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Licht in der Dunkelheit

von Emony

Kapitel 1

Historische Anmerkung
Die folgende Geschichte spielt im Jahr 2370

Wende dich stets der Sonne und damit dem Licht zu, dann fallen die Schatten hinter dich.“



Joret Dal schlug die Augen auf und fand sich allein in einer vollkommen verdunkelten Kammer wieder. Es vergingen einige Momente, ehe er sich entsann wie er hierhergekommen war. Wo genau dieses ‚Hier‘ war, wusste er jedoch nicht, vermochte es nur zu erahnen. Der dunkelhäutige Terraner hatte ihm zuletzt einen Phaser in den Nacken geschlagen. Der stechende Schmerz war das Letzte, an das sich der cardassianische Glinn erinnern konnte, bevor er in diesem Raum wieder zu sich gekommen war.

Das Mädchen, erinnerte er sich plötzlich wieder und versuchte sich mehr schlecht als recht unter pochenden Kopfschmerzen aufzurichten. Die junge bajoranische Frau, die ihn begleitet hatte; wo war sie und ging es ihr gut?

„Hallo!“, rief er in Richtung des dünnen Lichtschlitzes, am Boden der ihm gegenüberliegenden Wand, wo er eine Tür vermutete. Zweifellos befand er sich in der Gefangenschaft des Maquis, so viel stand fest. „Hallo?“

Seine Stimme war rau, sein Hals vollkommen trocken. Wie lange er wohl ohne Bewusstsein gewesen war? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren.

Die Tür zu seinem Gefängnis öffnete sich knarrend. Eine schwarze Silhouette begann sich darin abzuzeichnen. Das grelle Licht hinter der Person, von der Joret Dal auf Anhieb nicht mal sagen konnte, ob sie männlich oder weiblich war, blendete ihn dermaßen, dass er die Augen für einige Sekunden zukneifen musste.

Eine weibliche Stimme, die sich vage vertraut anhörte, sagte: „Es wurde auch Zeit, dass Sie zu sich kommen. Santos hat Ihnen einen heftigen Schlag verpasst.“

„Kalita?“, fragte Dal daher in der Annahme, dass es sich um die selbe Frau handelte, die bei seiner Gefangennahme die Redeführerin gewesen war und vermutlich das Kommando inne hatte.

„Ah, Sie erinnern sich. Das ist schon mal ein gutes Zeichen, dann scheinen Sie keine schwerwiegenden Verletzungen davon getragen zu haben.“ Die Frau kam näher und ging vor Dal in die Hocke.

Zu seiner Überraschung hatte sie ein Tablett mit einer Suppenschale und einem Glas Wasser mitgebracht. Der Anblick ließ Dal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Erst jetzt spürte er, dass er nicht nur ausgesprochen durstig, sondern auch hungrig war.

„Ich werde Sie jetzt losbinden“, ließ Kalita ihn wissen. „Machen Sie keine Dummheiten, ich bin bewaffnet. Und diesmal ist die kleine Bajoranerin nicht da, um sich schützend vor Sie zu werfen.“

Dass eine Bajoranerin ihm, ohne zu zögern, das Leben retten würde, hätte er sich niemals träumen lassen. Picard musste geahnt haben, dass sie keine typische Bajoranerin war, sonst hätte er ihr diese Mission sicher nicht anvertraut. „Wo ist Sito? Geht es ihr gut?“, fragte Dal und machte keinen Hehl aus seiner Besorgnis um die junge Offizierin. Kalita öffnete seine Handfesseln, derer er sich erst bewusst geworden war, als sie diese erwähnte. Er rieb sich dankbar die schmerzenden Handgelenke und bemerkte, dass die Terranerin wieder einige Schritte Sicherheitsabstand zu ihm einnahm.

„Es geht ihr ausgezeichnet. Wie sich herausstellte, waren ihre Verletzungen nur eine Täuschung“, erwiderte Kalita nach einer Weile. „Können Sie sich unsere Überraschung vorstellen?“

Dal ging nicht darauf ein, stattdessen griff er nach dem Löffel, der neben der Suppenschale auf dem Tablett lag und begann gierig zu essen. Das Gemüse schmeckte etwas eigenartig, aber das Fleisch entsprach dem, was er von seiner Heimat gewohnt war und mochte. „Wo ist sie?“, fragte er kauend und hob dabei nur flüchtig seinen Blick von der Schale, um Kalita einen Moment ansehen zu können. Inzwischen blendete das Licht, das durch die halboffene Tür schien, ihn nicht mehr so sehr. Er konnte zwei weitere Personen ausmachen, die die Tür flankieren und ganz offensichtlich zu seiner Bewachung dort postiert worden waren.

„Ihre Sorge um das Mädchen ist rührend. Wenn Sie sie nicht verprügelt haben und sie nur scheinbar Ihre Gefangene war, wüsste ich gern, was für ein Ziel Sie beide hatten.“

Dal aß wortlos weiter.

„Sie wollen es mir nicht erzählen“, stellte Kalita sachlich fest. „Ihre Loyalität ehrt Sie in gewisser Hinsicht. Wären Sie kein Cardassianer, fände ich es sogar ergreifend. Aber ich traue keinem von Ihrem Volk. Und ich weiß, dass ihr Cardassianer eine bizarre Vorliebe für Bajoranerinnen entwickelt habt.“

Das hatte Dal einigen Angehörigen des Militärs selbst oft genug zum Vorwurf gemacht. Nicht persönlich, aber zumindest in Gedanken. Er hatte nie verstanden, warum viele scheinbar ehrbare Männer ihre Ehefrauen, die in der Heimat auf sie warteten, mit Bajoranerinnen betrogen hatten. Sie sogar manchmal gewaltsam dazu gezwungen hatten, das Bett mit ihnen zu teilen. Er fand den bloßen Gedanken daran abstoßend.

„Ist sie Ihre Geliebte?“

Dal ließ den Löffel klappernd auf das Tablett fallen und starrte Kalita unterkühlt an. „Nein.“ Er hatte sich nie vorstellen können, sich in eine Frau zu verlieben, die keine Angehörige seines eigenen Volkes war.

Seine Reaktion verblüffte Kalita ein wenig, daher hakte sie weiter nach. „Etwas verbindet Sie beide jedoch. Ich komme nur nicht dahinter, was es ist. Und ich liebe Geheimnisse. Ihre Geschichte bringt ein wenig Abwechslung in unsere kleine Kolonie.“

„Ich würde sie gerne sehen und mich selbst vergewissern, dass es ihr gut geht. Denn, sehen Sie, ich traue Ihnen nicht mehr als Sie mir. Sie können mir immer wieder sagen, dass Sie ihr nichts angetan haben, aber ...“

„Schon gut“, gab Kalita seufzend nach. „Ich werde zusehen, dass ich ein kleines Treffen arrangiere. „Und nun trinken Sie rasch aus. Das Tablett nehme ich wieder mit und ich habe nicht vor, den halben Nachmittag hier zu verbringen.“

Immerhin wusste Dal jetzt zumindest die Tageszeit, wenn schon nicht seinen Aufenthaltsort, oder wo sich Sito aufhielt.

=/)=

Das kleine Dorf war richtig gemütlich, fand Sito. Natürlich ließ niemand sie aus den Augen, auch wenn sie keinen offiziellen Begleitschutz hatte. Sie spürte, dass sie von mehreren Seiten aus argwöhnisch beobachtet wurde.

Es hatte sie ein wenig überrascht, wie leicht man ihr gestattet hatte, sich frei in der Kolonie umzusehen, die zweifellos ein Heimathafen des Maquis war. Die meisten Leute hier waren Menschen und Bajoraner, aber es gab auch vereinzelte Vertreter aus anderen Völkern. Ein Großteil des Maquis waren einfache Zivilisten, nur ein Bruchteil von ihnen hatte eine militärische Ausbildung genossen. Da war es umso beeindruckender, wie gut sie zurechtkamen und was sie bisher Kraft ihres Engagements geschafft hatten. Sito sympathisierte nicht unbedingt mit dem Maquis, konnte aber durchaus nachvollziehen, weshalb sich ihm zunehmend mehr Personen anschlossen.

Ein nicht unwesentlicher Teil der Gesichter, in die sie auf ihrem Spaziergang blickte, waren von Furcht gezeichnet und auch von Misstrauen. Sie kannte diese Gesichtsausdrücke, hatte sie viele Jahre lang in den Gesichtern ihrer Nachbarn gesehen, während Bajor noch von den Cardassianern besetzt gewesen war.

„Da sind Sie ja!“ Sito erkannte Kalitas Stimme und wandte sich zu der Frau um, die eilig hinter ihr her gejoggt kam. „Ihr Freund ist wieder zu sich gekommen.“

„Sie hätten ihn nicht bewusstlos schlagen müssen. Er wäre auch so mitgekommen“, ließ Sito die Terranerin wissen, die sie seit ihrer Ankunft in der Kolonie nicht mehr gesehen hatte. Und dies war nun schon etwas mehr als sechsundzwanzig Stunden her.

Kalita nickte zustimmend. „Mag sein, dass Sie Recht haben, aber ich ziehe es vor, vorsichtig zu sein und dadurch länger zu leben.“

Sito war bemüht sich ihre Erleichterung darüber, dass Dal noch am Leben war, nicht allzu sehr anmerken zu lassen. „Kann ich zu ihm und mit ihm reden?“ Ihre Stimme war gelassen, sachlich.

Das Kopfschütteln der Terranerin kam nicht ganz unerwartet. „Vorerst noch nicht, nein. Nicht, solange Sie sich weigern mir zu verraten, warum sie beide unterwegs nach Cardassia waren und weshalb Sie ausgesehen haben, als wären Sie aufs schlimmste verprügelt worden. Wen wollten Sie damit täuschen?“

„Ich habe Ihnen bereits gesagt, was ich konnte, Kalita. Und Sie gefährden meinen Auftrag, in dem Sie uns hier gefangen halten.“

„Wenn Sie sich weiterhin weigern mir entgegen zu kommen, sehe ich mich leider gezwungen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen“, erwiderte Kalita mit zunehmender Ungeduld.

Sito atmete tief ein und musterte die Frau ihr gegenüber für einen gedehnten Moment. „Was für Maßnahmen denn?“ Die Frage war im Grunde überflüssig. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass Kalita durch Folter versuchen könnte an die gewünschten Informationen zu gelangen. Dal hatte Sito jedoch ausdrücklich nahegelegt, die Mission weiterhin geheim zu halten.

Kalita zuckte wie beiläufig die Schultern. „Wir vom Maquis haben eine Menge von den Cardassianern gelernt. Besonders, wie man gewünschte Informationen von seinen Gefangenen erhält.“

Für einen sehr langen Moment versank Sito in Gedanken und versuchte sich vorzustellen, wozu der Maquis imstande war. War die Geheimhaltung ihrer Mission es wert, dass der cardassianische Spion gefoltert wurde? War sie bereit, ihn sein Leben dafür geben zu lassen? Die Antwort war simpel; nein. „Tun Sie es nicht“, bat sie daher nachdrücklich und fasste Kalita leicht am Unterarm.

Drei Beobachter um sie herum traten in ihre Nähe, um Kalita im Zweifelsfall beschützen zu können, doch die Frau hob ihre Hände und gebot ihren Mitstreitern Zurückhaltung. „Er ist nur ein Cardassianer“, erwiderte Kalita kühl und Sito zuckte bei den Worten zusammen.

Cardassianer dachten auf dieselbe Weise von Bajoranern. Nun, zumindest die Mehrheit dachte und fühlte so. Einige wenige schätzten die Unterschiede, vermochten etwas Gutes oder sogar Schönes in der Andersartigkeit zu erkennen. In diesem Augenblick begriff Sito, dass sie selbst eine von jenen war, die niemanden pauschal aufgrund seiner Herkunft oder Abstammung verdammte. Ja, Joret Dal war ein Cardassianer, aber er gehörte zu jenen, die bemüht waren, die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.

„Sie sind nicht besser als die von Ihnen so verachteten Cardassianer, wenn Sie so denken. Joret Dal ist nicht wie jene, die Bajor besetzten und unzählige meines Volkes quälten. Und er gehört auch nicht zu jenen machthungrigen Cardassianern, die Ihre Kolonialwelten annektierten und Sie aus Ihrer Heimat vertrieben.“

„Wissen Sie das mit Sicherheit? Cardassianer lernen zu lügen, sobald sie das sprechen lernen. Sie sind eine höchst intelligente Spezies und daher nicht zu unterschätzen.“

„Er will etwas verändern. Er steht auf der richtigen Seite, das müssen Sie mir glauben. Wir brauchen Männer wie ihn, wenn wir wollen, dass diese unendlichen Auseinandersetzungen irgendwann aufhören.“ Noch während sie sich für Dal einsetzte, wurde Sito zunehmend bewusst, wie viel Hoffnung sie selbst in ihn setzte und das, wofür er einstand.

Kalitas Miene wurde weicher, sie stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihr Gegenüber fragend an. „Wer ist er wirklich?“

Sito presste die Lippen aufeinander. Sie hatte Dal ihr Wort gegeben. Wie konnte sie von ihm erwarten das seine zu halten, wenn sie selbst nachgab? Bedauernd schüttelte sie den Kopf.

„Wie Sie wollen“, seufzte die Terranerin und zuckte die Schultern. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ Sito stehen.

=/)=

„Lassen Sie mich sofort zu ihm!“, verlangte Sito ungeduldig und versuchte an den beiden Männern vorbeizukommen, die ihr den Weg versperrten. Sie hatte Kalita drei volle Tage nicht mehr zu sehen bekommen und daher keine Möglichkeit gehabt, erneut mit ihr in Verhandlung zu treten. „Sie sollen mich durchlassen!“

Es hatte viel zu lange gedauert, bis sie herausgefunden hatte, in welchem der Gebäude Dal gefangen gehalten wurde. Sito wusste, dass sie energischer hätte versuchen müssen zu ihm zu gelangen. Und nun konnte sie nur hoffen, dass Kalita ihre Drohung nicht wahr gemacht hatte und ihm nichts geschehen war.

„Ich finde das ausgesprochen amüsant“, hörte sie Kalitas Stimme, ehe die Frau aus dem verdunkelten Korridor des Gebäudes hinaus ins Tageslicht trat. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Sito mit einem Schmunzeln an. „Denken Sie nicht, ich hätte nicht mitbekommen, dass Sie seit Tagen versuchen an Dal heran zukommen. Aber Sie haben die Loyalität unserer Leute hier unterschätzt, nicht wahr?“

„Wie geht es ihm? Was haben Sie ihm angetan?“, wollte Sito von ihr wissen. Nachts hatte sie oft Stunden lang wachgelegen und in die Stille gelauscht, gehofft nicht seine schmerzerfüllten Schreie zu hören. In Gedanken hatte sie sich die schlimmsten Szenarien vorgestellt, wie der Maquis Dal folterte, um ihn endlich zum Reden zu bringen.

„Nichts, was er nicht verdient hätte. Und stellen Sie sich meine Überraschung vor, als er plötzlich brach und doch noch bereit war, mir die Wahrheit zu erzählen.“ Ihre Stimme war emotionslos und fest, die Sätze gut einstudiert.

Sito schloss einen langen Moment die Augen. Sie hatten ihn wirklich gefoltert. „Sie“, sagte die Bajoranerin scharf zwischen ihren vor Wut zusammengebissenen Zähnen hervor, „sind kein Stück besser als die Besatzer es waren. Sie unterscheiden sich in nichts von ...“

„Hey, immer mit der Ruhe.“ Kalitas Züge formten plötzlich ein offenes Grinsen. „Es war nicht nötig ihm etwas anzutun.“

„Aber ...“ Sito verstand die Welt nicht mehr.

„Ich habe ihn in dem Glauben gelassen, dass wir Sie foltern und umgekehrt. Nur, dass er nicht herumlaufen und Sie suchen konnte. Das waren drei ausgesprochen interessante Tage, meine Liebe. Der Verstand ist ein unwahrscheinlich nützliches Werkzeug. Sie beide waren über Tage hinweg so sehr damit beschäftigt, sich selbst durch Ihre blühende Fantasie zu foltern, dass ich einfach nur abwarten und zusehen musste.“

Sie war sich nicht sicher, ob sie unheimlich erleichtert oder wütend sein sollte. Letztlich gewann die Erleichterung die Oberhand. „Dann geht es ihm gut?“, fragte Sito voller Hoffnung, „Kann ich ihn jetzt sehen?“

„Ja, können Sie“, nickte Kalita. „Ich bin mir zwar noch nicht sicher, ob ich seine Geschichte wirklich glauben soll. Ein Verräter des eigenen Volkes … - aber es ergibt Sinn.“

=/)=

Die Dunkelheit trieb ihn allmählich in den Wahnsinn. Er wollte endlich freigelassen werden und nach Sito sehen können. Die Terranerin hatte ihm zugesichert, dass alles nur ein Täuschungsmanöver gewesen und dass der Bajoranerin kein Haar gekrümmt worden sei, dennoch glaubte er ihr nicht. Dal wollte Sito mit eigenen Augen sehen und sich selbst vergewissern, dass sie unverletzt war.

Seine Vorgesetzten wären sicher enttäuscht von ihm – milde ausgedrückt – da er einer so infamen Lüge auf den Leim gegangen war. Vielleicht hatte er nicht das Zeug dazu, ein knallharter Soldat des cardassianischen Militärs zu sein. Wenn herauskäme, was er getan hatte, war sein Leben jedoch ohnehin verwirkt. Im Grunde, das wurde ihm hier in seinem Gefängnis von Tag zu Tag bewusster, brauchte er gar nicht mehr darauf zu hoffen, je wieder in seine Heimat zurückkehren zu können. Nicht, wenn ihm sein Leben lieb war und das war es …

Die Tür schwang knarrend auf, flutete die Kammer mit grellem Licht und vertrieb so die endlose Dunkelheit. Von der Gestalt in der offenen Tür wurde ein langer Schatten voraus geworfen. Es kostete ihn viel Willenskraft die Augen trotz des blendenden Lichts offen zu halten. „Joret?“ Der lange Schatten kam näher, als jemand auf ihn zulief und schließlich vor ihm auf die Knie fiel.

Wie bei jedem Besuch, dauerte es einige Zeit, bis sich seine Augen an die ungewohnte Helligkeit gewöhnten. Arme schlangen sich um seinen Hals und zogen ihn in eine unerwartet feste Umarmung, die er schließlich zögerlich erwiderte. Erst als ihm klar wurde, dass es Sito war, die Tränen der Erleichterung an seinen Halsknorpeln vergoss, drückte er sie schließlich an sich.

Eine Woge ungeahnter Erleichterung durchströmte ihn. „Sind Sie unverletzt?“, fragte er flüsternd und spürte gleich darauf ihr sanftes Nicken an seinem Hals.

„Sie auch?“, hörte er Sitos zitternde Stimme an seinem Ohr.

„Ja.“

Die Angst um sie hatte ihn beinahe verrückt gemacht, doch jetzt da er sie in den Armen hielt und seine Erleichterung der ihren entsprach, kam ihm die Erkenntnis, dass er begonnen hatte in ihr mehr als nur die Bajoranerin zu sehen, die ihm zufällig von der Sternenflotte zur Seite gestellt worden war. Es fiel ihm schwer seine Gefühle für sie zu definieren, aber er zweifelte nicht daran, dass dies der Beginn einer besonderen Freundschaft war.

Und vielleicht, ja vielleicht war es doch möglich, den Hass zu überwinden, der ihre beiden Völker seit so vielen Jahrzehnten begleitete.

Weder Joret Dal noch Sito Jaxa bemerkten wie Kalita minutenlang in der offenen Tür stand und beobachtete, ehe sie beschloss die Wachposten vor der Kammer abzuziehen und sich gemeinsam mit ihnen entfernte.

ENDE

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