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Star Trek: The Depths of Space

von markusroth86

Kapitel zwei

Der Captain und Commander Abdel-Samad waren nur wenige Meter weit gekommen, als sie wie aus dem Nichts von einer lauten und energischen Stimme abgebremst wurden.
»Halt!«, rief diese. Captain Riecan fuhr augenblicklich herum. Commander Abdel-Samad wirkte nicht so überrascht, doch auch ihm sah man die Verwunderung deutlich an. Beide sahen schnell, wer sie gerufen hatte. Es war eine Dame in blauer Uniform und türkisem Kittel. Eine weiße Strähne lief durch ihre Haare und auf ihrem Gesicht zeigte sich das ein oder andere Fältchen. Es musste sich um Doktor Clara Birkl, die Schiffsärztin, handeln. Captain Riecan erinnerte sich, was in ihrem Dossier stand. Sie war Mitte vierzig. Gedient hatte sie bisher fast dreizehn Jahre lang auf der Callimachus IX Föderationskolonie in einem der größten Krankenhäuser. Sie hatte dadurch große Erfahrung im notfallmedizinischen Bereich gewonnen. Allerdings hatte sie nur einige wenige Jahre auf einem Raumschiff gearbeitet und der Dienst auf einem solchen bot eigene Herausforderungen.
Captain Riecan erkannte in sich selbst aufs Neue einen Schwarzseher, als er sich bei der Befürchtung ertappte, Clara Birkl würde in Diskussionen mit ihm stets ihr höheres Alter und ihre größere Erfahrung als Argumente vorhalten. Genau wie bei Commander Abdel-Samad irritierte es den Captain, dass sie älter war, als er. Aber er sah ein, dass er mit seinen einunddreißig Jahren nicht der älteste an Bord sein konnte. Es war ohnehin außergewöhnlich, dass jemand in seinem Alter ein Kommando zugesprochen bekam. Einmal mehr wunderte er sich, wieso er überhaupt zum Captain befördert worden war.
Die Ärztin stand vor der geöffneten Tür ihrer Krankenstation. Sie schien darauf zu warten, dass die beiden Herren antreten würden. Captain Riecan folgte der Aufforderung schnell, Commander Abdel-Samad später und etwas widerwilliger.
»Tut mir leid, dass ich Sie so überfalle aber ich muss den Gesundheitszustand der Mannschaft überprüfen, bevor wir starten. Wozu die Offiziere des Kommandostabes auch zählen«, erklärte Doktor Birkl wobei sie keinen Quant freundlicher Höflichkeit in ihrer Stimme mittrug. »Jeder kümmert sich seit Wochen Tag und Nacht darum, dass diese Schiff möglichst schnell das Fliegen lernt. Aber dass ich darum kämpfen muss, in der kurzen Zeit selbst die grundlegendsten Untersuchungen durchzuführen, scheint niemanden zu interessieren.«
Nach kurzem Mustern der Rangabzeichen fragte sie bestimmend: »Sie sind Captain Riecan?«
Der Angesprochene nickte. Doktor Birkl tat es ihm gleich und schüttelte erst ihm und dann Commander Abdel-Samad die Hand.
»Doktor Birkl. Erfreut Sie kennen zu lernen«, stellte sie sich knapp vor. »Commander, Sie können gehen. Captain Riecan, Sie kommen bitte mit. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass Kommandeure schwerer zu hüten sind, als ein Beutel voller Flöhe. Und ich habe keinen Bedarf, Ihnen wegen ein paar Tests hinterherzurennen. Ich hoffe, dass verstehen Sie..«
Captain Riecan und Commander Abdel-Samad warfen sich einen kurzen Blick zu, der eindeutig genug war, um beide wissen zu lassen, was der andere dachte. Doktor Birkl hielt anscheinend nicht viel von den üblichen Benimmregeln gegenüber höherrangigen Offizieren. Trotzdem entschied er sich, es ihr vorerst nicht als Unverschämtheit auszulegen.
»Sicher«, entgegnete er. »Es ist nicht so, dass ich Ihnen davonlaufen wollte.«
»Ich bin auf der Brücke, Sir«, sagte Commander Abdel-Samad, bevor er weiterging. Doktor Birkl bat den Captain mit einer Geste, in die Krankenstation einzutreten.
Dort angekommen sah sich Captain Riecan ein weiteres mal fasziniert um. Der große Behandlungssaal war etwas milder beleuchtet als der Rest des Schiffes. Das Licht war auch nicht so grell wie jenes der Lampen auf den Korridoren, sondern erinnerte ihn eher an die Art von Beleuchtung, die eine Lichterkette an einem Weihnachtsbaum erzeugte.
Die Krankenstation war im Gegensatz zu ihren Pendants auf vielen anderen Schiffen der Sternenflotte spiegelverkehrt aufgebaut. Der Verlauf bog sich vom Eingang aus gesehen nach rechts. Auch das Büro der Chefärztin lag auf der rechten Seite. Die, für eine Krankenstation eher ungewöhnliche Lage an Backbord verursachte diesen Unterschied.
Am Ende der Krankenstation stand der Hauptoperationstisch. Die Wände waren mit kristallartigen, vom Boden bis zur Decke reichenden Sensorflächen ausgerüstet.
Doktor Birkl wies auf eines der Biobetten. Captain Riecan folgte ihrer Geste und trat daran heran. »Legen Sie sich bitte hin«, wies ihn Doktor Birkl mit freundlicher Stimme, aber bestimmt an.
Captain Riecan tat wie ihm geheißen. Die Chefärztin nahm einen Tricorder von einem kleinen Ausrüstungswagen und öffnete ihn. Auch dieses Gerät schien ein neueres Modell zu sein. Es wirkte ein wenig kompakter und nicht so klobig, wie sein Vorgänger.
Doktor Birkl zog das zusätzliche Messgerät, dass den Captain in seiner Form immer wieder an einen Salzstreuer erinnerte, aus dem Tricorder und begann den Kommandanten damit abzutasten. Während sie den Scanner immer wieder der Länge nach über Riecans Körper fuhr, baute sich auf einem Bildschirm an der Wand eine Art Querschnitt seines Körpers auf. Als die Grafik halbwegs vollständig aussah, waren bereits einige Minuten vergangen.
Der Captain verkniff sich ein Seufzen, doch Doktor Birkl schien seine Gedanken zu lesen. Sie strich sich eine Strähne ihrer Haare, die weder ganz blond noch ganz grau waren, aus dem Gesicht und zitierte: »Dienstanweisung einhundertfünfzehn Strich neun des ärztlichen Leitfadens. Bevor ein Schiff zu seinem ersten Einsatz startet, müssen der medizinischen Abteilung aktuelle Informationen über den Gesundheitszustand aller Besatzungsmitglieder vorliegen.«
»Auf der Lantree wurde ich erst vor drei Monaten untersucht«, merkte Alan Riecan an. »Sie haben doch sicher die nötigen Berechtigungen, um auf die entsprechenden Daten zuzugreifen.«
Am Ende war es Doktor Birkl, die seufzte. »Das könnte ich. Aber dann würde ich mit Ergänzung B der Dienstanweisung, die ich Ihnen gerade genannt habe, in Konflikt geraten. Die Aufzeichnungen sind auf jeden Fall zu aktualisieren, wenn sie mit veralteter oder geringwertigerer Technik als der zur Verfügung stehenden gemacht wurden. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lantree vergleichbare medizinische Geräte, wie die Sheffield, besitzt.«
Captain Riecan stimmte dieser Bemerkung stumm zu. Die Krankenstation seines letzten Schiffes hatte in Ausstattung und Größe eher an einen Kleiderschrank erinnert. Er wunderte sich im Nachhinein, dass der Chefarzt der Lantree nicht das ein oder andere Mal gezwungen gewesen war, seine Besatzung mit Tee zu behandeln.
Laut fragte er die Ärztin: »Sie kennen doch nicht alle medizinischen Dienstanweisungen auswendig, oder?«
»Die medizinischen, so wie alle anderen«, korrigierte sie. »Ich habe ein eidetisches Gedächtnis. Das war in meinem Studium äußerst hilfreich, wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Stillhalten, bitte!«
Captain Riecan hatte mehr Schwierigkeiten damit, sich nicht zu bewegen, nachdem Doktor Birkl ihn darum gebeten hatte. »Beeindruckend. Aber ich bin froh keines zu haben«, sagte er. »Es gibt Regeln, an die man sich nicht erinnern möchte.«
Ohne ihren Blick dabei von den Anzeigen des Scanners zu lösen, antwortete die Chefärztin: »Welche Regeln wir befolgen und welche nicht, haben wir nicht zu entscheiden. Wir müssen darauf vertrauen, dass sie alle Ihren guten Sinn haben. Entweder wir halten uns an die Vorgaben oder wir sollten an einem Ort arbeiten, an dem uns die Regeln eher zusagen.«
Der Captain verspürte kein Verlangen, mit jemandem über Sinn und Unsinn der Bestimmungen zu diskutieren, der ihm jede einzelne im Schlaf aufzählen konnte. Darum entschied er sich, das Thema zu wechseln. »Wie ist der Zustand der Besatzung, Doktor? Trauen Sie es uns zu, loszulegen?«
»Ich denke, das kann ich bedenkenlos bejahen«, entgegnete Birkl. Ihr wettergegerbtes Gesicht legte sich noch mehr in Falten, als sie nachdachte. »Wir hatten eine recht aggressive Erkältung an Bord, die vom Raumdock gekommen sein muss. Aber mittlerweile sind alle Betroffenen auf dem Weg der Besserung.«
Captain Riecan setzte sich auf, nachdem die Ärztin ihren Tricorder auf den Instrumentenwagen zurückgelegt hatte. »Seltsam. Nach den Jahrhunderten der Forschung gibt es immer noch keinen Weg, die Erkältung endlich auszurotten.«
»Und wenn es einen gäbe sollten wir ihn nicht nutzen«, ergänzte Doktor Birkl. »Die meisten Erreger eines Schnupfens sind gute Trainingspartner für unser Immunsystem – wenn wir ihm genügend Zeit geben, zu arbeiten. Und eines sage ich Ihnen gleich: Ich möchte weder Sie, noch irgend jemand anderen, niesend und hustend bei der Arbeit sehen. Wenn Sie krank sind, bleiben Sie im Bett, bis Sie kuriert sind.«
Der Captain sah die Ärztin irritiert an. Er fragte sich, ob er bald noch eine arbeitende Besatzung haben würde, wenn Birkl jeden sofort in seinem Quartier unter Quarantäne stellte. »Das kann ich nicht versprechen. Es ist sehr umsichtig von Ihnen, dass Sie sich so sehr für um eine ausgeprägte Erholungszeit sorgen. Aber ich kann nicht wegen jeder…«
»Es ist nicht nur Ihre Gesundheit, um die ich mich sorge«, unterbrach die Chefärztin. »Wenn Sie wüssten, wie ansteckend manche Krankheiten sein können, würden sie wahrscheinlich den ganzen Tag Handschuhe tragen – ich für meinen Teil täte es oft gerne. Wenn Sie einmal eine klingonischen Raumstation betreten, werden sie wissen, was ich meine.«
Mit diesem Worten ließ Birkl den Captain auf seiner Untersuchungsliege zurück und verschwand in einem Nebenraum. Riecan fragte sich, ob die Untersuchung bereits abgeschlossen war und erhob sich. Im selben Moment kehrte Clara Birkl zurück und zeigte bereits auf die Liege, bevor sie sagte: »Nicht so hastig. Wir sind hier noch nicht fertig, Captain.«
Riecan setzte sich wieder auf das Biobett, ohne etwas zu sagen. Doktor Birkl hielt ein Gerät zur Blutprobennahme sanft aber mit Kraft an seinen Hals. Der Kollektor begann zu zischen, als sich eine haardünne Nadel durch die Haut des Captains bohrte und den Weg zu einer Blutbahn freimachte. Riecan spürte nichts, als sich die Ampulle mit einigen Millilitern roter Flüssigkeit füllte.
Die Chefärztin entfernte das Sammelgefäß aus dem Kollektor und stellte es auf in ein Instrument, wo es automatisch mit einem Strichcode versehen wurde.
»Blut verrät so viel von uns«, dachte Doktor Birkl laut, während der Computer bereits einige einfache Tests mit Riecans Lebenssaft durchführte. Nachdem diese beendet waren, nickte die Ärztin ihrem Captain zu und sagte: »Alle vorläufigen Untersuchungen weisen Sie als einen gesunden Mensch aus. Halten Sie sich fit und Sie werden nicht viel Zeit in diesem Raum verbringen.«
Obwohl er kein Grund gehabt hätte, etwas anderes zu erwarten, beruhigte diese Diagnose den Kapitän. Er nickte und strich sich durch den Bart, was ihm sofort einen vernichtenden Blick der Chefärztin einbrachte. »Lassen Sie das! Ein Großteil der alltäglichen Krankheitserreger verbreiten sich durch Schmierinfektionen.«
»Tut mir leid«, entgegnete Captain Riecan sofort. »Ich dachte, hier ist der letzte Ort, an dem ich mir eine Krankheit einfange.«
Doktor Birkl schüttelte den Kopf und seufzte. »Meine Krankenstation ist sauber – aber Ihre Hände nicht. Genauso wenig, wie Ihre Uniform.«
»Ich werde versuchen, das nicht zu vergessen, Doktor.« Der Captain wandte einiges an Kraft auf, um dabei nicht so genervt zu klingen, wie er war.
Die Chefärztin entließ ihn mit einem einfachen: »Die Pflicht ruft nach uns beiden, Captain.«
Alan Riecan erhob sich ein letztes Mal von seinem Biobett und verließ die Krankenstation schnellen Schrittes. Bevor er jedoch die Tür durchquert hatte fiel Doktor Birkl noch etwas ein. »Moment, ehe ich es vergesse«, rief sie dem Captain nach.
Dieser blieb stehen und blickte zu ihr. Sie ging gemächlich zu einer Kiste, die in einer Ecke ihres Büros herumstand, nahm den Verschluss ab und holte etwas heraus.
»Das sind die neuen Uniformmodelle«, erklärte sie und hielt Captain Riecan eine Kommandoausfertigung in passender Größe entgegen. »Die Sternenflotte wird unsere derzeitigen Uniformen innerhalb des nächsten Jahres komplett ersetzen. Ich hielt es für gut, gleich einige hundert Exemplare anzufordern, jetzt, wo wir schon im Raumdock sind. Wir sind zweifellos unter den Ersten, die sie tragen werden.«
Captain Riecan trat an sie heran und nahm die Uniform entgegen. Das Oberteil und die Hose waren jetzt getrennt. Ein Gürtel war nicht enthalten, wie es bei der vorletzten Ausfertigung der Fall gewesen war. Man würde sich sicherlich oft das Oberteil zurecht ziehen müssen. Dieses hatte diesmal einen Kragen. Die Farben für die einzelnen Abteilungen blieben dieselben. Captain Riecan bekam deswegen wieder eine Anfertigung in rot, was für die Kommandoebene stand. Er versuchte beeindruckt auszusehen.
»Gute Idee, das gleich zu erledigen.«
Die Ärztin kommentierte das mit einem schwer zu deutenden Ton. »Rangabzeichen bitte rechts am Kragen anbringen«, wies Doktor Birkl an. »Der Kommunikator bleibt links. Näheres steht in den überarbeiteten Statuten.«
Der Captain dankte und verließ die Krankenstation. Sein nächstes Ziel war sein Bereitschaftsraum. Auf dem Weg dorthin fiel ihm auf, dass er ihn noch gar nicht gesehen hatte. Bei der üppigen Ausstattung der Sheffield erwartete er, dass man hier gespart und diesen etwas spartanischer gestaltet hatte.
Als er nach einiger Zeit dort ankam, stellte er fest, dass er sich geirrt hatte. Der Raum war zwar nicht allzu groß, aber dafür geschmackvoll eingerichtet. Eine, mit Schiffsmodellen gefüllte, Glasvitrine und ein Schrank machten den Großteil der vorderen Wand aus. Ein Replikator war in die hintere eingebaut. Auch hier bot eine mannshohe Fensterwand einen guten Ausblick. Der Schreibtisch stand auf einer etwas höher gelegenen Ebene, gleich der auf der Brücke. Auch diese war eher aus Dekorations- als aus Sicherheitsgründen mit einem kleinen Geländer versehen.
Captain Riecan stieg die dreistufige Treppe hinauf, die allerdings ebenfalls nur der Bequemlichkeit wegen eingebaut geworden zu sein schien. Den Höhenunterschied hätte er notfalls in einem Schritt nehmen können.
Oben angekommen besah er sich seinen Schreibtisch. Die dunkle Arbeitsfläche bestand aus schwarzem Marmor und war in Ebenholz eingefasst. Ein Computerterminal wartete auf seinen Einsatz.
Captain Riecan lies sich in den bequemen Arbeitsstuhl nieder und aktivierte es. Eine schriftliche Nachricht wurde angezeigt, die er aufmerksam zu lesen begann. Sie besagte: »An Captain Marticus Riecan, Befehlshaber der U.S.S. Sheffield. Ihre ersten Befehle lauten, einen Übungsflug für Schiff und Besatzung zu einem Ziel Ihrer Wahl durchzuführen. Testen Sie Antrieb und Systeme der Sheffield. Reizen Sie das Potential ruhig voll aus. Gehen Sie an die Grenzen des Schiffes. Starten Sie mit der Aufgabe so früh, wie es machbar ist. Wenn Sie den Testflug abgeschlossen haben, kehren Sie zu einer Sternenbasis zurück und erstatten Sie mir Bericht. Admiral Hayes, Sternenflottenkommando.«
Captain Riecan nickte, obwohl dies der Admiral natürlich kaum wahrnehmen konnte. Er hatte bereits einen solchen Befehl erwartet. Es war die Standardprozedur bei Jungfernflügen, welche bei der Sternenflotte genauso gepflegt wurde, wie jedes Protokoll.
Der Captain begann langsam, sich zu entspannen. Dabei wurde ihm bewusst, wie wenig er auf das alles vorbereitet gewesen war. Er hatte es sich zwar nicht einfacher vorgestellt, als es war, hatte sich stattdessen aber gar keine Gedanken gemacht, was auf ihn zukam. Nun war er für den ersten Moment völlig überwältigt. Ihm wurde nur langsam klar, was für eine Verantwortung er jetzt tragen würde. Er war nicht mehr unterforderter, erster Offizier eines noch mehr unterforderten Frachters. Ihm unterstand nun ein hervorragend ausgerüstetes Forschungsschiff, das einen Teil des Herzens der Sternenflotte ausmachte. Admiral Hayes hatte eine Menge Vertrauen in ihn gesetzt und er wollte ihn keinesfalls enttäuschen – nicht noch einmal.
Captain Riecans Blick glitt aus dem Fenster. Ein Raumschiff der Oberth-Klasse schwebte gerade an der Sheffield vorbei, in Richtung der Raumschotten, die ins freie All führten.
Ein dreijähriges Studium der Physik und Rachel Carter wusste trotzdem nicht, was das Problem der Subraumsensoren an Backbord war. Sie versuchte, sich nicht über sich selbst zu ärgern, doch es gelang ihr eher schlecht als Recht. Ihr Grundstudium hatte einen eindeutig theoretischen Schwerpunkt gehabt, was der Grund gewesen war, wegen dem Sie nach dessen Abschluss auf die Sternenflottenakademie gegangen war.
Das Gebiet der theoretischen Physik war für sie in dem Maße spannend, in dem viele ihrer Bekannten und Freunde es als langweilig empfanden. Trotzdem war ihr klar gewesen, dass sie ihr Leben nicht in einem Büro verbringen wollte, dessen Wände mit elektronischen Tafeln mit Gleichungen der Subraumfeldtheorie übersät waren.
Es war ihr Vater gewesen, der mehr als intensiv auf sie eingewirkt hatte, um sie zu einem Studium an der Sternenflottenakademie zu bewegen. Da sie ihren Highschoolabschluss bereits mit siebzehn in der Tasche gehabt hatte, weil sie recht früh zwei Klassen übersprungen hatte, war ihr mehr als genug Zeit geblieben, die zusätzlichen vier Jahre an der Akademie zu absolvieren. Dabei hatte sie sie sich weiter in die Physik vertieft aber auch ganz andere, wichtige Erfahrungen gemacht.
Doch trotz ihres Wissens war sie nicht in der Lage, den Fehler zu erkennen, der einige Sensoren vom korrekten Funktionieren abhielt. Nachdem Sie sich eingestanden hatte, dass sie ihn nicht mehr finden würde, bevor ihr Bericht beim Captain fällig wurde, betätigte sie den Türsummer seines Bereitschaftsraumes.
Kurz darauf erklang ein verhaltenes »Herein« aus der Sprechanlage. Nachdem sie den Raum betreten hatte, sah sie den Captain hinter seinem Schreibtisch auf der oberen Ebene sitzen. Schnellen Schrittes trat sie vor den Schreibtisch und nahm vorschriftsmäßig Haltung an.
»Guten Morgen, Sir. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Lieutenant Rachel Carter, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung.«
Captain Riecan versuchte, nicht zu irritiert zu wirken. Gerade war er seiner Chefärztin begegnet, die lediglich die ungeschriebenen Verhaltensregeln gegenüber höherrangigen Offizieren nicht zu kennen schien, und nun stand seine wissenschaftliche Offizierin vor ihm so regelkonform Spalier, dass sie sogar ihren Blick starr geradeaus hielt.
Er erhob sich und schüttelte der sehr jungen Frau die Hand. Dabei glaubte er fast, Doktor Birkl zu hören, wie sie ihn vor Infektionen durch Hautkontakt warnte.
»Stehen Sie bequem«, sagte der Captain sofort. »Übermäßige militärische Ehren sind mir gegenüber wirklich nicht nötig.«
Rachel Carter antwortete nur mit einem Blick, der so viel sagte wie: »Sind Sie nicht der Captain?«
»Freut mich, Sie kennen zu lernen«, fuhr Alan Riecan fort. Noch mehr freute es ihn, endlich einen Offizier vor sich zu haben, der kleiner war, als er selbst.
Rachel Carters gute Figur und ihr attraktives Gesicht lieferten die Erklärung dafür, weswegen sein Blick länger an der Wissenschaftsoffizierin hängen blieb, wie es vielleicht angemessen gewesen wäre. Ihre feinen Züge, ihre stahlblauen Augen und ihr reizvolles Lächeln wirkten sehr echt. Genauso wie die schlichte aber elegante Frisur, zu der sie ihre dunkelroten Haare zurechtgemacht hatte. Gans schaffte es aber die große silberne Spange – ein optionaler Bestandteil der Damenuniform – nicht ihren Pferdeschwanz zusammenzuhalten. Ihre Haare waren zu lockig, um völlig glatt zu liegen.
In ihren drahtigen Klavierspielerhänden hielt sie ein PADD, dass sie dem Captain reichte. »Der Bereitschaftsbericht der wissenschaftlichen Abteilung.«
Alan Riecan nahm den Handcomputer an sich und legte ihn auf den Schreibtisch und bedankte sich. Nach einem kurzen Moment der Stille bot der Captain Rachel Carter einen Sessel an und nahm selbst Platz.
»Ich muss sagen«, begann er, »Ihre Akte ist beeindruckend. Selbst wenn ich ein dreijähriges Physikstudium abschließen hätte können – und daran glaube ich wirklich nicht – dann hätte ich danach sicher weder die Kraft noch die Lust gehabt, vier Jahre an der Sternenflottenakademie hinter mich zu bringen. Sie haben Preise für wissenschaftliche Arbeiten bekomme, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt.«
Rachel Carter lächelte verhalten. »Zu viel der Ehre, Sir. Ich bin erst sechsundzwanzig. Das heißt, ich habe nur zwei Jahre an Bord eine Raumschiffs verbracht und ich muss zugeben, weit hinausgekommen bin ich nicht.«
Captain Riecan nickte bedächtig. »In Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie innerhalb dieser beiden Jahre zweimal befördert wurden. Das ist eine beachtliche Leistung.«
»Das ich bereits Lieutenant Senior Grade bin, habe ich…«, die Wissenschaftsoffizierin unterbrach sich, um nach den richtigen Worten zu suchen, »glücklichen Umständen zu verdanken.«
Der Captain begann den Bericht seiner zweiten Offizierin zu überfliegen und unterhielt sich dabei weiter mit ihr. »Ich bin jedenfalls froh, eine echte Naturwissenschaftlerin auf der Brücke zu haben. Die Kurse an der Akademie sind sicher gut aber ich glaube die Uni auf die sie gegangen sind… Wie hieß sie noch gleich?«
»Technisch-physikalische Universität von Tyco City, Sir.«
»Genau. Ich glaube dort konnten Sie sicher mehr über Physik lernen, als von Professor Mayer.«
Die Erinnerung an den genannten Lehrer, der an der Akademie Grundvorlesungen in so gut wie jedem naturwissenschaftlichen Fach hielt, rang ihr ein Lächeln ab. »Ich hatte niemals einen Kurs bei ihm. Aber ich habe auch gehört, dass er merkwürdige Vorstellungen über Physik haben soll.«
»Wo wir gerade beim Thema sind. Vielleicht können Sie mir sagen«, begann der Captain, »wieso mein Brot immer auf der beschmierten Seite landet, wenn es mir herunterfällt.«
Rachel Carters Blick schien in die Ferne zu gleiten. »Nun, nehmen wir einmal an, Ihr Brot lag waagerecht auf dem Tisch oder einem Teller, bevor es heruntergefallen ist. Dann erhält es einen Drehimpuls, sobald es über die Tischkante rutscht. Wie Sie sich leicht vorstellen können, landet es genau dann auf der beschmierten Seite, wenn es sich bezüglich der Tischebene um einen Winkel zwischen einhalb und dreihalbe Pi gedreht hat. In der Zeit, die es braucht, um von einem ein bis eineinhalb Meter hohen Tisch bis zum Boden zu fallen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich gerade um einen Winkel in diesem Intervall dreht.«
Alan Riecan war nicht davon ausgegangen, tatsächlich eine ernstgemeinte Antwort zu erhalten, darum spiegelte sein Gesicht eine Überraschung wieder, als hätte man ihm gesagt, dass er in Wirklichkeit eine Fledermaus wäre.
»Sie sollten einen Tisch benutzen, der mehr als zwei Meter hoch ist«, riet Rachel Carter weiter. »Bei einem Fall von einem solchen hätte das Brot genügend Zeit, sich weiter zu drehen. Oder Sie sorgen dafür, dass es mit der Kante voraus fällt. Dann sind die Wahrscheinlichkeiten für einen Fall auf die eine oder andere Seite etwa ausgeglichen, wenn man vernachlässigt, dass die Tatsache, das eine Seite bestrichen ist und die andere nicht, zu einem asymmetrischen Trägheitstensor führen müsste.«
»Interessant«, antwortete Alan Riecan und hoffte, dabei nicht sarkastisch geklungen zu haben. »Ich rede mit Mister Logan. Vielleicht macht er mir eine Spezialanfertigung für mein Quartier.«
Ein kurzer Moment der Stille folgte. Schließlich deutete Carter auf das PADD, dass unbeachtet auf dem Tisch lag. »Alle Mitglieder der wissenschaftlichen Abteilung sind an Bord. Ich denke, Admiral Hayes hat eine gute Auswahl getroffen. Wir haben eine Menge guter Spezialisten bei uns. Was die Systeme angeht: Sämtliche Labore sind eingerichtet und die Sensoren arbeiten fast so, wie sie sollen. Allerdings überschreiten die Messungen der Subraumsensoren an Backbord teilweise die doppelte Standardabweichung, bezogen auf die Referenzwerte. Ich habe leider bislang keine Erklärung.«
Riecan überflog die Zusammenfassung des Statusberichts. Die angegebene Fehlerspanne der Fernortung betrug lediglich einige Meter. »Sieht doch ganz gut aus. Ich bin sicher, das Problem bekommen sie schnell in den Griff.«
Rachel Carter wirkte für einen Moment recht überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass der Captain so unbekümmert über die Problematik hinwegsehen würde. Dabei erinnerte sie sich an den Leiter ihres ersten physikalischen Praktikums, der selbst die kleinsten Fehler angeprangert hatte, egal ob sie von den Messgeräten oder dem Messenden hervorgerufen worden waren.
»Man kann von einem neuen Schiff nicht erwarten, dass sofort alles funktioniert«, sagte Alan Riecan gedankenverloren, als er Carters ausführliche Problembeschreibung durchlas. »Schon gar nicht, wenn es unter großem Zeitdruck im Raumdock zusammengebastelt wurde.«
Die Wissenschaftsoffizierin rang sich ein Lächeln ab und widerstand dabei der Versuchung, den Captain als nachlässig zu betrachten. Immerhin ging es hier nur um ein relativ kleines Problem und irgendwann musste sie schließlich zwangsläufig einmal unter einem Offizier dienen, der sie nicht wegen allem zusammenstauchte.
Das permanente Streben nach Perfektion hatte man ihr unter größtem Energieaufwand anerzogen. Bereits vor ihrem Studium hatte sie ihr Vater praktisch ständig angetrieben.
»Wenn Sie die Frage gestatten, Sir«, begann Carter, »was war Ihr Spezialgebiet auf der Akademie?«
Der Captain legte das PADD beiseite. Er konnte nicht lesen und gleichzeitig zuhören, daher musste er sein Kurzzeitgedächtnis anstrengen, um sich an die Frage zu erinnern, die Carter gerade erst gestellt hatte.
»Strategie und Taktik. Ich glaube TA war sicher mein Lieblingsfach, auch wenn mir dafür nicht viele andere Fächer zu Auswahl standen.« Riecan erinnerte sich an sein Abschlusszeugnis und fragte sich, wie er damit hatte bestehen können. »Ich muss zugeben, ich bin weder ein Wissenschaftler, noch ein Ingenieur, wobei ich trotzdem finde, dass ein Captain jede Schraube seines Schiffes kennen sollte. Da habe ich sicher einiges aufzuholen.«
Rachel Carter nickte. Sie hatte bereits befürchtet, dass der Captain zu den ›Keulenschwingern‹ gehört hatte, wie man die Mitglieder der taktischen Abteilung unter Wissenschaftlern spaßhaft nannte. Wieder bemühte sie sich, nicht zu voreingenommen zu sein. Doch sie hatte bisher keine guten Erfahrungen gemacht, wenn es um um Offiziere in hohen Positionen ging, die eher der militärischen Ausrichtung der Sternenflotte zuzuordnen waren. Ihrer Meinung nach sollte der Captain eines Forschungsschiffs unbedingt selbst ein Forscher sein.
Dann fiel ihr auf, dass der Captain wohl gerade an einem Text auf seiner Computerkonsole gebrütet hatte, bevor sie ihn aufgesucht hatte. »Ihre Rede?«, fragte sie interessiert.
Captain Riecan sah sie entgeistert an. »Wie bitte?«
»Ich meine ihre Einweihungsrede vor der Crew«, antwortete ihm Lieutenant Carter.
Die Gesichtszüge des Captains stürzten ein. Seinen Einstand hatte er völlig vergessen. Er konnte ihn nicht einfach absagen. Jetzt musste er sich irgendetwas einfallen lassen. In der Schule hatte er vor allem eines gelernt. Wie man Dinge auf den letzten Drücker erledigte.
Schnell drehte er das Computerterminal ganz zu sich. Lieutenant Carter hätte schnell bemerkt, dass der sechszeilige Befehl von Admiral Hayes kaum eine Rede sein konnte.
»Sicher«, antwortete Captain Riecan, versuchend, seine Überraschung und Unsicherheit zeitig zu verstecken. »Ich werde sie demnächst halten. Im Befehl des Admirals hieß es, dass wir so früh wie möglich starten sollen.«
Lieutenant Carter nickte und wechselte schnell das Thema: »Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich weiterhin meine blaue Uniform trage, Sir. Ich weiß, dass es eigentlich dem Protokoll entspricht, dass der Einsatzoffizier eine gelbe trägt.«
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Captain Riecan schnell. »Regeln sind dazu da um gebrochen zu werden… Einige zumindest.«
»Gut, vielen Dank. Dann will ich sie nicht weiter stören«, sprach sie und ging zur Tür.
Alan Riecan hielt sie noch für einen Moment auf. »Wenn wir gerade von Protokoll sprechen«, begann er. »Ich würde Sie gerne entgegen dem Protokoll mit Miss oder Lieutenant Carter ansprechen. Ich finde es irgendwie affig, eine Frau ›Mister‹ zu nennen.«
»Gerne, Sir«, antwortete sie ihm. »Das sehe ich genauso.«
Captain Riecan fing bereits an, sich einige Worte für seine Ansprache zurechtzulegen, während Lieutenant Carter den Raum verließ. Wie hatte er nur so etwas Unumgängliches wie die Einweihungsrede vergessen können? Diese zählte zu den wichtigsten Zeremonien beim Start eines Schiffes.
Schließlich berührte der Captain ein kleines Sensortastenfeld für das Intercom. Er bemerkte erst, dass er eigentlich gar nicht wusste, was er sagen sollte, als die Leitung bereits offen war: »An alle. Hier spricht der Captain.« Er räusperte sich. »Bitte finden sie sich alle gegen zehn Uhr Bordzeit in der Lounge des Schiffes ein.«
Er hatte noch nie einen solchen Befehl gegeben. Das es für die Crew üblich war, vom Captain zusammengerufen zu werden, kannte er nur aus der Zeit, als er selbst zu den Untergebenen gehört hatte. Schnell machte er sich auf zur Krankenstation um die neue Uniform abzuholen. Wenn er der einzige wäre, der eine solche trug würde er wenigstens wie jemand wirken, der immer auf dem neuesten Stand war.
»Die Welt ist ein Dorf«, kommentierte Ferhat Abdel-Samad tonlos, als sich die Turbolifttüren schlossen und er mit Rachel Carter alleine in der Kabine war. Die Wissenschaftsoffizierin gab keine Antwort. Das leise Brummen der Liftmotoren blieb das einzige Geräusch.
»Wusstest du, dass wir hier zusammenarbeiten werden, bevor du den Posten angenommen hast?«, fragte der erste Offizier weiter, als ihm klar wurde, dass Rachel Carter ihm keine Antwort geben würde. Diese antwortete mit einem einfachen: »Ja.«
»Dann hast du deinen Vorsatz gebrochen, Rachel«, sagte Commander Abdel-Samad süffisant. Seine Bemerkung konnte nichts anderes als eine Provokation sein. Carter blieb ruhig und vermied es, ihrem unfreiwilligen Gesprächspartner in die Augen zu sehen. Schließlich sagte sie: »Ich weiß. Wahrscheinlich ist es an der Zeit für einen neuen.« Commander Abdel-Samad wartete gespannt. »Wir sind beide erwachsen, Max. Und wir dienen auf demselben Schiff. Ich denke, wenn wir schon zusammenarbeiten müssen, dann sollten wir es bei einer professionellen Distanz belassen.«
Abdel-Samad schnaubte. »Die Arbeit kommt zuerst«, spottete er. »Das ist ja nichts Neues für dich.«
»Nichts neues für Sie«, korrigierte die Wissenschaftsoffizierin, worauf der Commander lediglich ein verärgertes »Das ist nicht dein Ernst«, hervorbrachte. Doch als Rachel Carter ruhig blieb, begriff er, dass sie wohl keine Späße trieb. »Ich soll also einfach vergessen, was passiert ist und so tun, als kannten wir uns kaum.«
»Nein«, korrigierte Rachel Carter erneut. »Aber wir sind Offiziere. Wir sollten uns entsprechend verhalten und einfach unsere Arbeit machen.« Die Kühle in der Stimme der jungen Frau ließ den Commander frieren. »Ganz wie sie wollen, Lieutenant«, rang er sich schließlich ab. »Das führt aber nicht zu gutem Karma.«
Die Wissenschaftsoffizierin warf ihm daraufhin lediglich einen fragenden Blick zu. »Ach so«, fuhr Ferhat Abdel-Samad fort. »Ich hab ganz vergessen, dass Sie ja nicht an so einen Humbug glauben. Sie glauben an gar nichts, nur an Messergebnisse.«
»Bitte, diese Diskussion hatten wir schon mal«, erwiderte Rachel Carter. Nun war es an Abdel-Samad zu schweigen. Schließlich sagte sie: »Ich kenne dich gut, Max. Du bist ein hervorragender Offizier. Und wie du weißt, kannte ich das Sternenflottenprotokoll schon bevor ich das erste mal einen Schritt in San Francisco gemacht habe. Wir haben hier eine Aufgabe und die erfüllen wir. Unsere… Erfahrung von früher dürfen uns dabei einfach nicht im Weg stehen.«
Der Turbolift erreichte sein erstes Ziel und Rachel Carter stieg aus, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ferhat Abdel-Samad wurde erst langsam klar, wie schwer ihr das Gespräch gefallen sein musste, nach allem, was vor gar nicht allzu langer Zeit vorgefallen war. Er sah ein, dass Carter wahrscheinlich Recht hatte und weder er noch sie sich mit der Vergangenheit aufhalten konnte. Sein persönlicher Hintergrund mit Rachel Carter musste hinter ihrer Arbeitsbeziehung zurückstehen, damit sie beide sinnvoll ihren Aufgaben nachgehen konnten. Er hatte sich niemals Gedanken darüber gemacht, was wäre, wenn er die damalige Studentin wieder sehen würde.
»Das wird sicher toll«, sagte er enttäuscht zu sich selbst.
Kaum zwei Stunden später betrat Captain Riecan den Aufenthaltsraum. Die Crew hatte sich bereits in der unteren Ebene des Saals versammelt. Er war voll bis auf den letzten Stehplatz. Auch Cator Canulis war anwesend. Anders als die anderen hockte er leger auf seinem Sitz am Rande. Keiner der Offiziere wirkte überrascht. Wahrscheinlich hatte jeder von ihnen mehr an die Einweihung gedacht, als der Captain selbst.
Die Mannschaft begann stillzustehen und sich ordentlich zu gruppieren, als Captain Riecan auf sie zutrat. Es waren etwa vierhundert Männer und Frauen, die den Aufenthaltsraum der Sheffield voll ausfüllten. Sofort fiel auf, das fast die gesamte Besatzung aus Menschen bestand. Captain Riecan erkannte am Rande einen Bolianer und einen Andorianer. Beide stachen durch ihre blaue Hautfarbe aus der Menge hervor.
Alan Riecan stellte sich hinter das Podium, das er im Vorfeld angefordert hatte, vor die Menge. Der Trick mit der Uniform war ein wenig nach hinten losgegangen. Da er sie vorher nicht anprobiert hatte, war ihm nicht aufgefallen, dass sie etwas zu eng um den Oberkörper war. Also würde es entweder sehr kräftig oder überaus protzig aussehen. Oder es würde aus der Entfernung kaum jemanden auffallen.
Captain Riecan räusperte sich. Er besah zunächst die Reaktionen der Mannschaft. Diese sah unbeeindruckt aber wenigstens nicht ungeduldig nach vorne. In vorderster Reihe hatten sich die Stabsoffiziere in alter Tradition aufgestellt. Nun konnte er anfangen. Das ins Podium integrierte Mikrofon war zwar so klein, dass es nicht mehr zu sehen war, doch es war eingeschaltet.
Captain Riecan räusperte sich ein weiteres Mal und begann dann zu sprechen: »Meine Damen und Herren. Ich bin Captain Marticus Riecan. Heute Morgen gegen sieben Uhr habe ich das Kommando über die U.S.S. Sheffield übernommen. Die ›alte Dame‹, so wie ich sie nennen würde. Das ist keinesfalls abwertend gemeint. Es ist wahr, wir sind nicht das Flaggschiff der Flotte. Man wird vielleicht zweimal hinsehen müssen, um die Grazie und die Kraft dieses Schiffes zu erkennen. Aber wer sich die Zeit nimmt, dass zu tun, den wird die Sheffield auch nicht enttäuschen.«
Der Großteil der Menschenmenge wirkte eher unbeeindruckt, nur einige Mannschaftsmitglieder in den gelben Uniformen der technischen Abteilung nickten zustimmen. Captain Riecan warf einen Blick auf seine Notizen und fuhr dann fort: »Aber ein Schiff ist nichts ohne seine Besatzung. Ich habe noch nicht viel Zeit gehabt, mir die Ihre Lebensläufe genauer anzusehen. Was ich weiß ist, dass wir alle recht hastig einberufen wurden. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass wir einberufen wurden, weil wir gerade in der Nähe waren. Oder weil auf die schnelle niemand anderes gefunden werden konnte.« Captain Riecan schluckte. Er hatte eigentlich an sich selbst gedacht, dabei aber unbewusst die ganze Mannschaft abgewertet. »Mir für meinen Teil ist es jedenfalls egal, warum Sie hier sind. Für mich zählt nur, was Sie in Zukunft leisten werden. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass wir die stille Elite werden. Die Helden aus der zweiten Reihe. Vielleicht sieht man in uns zunächst nur eine Art Ersatzbank. Aber wir werden zeigen, dass es die Ersatzbank ist, die ein Spiel gewinnt. Machen wir uns jetzt an die Arbeit und sorgen dafür, dass man sich an den Namen Sheffield erinnern wird. Danke sehr.«
Als jeder merkte, dass der Captain mit seiner Ansprache fertig war, begannen die Crewmitglieder mit einem teils verhaltenen teils energischen Beifall. Captain Riecan war sich durchaus bewusst, dass seine Rede nicht gerade der ideale Ansporn gewesen war. Aber wenigstens konnte er keine eindeutigen negativen Resonanzen erkennen.
Vor allem die Stabsoffiziere sahen ihn erwartungsvoll an. Captain Riecan sprach darauf weiter: »Unsere erste Aufgabe wird sein, dieses Schiff zu testen und einzufliegen. Admiral Hayes hat mir mitgeteilt, dass die Taufe der Sheffield in dreißig Minuten stattfinden wird. Deswegen habe ich den Starttermin auf elf Uhr festgesetzt. Das Schiff muss also in einer Stunde fertig für den Einsatz sein.«
Wieder wartete der Captain die Erwiderungen seiner Besatzung ab. Einige der Crewmitglieder versuchten einen bereitwilligen Eindruck zu vermitteln, in dem sie Haltung einnahmen.
»Wegtreten!«, befahl Captain Riecan und trat selbst vom Podium zurück.
Die Besatzung machte sich zügig auf den Weg zu den Ausgängen. Jeder musste nun seine Station besetzen. Es war überhaupt nur im Raumdock möglich gewesen, alle Besatzungsmitglieder zu versammeln. Im freien Raum hätte immer eine kleine Gruppe im Einsatz bleiben müssen.
Der Captain trat auf seine Stabsoffiziere zu. Er spürte deutlich die professionelle Distanz, die einen Captain immer von seinen Untergebenen trennte. So war es ihm noch nie ergangen. Selbst nicht auf seinem alten Schiff, obwohl er schon damals keine besondere Nähe zu seinen Kollegen empfunden hatte.
Der Captain wandte sich an Chefingenieur Logan: »Lieutenant, werden alle Systeme rechtzeitig fertig sein?«
»Selbstverständlich«, antwortete der Chefingenieur voller Zuversicht und Energie. »Nur keine falsche Zaghaftigkeit mit dem Schiff. Die Flotte soll ruhig sehen können, was sie leisten kann.«
Die restlichen Stabsoffiziere lächelten kurz auf. Bis auf Fähnrich Edison, dieser stand schon die ganze Zeit lustlos herum. Bisher hatte er kaum Gefühlsregungen gezeigt. Aber jetzt ließ er seinen Ausdruck gelangweilt aussehen und schweifte mit seinem Blick geistesabwesend ab. Captain Riecan wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Deswegen machte er sich zum Gehen auf.
»Die Rede des Admirals beginnt bald. Wir sollten jetzt auf die Brücke gehen«, sagte er zu seinem Stab.
Die Offiziere nickten und machten sich schnellen Schrittes auf.
Admiral Hayes und einige andere, hochrangige Offiziere hatten sich in einer kleinen Aussichtslounge des Raumdocks zusammengefunden. Der Attaché des Admirals, Commander Curiosa, war vor kurzem zu einer Luftschleuse nahe dem Aussichtsraum aufgebrochen und jetzt zurückgekommen.
Er stellte sich zu den anderen Männern und Frauen, die durch das Fenster sahen und die Sheffield bewunderten, die davor im Dock lag.
»Rieslingsekt aus dem Rheintal«, flüsterte der Attaché zu seinem Vorgesetzten. »Wie Sie es gewünscht haben, Admiral.«
Hayes nickte unauffällig. Er blickte wieder zu der Menge, die sich versammelt hatte. Es waren nicht sehr viele Personen gekommen, etwa siebzig, doch einige der Anwesenden waren tatsächlich hohe Tiere der Sternenflotte. Auch viele Offiziere des Raumdocks und einige Angehörige der Crew waren anwesend. Da es nur relativ wenige Besucher gab, hatte jeder einen Stuhl bekommen.
Admiral Hayes begann mit seiner Rede. »Meine Damen und Herren. Ich möchte mich zunächst dafür bedanken, dass Sie so zahlreich erschienen sind«, startete er mit einer Höflichkeitsfloskel. »Für einige war der erneute Start dieses Schiffes nur ein weiterer von vielen in diesem Jahr. Tatsächlich fällt es auch schwer, etwas Besonderes darin zu sehen. So ist von der einst stolzen Enterprise nur noch wenig übrig geblieben. Die Systeme wurden überholt und die meisten Innenräume neu aufgebaut. Ich bin sicher, wenn es noch jemanden aus der alten Crew der Enterprise-B gibt, dann würde er das Schiff nicht wiedererkennen.«
Der Admiral erinnerte sich an die vergangenen zwei Monate. Er war zum Leiter des Baus erklärt worden. Zuerst war er nicht gerade erpicht darauf gewesen, ein uraltes Schiff restaurieren zu lassen, doch als er sich darauf besonnen hatte, was eine gute Crew mit einem soliden Schiff alles leisten konnte, hatte er sie schnell ins Herz geschlossen.
Der Admiral blickte auf das Sternenschiff, das friedlich dalag und auf seinen Einsatz wartete. Er entsann sich, wie es während der langen Umbauphase ausgesehen hatte.
»Es gab Zeiten während der Restaurierung, da sah sie nach nicht mehr aus, als einer leere Hülle. Doch der Gedanke, dass dieses Schiff eine Enterprise war, blieb immer erhalten. Wer weiß was dieses Schiff noch alles sehen und erleben wird. Eine neue Ära ist für die Sternenflotte und auch für die Föderation angebrochen. Und ich hoffe, dass dieses Schiff ein Teil der Ära werden wird. Und dass seine Besatzung dafür sorgt, dass es eine Ära der Wissenschaft, der Entdeckungen und des Friedens wird. Ich wünsche dem Schiff alles gute darin, das alte Credo der Raumflotte weiter tragen zu können: Neue Welten und Zivilisationen zu entdecken und mutig dahin vorzustoßen, wo noch niemand war.«
Captain Riecan und seine Crew betraten die Brücke ihres Schiffes. Die Techniker waren nach der Rede gleich nach oben gekommen und daher bereits anwesend. Als die sechs Stabsoffiziere aus dem Turbolift traten, unterbrachen sie alle kurz ihre Arbeit und sahen zu den Neuankömmlingen, die ihre Stationen besetzten.
Captain Riecan setzte sich vorsichtig aber gemächlich in seinen Kommandosessel und sah auf den Bildschirm. Die Odyssey war bereits abgeflogen und daher lagen vor seinem Raumer nur noch die Raumschotten und dahinter die Unendlichkeit des Universums.
»Mister Vargas«, befahl Captain Riecan, »legen Sie bitte die Rede des Admirals auf die Lautsprecher.«
Der Lieutenant an der taktischen Konsole betätigte seine Kontrollen und bestätigte dann: »Aye, Sir.«
Admiral Hayes Stimme war zu hören: »… Und deswegen ist es mir eine große Ehre, dieses Schiff auf den Namen Sheffield zu taufen.«
Durch die dicke Tritaniumhülle des Schiffes war natürlich nichts zu hören, doch genau in diesem Moment schlug die Sektflasche auf der Hülle auf, die Commander Curiosa zuvor in der Luftschleuse untergebracht hatte. Ein Liter Rieslingsekt aus dem Jahr zweitausend dreihundertzwanzig ergoss sich über die Hülle und verdampfte im Vakuum fast augenblicklich.
Das Klatschen der Menschen in der Lounge bei Admiral Hayes war über die offene Frequenz zu hören. Für den Admiral war das Erlebnis mit der Sheffield bereits vorbei, doch für die anderen hatte es gerade erst begonnen.
Diesmal waren keine Reporter auf der Brücke des Schiffes, die den Start mit verfolgten, wie es noch beim ersten Auslaufen der Sheffield der Fall gewesen war. Doch das verwunderte niemanden, da sie namentlich keine Enterprise mehr war. Erstaunlich, fand der Captain, wie viel ein Name ausmachen konnte.
Commander Abdel-Samad sah zu Captain Riecan herüber uns sagte: »Ich hoffe, dieses Energieband ist nicht gerade wieder in der Gegend.«
Captain Riecan erlaubte sich ein kurzes Grinsen, obwohl er sich etwas klein in seinem Sessel fühlte. Er stand nun im Mittelpunkt. Egal was nun geschah, es würde von ihm ausgehen. »Ich auch. Meine Lebensversicherung ist letzten Dienstag ausgelaufen«, scherzte er.
Einen Moment lang fragte er sich, worauf alle zu warten schienen. Dann wurde es ihm klar und er befahl: »Lieutenant Vargas, bitten Sie um Starterlaubnis.«
Der taktische Offizier befolgte den Befehl. Den Start kaum erwarten könnend, meldete er: »Wir haben Freigabe erhalten, Sir.«
Captain Riecan lies seinen Blick über die Brücke schweifen. Die meisten Augen ruhten nun auf ihm. Er hätte jetzt gerne tief durchgeatmet, doch er verkniff es sich lieber. Der Sessel, auf dem er saß, kam ihm plötzlich riesig vor und er befürchtete schon fast, darin zu versinken.Schließlich kam er seiner Pflicht weiter nach und sprach: »In Ordnung. Fliegen Sie uns raus, Mister Edison.«
Dieser ließ sich absichtlich etwas Zeit, bei der Ausführung des Befehls. Er machte keinen Hehl daraus, dass ihn seine Aufgaben an Bord der Sheffield nicht gerade motivierten. Der Captain entschied sich, zunächst nichts zu unternehmen – er hätte ohnehin nicht wirklich gewusst, was er an dieser Stelle hätte sagen sollen.
Das vierhundertsiebzig Meter lange Raumschiff begann sich zu bewegen. Alle Lichtquellen und die Positionslichter leuchteten auf und ließen das Schiff erstrahlen. Stolz bewegte sich die alte Dame und steuerte auf die Schotten zu, die sich langsam öffneten und den Blick auf die Sterne freigaben. Die Erde war nicht zu sehen. Die Raumstation hatte sich so gedreht, dass das Tor ins All vom Planeten weg zeigte. In der Sternenflotte gab es den Aberglauben, dass dies ein Zeichen dafür sei, dass ein Schiff eine Zeit lang nicht zurückkommen würde. Manche Kapitäne planten den Start sogar dementsprechend, um dies zu verhindern. Captain Riecan allerdings war wenig empfänglich für solche Mythen.
Die Sheffield verließ das Raumdock. Als sie im freien Raum war, beschleunigte sie ein wenig, und die Impulstriebwerke begannen in einem intensiveren, roten Farbton zu leuchten. Sie nahmen jetzt den Manöverierdüsen die Arbeit ab.
Chefingenieur Logan trat an den Captain heran. Er wirkte ungeduldig. Captain Riecan konnte ihm ansehen, dass er es kaum erwarten konnte, den Warpantrieb in Aktion zu sehen. »Ihre Befehle?«, fragte er erwartungsvoll.
Captain Riecan überlegte kurz. Er hatte schon eine gute Idee für das Ziel eines Testfluges. Nach einem Räuspern befahl er: »Mister Edison, nehmen Sie Kurs auf die Berman fünf Raumstation.«
Man konnte den vorfreudigen Unterton im Befehl des Captains kaum überhören. Doch Phillip Edison sollte dafür sorgen, dass dieses Gefühl sich schnell verzog. »Sir«, begann er mit einem Unterton der einer verbalen Ohrfeige gleichkam. »Wieso sollten wir denn gerade da hinfliegen? Dort sind wir Lichtjahre vom nächsten Dock entfernt.«
Captain Riecan war von dem aggressiven Ton des Lieutenants für einen Moment so überrascht, dass ihm die Worte fehlten. Commander Abdel-Samad sah ihm das an. Wie ein getreuer Wachmann griff er sofort ein. »Sie haben den Captain gehört, Fähnrich. Oder brauchen Sie den Befehl schriftlich?«
»Und mit welcher Geschwindigkeit?«, fragte der junge Offizier fordernd.
Captain Riecan ärgerte sich, vergessen zu haben, diese anzugeben. Ein Punkt, den Edison für sich verbuchen würde. Der Captain wollte sich nichts vormachen. Dieser Mensch würde versuchen, ihm das Leben schwer zu machen – weshalb auch immer. »Ähm, Reisegeschwindigkeit«, befahl der Captain deshalb schlicht.
Vom Steuermann kam nur ein tonloses: »Aye, Sir.«
Chefingenieur Logan trat näher an Captain Riecan heran. Er verschränkte die Arme, lies sein Gesicht nachdenklich aussehen und merkte an: »Die Flotte wird uns kaum hinterher schauen wenn wir so ›schleichen‹, Sir.«
Captain Riecan entlockte diese Formulierung ein kurzes Grinsen. Er wollte seinem Chefingenieur den kleinen Triumph nicht nehmen. »Befehl zurück, Mister Edison«, sagte er daher.
Der Fähnrich bekam einen triumphierenden Gesichtsausdruck, als er nur diesen letzen Satz hörte. Er glaubte, die Unsicherheit des Captains damit aufgedeckt zu haben. Doch er wandelte sich in Zähneknirschen, als der Captain weiter befahl: »Gehen Sie auf Warp sieben Komma acht.«
Wortlos führte Fähnrich Edison diesen Befehl aus. Die Warpgondeln der Sheffield begannen heller zu leuchten. Dann schien sich das Schiff in die Länge zu ziehen, als es im Normalraum stark beschleunigte und dann mit einem hellen, weißen Lichtblitz in den Subraum eintrat.
Mister Logan setzte sich an eine der technischen Kontrollen im rückwärtigen Teil der Brücke. »Wie läuft Sie?«, fragte Captain Riecan gespannt. Der Chefingenieur checkte alle Anzeigen, inklusive jener des Warpfelds, das den Captain immer wieder an die schematischen Darstellungen eines Magnetfelds erinnerte.
Zufrieden antwortete er: »Perfekt, keinerlei Probleme – wie zu erwarten war.«
Captain Riecan nickte zufrieden. Er lehnte sich erst mal in seinen Sessel zurück, versuchte sich zu entspannen und genoss die Aussicht, die der Bildschirm bot. Die Sheffield flog so schnell, dass sich einige Sterne tatsächlich zu bewegen schienen.
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