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Mortal Kombat

von Trini

Round 2 - Fight!

Jack ging durch die Slums der Insel - nicht gerade der beste Platz für einen Spaziergang, so wie überall auf dieser Insel. Sie war einst ein großes Handelszentrum gewesen, doch nach der letzten schweren Inflation waren nur noch die Aßfresser auf Sha Do zurückgeblieben. Jetzt war nicht der Handel der Lebenssaft der Insel, es war der Kampf. Die Wetten boomten und hielten viele Bewohner von Sha Do über Wasser. Genug Herausforderer gab es - gefährliche Herausforderer, denen er sich auch irgend wann im Kampf zu stellen hatte. Aber er würde diese Hindernisse nicht scheuen. Die Freiheit seines Volkes war ihm wichtiger als sein eigenes Leben.
Jack lauschte den Geräuschen der Straße. Streunende Katzen wühlten in den Mülltonnen, hier und da bellten ein paar freilaufende Hunde, brennende Tonnen am Straßenrand knisterten und dienten den vielen Obdachlosen von Sha Do zum Aufwärmen ihrer Hände. Als Jack um die nächste Ecke bog, nahm er 4 Gestalten wahr, die eine Frau umzingelten. Er beobachtete die Frau aufmerksam. Sie hatte rotblonde, schulterlange Haare. Ein hautenger schwarzer Kampfdress betonte ihre wohl proportionierte Figur und ihre blaugrauen Augen funkelten vor Hass gegenüber ihren Angreifern. Gekonnt wich sie den Schlägen aus und setzte mit unglaublicher Beweglichkeit zum Gegenangriff an. Offensichtlich war sie auch eine Kämpferin des Turniers, eine Rivalin. Jack vermochte ihren Kampfstil nicht zu erkennen. Es war wohl Taekwondo mit eigenen kleinen Abwandlungen. Eigentlich hätte er nur still zusehen können - eine Gegnerin im Turnier weniger - aber das war nicht seine Art. Die Kämpfe sollten in der Arena ausgetragen werden, nicht auf der Straße in einer dunklen Ecke und schon gar nicht vier Personen gegen eine. Mit einem Salto gesellte er sich an die Seite der Frau, für eine Vorstellung blieb leider nicht viel Zeit. "Sieht aus, als könnten Sie Hilfe gebrauchen! Mein Name ist Jack." Die Frau konnte nur kurz in seine Richtung blicken. "Kath, angenehm!" Die Schurken hielten sie wieder voll in Schach. Doch nun waren sie zu zweit - zwei Kampfkünstler gegen 4 Hobby-Schläger. Das war schon beinahe unfair. Problemlos konnten sie die Angreifer in die Flucht schlagen.
Kath strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und richtete sich auf, um den Fremden genauer mustern zu können. Er schein ihr sympathisch zu sein. Leider hatte sie keine Zeit für Bekanntschaften. Sie durfte sich niemanden offenbaren, das war zu gefährlich. Ihre Mission - die Herrscher dieser Insel für ihre Verbrechen zu bestrafen - war zu wichtig. Man war schon lange davon ausgegangen, das Potoma mit Hilfe seiner Droge Dolomatin eine Armee von willenlosen Sklaven schaffen wollte, um damit wichtige Eckpfeiler der restlichen Welt unter seine Herrschaft zu bringen. Leider musste diese Theorie erst einmal bewiesen werden. Kath war Polizistin, arbeitete undercover im Auftrag von Interpol. Die Insel war autonom, Interpol konnte keinen Fuß fassen und so waren solche Aktionen notwendig. Doch es gab auch persönliche Gründe, warum sie sich zu dieser gefährlichen Mission entschlossen hatte. "Vielen Dank für deine Hilfe", sagte sie noch während sie ihren Rucksack vom Boden hob - der einzige Grund, warum sie angegriffen wurde. In diesem Rucksack hatte sie wichtige Beweise über die Droge Dolomatin gesammelt. Leider würden sie nicht reichen, um gegen Potoma und seine Gefolgsleute vorzugehen. Die einzige Möglichkeit nahe genug an ihn heranzukommen war über den Kampf, einen Kampf, in dem sie persönlich Rache nehmen konnte für den Tod ihrer Familie. "Ich werde dann mal wieder, ciao!", und schon wendete sie sich zum Gehen. "Hey, Moment...", rief Jack noch hinterher, aber sie war schon verschwunden. Enttäuscht machte er sich wieder auf die Suche nach einem Quartier für die Nacht und er hatte auch schon ein bestimmtes Ziel. Er musste dort jemanden treffen...

"Verdammt noch mal!", schrie B'Elanna, als sie von einem Kurzschluss im Hologitter zu Boden geworfen wurde. Seit Tagen kroch sie nun unter Aufsicht dieser brutalen Emari in fast jeder Jeffreysröhre des Schiffes herum, um die vielen überlasteten Holoemitter zu reparieren. Was die Hirogen damals begonnen hatten, wurde nun durch die Emari fortgesetzt: die Voyager wurde in ein einziges großes Holodeck umgewandelt. Das Schlimmste war, dass die Crew von außerhalb des Holodecks nichts unternehmen konnte. Diejenigen, die für die Reparatur der Voyager verantwortlich waren, wurden auf Schritt und Tritt bewacht. Der Rest saß in Arrestzellen fest oder kämpfte auf dem Holodeck ums nackte Überleben. B'Elanna schaute auf ihren Chronometer. Schon in 46 Stunden würden die drei Emari Schiffe, welche die Voyager geentert hatten, auf eine Emari-Flotte von über 100 Schiffen treffen. Das wäre das Aus für die Voyager. B'Elanna überkam ein eisiger Schauder, als sie über ihre scheinbar hoffnungslose Situation nachdachte. Es gab nur eine Möglichkeit aus allem Unheil zu entkommen: Die Mitglieder auf dem Holodeck müssten sich verbünden und gemeinsam gegen die Emari vorgehen. In der Simulation waren der erste Therat Potoma und der zwei Therat Karim. Nur diese zwei hatten in der stark hierarchisch gegliederten Gesellschaft der Emari etwas zu sagen. Wenn sie ausgeschaltet werden würden, dann gäbe es noch Hoffnung. Die restlichen Emari würden ohne die Befehle ihrer Obersten kein Problem darstellen. Nur die Crewmitglieder auf dem Holodeck konnten nahe genug an sie herankommen, jedoch besaßen sie nicht die Erinnerung an ihr vorheriges Leben. Sie waren nun Rivalen, Diebe, Obdachlose und bekämpften sich gegenseitig. Die einzige Möglichkeit bestünde darin, die neuralen Interfaces zu deaktivieren. Eine Aufgabe, zu der sie hoffentlich bald Gelegenheit haben würde. Sie benötigte ein wenig Ablenkung, der richtige Zeitpunkt müsste nur kommen, hoffentlich bevor die Emari-Flotte erreicht wurde.

Kath ging durch die dunklen Gassen der Slums von Sha Do. Plötzlich nahm sie die Gegenwart eines Anderen wahr. Ruckartig drehte sie sich um und ging in Abwehrhaltung. "Wer ist da?", fragte sie fordernd, ihr Blick starr auf den Schatten einer Wand gerichtet. "Das hat dich nicht zu interessieren", hörte sie eine männliche Stimme. "Ich habe dich schon lang beobachtet. Du sammelst Informationen über diese Droge von Meister Potoma." Kath wurde hellhörig. Woher wusste dieser jemand, was sie die letzen Monate auf der Insel gemacht hatte? Diplomatischer sprach sie: "Ich würde gerne sehen, mit wem ich rede." Eine Weile tat sich nichts. Kath dachte schon, sie hatte sich das Ganze nur eingebildet und gegen eine Wand geredet, doch dann trat plötzlich ein Ninja in das Licht der Straßenlaterne, ein Schattenkrieger, gefährlich und tödlich. Seine Maske offenbarte nicht viel von seinem Gesicht. Ninjas waren Kath schon immer unheimlich gewesen. Der einzige Grund, warum sie eine Maske trugen war, dass sie ihr Lächeln beim Töten ihres Gegners niemanden zeigen wollten. Sie waren grausam, die perfekten Killermaschinen. Vor solchen Kämpfern musste man sich in Acht nehmen. Zu ihrer Überraschung zog der Ninja seine Maske ab und zeigte damit sein Antlitz: jugendliche Gesichtszüge, japanische Abstammung... Kath kramte in ihrem Gedächtnis nach. Gab es nicht auch einen Ninja, der am Mortal Kombat teilnahm? Wie war noch einmal sein Name? Sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Kath beschloss nachzuforschen, sobald sie die Gelegenheit hatte. "Ich weiß sehr viel über die Droge und die Pläne des Meisters, vielleicht sogar mehr als du", sprach der Mann. "Du kannst über mein Wissen verfügen - unter einer Bedingung..." "Und die wäre?!", fragte Kath zynisch. "Du ziehst dich aus dem Mortal Kombat zurück und überlässt mir Potoma." Wut stieg in Kath auf. War dieser Möchtegern-Ninja nur zu feige, sich ihr im Kampf zu stellen? "Nein, das steht außer Frage. Ich habe auch eine Rechnung mit Potoma zu begleichen. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich dir vertrauen kann." Der Mann nahm einen strengen Blick an: "Ich fände es schade, Menschen, die für eine gute Sache kämpfen, im Mortal Kombat töten zu müssen um meine Ziele zu erreichen. Das werde ich aber tun, wenn ich keine andere Wahl habe. Also überlege es dir gut. Wir werden uns wiedersehen." Damit zog er wieder die Maske über sein Gesicht und verschwand im Schatten. Kath blieb verwundert zurück. Wer war dieser Ninja nur gewesen? Er hatte seine Worte sicher ernst gemeint. Jedoch wollte sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen. Wenn der Ninja gegen Meister Potoma antreten wollte, dann hatte er sich diese Gelegenheit in einem Kampf gegen sie zu verdienen.
Kath bog um die nächste Ecke und erreichte ihr Ziel: eine Pension, die sie zusammen mit ihrem Partner Tommy führte. Tommy war auch ein Mitarbeiter von Interpol, ein nicht gerade der typischer Polizist. Ihn konnte man zu den Aßfressern von Sha Do zählen, für Geld würde er alles tun. Er war ein Söldner, der schon seit Jahren auf der Insel gelebt hatte. Demzufolge kannte er jeden noch so kleinen Winkel, Interpol war auf ihn angewiesen. Tommy stellte aber auch ein potentielles Risiko dar. Wenn ihm jemand einen höheren Sold zahlen würde, dann wäre ein Seitenwechsel sicher nicht mehr zu verhindern. Auch musste sie ständig auf ihn aufpassen. Das Wetten war seine größte Leidenschaft, für die er alles stehen und liegen ließ. Zugleich war er ein Kämpfer: am liebsten mochte er es, große Summen auf seinen Sieg zu setzen um so doppelten Profit herauszuschlagen, durch die Siegerprämie und die Wetteinnahmen. Eigentlich war das verboten. Es gab ein ungeschriebenes Gesetz auf Sha Do, dass die Kämpfer niemals selbst zu ihren Kämpfen wetten sollten, aber das kümmerte Tommy nicht. Eigentlich wurde dieses Gesetz nur von den wirklich ehrenhaften Kämpfern anerkannt, diese, die sich um des Kampfes Willen ihren Gegnern stellten, nicht wegen einer Siegerprämie. "Hi Tommy!", begrüßte sie den dunkelblonden, blauäugigen Mann. "Das wird auch Zeit. Wo warst du solange gewesen?" Kath stellte ihren Rucksack auf dem Tisch und machte sich auf die Suche nach den aktuellen Wettblättern. Nebenbei führte sie das Gespräch mit Tommy fort. "Sagen wir, ich hatte ein kleines Tête à tête mit den Handlangern unseres großen Meisters." Tommy schaute augenblicklich von seiner Arbeit auf: "Du nimmst mich auf den Arm! Du kannst mir nicht erzählen, auch nur ohne einen blauen Fleck da rausgekommen zu sein. Lass mich dich mal inspizieren." Ohne weitere Worte trat er an Kath heran, die gerade in die Auflistung der Kämpfe vertieft war. Er strich mit seinen Fingern über ihre Haare, über ihre Wange und hauchte einen zarten Kuss in ihren Nacken. Abrupt drehte sie sich um und starrte Tommy wütend an. "Ich hab dir schon mal gesagt, du sollst deine Finger von mir lassen. Ich bin in keinster Weise in dir interessiert. Wir sind nur Partner und ich möchte, dass unsere Arbeit so reibungslos wie möglich über die Bühne geht." Sie nahm sich die Aufzeichnungen mit und setzte sich an die andere Tischhälfte. "Und im Übrigen hat mir jemand geholfen. Ein wahrer Gentleman, das reine Gegenteil von dir. Sein Name war Jack. Leider hatte ich keine Zeit, um mich in ein Gespräch zu vertiefen." Verärgert ging Tommy wieder zu seiner Arbeit zurück. "Frauen!" Kath war so beschäftigt mit der Auflistung der morgigen Kämpfe, dass sie gar nicht auf seinen Kommentar einging. Plötzlich schrie sie auf: "Das ist er!" "Wer?! Dein neuer Schwarm?", fragte Tommy sarkastisch. Kath warf ihren Partner einen missbilligenden Blick zu. "Natürlich nicht! Ich meinte Kim, der Ninja im Mortal Kombat." Sie begann von ihrer Begegnung mit dem geheimnisvollen Schattenkrieger zu berichten. Tommy hatte sich inzwischen an ihre Seite gesellt um sich diese Person genauer anzusehen. "Und du bist sicher, dass es dieser Ninja ist. Er hat eine Maske auf und das kann täuschen." "Ich bin mir hundertprozentig sicher, diese kalten Augen würde ich auf jeden Fall wiedererkennen. Jetzt weiß ich wenigstens, wie er heißt. Leider bringt uns das kein Stück weiter." Kath warf noch einmal auf einen Blick auf die Kampf-Auflistung und legte sie dann zurück in den Schrank. "Wir müssen warten, was unser Kontaktmann berichtet. Er dürfte gleich eintreffen und für die nächsten 3 Tage hier übernachten. Hast du schon ein Zimmer vorbereitet?!" "Ja, Ma'am". "Das ist gut so!" Kath setzte sich wieder an den Tisch und wartete auf den Kontaktmann.
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