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Qhel Karanat

von Racussa

Kapitel 7

Subcommander T'Klär Rival möchte nach dem Abendessen ein entspannendes Schaumbad nehmen.
T’Klär war gerade bis zum Hals in dem warmen Schaumbad untergetaucht, als ihr Türsummer ein romulanisches Triangelsignal ertönen ließ. Sie seufzte und antworte: „Öffnen!“

„Subcommander, ich wollte den Captain nach dem Abendessen mit den Gästen nicht dienstlich stören… Oh, Sie baden?“, sagte Fabius, nicht ohne eine gewisse Scheu, die sein Fell zum Sträuben brachte.
„Commander Fabius! Es ist spät, aber auf Romulus ist es nicht unüblich, auch im Bad Gäste zu empfangen. Es ist immer der erste Raum eines romulanischen Quartiers.

Der Caitianer mit dem grauen Uniformoberteil versuchte, sich soweit wie möglich vom Rand der in die Mitte des Raumes eingelassenen riesigen Wanne fernzuhalten.

„Auf Cait meiden wir offene Gewässer.“, versuchte er seine Haltung zu begründen.

„Und Baden. Ich weiß. Was brauchen Sie?“

„Morgen aktivieren wir das Funksystem und beginnen die Bordzeit mit 00000. Nun ist die Frage, die ich nicht mit der Ersten Funkerin T’Dorloda und dem Zweiten Funker Ako klären konnte, ob wir die Eröffnungsmeldung zugleich an alle drei vorgesetzten Kommanden auf die Station schicken oder in der Reihenfolge Föderation, Imperium, Konföderation. T’Dorloda besteht darauf, wenn schon der romulanische Funkspruch nicht der erste ist, dass zumindest alle Sprüche gleichzeitig versandt werden. Das ergibt aber eine Schwierigkeit, weil nicht drei Ereignisse gleichzeitig in das Funktagebuch eingetragen werden können.“

T’Klär tauchte kurz unter und genoss den Schwall warmen Wassers, der ihre strenge Frisur nur leicht aufschwemmte. Als sie in dem Schaummeer wieder auftauchte, merkte sie blankes Entsetzen in den Augen des Oberfunkers.

„Wasser ist keine Schwefelsäure wie bei den Tholianern.“ Aber wenn es ihnen so unangenehm ist, lassen Sie uns in den Empfangsraum gehen.

T’Klär stieg die vier Stufen aus dem Becken und legte einen bodenlangen roten Bademantel mit romulanischen Schulterpolstern an und deutete auf die Türe, die der Eingangstüre gegenüberlag, aber genau hinter dem zentral platzierten Becken.
„Sie können springen oder am Rand außen herumgehen, wie es Ihnen besser gefällt.“

Fabius schlich vorsichtig außen herum und folgte der Romulanerin durch ein Schlafzimmer, ein mit Liegen ausgestattetes Wohnzimmer in einen Empfangsraum, der einen runden Tisch und zwölf Sessel enthielt. Die drei Wände ohne Tür waren mit Regalen voller Geschirr und Gläsern gefüllt, dazwischen standen hohe romulanische Pflanztöpfe mit verschiedenen Bäumchen. Über der Tür hing eine romulanische Flagge.

„Bitte, nehmen Sie Platz, dann erörtern wir das Funkspruchproblem.“

Der Oberfunker setzte sich, T’Klär nahm an der gegenüberliegenden Seite des Tisches Platz.

„Wenn wir die Funksprüche manuell rückdatieren, könnten wir unter Umgehung der realen Versetztheit eine Dokumentation erzeugen, die T’Dorloda zufriedenstellen könnte. Allerdings möchte ich nicht, dass dann irgendein Sicherheitsalarm losgeht, weil manuell Computerdaten manipuliert werden.“

T’Klär dachte nach. Schließlich sagte sie: „Sie scheinen vieles von unserer Denkweise verstanden zu haben. Aber gibt es Probleme mit dem Sicherheitsdienst?“

Instinktiv fasste sich Fabius an sein linke Schulter. „Nein, Subcommander.“ Er zögerte etwas.

Auffordernd sah T’Klär ihn an. „Nicht mit dem Sicherheitsdienst als Ganzem. Eher mit…mit…“

„Zögerliche Kommunikationsoffiziere können ein Schiff in Gefechtssituationen zerstören. Mit wem haben Sie das Problem, Commander?“

„Mit dem Obersicherer, Ak’Trun Aasi.“

T’Klär nickte nachdenklich.

Fabius verstand das als Sprechaufforderung: „Der Ak’Trun hat sich vorbehalten, die Stabsoffiziere persönlich im Nahkampf auszubilden. Dabei ist das ein wenig unfair. Er trägt seinen Anzug, während wir nur Sportanzüge hatten. Und ich kann nicht wie K-Anime mit Lichtblitzen um mich schlagen, wenn der Breen mit voller Wucht zuschlägt. Eine gebrochene Schulter wäre ein angemessenes Opfer für gutes Training, wie er mir mit der komischen Elektrostimme sagte.“

T’Klär nickte erneut. „Kooperation mit den Breen ist etwas komplex. Aber ich bin sicher, Sie werden ein gut gesichertes Schiff zu schätzen wissen. Es geht schließlich auch um Ihr Überleben. Ich werde den Captain über Ihren Vorschlag zur Retemporisierung der Funkaufzeichnungen morgen vorstellen - und Ak’Trun Aasi die entsprechenden Anweisungen geben. Gibt es sonst noch etwas, Commander?“

Fabius stand auf. „Danke, nein, Subcommander. Ich bin erfreut, dass wir so offen reden konnten.“

T’Klärs Mund versuchte ein freundliches Lächeln. „Diese Reise wird von uns allen Offenheit verlangen. Ich begleite Sie zur Türe.“
Als sie wieder im Bad ankamen, zuckte der Oberfunker erneut zusammen.

T’Klär griff das auf: „Commander, Ihr Quartier ist genauso aufgebaut wie meines, was tun Sie dort, jedes Mal, wenn Sie es betreten oder verlassen?“

Fabius bemühte sich, am Raumrand möglichst weit weg von dem Badebecken zu gehen. „Ich lasse das Becken leer. Und sobald sich Gelegenheit bietet, möchte ich es mit Sand füllen. Das scheint mir eine gute Alternative zu sein. Ich habe nicht verstanden, warum romulanische Zimmerfluchten in dieser Weise aufgebaut sind. Auf Cait sind Häuser innen weich tapeziert und in viele kleine Wohnhöhlen gegliedert, die alle zu einem gemeinsamen Raum hin offen sind. Auf der Erde bevorzugt man Häuser, die nach einem Eingangsbereich Wohnzimmer und Speiseräume allen zugänglich machen, während Bäder und Schlafzimmer als privat gelten und im hinteren oder oberen Teil der Häuser liegen.“

„Das wäre im Romulanischen Imperium völlig absurd. Die kleinste Einheit, die einem Romulaner zum Wohnen zugewiesen wird, besteht aus einem Bad und einem Schlafzimmer. Mit weiteren Ausbildungen und Beförderungen werden weitere Räume hinzugefügt. So begleitet man höhere und ebenbürtige Gäste immer durch alle Räume, um die volle Anzahl präsentieren zu können. Das entspricht zugleich unserer Vorstellung von Reinlichkeit, Offenheit und entborgener Verbergung, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Das tue ich nicht, Subcommander. Aber ich nehme es zur Kenntnis. Insofern ehrt es mich, dass Sie mich an diesen Vorstellungen teilhaben lassen. Vielleicht kann ich Sie einmal zu mir einladen und über Cait erzählen.“

Die Türe öffnete sich. T’Klär schob Fabius freundlich, aber bestimmt hinaus. „Ich fürchte, dafür werde ich keine Zeit opfern können. Wir arbeiten professionell zusammen. Missdeuten Sie nicht, dass sie als Stabsoffizier immer zu mir kommen können, um Dienstliches zu besprechen.“

Als die Tür sich endlich geschlossen hatte und den verdutzt blickenden Caitianer ratlos ausschloss, ließ T’Klär den Bademantel fallen und stieg wieder in das Wasser. Sie verzog leicht den Mund. „Computer, Wassertemperatur um drei Grad erhöhen und Schaumvolumen vervierfachen.“ Sie schloss die Augen und hörte nur das leise Summen der Quirle, die den Schaum aufwirbelten, als erneut der Türsummer erklang. Genervt öffnete Sie die Augen und knurrte mehr, als dass sie es sagte: „Herein.“

Bevor sie noch etwas zu dem caitianischen Kommunikationsoffizier sagen konnte, dessen Hartnäckigkeit sie vermutet hatte, erstaunte sie der Anblick der Oberanimatrix, K-Anime.

„Ak’Trun K-Anime? Was tun Sie so spät noch hier?“

„Huch, Sie baden gerade, Subcommander? Hätten Sie doch etwas gesagt, dann wäre ich nicht einfach hereingeplatzt. Ich frage ja jetzt nicht, ob Sie Lust auf Blitz haben. Brekkianer und Wasser können zu seltsamen Verwerfungen führen. Ich wollte eigentlich noch das Menü für das Captainsfrühstück morgen mit Ihnen durchgehen, da Captain Sebennytos mich soeben hochkant hinausgeworfen hat. Eigentlich hat sie mich nicht einmal hinausgeworfen, sondern durch die Wache an ihrer Kabinentüre abweisen lassen. Ich finde das nicht nett und nicht lustig. Fast ein wenig arrogant.“

T’Klär blieb im Schaumbad liegen. „Was wir zu besprechen haben, wird sehr kurz sein. Der Captain findet Sie aufdringlich, das sollte Ihnen schon aufgefallen sein. Besprechen Sie das einmal mit Counselor Ophiuroidea.“

„Ich soll das mit einer meiner Untergebenen besprechen?“

„Wer ist jetzt arrogant?“

Die Brekkianerin sprühte von den Spitzen beider kleiner Finger leichte Funken. Doch dann holte sie ein Datenbrett aus ihrer Uniformtasche. „Danke übrigens, dass Sie als einzige das aufwändige, formlose Dinner kommentiert haben. Ich hatte mir in der Speisenauswahl und beim Wein große Mühe gegeben.“

T’Klär seufzte. „Und für das Frühstück ist jetzt noch was genau zu besprechen?“

Die Brekkianerin setzte ihr strahlendstes Lächeln auf: „Ich habe für Captain Sebennytos ein ägyptisches Frühstück vorbereiten lassen mit drei Sorten Gebäck - pyramidenförmige Mohnweckerl, schilfbootförmige Sesamstangen und frisch gebackenes Fladenbrot -, Früchte vom Maulbeerbaum, Erdmandeln, Datteln und Feigen. Dazu eine Flöte Bier und ein Viertel Wein. Für Sie gibt es das klassische romulanische Frühstück mit getrockneten Pfirsichen, Stangensellerie gedünstet mit zwölf Sorten Zwiebeln mariniert und einer kross gebackenen Semmel serviert. Eine Rhuhuhusch-Suppe und ein Schaum aus Bioccha-Beerenmus und zerstampften Eleeosynen rundet das ganze ab. Für Ak’Trun Akamakanscaff gibt es - wie langweilig - dreierlei Algenpasten, eisgekühlt.“

„Und deshalb suchen Sie mich auf? Was ist daran Aufgabe des Captains oder des Ersten Offiziers?“

Die Brekkianerin verzog ihren Mund zu einem Schmollgesicht. „Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass wir ab morgen nicht mehr das cardassianische Einheitsfrühstück bekommen, dass ich schon vor sechs Monaten, als unsere Ausbildung begann, langweilig fand? Ich bemühe mich, die kommenden sechs Jahre für Sie so angenehm und erfrischend zu machen wie eine Kreuzfahrt auf Risa! Und?“

T’Klär verzog das Gesicht: „Ihr Arbeitseifer ehrt Sie, aber nur damit eines klar ist: Sie werden mir nicht jeden Abend erzählen, welche neuen Algenpastensorten Sie für das nächste Frühstück vorbereiten.“

„Gute Nacht!“ maulte jetzt K-Anime und drehte sich zur Türe, die sofort aufging. Die Brekkianerin drehte sich nochmals um: „Sie werden noch um eine Auswahl an Badesalzen, Badeölperlen und Badeschaum bitten kommen, sobald wir erst mehr als drei Wochen unterwegs gewesen sein werden!“
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