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Sommerblut

von Martina Bernsdorf

Kapitel 2

Das Feuer flackerte munter im Kamin, es roch leicht harzig, nach Wald. Ein fast nostalgischer Geruch, der Shakaar an all die Lagerfeuer seiner Vergangenheit erinnerte.

„Hatschi.“ Kira hielt sich die Hand vor den Mund, und Shakaar beobachtete, wie sie sich mit einem Tuch, welches sie gefunden hatte, durch das Haar rubbelte. Er legte einige Holzscheite nach, ihm war in der nassen Kleidung selbst sehr kalt.

Mit einem feuchten Klatschen landete Kiras Uniformjacke vor dem Kamin, gefolgt von zwei Stiefeln, die links und rechts von Shakaar zu liegen kamen. Der Rest von Kiras Kleidung folgte ebenfalls, Shakaar bezwang den Impuls, sich umzudrehen, um sie anzusehen. In der Zeit des Widerstandes hatte es keinen Bedarf für Prüderie gegeben. Wenn man auf der Flucht lebte und sich in Höhlen und sonstigen Schlupflöchern verstecken musste, schuf dies eine Intimität, die keine solchen Gefühle aufkommen ließ. Shakaar erinnerte sich an die unbeschwerten Momente zwischen den Kämpfen. An die gemeinsamen Planschereien in den Flüssen und Seen.

„Du solltest die nasse Kleidung ausziehen, Edon!“

Der ehemalige Widerstandsführer drehte sich zu Kira um, gerade rechtzeitig, um das Handtuch mitten ins Gesicht geworfen zu bekommen. Kira hatte sich in eine Decke gewickelt, doch als sie sich leicht bewegte, konnte er ein Aufblitzen von milchweißer Haut erhaschen.

Er drehte sich wieder zum Feuer um und schälte sich aus seinen nassen Kleidungsstücken. Leicht unschlüssig blieb er vor dem Feuer stehen und beobachtete das Flackern der orangeroten Flammen. Einige Scheite glühten tief dunkelrot, die Farbe erinnerte ihn an Kiras Haar, wenn das Sonnenlicht damit spielte.

Er zuckte unwillkürlich zusammen, als er Kiras Arme plötzlich um sich spürte. Sie wickelte ihn mit dieser Umarmung in ihre Decke mit ein. Shakaar hielt den Atem an, an seinem Rücken konnte er Kiras Brüste spüren. Hatte die Frau eigentlich eine Ahnung, was sie mit ihm anstellte? Er atmete möglichst flach wieder aus, ihre Hände hatten sich auf seinem muskulösen Bauch verschränkt. Shakaar schloss die Augen und versuchte, seine Erektion unter Kontrolle zu bekommen.

Kiras Handlung war vollkommen unschuldig, zwischen ihnen war nie etwas Sexuelles gewesen. Vermutlich sah sie ihn als Bruder oder so etwas. Der Gedanke hatte etwas Bitteres an sich, aber zumindest kühlte es Shakaar ein wenig ab. Er wollte unter keinen Umständen, dass Kira etwas bemerkte.

„Du bist eiskalt“, beschwerte sich Kira und drückte sich näher an Shakaar in dem Bestreben, ihre Körperwärme mit ihm zu teilen.

Shakaar hätte am liebsten seinen Schädel gegen den Kaminvorsprung geschlagen. An seinem Rücken spürte er die leichte Bewegung von Kiras Brüsten und an seinem Gesäß ihr Becken. Zur Hölle, was erwartete sie denn? Er war auch nur ein Mann! Er nahm ihre Hand und küsste sie sanft auf die Handinnenfläche. Kira löste augenblicklich die Umarmung und rückte von ihm ab, Shakaar ließ ein Seufzen über seine Lippen dringen und gab ihre Hand wieder frei. Er schlang das Handtuch um seine Hüften, was jedoch nur unzulänglich verbarg, in welchen Zustand Kira ihn versetzt hatte.

In ihren nachtschwarzen Augen war ein Hauch von Erschrecken, Verwirrung und Unglauben. Shakaar drehte sich automatisch wieder weg.

„Es tut mir leid, Nerys.“

Kira schwieg, sie kannte Shakaar so lange, warum musste er plötzlich eine Seite offenbaren, mit der er sie nie konfrontiert hatte? Es war plötzlich eine Mauer zwischen ihnen, wo nie eine Mauer gewesen war. Es war schmerzlich, dies zu empfinden, es gab nur wenige, denen sie so rückhaltlos vertraute wie Shakaar.

„Wir...“, Kira brach ab, sie wollte diese Mauer so gerne wieder einreißen, warum hatte sich der Status Quo so drastisch verändern müssen? „Wir sollten darüber reden, Edon.“ Kira setzte sich vor das Feuer, bemüht, die Decke um sich gewickelt zu halten.

Shakaar zögerte kurz, ehe er sich neben sie setzte, das Handtuch über den Stein des Anstoßes gebreitet.

„Du hast nie ein sexuelles Interesse an mir gezeigt, Edon.“ In Kiras Worten war sogar ein Hauch von Vorwurf. „Ich kann mich gut daran erinnern, dass du fast jede Frau im Widerstand einmal in deinem Zelt hattest! Maches Mal sogar zwei auf einmal!“

Shakaar sah sie erstaunt von der Seite her an. In ihrem Haar tanzten rote Lichtfunken. Wie gerne hätte er es berührt, so gerne auf seiner Haut gespürt.

„Du hast sie gezählt?“ Der Gedanke, dass Kira so aufmerksam über sein Liebesleben gewacht hatte, war erstaunlich.

Kira schüttelte heftig den Kopf, was Shakaar unwillkürlich annehmen ließ, dass sie es doch getan hatte.

„Ich habe die Männer gezählt, die du mit in dein Bett nahmst“, erklärte er freimütig.

Kiras überraschter Blick traf ihn von der Seite.

„Die kann ich an einer Hand abzählen“, erklärte sie.

Shakaar warf ihr einen Blick zu und hob dabei süffisant eine Augenbraue. „Ich muss unbedingt mal deine Finger zählen, Nerys, du scheinst mehr zu haben als eine gewöhnliche Bajoranerin!“

Kira musste unwillkürlich lachen, Shakaar war gut darin, sie zum Lachen zu bringen.

„Wir klingen eifersüchtig aufeinander. Warum haben wir nie miteinander geschlafen, Edon?“ Kira sah ihm direkt in die blaugrauen Augen.

„Du weißt, wie es damals war. Jeder Tag konnte der letzte sein, man schlief mit jemandem - ein Trost von Fremden, ohne Verpflichtung, ohne echtes Gefühl. Nicht mehr als der jämmerliche Versuch, der grausamen Wirklichkeit für kurze Zeit zu entfliehen.“ Er forschte in Kiras Augen, sie verstand, was er meinte, im Schatten des Todes schloss man keine Liebschaften auf Dauer. Man nahm sich ein wenig Vergessen, ein wenig körperliche Befriedigung und zog dann wieder in den Kampf, ohne sich Sorgen um den Bettgenossen zu machen.

„Ich konnte nicht mit dir schlafen, weil ich dich sonst nicht mehr in den Kampf hätte schicken können.“ Er stellte sich den wütenden Funken in Kiras Augen. „Ich hätte unwillkürlich versucht, dich aus potentiell gefährlichen Dingen herauszuhalten. So kann man keine Widerstandsgruppe führen, es wäre mir nicht gerecht geworden und dir auch nicht.“ Shakaar blickte in das Feuer. „Du warst mir für den Trost von Fremden zu schade, Nerys. Ich hätte mich gefühlsmäßig nicht zurückhalten können, deshalb habe ich dir nie gesagt, wie anziehend, wie wunderschön ich dich finde“.

Kira schwieg, das musste sie erst einmal verdauen, die unsichtbare Mauer war immer noch da, das war beiden schmerzlich bewusst.

„Es tut mir leid, Nerys - ich wollte unsere Freundschaft nicht belasten.“ Shakaar klang aufrichtig bedauernd.

Kira betrachtete sein Profil, sein markant geschnittenes Gesicht. Sein sandfarbener Haarschopf war leicht mit grauen Strähnen durchzogen. Er war sehr attraktiv, das war er schon immer gewesen.

„Die Zeiten des Widerstandes sind vorbei“, erklärte sie sanft und leise.

Shakaar starrte weiter wehmütig ins Feuer. „Ja.“

Kira hob eine Augenbraue. Männer waren manchmal furchtbar begriffsstutzig.

„Ich meine damit, deine Gründe, nicht mit mir zu schlafen, sind nicht mehr von Belang.“ Shakaar riss den Kopf herum, sein Gesicht drückte Unglauben aus.

„Wie meinst du das?“

Kira lächelte leicht und griff nach seiner Hand. Dass ihr dabei die Decke von der Schulter rutschte war nun nicht mehr wichtig.

„Bist du dir sicher?“ Shakaars Stimme war leicht rau.

Kira nickte nachdrücklich und rückte näher an ihn heran. Sie küssten sich lange, jeder darauf erpicht, die Form der Lippen und den Geschmack des anderen auf diese Weise auszukosten. Er ließ seine Hände durch ihren ohnehin zerzausten Haarschopf wandern, ehe er sie über ihren Körper gleiten ließ. Kira erforschte mit ihren Händen seinen muskulösen Oberkörper. Sie ließ die Finger durch die blonden Brusthaare gleiten und genoss die Beschaffenheit dieser Haare.

Shakaars Hände waren leicht rau auf ihrer Haut, es waren die Hände eines Farmers, doch gerade das verstärkte das Gefühl seiner Berührungen. Seine Finger verharrten an ihren Brüsten, spielten neckisch mit den sich versteifenden Brustwarzen, ehe er den Kopf vorbeugte, um sie mit seinen Lippen zu umschließen. Ein Zittern lief durch Kiras Körper, das nichts mit Kälte zu tun hatte. Sie ließ sich auf den Boden gleiten und schloss leicht die Augen, während Shakaar ihren Körper mit seinen Lippen erkundete. Sein Haar kitzelte sie am Bauch, als seine Zunge geschickt über ihre sensibelste Stelle glitt. Unwillkürlich bog sie ihren Unterleib dieser Berührung entgegen.

„Eine gute Zungenfertigkeit kann ich dem Ersten Minister bescheinigen.“ Kiras Stimme war leicht atemlos und vermischte sich mit einem leisen Stöhnen, als Shakaar seine Zähne spielerisch einsetzte.

Er hielt kurz inne und grinste ihr zwischen ihren Beinen hindurch zu. Kira richtete ihren Oberkörper auf und vergrub die rechte Hand in seinem Haar, während sie die linke um seinen Nacken legte.

„Ich will dich in mir spüren, Edon“, forderte sie mit einem nachdrücklichen Ziehen an seinem Nacken.

Ein Lächeln glitt über seine Lippen. Er rückte dichter an sie, Kira spreizte die Beine und schloss die Augen, als er vorsichtig in sie eindrang. Shakaar war in jeder Beziehung groß. Ein leichtes Zucken in Kiras Gesicht ließ ihn innehalten.

„Ich tue dir doch nicht weh?“ In seiner Stimme schwang Erregung aber auch deutliche Sorge.

Kira öffnete die Augen wieder und hielt den Blickkontakt, während sie mit einer energischen Bewegung ihrer Hüften den letzten Widerstand ihres Körpers überwand, und er so ganz in sie glitt.

„Nein, Edon, ich weiß, dass du mir nie weh tun würdest.“ Sie küsste seinen Adamsapfel und passte sich seinem Rhythmus an.

Shakaar liebte den Ausdruck in Kiras Gesicht, die leichte Rötung ihrer Wangen, das schnelle Pochen ihrer Halsschlagader, die Art, wie sie seinen Blick mit dem ihren festhielt, das leichte Stöhnen und ihren beschleunigten Atem.

Kiras Hände glitten über Shakaars Rücken, kneteten die starken Muskeln an seinem Gesäß und zogen ihn fordernd noch ein wenig mehr an sich heran. Shakaar versuchte, sehr sanft zu sein, doch Kiras Leidenschaft übernahm die Regie. Leicht erstaunt und atemlos spürte Shakaar, wie sie einen schnelleren, heftigeren Rhythmus forderte. Er stieß kräftiger zu, und sie beantwortete es mit einem wilden leidenschaftlichen Blick und einem kleinen Aufschrei der Lust.

Sie trieben auf einen Höhepunkt zu, der endlose Sekunden lang anzuhalten schien. Ihr Stöhnen und die kleinen Geräusche der Lust vermischten sich miteinander.

Sie schliefen eng aneinander geschmiegt, und Kira hatte sich außer in Bareils Armen nie geborgener in einer Umarmung gefühlt als in der Shakaars.
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