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Über die Grenzen

von MaLi

Roter Alarm

„Nummer Eins?“
Jean-Luc Picard entstieg dem Turbolift und durchmaß mit schnellen Schritten die Brücke bis zu seinem Kommandosessel. Er setzte sich nicht; Rikers Ruf hatte zu wichtig, zu dringend geklungen, um sich jetzt bequemer Muße hinzugeben. Die diffuse Ahnung pochte in seinem Hinterkopf, dass er vermutlich ohnehin gleich wieder aufspringen würde. Jene Art von Ruf ging immer mit der Zerstörung öder Eintönigkeit einher, versprach Unruhe und ein großes Maß an reger Umtriebigkeit. Auch der Erste Offizier erhob sich vom Sitz.

„Captain“, begann Riker den Rapport, „wir haben wenige Kilometer innerhalb der Neutralen Zone eines unserer Schiffe entdeckt und soeben Rufweite erreicht.“
„IN der Neutralen Zone?“, fragte Picard nach, obschon er sehr wohl verstanden hatte.
„Es ist die USS Triton, Sir. Sie war am Rande der Zone mit astrophysikalischen Forschungen beschäftigt. Möglicherweise geheim; ein Teil der Daten ist nicht zugänglich.“

Picard nickte und drehte sich zum Sichtschirm, wo auf der Hülle der glänzend silbernen Triton der gespenstisch grüne Schatten eines kleinen, romulanischen …
„Was ist das für ein Schiffstyp?“, fragte Picard verwirrt.
„Nichts was uns bekannt wäre“, informierte ihn Riker. „Scheint, als hätten die auch Geheimnisse …“
„Haben uns die Romulaner kontaktiert?“, wollte Picard beunruhigt wissen.
Dass die Romulaner sie bestimmt längst entdeckt und noch keine Macht demonstriert hatten, passte nicht ins Bild das Picard von ihnen hatte. Vielleicht hatte Riker Recht; vielleicht waren sie wirklich gerade dabei, ein geheimes Rendezvous zu sabotieren …
„Bisher noch nicht, Sir“, informierte ihn Data und drehte sich der Höflichkeit halber etwas zum Captain.

„Mister Worf, roter Alarm! Die Crew soll sich auf einen eventuellen Kampf einstellen. Mister Data, wie weit sind wir von der Neutralen Zone entfernt?“
„Knapp 50’000 Kilometer, Sir.“
„Position halten und stellen Sie eine Verbindung zu unserem Schiff her.“
„Aye, Sir. Verbindung steht.“
„USS Triton, hier ist Captain Jean-Luc Picard von der USS Enterprise. Sie befinden sich in der Neutralen Zone was eine Kriegshandlung darstellt; bitte erklären Sie Ihr Handeln!“

„Captain, die Triton antwortet nicht“, bestätigte Data, was jedem auf der Brücke schon aufgefallen war.
„Ist die Verbindung stabil?“, kam Commander Riker dem Captain zuvor.
„Ja, Sir“, bestätigte Data, nachdem er sich erneut auf den Anzeigen vergewissert hatte. „Es gibt leichte Interferenzen, aber ich bin sicher, dass wir gehört werden.“
„USS Triton, hier ist die Enterprise; bitte kommen!“, wiederholte Picard.
„Die Verbindung wurde von der Triton beendet, Captain“, informierte Data die Brücke.
„Vielleicht wird die Crew von den Romulanern bedroht“, vermutete der Erste Offizier.
„Mister Worf?“, begann Picard, doch die Station des Klingonen piepste schon unter den eingegebenen Befehlen.
„Captain, ich empfange keinerlei präzise Daten von dem Schiff“, informierte ihn der Sicherheitschef. „Es scheint, als ob etwas an Bord der Triton die Sensoren beeinträchtigt. Ich kann nicht einmal bestimmen, ob die Schutzschilde oben oder gesenkt sind.“
„Lebenszeichen, Mr. Data?“
„Nicht zu bestimmen, Sir.“

Picard rieb sich beunruhigt die Glatze und setzte sich jetzt doch. Deannas Stirn war in beunruhigte Falten gelegt, ihr Mund stand offen während ihre Augen mit Furcht auf den Schirm und die dort abgebildeten Schiffe blickten.
„Counselor?“, sprach Picard sie an.
„Ich spüre Furcht“, sagte sie leise und drückte die Gefühle unbewusst mit ihrem eigenen Körper aus, „Todesangst und ein Gefühl von … Vergnügen?! Es fühlt sich an als … als würde der Täter es genießen, seine Opfer leiden zu sehen.“
„Dann sind die Romulaner bereits auf dem Schiff“, schloss Riker daraus, „Captain, wir müssen eingreifen!“
Picard nickte.
„Mister Data, stellen Sie noch einmal eine Verbindung zur Triton her! Wenn sie wieder nicht antworten oder die Verbindung abbrechen, kontaktieren Sie das romulanische Schiff!“
„Aye, Captain! Verbindung zur Triton steht.“

„USS Triton, hier ist Captain Jean-Luc Picard von der USS Enterprise. Wir glauben, dass Sie in Schwierig- …“
„Den Göttern und den Elementen sei Dank!“, drang jetzt eine Stimme aus den Lautsprechern, der sowohl tatsächlich tiefste Dankbarkeit als auch Angst im selben Maß zu entnehmen war.
„Triton“, begann Picard, „was ist da drüben bei euch …“
„Helfen Sie uns, bitte helfen Sie uns; hier ist bald keiner mehr übrig!“, platzte die Stimme panisch dazwischen, „Helfen Sie uns, bitte! Schnell!“
„Mister Data, ist es möglich auf die Triton zu beamen?“
„Nicht mit diesen Interferenzen, Sir.“
„Triton, wir werden sofort ein Rettungsteam via Shuttle zu euch schicken“, versprach Picard beruhigend, „Versuchen Sie Ihre Leute im Hangar in Sicherheit zu bringen und verbarrikadieren Sie sich dort! Wir sind gleich da. Wie viele von Ihren Leuten sind noch am Leben?“
Keine Antwort.

„Triton? Triton! Bitte bestätigen Sie!“ Stille. Gespenstisch laut und nichts sagend informativ. „Mister Worf, stellen Sie sofort ein Team zusammen! Nehmen Sie das größte Shuttle für den Fall der Fälle.“
„Aye, Sir!“, nickte der Klingone und machte sich auf den Weg zur Waffenkammer.
„Mister Data, bringen Sie uns so nahe wie möglich an die Neutrale Zone heran ohne sie zu verletzen. Der Transporterchief soll sich zur Sicherheit bereithalten.“
„Aye, Captain!“, bestätigte der Androide und führte die Befehle aus.
„Also die Romulaner wieder“, machte Riker und rieb sich beunruhigt den Bart.
„Die Romulaner“, nickte Picard und warf Deanna einen kurzen Blick zu.

Die empathische Betazoidin blickte noch immer verstört ob dem was sie empfing auf den Bildschirm. Um ihretwillen zögerte er eine Sekunde bevor er die Order gab: „Nummer Eins, Sie werden das Team begleiten!“ Deanna zuckte kaum merklich. „Haben Sie auch ein Auge auf Mister Worf. Hier treffen gleich drei Großmächte aufeinander; einen Interstellaren Krieg können wir uns nicht leisten.“
„Verstanden“, bestätigte Riker und stemmte sich aus dem Sitz hoch.
Deannas Blick folgte seiner Gestalt bis zum Turbolift.

***

Hektik herrschte auf der USS Enterprise. Keine chaotische Hektik, sondern wohl geordnet und strukturiert, wie immer wenn der rote Alarm durch das Schiff drang. Zwischen sich schnell bewegenden Körpern und rotem Blinklicht suchte sich auch Lieutenant Worf seinen Weg durch die Gänge. Sein Ziel war die Shuttlerampe, wo sein Sicherheitsteam und auch Commander Riker schon bereitstanden.

„Bereit, Sir!“, ordnete sich der Lieutenant überrascht aber sofort in der Kommandostruktur unter und überließ Riker die Führung des Teams.
Der Klingone verteilte die Waffen und hob leicht sein Disruptorgewehr an, um seine Bereitschaft zu unterstreichen. Fast erwartungsfroh betrat er das größte ihrer Fluggeräte. Der Krieger und Sohn des Kahless in ihm konnte es kaum erwarten, sich mit ihren Erzfeinden, den Romulanern anzulegen. Besonders ein Kampf von Mann zu Mann war es, das er im Dienste der Sternenflotte nur allzu oft vermisste. Kein Holoprogram der Welt konnte ihm dieses Vergnügen ersetzen. Noch im Anflug auf die Triton luden sie die Waffen, um gleich darauf ohne Widerstand durch das Kraftfeld zu gleiten und das Shuttle sicher im Hangar zu landen. Die Schutzschilde waren also deaktiviert; die Triton musste ohne Vorwarnung geentert worden sein.

***

Die friedliche Stille des freundlich hellen und überraschend geräumigen Shuttlehangars der Triton hob sich geradezu grotesk vom Bild ab, das sich den ankommenden Sternenflottenoffizieren bot. Offenbar hatte sich niemand bis zum Hangar zu retten vermocht, denn das einzige Lebewesen das sich dort befand und nicht zur Enterprise gehörte, war keines mehr. Eine zerstückelte und ausgeweidete Leiche lag auf dem Fußboden, die Arme über dem Kopf und zum rettenden Shuttle der Triton zeigend, wo der Mann vermutlich hatte hin wollen. Brandlöcher auf der Hülle kündeten von zurückliegendem Phaserfeuer. Der Mann trug keine Waffen und ließ die Vermutung zu, dass möglicherweise auf den Fliehenden gefeuert worden war. Der ekelhaft süßliche Geruch von Verwesung lag in der Luft. Er musste seit Tagen tot sein.

Riker klopfte auf seinen Kommunikator. Es knisterte leise in der Leitung; sie mussten sich bereits in der Nähe der Störquelle befinden.
„Captain, wir sind auf dem Schiff. Hier hat offenbar ein Kampf stattgefunden. Wir haben einen Toten aber noch keine Überlebenden entdeckt. Die Leiche ist übel zugerichtet und liegt vermutlich schon Tage hier. Der rote Alarm ist aktiviert; die Romulaner scheinen zu wissen, dass wir kommen. Zwei ihrer Shuttles stehen hier. Wir suchen jetzt nach Überlebenden.“
„Verstanden, Nummer Eins. Höchste Wachsamkeit für alle!“
„Aye, Captain. Ich melde mich, wenn wir die Überlebenden gefunden haben.“

Schon das Öffnen der Hangartür versprach nicht viel Hoffnung. Eine sehr seltsame, schwache Blutspur führte zur Tür hin und davon weg. Fast sah es aus, als sei ein sehr langfingriger Vulkanier, der mit angewinkeltem Daumen den V-Gruß machte, im Handstand zum Hangar hin und wieder weg gelaufen. Oder ein zweizehiger Pinguin. Mit gewöhnlichen Schuhen hatte diese Spur nicht das Geringste zu tun.
Das Sicherheitsteam warf sich nur einen verwirrten, stummen Blick zu und führte seinen Weg fort der ankommenden Blutspur nach. Sie führte, wie sie gleich darauf feststellten, zum Transporterraum. Der Gestank, der ihnen beim Öffnen der Tür entkam, warf sie fast um.

Teils auf dem Fußboden und teils auf der Treppe zur Transporterplattform liegend, befanden sich schon die nächsten beiden Opfer eines sadistischen Blutrausches. Humanoid und männlich; weitere Details ließen sich nicht mehr ausmachen. Mit aufgebrochenem Brustkorb und fast vollständig ausgeweidet boten die Körper ihnen ihr Inneres dar. Niemand sah hin, als sie schon jetzt desillusioniert und auf das Schlimmste gefasst über den einen Körper stiegen und die Hände fester um ihre Gewehre schlossen.

Bei jedem Schritt klebten die Stiefel auf dem Boden fest und hinterließen ein kaum hörbares, quietschendes Geräusch. Sie liefen auf getrocknetem Blut. Zu erschüttert ob dem Anblick der sich ihnen bot, setzten sie ihre Füße langsam und gezielt zwischen den Fetzen und Stücken auf, die Teile mehrerer Körper gewesen waren. Sie wollten nicht drauftreten; die unnötige Pietätlosigkeit brachte ihnen jedes Mal einen Schwall Übelkeit bei, wenn sie es doch versehentlich taten.

„Hier sind noch zwei“, entdeckte Riker und hoffte, dass nur ihm seine Stimme so fremd und hohl vorkam.
Keine Antwort. Vermutlich hatten die Mitglieder des Teams stumm genickt oder ihnen war die Sprache versagt geblieben. Vier Leichen hatten sie alleine in diesem Raum entdeckt. Vier Körper, die allesamt bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt, ausgeweidet und geschändet worden waren.

„Ich hätte nie gedacht“, flüsterte ein junger, weiblicher Lieutenant, „dass Romulaner zu so etwas fähig sind …“
„Das sind Tiere“, knurrte Worf, „ehrlose, wertlose Tiere!“ Der Klingone tippte seinen Kommunikator an. Es rauschte etwas. „Captain“, bat der Lieutenant über Funk und vergaß ganz seine untergeordnete Position im Team, „die Romulaner haben hier ein Massaker angerichtet; bitte um Erlaubnis die Phaser auf ‚Töten‘ einstellen zu dürfen.“
„Gewährt“, stimmte Picard nach kurzem Zögern zu, „die Sicherheit Ihrer Leute hat Vorrang; tun Sie was nötig ist, Lieutenant.“
„Aye, Captain!“ Danach wandte er sich reumütig an Riker. „Bitte um Verzeihung, Sir!“

Der Commander nickte akzeptierend. In Anbetracht ihrer Lage war ihm nicht um Schelte zumute. Picards Befehl hallte ihm gerade im Kopf nach. War es klug gewesen, einem Klingonen einen symbolischen Freifahrtschein zu geben, sich an den Romulanern austoben zu dürfen? Selbst wenn diese noch so grausam waren, war die Crew der Enterprise doch an die Gesetze der Sternenflotte gebunden. Riker hoffte nur, dass der Lieutenant sich genug unter Kontrolle hatte, zwischen Notwendigkeit und persönlichen Gefühlen unterscheiden zu können.

„Commander“, meinte ein anderer Lieutenant und deutete auf die Transporterplattform, „das scheint die Quelle der Interferenzen zu sein!“
Auf dem hellweißen Boden des Transporters befanden sich mehrere große und kleine Felsbrocken.
„Wie konnte sie die hochbeamen?!“, fragte sich Riker und musterte kopfschüttelnd seinen Tricorder der alles gab, nur keine klaren Werte.
„Ich vermute“, meinte die blasse Sicherheitsoffizierin und hielt sich immer wieder den Handrücken vor den Mund, „dass die Gesteine von einem Planeten stammen, auf dem die Atmosphärische Zusammensetzung anders ist. Die Steine reagieren möglicherweise auf ein Element in der Luft.“
„Das wäre eine logische Erklärung“, nickte Lieutenant Worf. „Commander, ich schlage vor, dass wir uns aufteilen um nach den Überlebenden zu suchen.“

„Wir bleiben zusammen“, entschied Riker und sah Worfs Mundwinkel zucken. „In Anbetracht der Lage halte ich es für zu gefährlich uns aufzuteilen. Das Schiff ist nicht sehr groß; wir werden es schnell erkundet haben.“

Tatsächlich war die kleine Triton gerade mal vier Decks hoch. Für die Forschung ausgelegt, verfügte sie hauptsächlich über Mannschaftsquartiere und Forschungslaboratorien, ein paar kleinere Laderäume sowie Brücke und Kantine. Wo immer sich die Romulaner verstecken würden, sie konnten nicht weit sein …

ZISCH!
Die Gruppe fuhr erschrocken herum während die Tür zum anderen Korridor aufging. Lieutenant Worf war der Erste, der das keuchende Wesen erkannte.
„Ein Romulaner!“, rief er und schoss, bevor das feindliche Alien zuerst die Chance dazu gehabt hatte.

Der robuste Humanoide sank zu Boden und blieb zuckend liegen. Worf kniff verblüfft die Augen zusammen und kontrollierte sein Gewehr. Es war im tödlichen, roten Bereich, doch auf der niedrigsten Stufe. Beunruhigt stellte er es höher ein, während sich Riker bereits über den Schwerverletzten beugte.

„Was haben Ihre Leute auf diesem Schiff zu suchen!“, bellte er den Romulaner an. Es war keine Frage, die er stellte.
Doch bevor der Verletzte antworten konnte, schloss sich die Tür automatisch und nur Sekunden später krachte etwas mit großer Gewalt dagegen. Sofort packte der Romulaner Riker an der Uniform und schüttelte panisch den Kopf.
„Monster!“, stieß er hervor. „Alle tot!“
„Was meinen Sie mit: Alle tot?! Haben SIE den Hilferuf geschickt?“
Der Romulaner nickte matt, ließ die Uniform los und fiel zurück auf den blutigen Boden.
„Taev“, flüsterte er und schloss die Augen, „verzeih mir …“

Riker erhob sich langsam von der Leiche und wandte sich zur Tür, durch die der Romulaner soeben gekommen war. Etwas kratzte daran und versuchte offenbar verzweifelt, sich Zutritt zu verschaffen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schickte Riker seine Leute in den Flur, der zur Shuttlerampe führte. Er selber wartete bis sie hinter der Tür standen und öffnete dann die andere.

***

‚Monster‘ war, wie er fand, eine gute Beschreibung für das was er sah. Zähne, Klauen und schuppige schwarze Haut dominierten sein Blickfeld. Nach einer Sekunde Starre drehte er sich um und rannte zur Gruppe, die bereits eifrig auf das Wesen zu schießen begann. Es knurrte und fauchte, die Phaser schienen es aber nicht verletzen zu können. Als es Riker nicht mehr als zwei Schritte verfolgte und dann stehen blieb, stellten sie das Feuer ein. Es hatte den Romulaner entdeckt. Als es mit einer großen Klaue dessen Uniform aufzuschlitzen begann, ergriff das Sicherheitsteam die Flucht und rannte den ganzen Weg bis zum Shuttle. Das Wesen folgte ihnen bis zur Rampe, wo sich die Tür direkt vor seiner Nase schloss.

„Captain“, funkte Riker Picard an, „auf diesem Schiff treibt eine furchtbare Kreatur ihr Unwesen! Sie müssen es versehentlich mit den Gesteinsproben hochgebeamt haben, die wir im Transporterraum entdeckten. Wir haben einen der Romulaner getroffen, er sagte, dass es keine Überlebenden mehr gibt. Er meinte, ER habe auf unseren Ruf geantwortet.“
„Verstanden“, meldete sich Picard erstaunlich gefasst. Offenbar musste ihn Counselor Troi über das emotionale Geschehen auf dem Schiff auf dem Laufenden gehalten haben.
„Captain, wir können hier nichts mehr tun. Wir können wegen der Interferenzen nicht nach Überlebenden scannen und die Lebensform ist für die Phaser zu stark! Es ist zu gefährlich noch weiter zu suchen. Es wird uns alle umbringen; genau wie die anderen.“
„Verstanden, Commander. Überspielen Sie das Logbuch der Triton in die Systeme des Shuttles und leiten Sie die Selbstzerstörung ein. Ich möchte den Romulanern keinen Grund liefern, mit uns einen Krieg anzufangen. Ich gebe ihnen die Codes für die Schiffssysteme …“
„Aye, Captain.“

Während Lieutenant Worf an Bord des Shuttles das Logbuch der Triton überspielte, leitete draußen an einer Konsole Riker die Selbstzerstörung der Triton ein. Er hoffte, dass die eingegebenen zwei Minuten reichen würden um ins Shuttle zu hechten und die Flucht anzutreten. Ein Glück ging die Tür zur Rampe nicht automatisch auf, denn es kratzte und knurrte hungrig dahinter.

Selbstzerstörung injiziert. Selbstzerstörung in zwei Minuten, verkündete die bekannte, weibliche Stimme des Computersystems.
Riker nahm die Beine in die Hand und rannte zum Shuttle.

***

„Captain!“, rief Deanna und sprang vom Sitz. „Ich empfange Panik und Angst; es sind noch Leute auf dem Schiff!“
„Nummer Eins“, kontaktierte Picard sofort das Shuttle, „Selbstzerstörung sofort deaktivieren!“
„Captain“, fiel jetzt Data dazwischen, „die Sensoren melden einen Romulanischen Warbird auf dem Weg hierher! Sichtkontakt in fünf Minuten."
Auch Picard sprang auf. Er hatte keine Zeit zu überlegen. Weder durften die Romulaner ein Föderationsschiff in der neutralen Zone entdecken, noch würde das Team die Zeit haben, nach versteckten Überlebenden zu suchen. Er riskierte das Leben seiner eigenen Leute, wenn er sie in der Zone ließ.

„Befehl zurück, Commander“, entschied Picard und schluckte trocken. „Kommen Sie schnellstmöglich zum Schiff zurück; Romulaner sind auf dem Weg!“
„Aye, Captain“, gab Riker etwas zögernd zurück und gab den Befehl zum Start.

Das Shuttle hob gleich darauf ab und schoss ins freie All hinaus. Es herrschte betroffene Stille als sie sich von der Triton entfernten. Sie waren gerade außer Reichweite der Schockwelle gekommen, als das Schiff hinter ihnen aufglühte und barst.
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