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Routinemission mit Folgen: Zweiter Teil: Dunkle Nebel

von leni1983

Unerwarteter Zusammenbruch

Achtung: Routinemission mit Folgen: Erster Teil: Eine rätselhafte Grippewelle sollte man auf jeden Fall vorher gelesen haben, der zweite Teil schließt unmittelbar an den ersten an. Viel Spaß Liebe Grüße Leni
„Mr. Scott an Krankenstation!“, tönte es aus dem Interkom.
Jim Kirk verdrehte ein wenig genervt die Augen aufgrund der Unterbrechung, denn gerade hatte Mr. Spock ihn und Dr. McCoy darüber aufklären wollen, was denn die geheimnisvolle Ursache für die abrupt aufgetretene und ebenso plötzlich beendete Epidemie auf der Enterprise war.
Der Captain ging zum nächsten Interkom, welches nur ein paar Schritte entfernt war und betätigte einen Schalter. „Hier Kirk. Was gibt es Scotty?“
„Captain! Schön, dass es Ihnen wieder besser geht! Ich wollte nur melden, dass sich die komplette Crew inzwischen wieder dienstbereit gemeldet hat.“ Der Schotte grinste breit, man konnte es seiner Stimme anhören.
Auch der Captain lächelte nun, auch wenn es sein Chefingenieur gar nicht sehen konnte. „Danke, Scotty. Ich werde mich in Kürze auf der Brücke melden und Sie ablösen, damit Sie wieder zu ihren Maschinen zurückkehren können.“
„Aye, Sir.“
„Kirk Ende.“

Der Captain unterbrach die Verbindung und wandte sich in einer fließenden Bewegung wieder Mr. Spock zu, der geduldig darauf gewartet hatte, dass der Captain mit seinem Gespräch fertig war. McCoy hatte keineswegs geduldig gewartet, er taxierte Spock mit gespannten Blicken und wippte nervös auf den Fußballen und den Zehen vor und zurück.

Jim ließ sich seine Ungeduld zwar nicht so sehr anmerken wie McCoy, aber er wollte jetzt ebenfalls Antworten. „Mr. Spock, berichten Sie. Warum war über ein Drittel meiner Besatzung, mich selbst eingeschlossen, durch eine scheinbare Krankheit außer Gefecht, die sich auch sehr nach einer Krankheit angefühlt hat und nun doch keine Krankheit gewesen sein soll?“
Der Erste Offizier ließ sich weder drängen, noch aus dem Konzept bringen. „Erinnern Sie sich an den Raumnebel, den wir durchquert haben, Captain?“, fragte er mit stoischer Ruhe.
„Natürlich erinnere ich mich, Mr. Spock. Ich konnte noch einen Blick auf seine Ausläufer werfen, bevor es mich erwischte. Eine sehr schöne und farbenfrohe Erscheinung. Wie ich hörte, ist die Analyse abgeschlossen, sämtliche Proben wurden gesammelt und wir haben den Nebel inzwischen verlassen. Was hat das bitte mit der kranken Crew zu tun?“ Kirk verschränkte nun die Arme, ein Zeichen, das Spock allmählich zum eigentlichen Punkt kommen sollte.
Spock fuhr davon unbeeinflusst fort: „Es hat sehr viel miteinander zu tun. Meiner Meinung nach war der Eintritt und die Durchquerung des Nebels die Ursache für den Ausbruch der ‚Krankheit‘ und das Verlassen des Nebels führte zur ‚Heilung‘ bei den Patienten. Dabei scheinen einige Individuen empfindlicher auf den Nebel reagiert zu haben als andere und einige Spezies hatten gar keine Probleme mit dem Phänomen. Möglicherweise befinden sich Elemente im Raumnebel, die vor allem Menschen intensiv beeinflussen können. Ich werde mit Ihrer Erlaubnis die gesammelten Daten in dieser Hinsicht überprüfen, um herauszufinden, ob meine These zutreffend ist.“
„Tun Sie das, Mr. Spock. Fangen Sie am besten gleich damit an.“ Jim Kirk nickte seinem Ersten Offizier zu, der die Geste erwiderte und dann die Krankenstation verließ.
Der Captain wandte sich an seinen Schiffsarzt. „Was sagst du dazu, Pille? Könnte Spock Recht haben?“
McCoy brummte nachdenklich. „Es klingt zunächst ziemlich abwegig. Und kein Mediziner gibt gerne zu, dass er einem Phänomen machtlos gegenüber steht. Aber Spocks These würde alles Rätselhafte erklären: die fehlende bzw. schwache Wirkung der Medikamente, das urplötzliche Auftreten und Verschwinden der Symptome… Und wir haben auf unseren Reisen schon viele Dinge gesehen und erlebt, die man zunächst nicht für möglich gehalten hätte, die sich dann aber doch als korrekt erwiesen haben.“
Kirk zupfte an seinem Uniformpulli und unterdrückte den Impuls seinen Bauch einzuziehen. „Also gut, Pille. Am besten ruhst du dich jetzt für ein paar Stunden aus und arbeitest dann zusammen mit Spock an seiner Theorie. Bezieht am besten auch die unterschiedlichen Spezies in unserer Mannschaft in eure Analyse mit ein. Bist du mit dieser Vorgehensweise einverstanden oder hast du einen besseren Vorschlag?“

Noch bevor McCoy eine Antwort geben konnte, wurde der Captain ziemlich blass im Gesicht und seine Beine knickten ein. „Jim!“
Kirk wäre einfach umgekippt, wenn McCoy ihn nicht aufgefangen hatte. Doch er erholte sich schon Sekunden später wieder. „Es ist okay, Pille.“
„Nichts ist okay! Verdammt, Jim!“, fluchte McCoy und wollte seinen Freund weiterhin stützen, doch der schob ihn energisch weg. „Doch, mit mir ist alles okay. Es ist…“

„Brücke an Krankenstation! Captain Kirk und Dr. McCoy, kommen Sie bitte sofort auf die Brücke. Mr. Spock ist gerade zusammengebrochen!“
Kirk war in Sekundenschnelle am nächsten Interkomschalter. „Wir sind auf dem Weg. Kirk Ende.“
Gemeinsam verließen sie eilig sie Krankenstation. McCoy griff noch schnell nach einem Medokit und hatte Mühe auf dem Weg zum Turbolift mit Kirk Schritt zu halten.

Auf der Fahrt im Turbolift atmete McCoy schwer vom Laufen, trotzdem schaute er Jim ernst an und fragte: „Woher wusstest du…?“
Doch Jim musste ihm nicht antworten, sie waren schon da und die Türen öffneten sich. Beide stürzten förmlich auf die Brücke, sie waren mit wenigen Schritten bei dem bewusstlosen Vulkanier und ließen sich rechts und links an der Seite ihres Freundes nieder, nachdem Scotty und Uhura Platz gemacht hatten.

Spocks Augen waren geschlossen und er rührte sich nicht. Jim zog ihn auf seinen Schoß, um es ihm bequem zu machen, während McCoy schon seinen Scanner wenige Zentimeter über Spocks Körper in der Luft hin und her bewegte.
„Pille, kannst du ihm helfen?“, fragte der Captain und konnte die Sorge nicht aus seiner Stimme verbannen.
Nach einer Minute antwortete McCoy: „Es tut mir Leid, Jim. Ich kann noch gar nichts sagen. Wir müssen ihn auf die Krankenstation bringen.“ Auch in seiner Stimme klang Sorge und auch Erschöpfung.
Eine Antischwerkraftbahre wurde gerufen und Spock wurde von McCoys Assistenten sanft hochgehoben und darauf gelegt. Bevor McCoy mit seinen Kollegen und seinem Patienten die Brücke verließ, legte er Kirk eine Hand auf die Schulter. „Ich tue für Spock, was ich kann, Jim. Ich melde mich, sobald ich etwas weiß.“
Kirk nickte nur schweigend. Stumm blickte er ihnen nach und ließ sich erschrocken und von den Ereignissen geschockt im Kommandosessel nieder, als die Türen des Turbolifts sich geschlossen hatten.

Nachdem der Captain sich eine Minute gesammelt hatte, drehte er sich mitsamt seinem Sessel um. Äußerlich, in seiner Körperhaltung war James T. Kirk fast wieder der alte, was man von seinem Inneren allerdings nicht behaupten konnte. Doch er konnte es sich jetzt nicht leisten, sich von seiner Sorge beherrschen zu lassen. Es galt zu handeln. „Scotty… Uhura… Ist einem von Ihnen etwas aufgefallen? Wie ist es geschehen?“
Scotty schüttelte bedauernd den Kopf, aber Uhura wollte etwas sagen. Jim nickte ihr ermunternd zu. Sie verschränkte nervös ihre Finger ineinander. „Ich blickte gerade zufällig von meiner Konsole auf. Mr. Spock beugte sich über seine Station, er schien eine Datenfolge abzulesen. Plötzlich versteifte er sich, so als ob er Schmerzen hätte. Und dann fiel er einfach um. Es tut mir so leid, Captain.“ In ihren dunklen Augen glänzten zurückgehaltene Tränen.

Jim schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter. „Schon gut, Lieutenant. Dr. McCoy kümmert sich um Mr. Spock und er wird ihm sicher bald helfen können.“ Er klang viel überzeugter als er sich fühlte, wobei er natürlich nicht an McCoys Fähigkeiten zweifelte. Im Gegenteil, wenn jemand Spock helfen konnte, dann Pille. Jim Kirk versuchte, sich zusammenzureißen, er musste jetzt, so gut es eben ging, weitermachen, er war schließlich der Captain. „Sind die Daten, die Mr. Spock sich angesehen hat, noch auf seiner Konsole?“, fragte er seinen Kommunikationsoffizier und nur Uhura konnte die leichte Varianz, die auf seine Sorge um Spock zurückging, in seiner Stimme hören.
Sie nickte. „Ich denke schon, Sir. Niemand hat die Station seitdem benutzt.“

Kirk ging sofort hinüber und starrte auf die Monitore. Nach einer Minute erkannte er, dass es sich um die Daten über den Raumnebel handelte und bat er Mr. Scott hinzu. „Können Sie mir einen Spezialisten für dieses Gebiet empfehlen?“ Er deutete auf den Schirm. Scotty kam sofort zu ihm und sah sich ebenfalls die Daten an.

Captain Kirk ergänzte:„Außerdem wäre es gut, wenn der- oder diejenige sich auch mit den unterschiedlichen Spezies hier an Bord auskennen würde. Mr. Spock hat vermutet, dass die Erkrankung der Crew eine Auswirkung des Raumnebels war. Möglicherweise hat der Nebel nun im Nachhinein eine fatale Wirkung auf die Gesundheit von Mr. Spock.“, vermutete Jim.
Scotty schaute Kirk ernst an. „Ich würde Ihnen unter anderen Umständen Mr. Spock empfehlen, was die Analyse der Daten dieses Nebels angeht. Aber von ihm abgesehen, kommt vielleicht Lieutenant Leanna Thima infrage. Sie ist Astrophysikerin und ihrer Freizeit beschäftigt sie sich mit Raumanomalien. Sie hat auch eine medizinische Zusatzausbildung in Exobiologie.“
„Und sie spielt sehr gut Dudelsack.“, schmunzelte Uhura. Ein leichtes Lächeln huschte über Scottys Gesicht.

„Was ist mit Fähnrich Bejiki Rala? Er ist Rigelianer und erst seit kurzem an Bord, aber er arbeitet in Dr. McCoys Team und er hat seine Abschlussarbeit über die Auswirkungen von Raumphänomenen auf verschiedene Spezies geschrieben.“, schlug Uhura vor.

Captain Kirk nickte. Die Personen erschienen ihm geeignet. „Verständigen Sie beide. Sie sollen ein Team bilden und versuchen einen Zusammenhang zwischen der kürzlich erlebten Epidemie und dem Durchqueren des Nebels herzustellen und dabei vor allem auf die Auswirkungen auf Menschen und Vulkanoiden achten. Geben Sie Ihnen Zugang zu den erforderlichen Daten. Ich treffe dann beide Besatzungsmitglieder in zwei Stunden im Konferenzraum. Scotty, Sie haben das Kommando. Ich bin auf der Krankenstation.“ Mit diesen Worten verließ Jim die Brücke und Scotty, Uhura sowie Sulu und Chekov, die inzwischen auf ihre Posten zurückgekehrt waren, sahen ihm mitfühlend und ebenso besorgt nach.

„Wenn diese Beiden zusammenarbeiten, wird das ziemlich spannend.“, brummte Scotty und er klang nicht sonderlich zuversichtlich. Chekov kicherte und Mr. Sulu konnte sich ebenfalls ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
„Aber Scotty!“, schalt Uhura halb im Ernst und halb im Scherz. „Wir leben und arbeiten auf einem Interspezies-Raumschiff. Denken Sie an die Prinzipien von UMUK/IDIC*.“
Doch sie wusste ebenso wie Sulu und Chekov, was der Schotte meinte. Leanna Thima war eine temperamentvolle, junge Frau. Sie war sehr sportlich und aktiv, und brauchte Action, Aufregung und Herausforderungen wie andere die Luft zum Atmen. Sie war immer in Gesellschaft.
Dagegen war Bejiki Rala ein eher stiller, in sich gekehrter Charakter, aber mit der Würde eines Indianerhäuptlings. Er war noch nicht lange an Bord der Enterprise, aber jeder begegnete seiner Erscheinung mit Respekt. Er wirkte wie ein exotischer afrikanischer Krieger in Friedenszeiten, der aber schon einige Schlachten geschlagen hatte. Seine Stimme war sehr melodiös, ab und zu konnte Uhura ihn überreden zusammen mit ihr zu singen. Er ergänzte McCoys Team hervorragend, denn er wirkte beruhigend auf die Patienten, selbst in der stressigsten Umgebung war er wie ein Fels in der Brandung.

*Grundsatz der vulkanischen Philosophie, Bedeutung: UMUK = Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination siehe www. de.memory-alpha.org/wiki/UMUKr06;
*IDIC = Infinite Diversity in Infinite Combinations siehe www.en.memory-alpha.org/wiki/IDICr06;
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