TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Ein neues Leben für Chakotay

von kagato

Ängste

„Na dann wieder an die Arbeit. Commander, Sie haben das Kommando. Ich habe noch etwas mit Lieutenant Torres zu besprechen.”, wandte sie sich an ihren Verlobten, der es mit einem leicht verliebten Lächeln zur Kenntnis nahm und mit einem kaum merklichen Nicken bestätigte.

Nachdem sich die Tür hinter Chakotay geschlossen hatte, drehte sich B’Elanna mit einem fragenden Blick abwartend zu ihrem Captain um. Kathryn sah ihre Chefingenieurin verschwörerisch an, bevor sie sich wieder auf ihren Sitz sinken ließ und die Beine übereinander schlug.
Die Halbklingonin folgte dem Beispiel und machte es sich ebenfalls bequem.
“Was ich Ihnen jetzt sage, muss unbedingt vor Chakotay verheimlicht werden. Das ist ein Befehl, Lieutenant!”, offenbarte Janeway, bevor sie fortfuhr.
“In zwei Tagen werden wir in die Umlaufbahn des Planeten einschwenken. Da uns die Bewohner bis jetzt freundschaftlich begegnet sind, würde nichts gegen einen längeren Aufenthalt bei ihnen sprechen. Ich würde mich allerdings freuen, wenn Sie und ihre Leute mir einen großen Gefallen erweisen könnten.”
“Natürlich Captain. Wenn wir dazu in der Lage sind?”, schränkte sich die Chefingenieurin selber ein Stück weit ein.
“Um was geht es denn?”, hakte B’Elanna, neugierig geworden, nach.
Obwohl sie niemand weiter hören konnte, lehnte sich Kathryn zu ihrer Vertrauten und flüsterte:
“Ich möchte, dass Sie die Quartiere von Chakotay und mir zusammen legen. Ich möchte ein Badezimmer, das genug Platz für eine Badewanne hat, in die wir gemeinsam passen, allerdings sollte die Schalldusche natürlich weiterhin vorhanden sein. Der Schlafraum müsste ebenfalls vergrößert werden. Wir wissen ja beide, dass Chakotay gerne etwas unordentlicher ist. Und planen sie ein Kinderzimmer ein. Das wären meine Wünsche. Alles andere lege ich in Ihre fähigen Hände.”
“Mhm, ich glaube, dass sich das einrichten lässt. Bis wann sollten wir fertig sein?”, fragte B‘Elanna vorsichtshalber nach und ging in Gedanken ihren Zeitplan durch.
“Ich würde mich freuen, wenn Sie es bis zu seinem Geburtstag in drei Wochen schaffen würden.”, schlug Kathryn vor.
“Das wird sich machen lassen, wenn ich mir von Harry und Tom helfen lasse.”

Nachdem Janeway zustimmend genickt hatte, erhob sich B’Elanna und ging direkt auf die Brücke, da sie und ihr Mann vom Doc erwartet wurden.
Kathryn folgte ihrer Chefingenieurin und konnte diese dabei im Auge behalten, wie sie Harry zum Abendessen einlud, bevor sie mit Tom die Brücke verließ.
Zufrieden begab sich Kathryn zu ihrem Kommandosessel und setzte sich. Chakotay war mit der Konsole, welche sich zwischen ihren Plätzen befand, beschäftigt, was sie mit einem kurzen Seitenblick registrierte.
Da scheinbar alles normal verlief, richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Hauptschirm, der den Weltraum zeigte, welcher sich endlos hinzuziehen schien und nur von kleinen leuchtenden Sternen durchzogen wurde. Schleppend langsam verstrich die Zeit, ohne dass etwas Nennenswertes geschah.

“Commander, Sie haben das Kommando. Ich bin in meinem Raum.”
Ein kurzes Nicken von Chakotay reichte ihr, um sich zu erheben und in ihren Bereitschaftsraum zu gehen, wo sie sich, bevor sie sich auf ihre Couch setzte, einen Kaffee vom Replikator holte.
Auf dem Weg zur Couch blieb sie vor einem der großen Fenster stehen und sah zu den Sternen hinaus.
Während ihr Blick durchs All schwebte, ließ sie die letzten sieben Jahre Revue passieren.
Es war so vieles geschehen und oft hatten sie die Befürchtung, nie wieder nach Hause zu kommen, doch nun hatte sich ein Weg offenbart, welcher sie hoffen ließ.

Der Türsummer ertönte und sie ahnte, wer nun hereinkommen würde.
Mit einem warmen Lächeln drehte sie sich zur Tür und rief: „Herein.“
Die Tür folgte sofort ihrem Befehl und noch während des Öffnens zeigte sich ihr, dass ihre Vermutung richtig gewesen war. Niemand anderes als Ihr Erster Offizier wollte hereingelassen werden.

„Dachte ich es mir doch, dass sich deine Sucht wieder meldet.“, lächelte er sie verschwörerisch an.
„Das ist meine zweite Tasse heute und somit habe ich mich schon eingeschränkt. Drei Tassen wird der Doc doch überleben, oder?“, fragte sie, mit einem unglücklichen Seitenblick auf Chakotay.
„Ich halte dicht, wenn du ihm nichts verrätst.“, bot Chakotay an und erntete einen dankbaren Kuss.
„Setzt Du dich zu mir, oder musst Du wieder auf die Brücke?“, fragte sie mit einem unsicheren Hauch in der Stimme.
Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her zur Couch.
„Was bedrückt dich? Ist es die Angst, ob wir es dieses Mal schaffen nach Hause zu kommen, oder etwas anderes?“
„Es liegt an diesem Eingriff, der da auf mich zukommt. Was ist, wenn er nicht gelingt, wenn unsere Hoffnungen vergeblich waren? Ich habe das Gefühl als wäre es meine letzte Chance.“ Chakotay erkannte am bloßen Klang ihrer Stimme, wie verzweifelt sie tief in ihrem Inneren war.
So aufgewühlt hatte er seinen Captain noch nie erlebt, obwohl sie schon so vielen Gefahren begegnet waren.

„Kathy, der Doc ist sich sicher, dass diese Refertilisierung bei dir gut verlaufen wird. Und selbst wenn es schief gehen sollte wird sich an meinen Gefühlen, welche ich für dich empfinde, nichts ändern.“
, ging es ihr durch den Kopf, bevor sie ihn ansah und dankbar lächelte.
Doch das Zittern konnte sie nicht vor ihm verbergen, so sehr sie sich auch bemühte und er wusste sich und ihr nicht anders zu helfen als sie an seine Brust zu ziehen.
Er hoffte, dass es seinem Herzschlag gelang, ihr die benötigte Geborgenheit zu vermitteln, wie es ihr schon unglaublich oft geholfen hatte, so dass sie ihre Stärke wiederfand.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich entspannte und Chakotay beruhigt aufatmen konnte.
Je näher diese Operation rückte, umso aufgewühlter wurde Kathryn. Sogar nachts kam es nun schon vor, dass sie schweißgebadet aufschreckte und einige Stunden vergingen, bevor es ihm gelang sie wieder zu beruhigen.
Die verordneten Hyposprays halfen nur bedingt und selbst der Doc war mit seinen nichtvorhandenen Nerven am Ende.
Doch je öfter sie von ihren Gefühlen überrollt wurde, umso besser wusste Chakotay mit der Zeit, wann sie Trost brauchte.
Obwohl es ihm nicht immer leicht viel seine Angst zu verstecken, wollte er ihr helfen.
Für sie stark sein, so wie er es ihr vor fünf Jahren auf New Earth versprochen hatte.

Ein leises Schnarchen drang an sein Ohr und er neigte seinen Kopf dem Geräusch entgegen. Sie lag mit ihrem Kopf an seiner Brust, die Beine halb verdreht auf dem Boden und war eingeschlafen.
Vorsichtig strich Chakotay durch ihr rotbraunes Haar, so dass ihm gar nicht bewusst wurde, dass er ebenfalls wegdämmerte.











Ich hoffe Kapitel eins hat euch gefallen?
Rezensionen