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Mortal Kombat

von Trini

Round 8 - Fight!

"Unsere einzige Chance besteht darin, dass wir den ersten und zweiten Therat außer Gefecht setzen. Dann ist die hierarchische Gliederung der Emari zerbrochen. Wenn wir die Emari in diesem Zustand unter Druck setzen, wissen sie nicht, wie sie reagieren sollen", sprach Kathryn. Nachdenklich musterte sie aus den Augenwinkeln ihren Ersten Offizier. Vor ein paar Minuten war sie noch sehr intim zu ihm gewesen, hatte eine Grenze überschritten, die sie als die richtige Kathryn Janeway mit ihren Verantwortungsbewusstsein und Prinzipien nie überschritten hätte. Sie beschloss, so bald wie möglich mit ihm darüber zu reden, es sei denn, sie hatten überhaupt noch die Gelegenheit dazu. Schnell vertrieb sie diese Gedanken und wurde wieder sachlich. Ihr Plan, den sie beschlossen hatten, war gefährlich und barg sehr viele Risiken in sich. Tom sollte wieder die Rolle des Tommy in der Simulation übernehmen und sich unter die Leibgarde des Meisters mischen um irgendwie zu ermöglichen, dass sie und Chakotay unbemerkt das Hauptquartier betreten konnten.
Kathryn überlegte laut: "Von wem außer Harry wissen wir noch, dass er in der Simulation ist?" Tom führte die Überlegungen seines Captains fort: "Als ich in die Simulation geschickt wurde, waren außer Ihnen noch Parsons, Wildman, Carey und Hickman auf dem Holodeck. Welche Rolle sie in dieser Simulation spielten, weiß ich allerdings nicht." "... und es gibt auch keine Möglichkeit, mit ihnen in Kontakt zu treten ohne unser Versteck zu offenbaren", beendete Kathryn seine Gedanken. "Gut, Tom. Dann müssen wir allein kämpfen." Sie nahm sich Toms Tasche, in der sich ein paar der primitiven Waffen dieser Simulation befanden. "Gehen wir!"

Tom lief auf die Wachen am Eingang zu, während Kathryn und Chakotay von einem Versteck aus das Geschehen beobachteten. Gekonnt vertiefte der gewitzte Lieutanant die Wachen in ein Gespräch, so dass sich der Captain und ihr Erster Offizier unbemerkt an ihnen vorbeischleichen konnten. Ihr erstes großes Ziel waren die Holodeckkontrollsysteme, welche sich hier im Hauptquartier befanden. Dort, so hofften sie, könnten sie sich ein paar brauchbare Waffen replizieren. Zielstrebig schlichen sie den Korridor entlang.
Chakotay war ständig abgelenkt. Er musste sich andauernd dabei erwischen, wie er Kathryn beobachtete. Im Stillen rügte er sich dafür. Die Voyager befand sich in einer brenzligen Situation und er war nicht in der Lage, seine Gedanken auf die Befreiung zu konzentrieren. Kathryn machte ihn auf das Holodeckkontrollterminal aufmerksam. Schnell begab sie sich dorthin und rief als erstes den aktuellen Status der Voyager auf. Mit einem Flüstern begann sie, Chakotay das erschreckende Ausmaß der Emari-Kontrolle zu offenbaren: "An Bord befinden sich 120 Emari, 30 davon auf dem Holodeck. Ein großer Teil der Crew ist in den Arrestzellen... "
Kathryn wollte auf die Kontrollen des Holodecks Zugriff nehmen, um sich ein paar Waffen materialisieren zu lassen, doch Chakotay hielt sanft ihre Hand zurück. "Moment, Kathryn. Schauen Sie, da oben... Wir sind von unserem Kurs in den Alpha-Quadranten abgewichen und bewegen uns direkt auf eine riesige Emariflotte zu..." Voller Entsetzen starrte Kathryn in Chakotays Gesicht.
"Sie haben Recht. Die Voyager hat den Kurs auf unsere Flotte gesetzt. Wenn diese erreicht wird, dürfte das Ihr Aus bedeuten", ertönte eine kalte Stimme durch den Raum. Voller Überraschung drehten sich Kathryn und Chakotay um und erblickten den ersten und den zweiten Therat. Karim trat hervor: "Das ist schade. Jetzt können Sie nicht mehr im Mortal Kombat antreten, weil ich Sie vorher umbringen werde..." Bedrohlich bewegte sich der Emari auf die zwei Führungsoffiziere zu. Kathryn fühlte sich hilflos. Sie hatten zwar Waffen, aber was nutzten schon Messer gegen einen solchen Giganten wie Karim? Wie sehr vermisste sie jetzt ihren Phaser. Im Moment hätte sie sich schon damit zufrieden gegeben, wenn sie noch auf die kämpferischen Fähigkeiten von Kath zurückgreifen könnte. Sie fühlte, wie Chakotay ihr aufmunternd die Hand drückte, bevor beide versuchten in Deckung zu gehen. Leider gab es nicht viele Ausweichmöglichkeiten. Der Gang war sehr eng und endete zu allem Überfluss vor einer verschlossenen Tür. Sie saßen praktisch in der Falle. Zwei Schlägen von Karim konnten sie ausweichen, doch als Kathryn versuchte, dem Giganten ein Messer in den Bauch zu rammen, war es aus. Wutentbrannt schlug Karim um sich und warf Kathryn gegen Chakotay. Beide landeten hart auf dem Boden und verloren ihr Bewusstsein. Als Karim zu einem weiteren vernichtenden Schlag ansetzen wollte, hallte das Wort "Stop!" durch die kalten Eisenmauern. "Lass sie am Leben. Wir brauchen sie noch", rief Potoma.
Karim wandte sich wütend gegen seinen Vater. Ihm reichte diese ständige Bevormundung. Die Menschen hatten gegen seine Spielregeln verstoßen, sie verdienten es zu sterben! Mit zornigem Blick sprach er gleichgültig: "Nein. Diesmal wirst du mich nicht aufhalten..."

Dumpfe Schläge hallten durch die Mauern. Chakotay nahm ein schmerzverzerrte Ächzen wahr, welches einen harten Treffer verlauten ließ. Er spürte Kathryns Körper auf seinem und rekonstruierte die Geschehnisse der letzten Minuten. Sein Kopf schmerzte ins Unermessliche und das grelle Licht der Deckenlampen trug nicht gerade zu einer Besserung seines Wohlbefindens bei. Mit halb zugekniffenen Augen beobachtete Chakotay schemenhaft zwei Personen, die gegeneinander kämpften: Karim und Potoma. Mit allerletzter Kraft schob er Kathryns Körper von seinem und stemmte sich auf. Er musste unbedingt die Ablenkung ausnutzen, um sich einen Phaser zu replizieren. Mit wackligen Schritten begab er sich zum Kontrollterminal und begann, die Spezifikationen für die Erstellung eines Phasers zu suchen. Hecktisch ließ er die Waffe materialisieren und wollte zum Zielen ansetzen.
Mit einem harten Griff wurde er jedoch zu Boden geschleudert. Der Phaser glitt ihn aus der Hand und landete nur wenige Zentimeter entfernt. Verzweifelt und unter stärksten Schmerzen versuchte er das rettende Gerät zu ergreifen ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen, wer ihn niedergeschlagen hatte: Potoma oder Karim. Der Emari vereitelte das Vorhaben Chakotays, indem er das Gerät mit dem Fuß zur Seite stieß. Chakotay folgte mit entsetztem Blick dem Lauf des Phasers, der mit einem klirrenden Geräusch über den Eisenboden glitt. Erst jetzt schaute er nach oben und blickte in die eisigen Augen von Karim. Chakotay war vor Schmerzen unfähig, auch nur noch eine Bewegung zu vollbringen. Resigniert lag er da und wartete auf eine Reaktion von Karim. Brutal ergriff dieser Chakotays Hals und stütze den Ersten Offizier der Voyager mit einer Hand gegen die Eisenwand des Bunkers. Chakotay blickte weg zu Kathryn. Sie sollte das letzte werden, dass er in seinem Leben sehen würde. Innerlich stiegen Schmerzen in ihm auf. Warum hatte er nie mit ihr glücklich sein können? Warum war ihm das immer verwehrt gewesen?
Langsam schnürte sich die Luft in Chakotays Lunge ab. Alles wurde schwarz.

Das zischende Geräusch eines Phasers hallte durch den Raum, gefolgt von dem dumpfen Geräusch zweier fallender Körper. Chakotay hob seinen Kopf, um über den Körper des bewusstlosen Karim blicken zu können. Und wen sah er? Harry Kim. Der junge Fähnrich steckte sich triumphierend den Phaser an die Seite und begab sich schnell zu seinem Captain und dem Commander.

B'Elanna und Seven wurden in Richtung Arrestzelle geführt. Innerlich kam sich die Halbklingonin so hilflos vor. Sie hatten zwar die Nanosonden in das System der Voyager eingeführt, doch nun mussten sie sich auf Captain Janeway und die anderen verlassen. Was konnte sie denn tun? Wie oft hatte sie schon in körperlichen Disputen versucht gegen die Emari anzukommen? Sie hatte immer den kürzeren gezogen.
Die Tür der Zelle wurde geöffnet, doch B'Elanna weigerte sich einzutreten. In dem Moment, in dem ein Emari sie mit Gewalt in den Arrest stoßen wollte, aktivierte sich das Komm-System. Das Gesicht von Captain Janeway war auf allen Terminals zu erkennen. Im Hintergrund konnte man den ersten und zweiten Therat bewusstlos am Boden liegen sehen. "An alle Emari. Wir haben den ersten und den zweiten Therat in unsere Gewalt gebracht. Ihre Befehle sind nun aufgehoben. Ergeben Sie sich und lassen Sie alle Crewmitglieder der Voyager aus ihren Arrestzellen!"
"Soweit, so gut", dachte Kathryn. Die untergeordneten Emari waren nicht in der Lage, ohne Befehle Handlungen durchzuführen. Zu sehr hatte sich die Hierarchie in ihr Gedächtnis gebrannt. Hoffentlich würden sie die Befehle von ihr akzeptieren...
Als B'Elanna die Worte Janeways hörte, konnte sie nicht einfach tatenlos herum stehen und nichts tun. Sie musste handeln, sofort. Es gehörte zu ihrer klingonischen Natur. Sie nutzte die Ablenkung, entriss einem geschockten und ratlos dastehenden Wächter seinen Phaser und betäubte jeden Emari, der in ihrer Nähe stand.
Nachdem die Emari im Arrest verwahrt waren, begann die Crew mit der Befreiung der gesamten Voyager.
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