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USS Berlin 1x03: Memories

von YKirk

Kapitel 2

im Jahre 2347

Der ehemalige Sternenflotten Commander John Smith war nun seit geraumer Zeit ein ziviler Shuttle Pilot und gerade von einem Flug nach Hause zurück gekommen. Sein letzter Kunde wollte von der Erde auf den Mars, und da Smith in diesem Moment gerade auf der Erde war, hatte er die Tour übernommen.

Er warf seine schwarze Uniformjacke über einen Stuhl, aktivierte den Informationskanal und steuerte den Replikator an, um sich ein Glas frisches Wasser zu genehmigen. In dem Moment in dem er mit dem Glas in der Hand zum Fenster trat, sah er von seinem Appartement auf dem Mond direkt auf die große blaue Erdkugel in Richtung Nordamerika -dem Land seiner Vorfahren.
Jedoch waren das nur noch vage und verschwommene Familienerinnerungen. Denn seine Familie lebte schon seit 4 Generationen auf dem Mond.

John blickte gerade in Richtung Neil Armstrong-Turm, der genau an der Stelle erbaut worden war, an der Apollo-11 gelandet war und wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen.
Der Sprecher des Nachrichtendienstes der Föderation, der wichtigsten Nachrichtenagentur, verkündete eben, dass cardassianische Truppen, ohne Kriegserklärung, einen massiven Angriff auf eine Kolonie der Föderation durchgeführt hatten.
John Smith ließ das Glas Wasser vor Schreck aus seiner Hand fallen.
Die Cardassianer!?, mit den Romulanern hätte er ja noch gerechnet, aber die Cardassianer?!
Gut, man hatte auch damals schon so manches kleine Grenzscharmützel, aber bisher hatten sie nur die Gegner angegriffen, die sie auch besiegen konnten.

„Gestern Abend, zu später Stunde, wurde mir von der USS Chattanooga der Bericht des Angriffes überbracht.
Der Captain meldete nur, dass es schlimm aussehe und es wohl kaum Überlebende gebe. Die Kolonie ist aufgrund des massiven Einsatzes von Antimaterie- Sprengköpfen und der daraus resultierenden Strahlung für mindestens 75 Jahre unbewohnbar.
Zeitgleich zu diesem Angriff wurden auch andere Einrichtungen der Föderation angegriffen. Zu diesen liegen mir derzeit noch keine detaillierten Berichte vor.
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, dass die Föderation sich von dem Zeitpunkt der Angriffe an, mit der Cardassianischen Union im Krieg befinde.“, wiederholte der NdF zum dritten Mal die Ansprache des Präsidenten.
Erst da erfasste John Smith zum ersten Mal die unglaubliche Tragweite dieser Worte.

„Verdammt!, eigentlich habe ich die Flotte verlassen weil ich keine Lust mehr aufs Militär und die ewigen Auseinandersetzungen hatte!, aber unter diesen Umständen!“, dachte John Smith.
Entschlossen verließ er seine Wohnung und begab sich zum Sternenflottenbüro der Stadt.

Auf dem Weg durch die Strassen überlegte er noch einmal, warum er überhaupt seine Wohnung verlassen hatte, schließlich hatte er gegen die Empfehlung Aller, seine Karriere bei der Sternenflotte beendet.
Es war ihm einfach zu viel geworden, wenn Kameraden und Freunden immer wieder Schicksalsschläge widerfuhren.
Es war eine Sache zuhause durch die Nachrichten davon unterrichtet zu werden, aber es war eine ganz andere Erfahrung so etwas miterleben zu müssen. Zu Bangen, ob die Verletzungen nicht so schwer waren, dass derjenige wieder vollständig gesund wurde, oder auch das Leid zu sehen, wenn wieder ein Freund, und sei es nur ein flüchtiger Bekannter, mit verdrehten Knochen reglos im Dreck lag. Nicht selten hatte er Verwundeten mitten im Chaos Zuspruch geleistet, in der sicheren Erkenntnis, dass sie es nicht schaffen würden und er bedauerte es zutiefst, dass das Letzte was sie von ihm hörten, eine Lüge war.

Er staunte nicht schlecht, viele Freiwillige standen bereits vor dem Büro um ihren Dienst in der Sternenflotte wieder aufzunehmen oder sich anderweitig zu verpflichten und den Dienst in der Flotte zu verrichten.
Nachdem er an der Reihe war und an dem Tisch eines Offiziers stand, fragte dieser nach seinem Namen und ob John schon einmal in der Flotte gewesen sei.

„Ja, Lieutenant Commander, im Ruhestand, John Smith, Dienstnummer JS-1093-238-2304-123-Alpha.“
John wartete geduldig, während der Offizier in seinem Computer die Dienstnummer eingab.
„Ah, Commander Smith, hier haben wir Sie. Mir liegt bereits eine Anfrage vor, für den Fall dass Sie sich melden, Sie sollten sich gleich bei Admiral Riosakie melden. Das ist in der zweiten Etage, Flur 2, Büro 23.“

„Admiral?“, fragte John Smith ungläubig als er das Büro von Admiral Riosakie betrat.
„Ah, der gute alte Commander Smith…“, rief die kleine drahtige Japanerin, deren Haare inzwischen einen leicht grauen Ansatz hatten.
„Wie geht es ihnen, John? Wie lange haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen? Das muss doch das Klassenreffen ihrer Akademiekameraden vor 10 Jahren gewesen sein, oder?“
Dabei kam sie schnellen Schrittes auf John zu, um ihm die Hand zu geben.
„Ja, wie ich sehe, haben Sie ihren Lehrstuhl an der Akademie aufgegeben?“, lächelte John amüsiert, als er sich zurückerinnerte an die Zeit an der Akademie an der seine ehemalige Professorin gelehrt hatte.
Riosakie konnte ein verschmitztes Lächeln nicht verbergen.
„Nun ja, ich denke, ich brauchte mal eine Abwechselung. Immer nur den Kadetten beizubringen was der Unterschied zwischen einem Gelben- und Roten Alarm ist, verliert nach fast 40 Jahren etwas den Reiz“, antwortete die schon in die Jahre gekommene menschliche Frau scherzhaft.
Aber Smith dachte noch immer mit Respekt an die zierliche Person, die den Kadetten manchmal auch resolut beigebracht hatte, was sie wissen mussten.
„Wenn ich das sagen darf Admiral, Sie waren die beste Lehrerin in punkto Kommando, die man sich vorstellen kann.“
Die Erinnerung an alte Zeiten brachte auch beim Admiral einige Erinnerungen an die Oberfläche und sie musste kurz versonnen Lachen.
„Wissen Sie eigentlich wie sehr sie Selivk, das alte Spitzohr, damals verwirrt haben? Bei der nächsten Jahrgangsstufe hat er gleich zweimal so viele Feinde eingebaut“, der Admiral war, ob dieser Erinnerung, sichtlich erheitert.

„Hätte ich gewusst, dass Sie hier auf den Mond sind, hätte ich Sie doch mal besucht. Sie hätten doch keinen Krieg zwischen uns und den Cardassianern vom Zaun brechen müssen!“, grinste Smith mit einem ironischen Schmunzeln.
„Ja, der Krieg“, dem Admiral wich die Freude und Erheiterung schnell aus dem Gesicht.
„Ich weiß, Sie wollten eigentlich nicht mehr in die Flotte, aber wie ich sehe, haben Sie es sich doch noch einmal anders überlegt.
Für alle Fälle hatte ich eine Markierung in Ihrer Akte hinterlassen, damit Sie nicht das langwierige Prozedere durchlaufen müssen. Sie haben immer noch einen ausgezeichneten Ruf in der Flotte. Ich schätze ihre Loyalität sehr!“
„Nun ja, was bleibt mir denn anderes übrig? Auf die Cadassianer warten bis sie mir mein Shuttle unter dem Allerwertesten wegschießen?
Nein, bei meinem ersten Kontakt mit den Löffelköpfen in diesem Krieg bin ich lieber auf einem Schiff der Flotte.“

Der Admiral reichte ihm ein Padd: „Hier sind Ihre Befehle. Ich habe mir die Freiheit genommen, gute Leute bereits einzuteilen. Sie kommen auf die USS Tal´sch´ter, als Operationsoffizier. Sie ist ein Schiff der Ambassador-Klasse.“
John Smith war über diese Wahl überrascht, er hatte jetzt nicht damit gerechnet sofort ein so hohen Posten zu erhalten und selbst wenn, hatte er nicht mit einem Schiff dieser Größe gerechnet. Er war sich sicher gewesen, dass er sich erst wieder hocharbeiten musste, auch wenn man ihm seinen Rang gelassen hatte.
Smith nahm die Befehle vom Admiral entgegen und aktivierte die Anzeigeeinheit.
„Sir, wenn Sie erlauben, würde ich jetzt gerne meine sieben Sachen packen und zur Marsbasis fliegen, um noch rechtzeitig zum Abflug der USS Tal´sch´ter an Bord zu sein.“, sagte John nach kurzem Studium des Padd´s.
„Natürlich, Commander. Ich wünsche Ihnen und der Crew viel Glück. In solchen Zeiten kann man nicht genug davon haben. Viel Erfolg!“ Admiral Riosakie reichte John zum Abschied die Hand und verabschiedete sich mit einem kräftigen Händedruck, den Smith aufgrund der zierlichen Person gar nicht erwartet hatte, kurz darauf verließ der Commander das Büro.

„Bitte identifizieren Sie sich!“, tönte es aus einem Lautsprecher mit einer Computerstimme.
„Lieutenant Commander John Smith, Operationsoffizier“, wiederholte Commander Smith sichtlich genervt.
„Bitte identifizieren Sie sich!“, gab der Computer erneut zurück.
„Wie bei den letzten 10 Mal auch, bin ich immer noch Lieutenant Commander John Smith, Operationsoffizier!“, antwortete er mittlerweile ziemlich sauer.

Ein Mann in roter Uniform kam auf ihn zu und lächelte ihn höflich an:
„Na, will der Computer nicht wie Sie, Commander?“, fragte er, während er John Smith unauffällig musterte und versuchte ihn zuzuordnen.
„Ja, ich versuche es jetzt schon seit 5 Minuten! Aber meinen Sie, der Computer lässt mich rein!?“, erwiderte John noch schnell ein Sir hinterher schiebend, als er den Rang des Mannes erkannte.
„Computer, öffne die Tür! Berechtigung Captain Petersen. Code 1-5-3 Alpha 2-7-5-4!“
Mit einem Zischen glitt die Tür auf und die beiden Männer betraten das Schiff.
„Sie sind also mein neuer Operationsoffizier!“, stellte der Captain fest.
„So ist es!“, erwiderte John.
„Ich freue mich, dass ich einen erfahrenen Mann an der OPS haben werde, ich hatte schon befürchtet, man würde mir so einen Grünschnabel schicken, der Steuerbord nicht von Backbord unterscheiden kann!“, gab der Captain humorvoll zurück.
John Smith bemerkte, dass sie beide auf einer Wellenlänge lagen, er würde sich sicher wohl fühlen auf diesem Schiff, wenn es ihnen die Cardassianer nicht zu schwer machen würden.
Die beiden Männer suchten sich ihren Weg durch das Schiff, bis sie gemeinsam auf die Brücke gelangten, wo John Smith sich sofort auf seinen Platz begab, seine persönliche Dinge wurden von einem Crewmitglied in sein Quartier gebracht.
Den Unterlagen von Admiral Riosakie entnehmend, war der Erste Offizier ein Vulkanier.

Der Captain öffnete eine Komleitung zu allen auf dem Schiff.
„Hier spricht der Captain! Wir sind alle noch recht neu auf diesem Schiff, ich weiß, dass Sie Alle von woanders oder aus ihrem Ruhestand auf dieses Schiff befohlen wurden. Leider haben wir vor dem Abflug nicht die Zeit, uns alle genauer kennen zu lernen, aber ich hoffe, wir können das im Laufe der Zeit nachholen.
An der Front werden alle Schiffe gebraucht, die wir haben. Auch wir werden Kurs in Richtung Front setzen! Wir werden uns unterwegs mit dem Schiff vertraut machen müssen!“, der Captain schloss die Leitung wieder und gab dem Steuermann den Befehl Kurs zu setzen.
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