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Das geteilte Haus

von Martina Strobelt

Kapitel 1

Ein offener Feind ist besser als ein falscher Freund
(Klingonisches Spichwort)



Grilka und ihr Begleiter Tumek rematerialisierten in der leeren Haupthalle des Stammsitzes ihres Hauses auf Qo'nos. Die Klingonin runzelte die Stirn und warf ihrem alten Waffenmeister, der neben ihr in dem hohen Saal stand, einen Blick zu. Sie hatte ihre Ankunft angekündigt, kurz bevor ihr Schiff in die Umlaufbahn eingetreten war.
Sie war das Oberhaupt des Hauses. Es war nicht nur ungewöhnlich, dass niemand hier war, um sie zu begrüßen. Es war eine Missachtung ihres Status und damit zugleich eine Beleidigung ihrer Ehre.
Die rechte Hand der Klingonin fuhr zum Schwert an ihrem Gürtel, als sie das Geräusch sich nähernder Schritte vernahm.
Tumek tat es ihr gleich, entspannte sich jedoch, ebenso wie Grilka, als er die Gestalt des greisen Haushofmeisters erkannte.
Der Haushofmeister kreuzte beide Arme vor der Brust und verneigte sich. "Ruhm und Ehre, Dame Grilka! Im Namen Ihres Hauses heiße ich Sie willkommen!"
"Ruhm und Ehre auch dir, Harok, mein Freund", erwiderte Grilka den Gruß. "Und nun sag mir, wo sind die Mitglieder meines Hauses? Was hält sie davon ab, mir den geschuldeten Respekt zu erweisen?"
Haroks Gesicht verdunkelte sich. "Bei Kahless, ich verdiene den Tod, weil ich zu schwach war, um es zu verhindern!"
"Um was zu verhindern?", fragte Grilka.
Ein Surren begleitete den Flug der Dolche, die sich in Tumeks Hals und in den Rücken des Haushofmeisters bohrten, noch bevor dieser zu einer Antwort ansetzen konnte. Der Waffenmeister sank tot zu Boden.
Harok wankte, dann brach auch er zusammen. Mit letzter Kraft streckte er seine Hand aus und krallte sie in den Saum von Grilkas Rock. "Vergebt mir, Herrin, ich war ..." Der Rest des Satzes wurde von einem Schwall Blut erstickt.
Grilka riss ihr Gewand mit einem Ruck aus den Fingern des Sterbenden zu ihren Füßen und zog aus dieser Bewegung heraus ihr Schwert.
"... ein Feigling!", beendete eine körperlose Stimme aus dem hinteren Teil der Halle Haroks Satz. "Der ehrlose Diener eines ehrlosen Hauses!"
"Welcher elende Paktar wagt es, das Haus der Grilka ehrlos zu nennen?!" Die Klingonin ging hinter einer Säule in Deckung. "Zeig dein Gesicht und kämpfe! Oder reicht dein Mut nur dafür, aus dem Hinterhalt zu morden?"
"Große Worte, Dame. Nur dass sie aus dem Mund einer läufigen chop'a nicht sonderlich eindrucksvoll klingen!"
Grilkas Hand verkrampfte sich um den Griff ihres Schwertes. Sie wusste, dass es ihrem unbekannten Gegner darum ging, sie aus ihrer Deckung zu locken. Trotzdem fiel es ihr schwer, diese Beleidigung zu ertragen, ohne hinter der Säule vorzuspringen und sich auf die Stelle zu stürzen, von wo die Stimme kam. Sie fürchtete den Tod nicht, aber die Klugheit verbot es, ihren Instinkten zu folgen - und zu sterben, bevor sie überhaupt die Gelegenheit erhielt, ihre Waffe mit dem Blut des Feindes zu tränken, der bereits bewiesen hatte, dass er nicht vor feigem Meuchelmord zurückschreckte.
"Tritt vor und kämpfe!", schrie die Klingonin. "Oder willst du als der Held in den Liedern unseres Volkes besungen werden, der das Oberhaupt des Hauses Grilka besiegte, indem er es zu Tode warten ließ?"
Stille folgte diesen Worten. Dann lösten sich mehrere Gestalten aus dem Schatten.
"Gut gesprochen, Dame", meinte der Anführer. "Es erfüllt mein Herz mit Freude, dass Sie sich einen letzten Rest Ihres Stolzes bewahrt haben, nachdem Sie den größten Teil davon einem Ferengi geopfert und damit Schande über sich und Ihr Haus gebracht haben! Auf diese Weise wird es ehrenvoller sein, Sie zu töten, als ich angenommen habe."
"Thopok!", entfuhr es Grilka. "Bei Kahless ich hätte es mir denken können! Ich hätte dich töten sollen, anstatt dich lediglich aus meinen Diensten zu entlassen. Ein Verräter bleibt ein Verräter. Kozak war ein Narr, dein Leben nach dem Sieg über deine Familie zu schonen."
"Er war ein großer Krieger!", grollte Thopok. "Doch seine Witwe, hat sein Andenken besudelt, indem sie einem unwürdigen Ferengi Ihre Gunst gewährte und sich und sein Haus damit zum Gespött des ganzen Reiches gemacht hat."
"Meine Ehe mit Quark entsprach der klingonischen Tradition und dem geltenden Recht. Und als solche wurde sie vom hohen Rat anerkannt."
Eine junge Klingonin trat neben Thopok. "Daher haben wir dein Verhalten geduldet, obwohl es ehrlos war!", fauchte sie. "Aber wie willst du, wie kannst du es rechtfertigen, diesem Ferengi wie eine chop'a auf diese Raumstation nachgelaufen zu sein? Damit hast du unser aller Ansehen in den Schmutz gezogen und uns öffentlich gedemütigt!"
"Ausgerechnet du redest von Ehre, Shikara", sagte Grilka mühsam beherrscht. "Meine eigene Schwägerin, die mich und ihr Haus verrät!"
"Seit dem Tod meines Bruders habe ich kein Haus mehr", erklärte Shikara. "Du magst den hohen Rat getäuscht und dir eine Dispens erschlichen haben, Schwägerin. Aber weder Thopok noch ich dienen einem Haus, dessen Oberhaupt ehrlos genug ist, die chop'a eines Ferengis zu sein! Und nun, mach dich bereit zu sterben!"
Damit riss Shikara ihr Schwert hoch und warf sich auf ihre Schwägerin.
Grilka war bereit und wehrte den Hieb ab.
Funken sprühten, als die Klingen ihrer Waffen aufeinanderprallten.
Thopok machte Anstalten, Grilka ebenfalls anzugreifen.
"Bleib, wo du bist!", schrie Shikara Thopok zu, als sie sein Vorhaben bemerkte. "Niemand mischt sich ein, das ist eine Sache zwischen ihr und mir."
Thopok lachte. "Wie du willst, ich respektiere die Wünsche meiner Parmakai."
"Du bist die Parmakai dieses elenden Paktar?", entfuhr es Grilka, während sie einen weiteren Hieb ihrer Schwägerin abwehrte. "Bei Kahless, wie konntest du dich nur derart erniedrigen, einen Mann zu erwählen, der ohne Namen und ohne Haus ist!"
"Dieses Haus wird den Namen Thopok bekommen", gab Shikara zurück. "Es wird ihn noch in Jahrtausenden tragen. Sein erstes Oberhaupt wird in Liedern in der großen Halle der Ehre gerühmt werden, und niemand im Reich wird sich dann noch daran erinnern, dass es einmal anders hieß. Die Geschichte wird dich und dein Haus bereits vergessen haben, bevor dein Blut auf dem Boden dieses Raumes getrocknet ist!"
Shikara schlug Grilkas Schwert beiseite und holte aus, um ihrer Schwägerin den Schädel zu spalten.
Doch ehe sie dazu kam, löste Grilkas Gestalt sich unter dem Wutgeheul von Shikara, Thopok und den anderen Gegnern im Flimmern eines Transporterstrahles auf.


***

Das Erste, auf das der Blick der Klingonin nach der Rematerialisierung fiel, war das echsenhafte Gesicht eines Jem'Hadar. Grilka war eine Kriegerin. Sie verschwendete keine Zeit damit, darüber nachzudenken, wie sie an Bord eines Schiffes des Dominions gekommen war. Sie griff sofort an, den Schlachtruf ihres Hauses auf den Lippen.
Grilka streckte drei Jem'Hadar nieder, bevor es den übrigen gelang, sie zu entwaffnen. Doch als klingonische Kriegerin brauchte Grilka kein Schwert, um sich ihrer Feinde zu erwehren. Sie tauchte unter einem Hieb weg, rammte ihrem Gegner ihre Faust in die Rippen und schickte einen Tritt in seinen Unterleib hinterher, bevor sie ausholte und dem taumelnden Mann mit einem einzigen Schlag ihrer Handkante den Nacken brach. Die Klingonin riss den Phaser aus dem Gürtel des Toten und richtete ihn auf den nächsten Jem'Hadar.
Aber ehe Grilka abdrücken konnte, legten sich von hinten zwei Hände um ihren Hals und pressten ihn so fest zusammen, dass sie glaubte, jeden Moment zu ersticken. Ihre Umgebung begann langsam in wabernden Nebeln zu versinken. Ihre Finger lösten sich vom Griff des Phasers, der polternd zu Boden fiel.
"Ich denke, das dürfte genügen." Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. "Sie können unseren Gast jetzt loslassen."
Grilka spürte, wie die Hände sich von ihrer Kehle lösten. Die Klingonin rang nach Luft. Unter Aufbietung all ihrer Kraft schaffte sie es, auf den Beinen zu bleiben, bis ihre Umgebung wieder klar war.
Die Jem'Hadar, die den Kampf überlebt hatten, standen im Halbkreis um sie herum. Die Blicke, mit denen sie Grilka musterten, waren deutlich. Sie brannten darauf, sie zu töten. Was ihnen offenbar jedoch durch einen Befehl ihres Anführers verweigert wurde.
Einem Vorta, der nun in einem stummen Applaus in seine Hände klatschte.
"Mein Kompliment, Dame." Der Vorta deutete eine Verneigung an. "Das war eine aufregende und äußerst beeindruckende Vorstellung. Sie haben mich damit in meiner Überzeugung bestätigt, dass die Klingonische Rasse die einzige dieses Quadranten ist, die es an Tapferkeit sogar mit den Jem'Hadar aufnehmen kann."
Der Vorta drehte ein Schwert in seinen Händen, das Grilka als ihres identifizierte. Seine Finger strichen über die Schneide. "Eine wirklich effiziente Waffe. Nicht ganz so elegant wie ein Bat'leth, aber dafür vermutlich leichter im Umgang und", er drückte fester zu und betrachtete interessiert das Blut, das von seiner Haut tropfte, "um eine Kleinigkeit schärfer, oder?"
"Haben Sie mich etwa hergebracht, um mit mir über die Unterschiede klingonischer Waffen zu reden?"
"Nein." Der Vorta reichte das Schwert einem Jem'Hadar. "Oh, keine Sorge", fügte er hinzu, als er ihren Blick bemerkte. "Sie werden es später wiederbekommen. Für den Moment erscheint es mir jedoch sicherer, wenn ich es für Sie aufbewahre. Ich hoffe, damit Ihrer Ehre keinen irreparablen Schaden zuzufügen?"
Widerwillig schüttelte Grilka den Kopf.
"Wunderbar. Es hätte mich sehr betrübt, wenn es anders gewesen wäre."
"Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?"
"Ich habe versäumt, mich vorzustellen. Wie unhöflich von mir. Ich bitte um Entschuldigung. Mein Name ist Weyoun. Was Ihre zweite Frage betrifft, lautet die Antwort nichts."
"Nichts?"
"Ganz recht. Nichts. Sind Sie nun sehr enttäuscht? Ich weiß, ich weiß", winkte Weyoun ab, bevor Grilka etwas erwidern konnte. "Der ganze Alpha-Quadrant hält das Dominion für eine Gefahr. Für eine potentielle Bedrohung seiner Art zu leben. Warum sollten Sie da eine Ausnahme machen? Diese grundlosen Verdächtigungen schmerzen die Gründer, das dürfen Sie mir glauben. Es erfüllt sie mit Kummer, dass ihre friedlichen Absichten derart missverstanden werden. Beantworten Sie mir nur eine Frage, Dame. Wenn das Dominion wirklich der Feind wäre, den alle in ihm sehen, hätten die Gründer dann die versuchte Invasion durch die Geheimdienste Cardassias und des romulanischen Reiches ohne jegliche Vergeltung hingenommen?"
"Soweit mir bekannt ist, haben Ihre Jem'Hadar Krieger die Flotte des obsidianischen Ordens und des Tal Shiars vollständig zerstört."
Weyoun hob in einer beschwichtigenden Geste beide Hände. "Das war Notwehr. Nach den elementaren Grundsätzen des Völkerrechtes muss es jeder Nation gestattet sein, sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Aggressoren zu verteidigen. Hätte das Dominion etwa kampflos kapitulieren sollen? Hätte das klingonische Reich das an seiner Stelle getan?"
"Nein", räumte Grilka nach kurzem Zögern ein. "Kein Klingone würde sich je einem Feind ergeben. Das wäre feige und ehrlos!"
Weyouns Blick hielt den ihren fest. "Wäre die Flotte des obsidianischen Ordens und des Tal Shiars in den klingonischen Raum eingedrungen, entschlossen die klingonische Heimatwelt samt all ihrer Bewohner auszulöschen, was hätte der Hohe Rat in diesem Fall wohl getan?"
"Er hätte befohlen, sie zu vernichten. Aber das ist etwas anderes!"
"Tatsächlich?" Der Vorta lächelte. "Warum?" Sein Lächeln vertiefte sich, als die Klingonin schwieg. "Sie und ich wissen, dass Sie mir keinen Grund nennen können. Weil es keinen gibt. Auch wenn es Ihnen noch so schwerfällt. Sie müssen akzeptieren, dass das Dominion bei der Verteidigung seiner Heimat im Recht war. Die Föderation ist es, die im Alpha-Quadranten das Gerücht verbreitet, die Gründer würden eine Invasion planen. Und warum? Weil sie nicht begreifen will, dass es außer ihrer Art zu leben noch eine andere gibt. Dass ihr Staatswesen nicht das einzige ist, das funktioniert und den ihm angehörenden Völkern einen dauerhaften Frieden garantiert. Aber ich will Sie nicht mit meiner Analyse der politischen Lage langweilen. Für den Moment haben Sie wahrlich andere Sorgen."
"Ich habe keine Sorgen!"
"Ach nein?" Weyoun hob eine Braue. "Seltsam, ich hatte den Eindruck, Ihre Schwägerin Shikara sei eben im Begriff, Sie zu töten und ihrem Parmakai Thopok dabei zu helfen, Ihr Haus zu übernehmen."
"Die Angelegenheiten meines Hauses gehen weder Sie noch die Gründer etwas an!"
Weyoun ignorierte Grilkas offenen Zorn. "Ich werte das als ja", sagte er liebenswürdig. "Es wäre im übrigen sinnlos, es zu leugnen. Oder glauben Sie, der Zufall hätte mich rechtzeitig in den Orbit geführt, um Sie vor Ihren Feinden zu retten?"
"Sie kannten den Plan von Shikara und Thopok?!"
"Dank einer überaus glücklichen Fügung des Schicksals haben die Gründer erfahren, dass man Sie ermorden wollte. Sie sandten mich nach Qo'nos, um in ihrem Namen dieses feige und ehrlose Verbrechen zu verhindern. Ich hoffe, dass Sie, Dame, die Genugtuung hatten, einige der Verräter zu bestrafen, bevor ich Sie an Bord meines Schiffes beamen ließ."
"Leider nein."
"Wie bedauerlich. Dabei bin ich allgemein für mein perfektes Timing bekannt."
Die Klingonin dachte daran, dass der Transporterstrahl sie exakt in der Sekunde erfasst hatte, in der Shikaras Schwert auf sie herabgesaust war. "Bei Kahless, es hätte nicht besser sein können. Ich stehe in Ihrer Schuld, Weyoun. Auch wenn ich wünschte, dass es anders wäre."
"Nicht besonders diplomatisch. Aber ich mag Ihre Aufrichtigkeit. Sie ist so erfrischend."
"Was wollen Sie von mir?"
Weyoun runzelte leicht die Stirn. "Bei allem Respekt, Dame, ich dachte, diesen Punkt hätten wir geklärt. Wie bereits erwähnt, die Gründer erwarten keine Gegenleistung von Ihnen. Sie haben mich gebeten, Ihnen in ihrem Namen zu versichern, dass es ihnen eine Freude war, Ihnen behilflich zu sein. Genau wie mir. Benötigt nicht jeder von uns gelegentlich einmal die Unterstützung eines guten Freundes? Besonders in Zeiten wie diesen."
"Die Gründer und ich sind keine Freunde. Und wir beide sind es noch viel weniger. Sie haben mir geholfen. Dafür schulde ich Ihnen Dank. Das ist mir zwar zuwider, aber leider nicht zu ändern. Also sagen Sie mir, was Sie dafür verlangen, damit jeder von uns wieder seiner Wege ziehen kann."
"Sie tun den Gründern Unrecht. Sie weisen die Freundschaft des Dominions zurück, ohne diejenigen näher zu kennen, die Sie so grundlos ablehnen. Nun gut, das ist allein Ihre Entscheidung, die wir natürlich akzeptieren. Obwohl sie unklug ist. Zumal das Angebot ehrlich gemeint ist."
"Ist es das?"
Weyouns Blick hielt dem der Klingonin stand. "Ich bürge dafür mit meinem Leben."
"Schöne Worte sind schnell gesagt. Bei meinem Volk gelten Taten."
"Wie poetisch, wie dramatisch. Wundervoll, ich mag Dramatik!" Der Vorta schnippte mit den Fingern in Richtung des Jem'Hadar der Grilkas Schwert in den Händen hielt.
Der Soldat reichte Weyoun die Waffe.
"Was für eine makellose Klinge", meinte der Vorta im Plauderton. "Unter all dem Jem'Hadar Blut zumindest."
Weyoun drehte das Schwert so, dass die Klinge auf ihn und der Griff auf die Klingonin wies.
"Nur zu!", forderte er Grilka auf. "Nehmen Sie es und stoßen Sie zu, wenn Sie überzeugt sind, dass ich lüge!"
"Sie wollen, dass ich Sie töte?", vergewisserte die Klingonin sich überrascht.
"Nein." Weyouns Augen funkelten. "Es wäre zwar eine aufregend neue Erfahrung. Doch die Endgültigkeit mindert den Reiz, festzustellen wie es ist, wenn man tot ist, beträchtlich."
Grilka starrte den Vorta an. "Sie haben nicht einmal eine Waffe!"
"Ich bin Diplomat. Meine Waffe ist das Wort."
"Sowie ein Dutzend Jem'Hadar, die vermutlich den Befehl haben, jeden in Stücke zu reißen, der Ihnen zu nahe kommt."
Weyoun seufzte. "Was soll ich machen? Ihre Loyalität ist eben unbestechlich."
Gilka senkte ihr Schwert und steckte es in die Scheide an ihrem Gürtel.
Mit einem kaum merklichen Wink signalisierte Weyoun den Jem'Hadar, die Klingonin nicht daran zu hindern.
"Da weder die Gründer noch Sie eine Gegenleistung erwarten, betrachte ich dieses Gespräch als beendet", erklärte Grilka. "Beamen Sie mich zurück!"
"Ich fürchte, das wird nicht gehen."
"Soll das heißen, dass ich Ihre Gefangene bin?"
"Aber nicht doch", wehrte Weyoun ab. "Sie sind mein Gast! Und somit fühle ich mich für Ihre Sicherheit verantwortlich. So sehr es mich betrübt, ich kann Sie nicht zurück in Ihr Anwesen transportieren. Nicht solange Ihre Schwägerin und ihr Parmakai sich dort aufhalten. Aber keine Sorge", der Vorta deutete auf den Sichtschirm, "ich habe mir die Freiheit genommen, eine, wie ich hoffe akzeptable Alternative zu arrangieren."
Grilka starrte auf den Schirm, auf dem sich nun wabernd ein klingonischer Bird of Prey enttarnte. Ein Bild, das wenige Sekunden später durch ein ihr bekanntes Gesicht ersetzt wurde.
"N'Tok!"
"Ruhm und Ehre, Dame Grilka", begrüßte der Klingone sie ernst.
"Nicht alle Mitglieder Ihres Hauses sind mit einer Übernahme durch Thopok einverstanden", beantwortete Weyoun den fragenden Blick der Klingonin.
"Wir erhielten Ihre Botschaft, dass wir Sie hier treffen sollten, Dame", sagte N'Tok.
"Meine Botschaft?"
"Einer Aufforderung des Dominions wären Ihre Freunde bedauerlicherweise nicht gefolgt", bemerkte Weyoun entschuldigend.
"Meine Krieger und ich sind hier, um unseren Treueeid gegenüber Ihnen als dem Oberhaupt unseres Hauses zu erneuern", erklärte N'Tok feierlich. "Unser Blut und unser Leben gehört Ihnen, Dame! Ihre Feinde mögen ehrlos sterben, da sie keine Ehre haben! Führen Sie uns in den Kampf! Wir sind bereit, an Ihrer Seite den Sieg zu erringen!"
"Dl'reh QaQqu'Quapla!" erwiderte die Klingonin. "Mögen die kommenden Generationen den glorreichen Triumpf des Hauses Grilka in der großen Halle besingen! - Und die Treue meines Waffenbruders N'Tok und seiner tapferen Krieger!"
"Beamen Sie die Dame Grilka an Bord des Bird of Prey!", befahl Weyoun. "Und übermitteln Sie N'Tok die erforderlichen Informationen."
"Was für Informationen?", fragten Grilka und N'Tok wie aus einem Mund.
"Solche, die Ihnen in Ihrem Kampf hoffentlich von Nutzen sein werden, Dame", antwortete der Vorta. "Da Sie nicht bereit sind, diese Geste als Zeichen der Freundschaft der Gründer zu akzeptieren, betrachten Sie sie als ein kleines Abschiedsgeschenk."
Grilka zögerte. Dann kreuzte sie beide Hände vor der Brust. "Sie haben mich dem Dominion verpflichtet, Weyoun. Dafür hasse ich Sie! Doch es wäre unehrenhaft, Ihnen mein Leben und die Hilfe bei der Rettung meines Hauses schuldig zu bleiben. Daher fordere ich Sie im Angesicht meines Waffenbruders N'Tok noch einmal auf. Nennen Sie mir Ihren Preis! Bei meiner Ehre, ich werde ihn bezahlen!"
"Siegen Sie", erwiderte Weyoun lächelnd.
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