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Mortal Kombat

von Trini

Round 9 - Fight!

Auf der Brücke herrschte beklemmende Stille. Kathryn saß wie angewurzelt in ihrem Sessel und starrte auf den Bildschirm. Noch vor ein paar Minuten hatte sie sich gegen das Anraten des Doktors von der Krankenstation begeben um ihr Schiff zu befehligen. Die Reparaturen der Voyager liefen auf Hochtouren, der Kurs zum Alpha-Quadranten war auch wieder aufgenommen worden, allerdings mit einem kleinen Umweg, welcher an einem unbewohnten Mond mit Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre vorbeiführte. Dort wollten sie die an Bord befindlichen Emari mit einem Peilsignal aussetzen. Die Flotte würde nicht lange brauchen um ihre Leute abzuholen.
Als Kathryn den Befehl zum Beamen gab, hörte sie Chakotay neben sich räuspern. Auch er hatte die Krankenstation vorzeitig verlassen. Sie wagte nicht in seine Augen zu schauen. Was auf dem Holodeck zwischen ihnen vorgefallen war, hatte ihr zu denken gegeben. Der Charakter von Kath entsprach weitestgehend ihrem. Allerdings war er durch andere Umstände geprägt: keine Protokolle, keine Voyager, keine Sternenflotte... Kathryn merkte, wie ihr Schutzwall fiel. Sie musste hier weg, weg von ihm in den Bereitschaftsraum. Dort war sie zumindest für ein paar Minuten sicher, bis er ihr folgen würde. Doch dann war sie hoffentlich gewappnet, hatte wieder ihre Gefühle unter Kontrolle.
Sie stand auf. "Commander Chakotay, Sie haben die Brücke..." Mit wackligen Knien begab sie sich in ihr Revier mit der Gewissheit, dass er ihr in ein paar Minuten folgen würde.

Fähnrich Kim hatte die ganze Zeit das Geschehen zwischen dem Captain und ihrem Ersten Offizier beobachtet. Er konnte das Unwohlsein zwischen den beiden förmlich spüren. Tom hatte ihn kurz zuvor erzählt, was in der Höhle zwischen beiden vorgefallen war. Ihm war klar, dass dies keine Anziehung zwischen Kath und Jack gewesen war, sondern die lange unterdrückten Gefühle zwischen Kathryn und Chakotay.
Nachdem sich der Captain in den Bereitschaftsraum begeben hatte, beobachtete er den Commander ganz genau. Er gab ihm 2 Minuten, bis er Janeway folgen würde. Hoffentlich würden sie dann das Richtige tun...

Tom und B'Elanna saßen im Casino und genossen eine von Neelix' Köstlichkeiten. Es schmeckte ausnahmsweise sehr gut. Das lag vor allem daran, dass keine Leolawurzeln enthalten waren.
B'Elanna ergriff die Hand des Lieutanants: "Was ist los? Geht es dir nicht gut?" Tom, der die ganze Zeit lustlos in seinem Essen herumgestochert hatte, blickte nun auf: "Nein, nein... Es ist nur... Wie konnte ich auf dem Holodeck nur so etwas tun. Ich habe den Captain nur wegen ein bisschen Geld betrogen. Bin ich wirklich von Grund auf schlecht?" B'Elanna lächelte: "Nein, das bist du nicht. Du hast dich nur deiner Umgebung angepasst, so wie es Harry, der Captain und die anderen auch getan haben." Sie drückte fest seine Hand: "Du bist ein verantwortungsbewusster Offizier, der seinem Herzen folgt." Mit einem Grinsen fügte sie noch hinzu: "Und ein hervorragender Liebhaber." Tom erwiderte ein kleines Lächeln.
"Lieutanants, schmeckt es Ihnen?" Beide blickten nach oben und schauten in Neelix' Gesicht. Die Belagerung durch die Emari hatte sehr an seinen Nerven gezerrt. Er war nicht so überschwänglich, wie sie es von ihm gewohnt waren. "Sehr gut, danke Neelix!" Ein Lächeln huschte über Neelix' Wangen: "Das freut mich. Ich konnte es leider nicht so würzen, wie Sie es gewohnt sind. Die Emari haben alle Leolapflanzen an Bord vernichtet. Ich muss erst ein paar Leolasamen replizieren, damit ich die Wurzeln wieder anbauen kann." Der Talaxianer entfernte sich wieder von Toms und B'Elannas Tisch. Mit einem heimtückischen Lächeln meinte Tom: "Wenigstens hatte die Gefangenschaft doch etwas Gutes. Wir sind nun für eine Weile keinen Leolagerichten mehr ausgesetzt!"

Kathryn saß in ihrem Bereitschaftsraum und beobachtete die Sterne. Dabei trank sie nachdenklich eine Tasse Kaffee. Sie grübelte darüber, was in ein paar Minuten geschehen würde. Konnte sie wirklich wieder einen Rückzieher machen? War das überhaupt fair gegenüber Chakotay, insbesondere in der Situation, in der sie sich jetzt befanden? Doch was würde aus dem Schiff, ihrer Verantwortung für die Crew werden?
Der Türmelder riss sie aus ihren Gedanken. CHAKOTAY. Kathryn atmete tief durch, ging zur Tür und bat ihn herein. Er blieb einen Meter vor ihr stehen und schaute in ihre Augen. Sie würde nicht handeln, sie war noch geplagt von zu vielen Zweifeln. Wenn er nicht etwas für ihr gemeinsames Glück tun würde, dann niemand. Chakotay atmete noch einmal tief durch, bevor er sich direkt vor sie stellte und seine Hände auf ihre Schultern legte. Er beugte langsam seinen Kopf nach unten und küsste sie zärtlich auf die Lippen. Dann wandte er sich zum Gehen, doch bevor sich die Tür öffnete, rief Kathryn: "Chakotay? Heute 18 Uhr in meinem Quartier. Das ist ein Befehl!" Mit einem Lächeln schaute er über seine Schulter und sagte: "Aye, Captain." Dann begab er sich wieder zurück auf die Brücke und ließ Kathryn lächelnd im Bereitschaftsraum zurück. Sie war froh, dass er ihr diese Entscheidung abgenommen hatte.



- Ende -
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