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Last Christmas

von Kerstin

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Weihnachten 2380

Florida, Haus von Tom und B'Elanna, 2. Weihnachtstag

„Und du glaubst wirklich, dass Janeway kommen wird, Tom?“

„Na ich will's hoffen. Schließlich ist Weihnachten. Und sie ist nicht so ein Party-Muffel wie Chakotay, Harry. Selbst mein Vater hat versprochen zu kommen.“

„Ich weiß, das hast du mir schon tausend mal erzählt. Aber sie ist schon letztes Jahr nicht gekommen.“

„Das mag sein, Harry. Aber das war vor einem Jahr. In dieser Zeit kann viel geschehen.“

„Na wenn du meinst.“

„Und ich denke, wenn sie weiß, dass Chakotay kommt, wird sie es sich nicht nehmen lassen auch zu kommen.“

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Nun ja. Ich hab Chakotay die Einladung persönlich vorbei gebracht. Irgendwie war er verändert. Fröhlicher. Und außerdem ist er umgezogen. Ein schönes großes Haus ganz in der Nähe von dem, in dem Janeway wohnt.“

„Ja und? Das hat absolut nichts zu bedeuten.“

„Ich hab da nur so ne Ahnung. Lassen wir uns überraschen.“

„Aber aus der Überraschung wird nichts, wenn ihr nicht langsam eure faulen Hintern von der Couch erhebt und mir bei den Vorbereitungen helft, meine Herren. Dein Vater kommt schließlich schon in einer Stunde, Tom“, sagte B'Elanna, die am anderen Ende des Raums stand und Miral auf dem Arm hatte. Sie sah sich belustigt an, wie Harry und Tom, ihr Ehemann, innerhalb einer Millisekunde standen und sich daran machten, weiter Staub zu wischen.

Weihnachten 2379

Indiana, Haus von Kathryns Mutter, 1. Weihnachtstag

Kathryn stand am Fenster ihres Wohnzimmers und sah dem Schneetreiben zu. Die Felder erstreckten sich vor dem Haus und waren ganz und gar mit Schnee bedeckt.

„Und du willst wirklich nicht zu dieser Feier gehen, Kathryn?“, ihre Mutter trat an sie heran.

„Nein, Mum. Und versuch’ gar nicht erst mich umzustimmen. Ich hab meine Entscheidung getroffen.“

„Wie du meinst. Obwohl ich es schade finde, dass du jeglichen Kontakt zu deiner ehemaligen Crew abbrichst. Du magst jetzt Admiral sein, doch du solltest es dir lieber zwei mal überlegen, die Leute, die dir sieben Jahre lang gehorcht, zu dir aufgeschaut, dir immer vertraut haben und nie die Hoffnung heimzukehren verloren haben, zurückzulassen und sie zu vergessen.“

„Du versuchst schon wieder mich zu überreden, Mum. Meine Entscheidung steht fest. Ich werde morgen früh wieder nach New York gehen. Ich hab noch Arbeit zu erledigen bevor ich meinen Dienst wieder antrete.“

„Wie du meinst. Komm jetzt an den Tisch. Das Essen ist fertig.“

Kathryn nickte und folgte ihrer Mutter ins Esszimmer.

New York, 2. Weihnachtstag

Kathryn saß mit einer Tasse Kaffee und einem Buch auf ihrer Couch in ihrem Wohnzimmer. Sie wohnte in einem kleinen Haus in der Nähe des Central Parks. Kathryn sah kurz auf und bemerkte, dass es aufgehört hatte zu schneien. Sie wandte sich wieder dem Buch zu, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Also stand sie kurzerhand auf, zog sich ihren Wintermantel, Schal und Handschuhe an und trat hinaus. Es war kaum Verkehr. *Das liegt wohl daran, dass viele Familien zu Verwandten gefahren sind*, dachte sie sich. Kathryn entschloss einen Spaziergang durch den Central Park zu machen und das gute Wetter zu genießen, denn nachdem es aufgehört hatte zu schneien, kam die Sonne zwischen den Wolken hervor.

Chakotay stapfte durch den Schnee auf den Wegen des Central Parks und regte sich einmal mehr darüber auf, dass während der Feiertage alle frei hatten und dadurch die Räumungskräfte nicht eingesetzt wurden. Er versuchte so gut er es konnte auf dem vorgeschriebenem Weg zu bleiben, so weit man ihn ansatzweise erkennen konnte. Bei dem kalten Wetter bleiben die meisten gerne zu Hause, das war der Grund, warum er dann gerne einen Spaziergang machte. So hatte er Ruhe und Zeit und konnte sich über viele Dinge Gedanken machen, wofür er zu Hause keine Zeit hatte. Nur ein paar Kinder nutzten den Schnee aus und bauten Schneemänner, rodelten oder machten eine Schneeballschlacht. Chakotay war in den letzten Tagen oft hier im Park gewesen und hatte die Kinder beobachtet, bis eines von ihnen ihm einen Schneeball in den Rücken geworfen hatte. Von da an hat er immer mit ihnen eine Schneeballschlacht veranstaltet und die Eltern der Kinder, die sonst immer dabei waren und sich sonst was abfroren, blieben zu Hause. Mal war Chakotay auf der Seite der Mädchen und am anderen Tag dann auf der Seite der Jungen. Damit die Kinder länger draußen bleiben konnten hatte er den besorgten Eltern versprochen sie, wenn es schon dunkel war, sie nach Hause zu bringen. Er war noch mindestens fünfzig Meter von der Horde entfernt, da kamen auch schon die ersten Mädchen an und bewarfen ihn, denn heute, so erinnerte er sich, war er auf der Seite der Jungen. Innerhalb weniger Sekunden befanden sich alle in einer heftigen Schneeballschlacht.

Kathryn stapfte durch den Schnee, der ihr, trotz ihrer hohen Stiefel, bis zu den Knöcheln reichte. Zu spät merkte sie, dass ein Schneeball direkten Kurs auf sie hatte und sie an der Schulter traf. Sie hielt Ausschau nach dem Kind, das diesen Ball geworfen hatte.

Da kam ein kleines Mädchen auf sie zugerannt. „Entschuldigung. Ich wollte nicht Sie, sondern ihn da treffen.“ Sie zeigte auf einen Mann, der sich hinter einer Schneemauer duckte, als er von einem weiteren Sturm von Schneebällen ins Visier genommen wurde.

„Wer ist denn das?“, fragte Kathryn zu dem Mädchen gewandt.

„Das ist Chakotay. Er kommt jeden Tag und macht mit uns eine Schneeballschlacht. Gestern war er noch auf unserer Seite. Heute ist er auf der Seite der Jungen.“

„Chakotay also.“

„Sie kennen ihn?“

„Ja. Sehr gut sogar.“

„Sind Sie nicht Kathryn Janeway, die mit dem Raumschiff Voyager im Delta-Quadranten gestrandet war?“

„Woher weißt du das?“

„Das haben wir in der Schule gelernt. Haben Sie nicht Lust mit uns zu spielen? Natürlich auf unserer Seite.“

„Erteilen wir ihnen mal 'ne Lektion.“, Kathryn nahm die Hand des Mädchens und wurde von ihr hinter die selbst gebaute Schnee-Barrikade gezogen. Sie formte einen Schneeball, zielte auf Chakotay und warf. Sie traf ihn am Hinterkopf.

„Wer hat den geworfen!“, rief Chakotay und rieb sich den Kopf. Als er sich umdrehte sah er einen Schneeball direkt auf sich zufliegen und konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken. Er formte einen Schneeball, doch als er sich ein Opfer suchen wollte, das die Ehre hatte diesen Ball zu spüren, verschlug es ihm die Sprache, als er eine Person bei den Mädchen sah, die definitiv weiblich aber auf jeden Fall älter und größer als die anderen Mädchen war, erblickte. Chakotay war so überrascht seinen Captain zu sehen, dass er vergaß den Schneeball zu werfen. Er bemerkte auch den Schneeball, der direkt auf ihn zu kam erst, als dieser ihn direkt im Gesicht traf. „Okay, Kathryn. Du hast noch nie einen Indianer bei einer Schneeballschlacht gesehen. Mal sehen was du davon hältst“, sagte Chakotay zu sich selbst, nachdem er sich von diesem Treffer erholt hatte. Sofort machte er sich daran Schneebälle zu formen und begann zu werfen, wobei sein bevorzugtes Ziel Kathryn war, dass er aber leider nur selten traf.

„Er will also Rache? Na die kann er haben. Der wird staunen, wer diese Schlacht gewinnen wird“, sagte Kathryn und lächelte.

Zwei Stunden später

„Okay, Kinder. Es ist Zeit nach Hause zu gehen!“, rief Chakotay die Kinder zusammen. Seit einer Stunde war beschlossen, dass diese Schneeballschlacht unentschieden ausgegangen war, denn nach einer Stunde hatte so ziemlich jeder mindestens zwanzig blaue Flecken von den Schneebällen. Also entschloss man sich aufzuhören. Stattdessen wurden wieder Schneemänner gebaut und gerodelt. Gerodelt in dem Sinne, dass Chakotay die voll besetzten Schlitten wie ein Pferd hinter sich herziehen musste. Während sich Chakotay damit abmühte, hatte Kathryn mit einigen Kindern mindestens zehn Schneemänner gebaut. Schließlich kamen die Kinder zusammen. „Also. Wir machen das wie jeden Abend. Verstanden?“

„Was kommt denn jetzt?“, fragte Kathryn neugierig und stellte sich neben Chakotay.

„Es ist schon dunkel und ich habe den Eltern versprochen die Kinder nach Hause zu bringen.“

„Gut. Dann werde ich Sie begleiten.“

„Wenn Sie das möchten?“, meinte Chakotay bloß und ging auch schon los.

Dreißig Minuten später

„So, das waren die Letzten.“

„Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so gut mit Kindern umgehen können, Chakotay.“ Kathryn hatte Schwierigkeiten, Chakotays schnellem Schritt nachzukommen, doch er machte keine Anstalten langsamer zu werden.

„Sie wissen so einiges nicht von mir.“

„Da haben Sie vermutlich Recht.“ Mit einer schnellen Bewegung hakte sie sich bei Chakotay ein und zwang ihn so langsamer zu laufen.

„Wo wohnen Sie?“

„Wozu wollen Sie das wissen?“, fragte Kathryn irritiert.

„Es ist eine gefährliche Gegend und bereits dunkel. Ich werde Sie nach Hause bringen.“, beantwortete er die Frage beiläufig.

„Sie können mich nach Hause bringen, wenn Sie, erstens, langsamer gehen und, zweitens, noch zu einem Kaffee bleiben, um sich aufzuwärmen.“

„Der Deal ist akzeptabel.“

„Ich wohne auf der anderen Seite des Parks.“ Kathryn zog Chakotay ein wenig zurück, damit er langsamer ging. „Was haben Sie in der letzten Zeit gemacht?“

„Dies und jenes.“

„Aha. Versuchen wir's anders. Warum sind Sie nicht in Florida bei der Feier, die Tom und B'Elanna organisiert haben?“

„Warum sind Sie nicht dort?“

Kathryn schwieg. Warum fiel es ihr so schwer auf diese einfache Frage zu antworten? „Ich weiß nicht. Ich glaube, ich hatte keine Lust.“

„Ich hatte auch keine Lust. Ich wusste gar nicht, dass Sie hier in New York wohnen.“

„Tja. Sie wissen auch nicht alles über mich.“ Kathryn bemerkte, dass es wieder anfing zu schneien. „Wo wohnen Sie?“

„Auch hier in New York.“

„Aha. Und wo hier? Ich meine New York ist groß.“

„Auf der anderen Seite.“

„Also müssen Sie nachher durch den ganzen Park wieder zurückgehen?“

„Yep.“

Kathryn hielt an. „Wir sind da. Hier wohne ich.“

„Ein schönes Haus.“

„Danke.“ Kathryn schloss die Tür auf und hielt sie Chakotay auf. „Kommen Sie rein.“

„Ich glaube, ich sollte mich wieder auf den Heimweg machen.“

„Nichts da.“ Kathryn machte einen Schritt nach vorne und zog Chakotay kurzerhand in ihre Wohnung. „Ich lasse Sie erst gehen, wenn Sie sich aufgewärmt haben.“

„Umstimmen kann ich Sie nicht, oder?“

„Keine Chance.“ Kathryn führte Chakotay ins Wohnzimmer, wo sie ihm die Couch anbot. Danach verschwand sie in der Küche, um wenige Minuten später mit zwei Tassen dampfendem Kaffees zurück zu kommen. Sie reichte ihm eine Tasse und setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. „Also, Chakotay, was haben Sie in der letzten Zeit so getrieben? Außer sich mit den Kindern zu balgen?“

„Ich hab meine Wohnung eingerichtet, mich mit alten Akademie-Kollegen getroffen. Nichts besonderes. Und Sie?“

„Ich war bei meiner Familie.“

„Und was ist mit Ihrem ehemaligen Verlobten?“ Chakotay bemerkte sofort, dass Kathryn sich bei der Frage nicht wohl fühlte und bedauerte sofort, sie gestellt zu haben. „Entschuldigung. Das geht mich nichts an.“

„Ist schon in Ordnung, Chakotay. Ich hatte mit Mark keinen Kontakt mehr. Für mich ist diese Sache abgeschlossen.“

Chakotay nickte. Er blickte sich ein wenig um. An einer Wand sah er einen Kamin, der erst vor kurzem gebrannt haben musste. Sein Blick schweifte weiter durch den Raum und blieb auf Kathryn hängen. Sie nippte gerade an ihrem Kaffee. Chakotay betrachtete sie eingehend. Er hatte das Gefühl, dass sie sich irgendwie verändert hatte. Sowohl vom Äußeren als auch in ihrem Verhalten.

Kathryn spürte ganz genau, wie sein Blick auf ihr ruhte. Doch wie sonst, auf der Voyager, fühlte sie sich dadurch nicht mehr eingeengt. Sie fühlte sich eher geborgen und nicht mehr so alleine wie in den letzten Nächten, die sie schon seit der Rückkehr auf der Erde verbracht hatte. Erst jetzt konnte sie es sich eingestehen. Sie brauchte diesen verdammt gut aussehenden Mann, der durch diese Tätowierung nur noch begehrenswerter aussah. Kathryn bemerkte, dass Chakotay aufstand und zum Fenster ging.

„Ich glaube, ich sollte jetzt gehen, bevor das da draußen noch zu einem richtigen Sturm heranwächst“, er drehte sich um und sah, dass Kathryn sich nicht gerührt hatte. „Was meinen Sie, Kathryn?“

„Wie? Entschuldigung, ich war gerade in Gedanken.. Was haben Sie gesagt?“

„Ich sagte, dass ich jetzt gehen sollte, bevor das da draußen zu einem Sturm heranwächst.“

„Ich bringe Sie noch zur Tür.“ Kathryn stand auf und führte ihn zur Tür. Dort wartete sie, bis er sich seinen Mantel angezogen hatte und öffnete ihm dann.

„Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen.“ Kathryn schloss die Tür, nachdem Chakotay herausgetreten war und ging wieder ins Wohnzimmer. Warum war ihr auf der Voyager nie aufgefallen, wie sehr sie ihn doch brauchte. Sie hatte ihn immer wieder abgewiesen. Zu oft abgewiesen. Vermutlich hatte er es längst aufgegeben auf sie zu warten. Aber jetzt war sie wieder allein in einem, wie sie fand, viel zu großen Haus. Sie schreckte aus ihren Gedanken auf, als jemand die Türglocke betätigte. Sie ging wieder zur Tür und öffnete.

„Entschuldigen Sie, wenn ich hier wieder einfach so rein schneie, aber bei dem Sturm finde ich nie nach Haus.“

Erst jetzt bemerkte Kathryn den starken Schneesturm. „Sicher. Kommen Sie rein.“ Sie hielt Chakotay, der über und über mit Schnee bedeckt war, die Tür noch ein Stück weiter auf, damit er rein kommen konnte. Er trat ein und klopfte den Schnee ab und hängte seinen Mantel auf. „Möchten Sie noch einen Kaffee, Chakotay?“

„Könnte ich vielleicht statt dem Kaffee einen Tee haben?“

„Sicher doch. Den Weg ins Wohnzimmer kennen Sie doch noch, oder?“, Kathryn lächelte und ging, gefolgt von Chakotay, ins Wohnzimmer, wobei sie aber einen Umweg über die Küche machte, um für Chakotay einen Tee zu replizieren. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam war Chakotay gerade dabei, den Kamin anzumachen.

„Wir müssen reden, Kathryn.“

„Worüber?“

„Das wissen Sie ganz genau, Kathryn. Wir müssen über uns reden.“

„Was gibt es da zu bereden? Ich bin auf der Erde stationiert. Sie haben das Kommando über die Voyager. Ein uns gibt es nicht.“

„Aber es gab eins. Auf New Earth. Und teilweise auch danach, auf der Voyager. Und im Übrigen hat man mir einen Lehrplatz an der Akademie angeboten, den ich annehmen werde. Das heißt, dass ich jetzt auch auf der Erde bleiben werde.“ Chakotay hockte noch immer vor dem Kamin und wartete auf eine Reaktion von Kathryn. „Also, Kathryn. Was wird mit uns? Ich möchte jetzt von Ihnen wissen, ob es für uns eine Zukunft gibt. Wenn es keine gibt, werde ich Sie nicht mehr darauf ansprechen. Aber dazu muss ich wissen, ob es eine Zukunft gibt.“

Kathryn stand auf und ging zum Fenster. „Ich dachte, du hättest es aufgegeben auf mich zu warten.“

„Ich gebe erst auf, wenn ich eine eindeutige Antwort erhalte.“ Er stand auf und ging zu ihr. „Gib mir eine Antwort, Kathryn.“

Kathryn drehte sich um. In Chakotays Augen sah sie Furcht und eine tiefe Liebe, die ihr Tränen in die Augen trieben. Sie ging noch einen Schritt auf ihn zu. Chakotay nahm sie in die Arme. Er hielt sie fest, aus Angst sie zu verlieren. „Wir sollten es langsam angehen lassen, Chakotay. Wir müssen über Vieles reden.“ Kathryn spürte, dass er nickte. Auch sie hielt sich an ihm fest. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und genoss es in den Armen des Mannes zu liegen, den sie von ganzen Herzen liebte.

Weihnachten 2380

New York, 2. Weihnachtstag

„Wo bleibst du denn, Kathryn. Wenn wir noch rechtzeitig in Florida sein wollen, dann müssen wir jetzt los!“

„Immer mit der Ruhe, Chakotay. Der Doktor hat mir verboten, mich abzuhetzen.“

„Seit wann tust du freiwillig, was der Doktor sagt?“

„Seit ich durch mein Verhalten nicht nur mich, sondern auch das Kind gefährden kann.“ Kathryn kam aus dem Wohnzimmer.

„Wir sollten uns noch mehr Kinder anschaffen“, bemerkte Chakotay als er Kathryn in den Mantel half.

„Ich werde dich daran erinnern, wenn die kleine da ist.“

„Können wir jetzt endlich los? Alles in Ordnung, Kathryn?“

„Ruf den Doktor. Ich glaube, es geht los.“ Kathryn hatte sich an die Wand gelehnt und versuchte ruhig zu atmen. „Worauf wartest du?!“

„Was? Oh, ja. Den Doktor holen. Warte hier. Ich hole ihn.“ Chakotay zog seinen Mantel an und wollte rausgehen.

„Der Computer steht im Wohnzimmer, Chakotay.“

„Im Wohnzimmer. Richtig.“

Florida, Haus von Tom und B'Elanna, 2. Weihnachtstag

„Und du glaubst wirklich, dass Janeway und Chakotay noch kommen, Tom?“

„Natürlich werden sie noch kommen, B'Elanna. Chakotay hat es schließlich versprochen.“

„Das mag sein, Tom. Aber der Doktor ist auch nicht da. Vielleicht ist irgend etwas passiert.“

„Mal’ bloß nicht den Teufel an die Wand, Harry.“

„Du, Tom. Ich glaub da will uns jemand sprechen.“ B'Elanna deutete auf den kleinen Computerbildschirm, der auf dem Couchtisch stand und sich gerade aufrichtete. „Wir sollten antworten.“

Tom ging zu dem Tisch und setzte sich vor den kleinen Bildschirm. „Doktor. Wir vermissen Sie hier. Wo stecken Sie denn?“

„Ich hab nicht viel Zeit, Mr. Paris. Ich bin im Haus von Admiral Janeway. Sie kann leider nicht kommen. Chakotay wird wohl auch nicht mehr kommen und meine Hilfe wird hier ebenfalls benötigt.“

„Darf man fragen warum?“

„Der Admiral hat bestimmt nichts dagegen.“

„Und? Was ist los!“

„Admiral Janeway liegt in den Wehen.“

„Und was hat das mit Chakotay zu tun?“

„Sie wären bei der Geburt von Miral doch auch lieber bei ihrer Frau gewesen als woanders, oder Mr. Paris?“

„Ja, ich glaube schon.“

„Wenn ich jetzt Ihre Fragen beantwortet habe, würde ich mich gerne wieder meinen beiden Patientinnen zuwenden.“

„Und, Tom? Wer war es?“

„Der Doktor.“

„Und? Jetzt lass dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen.“

„Er hat sich, Janeway und Chakotay abgemeldet.“

„Und warum?“ B'Elanna wurde allmählich einwenig ungeduldig.

„Janeway liegt in den Wehen und Chakotay will bei ihr bleiben. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, sind die beiden verheiratet. Und sie bekommen eine Tochter.“

„Aber das ist doch 'ne gut Nachricht.“

„Sicher. Aber warum wusste ich davon nichts?!“

„Du kannst nicht alles wissen, Tom.“

„Ach, halt den Mund, Harry.“

B'Elanna schlug mit einer Kuchengabel vorsichtig gegen ihr Sektglas, woraufhin es in der Wohnung leise wurde. „Ich möchte einen Toast aussprechen. Auf Admiral Janeway, die leider nicht anwesend ist, weil sie bei sich zu Hause ein Mädchen auf die Welt bringt. Und auf Chakotay, der jetzt endlich die Rolle eines besorgten Vaters übernehmen kann. Auf die beiden werdenden Eltern.“ Sie erhob das Glas und alle stimmten in ihren Toast mit ein.

ENDE
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