen jedoch einen regen Handel mit ihm.
Inwieweit sie dies zu Verbündeten macht und wie Ihre Einstellung gegenüber der Sternenflotte ist, bleibt zunächst eine wichtige und unbeantwortete Frage. Möglicherweise ist aber auch Vorsicht angebracht.
Aus der geführten Bildkommunikation geht hervor, dass ihre Körper zum großen Teil humanoid sind, wenn man von dieser Laune der Natur, nämlich den drei Beinen absieht.
Zudem haben sie eher die krallenartigen Füße eines Vogels als die eines normalen Humanoiden. Aber in dem bekannten Teil dieser Galaxie sind uns bei weitem auch schon andere Kreaturen begegnet, ein Beweis dafür wie vielseitig das Leben unter anderen Bedingungen sein kann.

Laut den Informationen des Stationsvorstehers liegt Ihre Heimatwelt etwa sieben Tage bei Warp 8 von hier entfernt.
Eine nicht zu unterschätzende Entfernung, wenn es darum geht diesen Außenposten zu schützen und gegen eventuelle Übergriffe der Jem’Hadar zu verteidigen. Ich bin gespannt wie sie ihre Unabhängigkeit in der Zeit des Dominionkrieges erhalten konnten.

Mein Wissenschaftsoffizier T'korn hatte voll und ganz recht, was den Sinn dieser Station betrifft. In der Tat entsteht in diesem Braunen Zwerg, der von den Talonianern Heklak genannt wird, ein seltenes Metall.
Dieses Metall ist extrem beständig. Es ist härter als Duranium, Tritanium und die meisten Stoffe die wir kennen, einschließlich Diamanten. Es macht es damit besonders geeignet für Einsätze die großen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind und damit auch gegen einige Waffentypen. Der Nachteil ist, dass es nur direkt in dem Braunen Zwerg, welcher eine Innentemperatur von 2500°C aufweist, verarbeitet werden kann.
Ich werde mich heute mit Peralt, dem Stationsleiter, treffen. T'korn hofft, dass die Talonianer uns auch einen Einblick in die Technik der Station gewähren, sodass die Föderation möglicherweise auch in ihrem Bereich liegenden Braunen Zwerge nutzen kann.“

Nachdem John Smith seinen Logbucheintrag beendet hatte, schaltete er sein Aufzeichnungsgerät ab und trat ans Fenster. Es war nicht einfach mal so nebenbei einen ersten Kontakt aufzubauen, speziell wenn man gar nichts über diese neue Rasse wusste. Es gab keine Aufzeichnungen darüber, dass Captain Sisko sie hier im Gammaquadranten jemals getroffen hätte was eigentlich nur verständlich war, denn sie lag weitab der üblichen Routen zu bereits bekannten Planeten und dem Planeten der Gründer.
Der Captain begab sich aus seinem Bereitschaftsraum auf die Brücke, es wurde langsam Zeit, dass er sich bereit machte, um Peralt seine Aufwartung zu machen. Eine angenehme Pflicht blieb ihm jedoch noch zu tun. Er wollte nicht alleine gehen, daher drehte er sich zu seiner ersten Offizierin um.
„Major, ich hoffe, Sie haben Ihre Galauniform dabei?“, fragte der Captain, in der sicheren Annahme, dass Celes sich freuen würde, ihn bei dieser Gelegenheit begleiten zu können.
„Ja, Sir. Ich hielt sie zwar für überflüssig, aber da das Sternenflottenkommando darauf bestand, habe ich sie eingepackt.“, antwortete der Major.
Smith war sich jetzt nicht ganz so sicher, ob sie das im Scherz gemeint hatte, denn er wusste natürlich nicht, dass sie dieses Kleidungsstück als extrem unbequem und unpraktisch empfand. Er überging diese Aussage einfach und sagte freundlich:
„Gut, wir treffen uns um 1100 in Transporterraum 2.“

Der Captain begab sich in sein Quartier und trat vor seinen Schrank. Die Schublade fuhr langsam heraus und Smith blickte auf die Galauniform die er in den letzten Jahren leider zu hassen gelernt hatte. Ursprünglich war sie oft Anlass für Ehrungen, und Beförderungen gewesen und er hatte sich gut gefühlt bei der Möglichkeit sie tragen zu dürfen.
Aber die letzten Gelegenheiten an die er sich erinnern konnte, waren weniger schön, nein, sie waren ehrlich gesagt schrecklich.
Er dachte an den letzten Anlass, zu dem er sie getragen hatte: der Ehrung der Crew der USS Tal'sch'ter, welche unter ihm im Dominion-Krieg gekämpft hatte und in der Schlacht um das Chin'toka-System verloren ging.

Er selber hatte es in letzter Sekunde gerade noch so von Bord geschafft. Aber er war sich sicher, dass kein anderes Crewmitglied an Bord noch am Leben war, als er das Schiff verlassen hatte. Insgesamt hatten es nur 45 Mitglieder seiner über 310 Mann starken Crew geschafft.
Er wollte die Gedanken beiseite schieben und dachte daran, dass ein Erstkontakt ja ein freudiges Ereignis wäre und er so einmal wieder einen guten Anlass habe, um die Galauniform zu tragen. Aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Zu sehr hatten sich die Erlebnisse in seinen Kopf eingebrannt, zu real waren die Bilder der Zerstörung, die ihm immer noch vor Augen waren. Es war, als sei es gerade erst gestern gewesen.
Nachdenklich und in Gedanken versunken wechselte er rein mechanisch seine Kleidung und als er sich danach im Spiegel ansah, konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wie er gerade in diesen edlen Zwirn gekommen war.
Erneut sammelte er sich und versuchte die Erinnerungen in seinem Quartier zurückzulassen, als er sich auf den Weg zum Transporterraum machte.

Der Captain und der Major materialisierten sich in dem Vorraum von Peralt, in dem sie bereits erwartet wurden.
Erfreut stellte Smith fest, dass außer diesem einen Mann keine Soldaten anwesend waren und selbst diese Wache hatte, zumindest offensichtlich, keine Waffe. Ein Vertrauensbeweis und ein Zeichen des Entgegenkommens, für welches sich der Captain bei Gelegenheit erkenntlich zeigen wollte. Er hoffte selbstverständlich, dass er einen interessanten und informativen Austausch vor sich hatte, bei dem er auch das ein oder andere brisante Thema anschneiden wollte. Er war gespannt auf die Reaktion, die er auf seine Frage erhalten würde.

„Der Stationschef bittet Sie zum Gespräch, Sie können eintreten“, wurden sie von der Wache begrüßt.
„Danke, wir freuen uns auf das Gespräch“, gab der Captain freundlich zurück und schickte sich an den Raum zu betreten. Ein sehr hohes metallbeschlagenes und massives Holztor öffnete sich vor ihnen, das John Smith an die Tore zu alten Burgen erinnerte, welche auf der Erde die Zeiten überdauert hatten.

Er und der Major staunten nicht schlecht, als sie Peralts Büro betraten. Der Raum war sehr groß - mindestens doppelt so groß wie die Brücke der Berlin und dabei drei Stockwerke hoch.
Von der Decke hingen an langen Ketten Kronleuchter herab, die an Pracht und Glanz kaum zu überbieten waren.
Der Schreibtisch des Stationskommandanten war von vier großen Säulen umgeben. Davor standen zwei Hocker, den Talonianern waren Rückenlehnen wohl fremd, da sie sonst wohl auch keinen Platz für ihr drittes Bein gehabt hätten.

„Herzlich willkommen!“, Peralt deutete auf die beiden Hocker und bat die vor ihm Stehenden, sich zu setzen.
„Vielen Dank, es ist mir eine Ehre, dass Sie uns empfangen. Ich bin Captain John Smith, wir haben uns ja bereits über Funk unterhalten, und das ist Major Tal Celes, mein Erster Offizier“, stellte der Captain sich und den Major, gemäß des Erstkontaktprotokolls der Sternenflotte vor.

Der Mann, oder sollte man besser sagen, das Wesen setzte einen freundlichen Gesichtsausdruck auf, neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und stellte sich erneut, nun auch gegenüber Celes, vor.
„Mein Name ist Peralt, und ich heiße Sie im Namen der talonianischen Regierung herzlich willkommen“, erwiderte ihr Gastgeber.

Captain Smith und Tal nahmen Platz und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Peralt.
„Wir sind hier, um einen offiziellen Erstkontakt mit Ihrem Volk herzustellen. Unsere Gemeinschaft, die Föderation, basiert auf kulturellem Austausch unter der Prämisse, dass jedes Volk gleichgestellt ist und die Gemeinschaft mit ihrem Wissen bereichert.
Wenn Sie Interesse haben, können wir gerne dafür Sorge tragen, dass Sie mit unserer Gemeinschaft in wirtschaftlichen Kontakt treten können, sofern dies für Sie von Interesse ist.
Auch freuen wir uns über jedes Volk, welches sein Wissen mit uns austauschen möchte. Im Gegenzug erhalten diese Völker dann auch Wissen von uns.“
Da er mit Peralt die ganze Diplomatie bereits über Funk besprochen hatte, wurde Captain Smith, nachdem er diese Worte gesprochen hatte, neugieriger.
„Was mich persönlich interessiert, ist, wie Sie mit dem Dominion klarkommen. Ein sehr aufreibender Konflikt mit den Gründern und den damit verbundenen Rassen der Vorta und der Jem’Hadar liegt hinter uns, was für unsere Föderation und den Alpha Quadranten ein schweres Los bedeutete. Wie hat sich die Situation hier in diesem Quadranten für Sie dargestellt?“

Peralts Mine verzog sich zu etwas, das wie ein Lächeln aussah.
„Dank dieser Station, die mein Volk jetzt seit über 200 Jahren betreibt, können wir unsere Schiffe extrem stabil bauen. Als das Dominion vor 150 Jahren mein Volk unterwerfen wollte, haben wir ihnen mit Erfolg Widerstand geleistet.“
Die Bajoranerin konnte es fast nicht glauben, was Peralt ihr da erzählte. Viele tapfere Mannschaften waren dem Dominion in den letzten Jahren unterlegen und dies nicht weil die Feuerkraft der Schiffe nicht ausgereicht hätte.
Sie musste einfach wissen, wie es möglich war einer solchen Macht erfolgreich entgegen zu treten.
„Entschuldigen Sie bitte, aber hat das Dominion denn nicht seit Ewigkeiten keinen Krieg mehr verloren?“, fiel Celes dem Kommandanten der Talonianer ins Wort.
Peralt lächelte erneut milde, aber für Smith sah es eher so aus als würde er schon verschmitzt und hintergründig grinsen.
„Ganz recht, Major.
Aber wir haben dem Dominon angeboten, dass wir ein paar seltene Materialien an sie liefern, wenn sie uns in Ruhe lassen. Und da sie nicht gegen uns angekommen sind, haben sie unser Angebot angenommen. Natürlich liefern wir ihnen nicht so etwas wie Balorin, aus dem wir unsere Schiffe bauen“, relavitierte Peralt seine Antwort auch gleich wieder.

Captain Smith, der diese Thematik von T’korn ans Herz gelegt bekommen hatte, wollte die Gelegenheit nutzen.
„Wissen Sie, die Föderation hat selber schon einmal versucht, Stationen auf Braunen Zwergen zu realisieren, mit dem Ziel Rohstoffe zu gewinnen.
Aber die immense Schwerkraft und die hohen Temperaturen stellen dabei eine schwer zu überwindende Herausforderung dar.
Wäre es möglich, dass Sie der Föderation auch in diesem Punkt Wissen weitergeben könnten?“, hakte der Captain nach.

Erneut tauchte ein sehr merkwürdiger Gesichtsausdruck in Peralts Zügen auf, als er sich an den Captain wandte.
„Wenn Sie sich als friedliches Volk erweisen und Sie für uns keine Gefahr darstellen, haben wir sicher keine Probleme damit, Ihnen dieses Wissen zu vermitteln.
Hier in unserem Teil der Galaxie ist es aber nicht mehr so ruhig wie es noch vor einigen Jahren einmal war. Es sind Gerüchte im Umlauf, dass das Dominion gerade im Begriff ist, zu zerbrechen. Wenn Sie sich noch länger hier aufhalten wollen, sollten Sie auf sich achten.“

Für John Smith kam damit einer der wichtigsten Punkte zur Sprache, die er sich vorstellen konnte. Der Krieg im Alpha Quadranten war vorbei, aber keiner wusste, was das Dominion nun tun würde.
„Darf ich fragen, was Sie alles über die derzeitige Situation des Dominions wissen?“
Die Informationen von Peralt hatten den Captain neugierig gemacht.

Peralt beugte sich etwas vor uns seine Stimme schien ein wenig leiser zu werden, als er dem Captain offen antwortete.
„Es heißt, die Gründer hätten sich in zwei Gruppen aufgespaltet und jeweils die andere Gruppe mit ihren treu ergebenen Jem'Hadar angreifen lassen.“

Captain Smith war erstaunt über die scheinbare Offenheit von Peralt. Schließlich kannte er diesen Mann und diese Spezies erst seit sehr kurzer Zeit. Entweder konnten die Talonianer andere Rassen sehr gut und schnell einschätzen oder er hatte ein wirklich abgeklärtes Exemplar dieser Rasse vor sich. Wie auch immer, es schien ein Glücksfall zu sein, dass er gerade hier inmitten des Gamma Quadranten auf diese Information und diese Wesen gestoßen war.
„Das sind ja ungeheuerliche Neuigkeiten. Wir werden wohl gut aufpassen müssen.“, erwiderte Smith der bereits jetzt mehr Information erhalten hatte, als er erhoffen konnte.
„Aber nun wollen wir Ihre Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Ich verspreche ihnen, dass sobald wir in den Alpha-Quadraten zurückgekehrt sind, eine diplomatische Delegation der Föderation zu ihnen kommt. Auf uns warten erst einmal wieder die Weiten des Weltraums.“

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihrem Volk, Captain.
Sie hatten Interesse an unserem Verfahren gezeigt, möchten Sie vielleicht die Station besichtigen? Ich führe Sie gerne herum.“
Dieses Angebot konnte Smith schwer ablehnen und er bedauerte in diesem Moment, dass er nicht auch T’korn mitgenommen hatte, der sicherlich wesentlich mehr von diesem Rundgang würde mitnehmen können, als seine Eindrücke in der Lage waren zu beschreiben.

Über zwei Stunden hatte Peralt den Captain und seine erste Offizierin herumgeführt, bevor der Captain sein Schiff kontaktierte um sich wieder hochbeamen zu lassen.
Nachdem er und der Major wieder auf der Brücke eingetroffen waren, ließ der Captain Lieutenant Trishra, den andorianischen Sicherheits- und Taktikoffizier, zu sich in seinen Bereitschaftsraum kommen.
Der blauhäutige Mann mit der weißen Kurzhaarfrisur stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor dem Schreibtisch und seine Antennen waren aufmerksam auf den Captain gerichtet.
„Lieutenant, Sie und die Anderen Offiziere der Taktik werden in Zukunft jede Warpsignatur des Dominion oder jedes andere Anzeichen von Aktivität des Dominions an mich melden.
Egal, welche Uhrzeit und welche Umstände herrschen. Und sorgen Sie dafür, dass wir schnellstmöglich in Bereitschaft sind, sollte uns das Dominion besuchen kommen!“
Smith vermied den Begriff ‚Kampfbereit’, er war es Müde immer auf der Hut sein zu müssen, immer auf der Lauer zu liegen und immer mit offenem Messer in der Tasche herum zu laufen, wenn man es einmal mit diesen Metaphern vergleichen wollte.

„Das ist schon so gut wie erledigt, Sir. Aber darf ich fragen, wieso Sie jetzt eine erhöhte Gefahr für unser Schiff sehen?“
Natürlich hatte der Sicherheitschef ein Recht darauf informiert zu werden und Captain Smith zögerte nicht damit, seine Erkenntnisse weiter zu geben.
„Ja, das dürfen Sie Lieutenant. Man hat mir glaubwürdig vermittelt, dass das Dominion sich nicht ganz einig ist und es zu einer Spaltung gekommen ist. Ich halte das nach den Ereignissen im Alpha Quadranten durchaus für eine mögliche Entwicklung, und ich will jedes unnötige Risiko ausschließen. Gute Vorbereitung ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.“
Als der Lieutenant den Raum wieder verließ wandte sich der Captain den Daten der Wissenschaft zu.
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