TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Familiäre Fesseln

von Harald Latus

Kapitel 9

Captain Jan Erik Wikland rief einige nordische Flüche über die Brücke der Aviator, nachdem er feststellen musste, dass die Taktik des leitenden Flottencaptains zum wiederholten Male nicht aufgegangen war. Obwohl dieses Donnerwetter an fremder Sprache nicht für alle verständlich war und sie so etwas von Captain van Dyke nicht kannten, behielt die Brückencrew der Aviator die Ruhe.
Die sieben Schiffe der Sternenflotte, die diesen Verband bildeten, hatten es wie fast schon immer mit einem zahlenmäßig überlegenen Gegner zu tun. Ein Kriegsschiff des Dominion, fünfundzwanzig Jem’Hadar Jäger und drei Schiffe der Galor Klasse, waren in den Sektor eingetreten, den die kleine Flotte überwachte und zu verteidigen hatte.
Wikland schien vor Wut zu schäumen. Der Flottencaptain war wohl viel zu schnell die Stufen der Karriereleiter noch oben gestiegen und glaubte nun er hätte den bestmöglichen Weg gefunden jedwede gegnerische Flotte zu stoppen.
Doch seine Taktik ging nicht auf. Drei Schiffe hatten bei dem letzten Manöver völlig unnötigerweise böse Treffer einstecken müssen und Wikland war über die Anweisung mehr als enttäuscht nur die Hauptwaffen nach einem vorgegebenen Muster einsetzen zu können. Jan Erik wusste, dass ein erfahrener Captain das ganz anders angegangen wäre.
Der verantwortliche Kommandant, den er bislang noch nicht gesehen hatte, kannte scheinbar die Schlagkraft der eigenen Schiffe nicht. Zumindest hatte er nur eine kurze Audionachricht an die Aviator geschickt, sich direkt in die Formation einzureihen, als Wikland am Treffpunkt angelangt war. Es war keine Zeit geblieben etwas zu besprechen, denn fast zeitgleich waren sie auf die Flotte des Dominion gestoßen.
Drei Angriffe hatten die Sternenflottenschiffe bereits geflogen und bisher keinen nennenswerten Erfolg erzielt. Da es sich bei drei Schiffen um Modelle der Steamrunner Klasse mit hoher Defensivkraft handelte, war es umso schlimmer, dass sie nun durch die Angriffe geschwächt waren und sich zurückziehen mussten. Das Führungsschiff, eine modifizierte Excelsior Klasse, ein Schiff der Norway Klasse und ein Schiff der Sabre Klasse bildeten gemeinsam mit der Akira Klasse von Captain Wikland gemeinsam mit den Steamrunnern diesen Verband der aus den besagten sieben Schiffen bestand.
Bislang hatte die Feuerkraft geradeso ausgereicht, um das Dominion am weiteren Vordringen zu hindern, aber bei dieser Taktik war abzusehen, dass man unterliegen würde.

Jan Erik Wikland war sich sicher, dass nur ein viel zu junger Captain solche einschneidenden Fehler machen konnte, der keine ausreichende Kampferfahrung aufzuweisen hatte. Es war offensichtlich, welcher Fehler hier gemacht wurde.
„Xelishia, stellen Sie eine Verbindung mit unserem Führungsschiff her“, wies Captain Wikland die Bolianerin an der OPS an, die sofort eine entsprechende Schaltung durchführte.
Auf dem Hauptschirm war die Brücke des Schiffes der Excelsiorklasse zu sehen, auf der ein Mann vor dem Captainsstuhl stand und verärgert auf den Kommunikationswunsch reagierte.
Wikland war erstaunt. Hatte er eben noch gedacht, er sei einem unerfahrenen Flottencaptain aufgesessen, so musste er nun feststellen, dass der Captain sogar älter war als er.
Dieser polterte auch sofort los: „Wenn ich gewusst hätte, dass Sie die Formation nicht genau so fliegen wie sie dies in den Lehrbüchern vorfinden, dann hätte ich diesen Part am besten selbst erledigt“, schlug es dem derzeitigen Captain der Aviator entgegen.
„Maßnahmen aus dem Lehrbuch sind nicht immer die beste Alternative. Vor allem dann nicht, wenn der Gegner viele Manöver bereits kennt und sich darauf einstellen kann. Wenn man klar definierte Aufgaben mit Standardlösungen beantwortet, dann läuft man Gefahr, dass diese nicht mehr funktionieren, weil der Gegner eine Antwort darauf gefunden hat. Oder wie erklären Sie die eben entstandenen Beschädigungen an unseren Schiffen, die genau Ihrer Anweisung gefolgt sind?“, konterte Wikland, der sich im Recht sah.
Flottencaptain John Devero, ein alter Haudegen mit schütterem Haar wollte diese Erklärung nicht gelten lassen.
„Die Kampftaktiken der Föderation sind erprobt und wirksam. Schließlich haben wir sie zurückdrängen können und unsere Linie gehalten. Das wird uns beim nächsten Mal noch besser gelingen, wenn Sie endlich begriffen haben, dass die Anweisungen des Flottencaptains einzuhalten und genau zu befolgen sind.“ Das wollte Captain Jan Erik Wikland so nicht stehen lassen und es fiel ihm ein Zitat ein, das seine derzeitige Lage sehr deutlich machte.
„Es nützt nichts die Weisheit mit Löffeln zu fressen, wenn man sich dabei an der falschen Schale bedient.“, beklagte Wikland und gab Alisha ein Zeichen, die Verbindung damit zu unterbrechen.
Drei weitere Versuche der Kontaktaufnahme durch die U.S.S. Atlanta ignorierte der Schwede und ließ Captain Devero damit keine Chance zur Erwiderung.

Für Captain Wikland war die Aviator ein besonderes Schiff. Er wusste um die Schlagkraft und Roger van Dyke hatte ihm in einer kurzen Übersicht erklärt, welche Verbesserungen er auf seinem Schiff bereits erreicht hatte, die anderen Schiffen der Akira Klasse nicht zur Verfügung standen. Eine Besonderheit kannte er selbst. Die fünfzehn Jäger der Tyr Klasse, die er selbst hatte entwickeln lassen, waren ein Abschiedsgeschenk an Captain van Dyke, was ihm schon mehrfach in brenzligen Situationen geholfen hatte.
Captain Devero schien diese Art der Verteidigung nicht zu schätzen, denn seine Anweisung bezüglich der Hauptwaffen war unmissverständlich gewesen.
Eine weitere Besonderheit auf diesem Schiff, war ein Offizier, der durchaus nicht alltäglich war. Selaine die Romulanerin stand an der Wissenschaftsstation und hatte sofort erkannt, dass Captain Wikland mit dem Flottencaptain nicht übereinstimmte. Sie trat zum Captainsstuhl, beugte sich leicht hinab und sagte mit leiser Stimme.
„Captain, wenn Sie es wünschen, dann kann ich eine Einzelkommunikation mit jedem Schiff herstellen, an der die anderen nicht teilnehmen können.“
Wikland horchte auf. Eine Kommunikation, die von anderen, und damit meinte Selaine wohl Captain Devero, nicht empfangen oder abgehört werden konnte war eine exzellente Idee.
Er rechnete nicht damit, dass ihm Captain Devero reinen Wein einschenken würde, so dass er gut daran tat sich selbst zu informieren.
„Ein solches Angebot nehme ich gerne an, ich würde gerne erfahren, wie es um die drei Schiffe steht, die schwere Treffer einstecken mussten.“ Selaine nickte, „Kein Problem Captain, in wenigen Minuten können Sie mit dem ersten sprechen.“
Schon fünf Minuten später war auf dem Hauptschirm die Brücke eines Steamrunner Schiffes zu sehen. Der Captain sah besorgt aus und im Hintergrund war eilige Betriebsamkeit zu erkennen.
Das Bild war schlecht und der Ton klang blechern, als sich der Captain meldete, aber er schien dankbar für die Verbindung. „Hier spricht Captain, Michael Thomson, Ich grüße Sie“, war zu hören und Jan Erik Wikland setzte ein hoffnungsvolles Gesicht auf.
„Ich wollte mich erkundigen, ob wir Ihnen helfen können.“ Captain Thomson schaffte es auf sein Gesicht ein zaghaftes Lächeln zu platzieren. „Es ist nicht einfach, aber ich habe eine tüchtige Crew, der Treffer am Antrieb ist bereits weitestgehend repariert. Aber die Waffensysteme machen uns noch Sorgen zwei Torpedoschächte sind vorerst unbrauchbar und nur mit den Phasern und den restlichen Torpedolaunchern werden wir keine große Hilfe sein können, wenn es wieder losgeht. Wissen Sie eigentlich, warum sie abgedreht haben, Angst kann es sicherlich nicht sein.“ Wikland musste schmunzeln. „Nein Angst sicherlich nicht. So wie ich das Dominion einschätze setzen die eher auf Zermürbung. Wiederkehrende Angriffe mit kurzen Pausen, die aber nicht lange genug dauern, dass der Gegner wieder seine volle Kraft entfalten kann.
Sie wollen, dass man sich entscheiden muss, welches System man wieder in Gang bringt, nur um dann ein weiteres zu schädigen. Wir werden ein wenig ausgleichende Gerechtigkeit üben müssen. Ich stelle Ihnen eine Jägerstaffel zur Seite, die wird Ihnen gute Dienste leisten. Halten Sie uns über Ihren Status informiert, aber verwenden Sie nur diese Kommunikationsverbindung. Wikland Ende.“
Captain Wikland hatte sofort erkannt, wie diese besondere Kommunikation funktionierte. Schon auf der ersten Mission bei der Roger van Dyke auf seinem Schiff den Dienst gerade erst angetreten hatte, wurde diese Methode angewendet. Wikland war nicht verborgen geblieben, dass die Aviator ihre Position ein wenig verändert hatte, ebenso wie sie es nun wieder tat, um das nächste Schiff zu kontaktieren.
Nach einer halben Stunde hatte der Schwede alle Schiffe mit Ausnahme des Führungsschiffes kontaktiert. Jedem der drei Schiffe, die Beschädigungen erlitten hatten, sagte er eine Staffel seiner Jäger zu. Das waren immerhin drei kleine Schiffe, die dafür sorgen konnten, dass das jeweilige Hauptschiff Geleitschutz hatte. Zwei weitere Staffeln behielt er für die Aviator. Er rechnete damit, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis das Dominion eine zweite Angriffswelle fliegen würde und er hatte vor diesmal ordentlich auszuteilen.

[align type="center"]* * *[/align]

Auch wenn die Föderation in diesem Konflikt oft eine zahlenmäßige Unterlegenheit aufwies, konnte sie doch stets einen wichtigen Trumpf ausspielen. Die Sensoren konnten Schiffe in einer großen Entfernung ausmachen, was nicht nur im Falle von Navigation ein großes Plus war. Nein, auch bei der Überwachung der Sektoren konnte man sehr früh feststellen, wo sich Schiffe möglicherweise in der Warpgeschwindigkeit befanden und damit die Durchbruchsversuche des Dominions vereiteln.
Jan Erik Wikland hatte wieder einmal Recht behalten. Der Angriff der Jem Hadar stand sicherlich kurz bevor, denn die Sensoren zeigten deutliche Echos, wie sie nur entstanden, wenn jemand mit Warpgeschwindigkeit den Raum durchquerte. Das Dominion hatte sich zurückgezogen und war nun von einem fernen Punkt aus auf Warp gegangen, um mit mehrfacher Überlichtgeschwindigkeit an dem Verband der Föderation vorbei zu kommen. Doch die Sternenflottenschiffe ließen sich nicht überrumpeln.
Captain Wikland erhielt die Anweisung in den Warptransfer zu wechseln, die Schiffe des Dominion von hinten her aufzubringen und sie unter Warp zu zwingen. Im Normalraum konnte man dann gegen die Schiffe mit Impulsgeschwindigkeit fast gleichwertig agieren. Doch die Überzahl war immer noch eines der größten Probleme für die Föderationsschiffe.
Es war geplant die Flotte des Dominions möglichst zusammen zu halten, damit man ihnen keinen Raum für Gegenangriffe gab. Doch die schiere Überzahl würde diesen Plan mit Sicherheit auch zunichte machen. Wikland blieb nur eine Wahl, er musste die Jem Hadar und die gegnerischen Schiffe der Cardassianer überraschen und er wusste, dass ihm das sicherlich gelingen würde.

Wikland hatte die Aviator mit einem kurzen Sprung hinter die Konfliktlinie gebracht und war dann dem Sensorenecho gefolgt. Schon nach kurzer Zeit hatte er die Schiffe aufgebracht. Es war nach Aussagen der Sensoren der gleiche Verband.
„Commander Catterfield, wenn ich es sage, dann lassen Sie den vorbereiteten richtungsgebundenen Strahl über den Hauptdeflektor generieren. Bereiten Sie alles vor, das muss reibungslos funktionieren. Kurz darauf schleusen Sie unsere Jäger aus, denkenSie daran, was ich den anderen Captains zugesagt habe. Xelishia, senden Sie mir die aktuelle Position unserer Flotte auf mein Display.“ Damit meinte er das kleine in der Armlehne eingelassene Anzeigegerät, auf dem er nun die Positionsdaten ablesen konnte.
Es dauerte nur noch wenige Minuten, die Schiffe des Dominions hatten scheinbar kein Interesse die Aviator abzufangen, die sie verfolgte. Sie rechneten wohl fest damit, dass sie einfach in den Föderationsraum einfliegen und sich dort zerstreuen konnten. Sollte diese Taktik funktionieren, dann wollten sie möglicherweise mit größeren Kräften diesen Weg weiternutzen und so die Frontlinie überspringen.
Doch das Dominion hatte nicht mit Captain Wikland gerechnet, der nun die Anweisung gab, den Impuls über den Hauptdeflektor zu senden. Es hatte einen Nachteil der ihm bewusst war, aber es war das beste was er für die Flotte tun konnte. Der Impuls erzeugte eine Subraumturbulenz und destabilisierte das Warpfeld der Schiffe damit fielen sie in den Normalraum. Das galt allerdings auch für die Aviator. Durch diese Störung waren die Schiffe für mindestens eine halbe Stunde nicht in der Lage ein stabiles Warpfeld zu generieren. Zeit genug, um sich der Eindringlinge anzunehmen.
„Commander aktivieren Sie jetzt!“, kam es von Wikland und auf dem Hauptschirm war zu sehen, wie sich ein weißer Strahl nach vorne bewegte, der aus dem Hautdeflektor gespeist wurde. Im gleichen Moment fielen alle Schiffe unter Warp, kurz darauf entließ die Aviator 15 kleine Schiffe, die sich auf wundersame Weise versechsfachten. Die Aviator kam mit einer Armada aus neunzig Fightern hinter dem Dominion aus dem Warptransfer. Captain Devero war für eine Weile völlig verwirrt, als die kleinen Jäger ausschwärmten und den Schiffen der Steamrunner Klasse Geleitschutz gaben. Er hatte bereits klare Anweisungen gegeben und steuerte auf eines der Galor Klasse Schiffe der Cardassianer zu, um schnell einen Erfolg zu erzielen.

Er hatte allerdings die Gegner unterschätzt. Es zeigte sich, dass sie gut vorbereitet waren denn jedes Manöver, welches er ausführte wurde mit einer Gegenmaßnahme zunichte gemacht. Es war genau so wie Wikland es befürchtet hatte. Cardassianer und das Dominion kannten die allermeisten Ausweichmanöver und hatten sich darauf eingestellt. Gleich zwei Schiffe der Galor Klasse und drei Jem Hadar Jäger griffen die U.S.S. Atlanta an und stellten sie unter heftiges Sperrfeuer. Unter normalen Umständen wäre dieses starke Schiff mit seinen vielen Phaserbänken und Torpedowerfern das Rückgrat der kleinen Flotte gewesen, dass viel einstecken und dabei trotzdem gut austeilen konnte. Nun aber war es in einem Gefecht gefangen, welches all seine Kapazität beanspruchte und Captain Devero hatte nicht die Absicht um Hilfe zu bitten. Verbissen kämpfte er gegen die heranstürmenden Gegner, die das Schiff der Excelsiorklasse mit heftigem Waffenfeuer eindeckten.

Jan Erik Wikland stand auf der Brücke vor seinem Captainsstuhl und sah auf den Hauptbildschirm. Im unteren Bereich konnte er den Status der anderen Flottenschiffe sehen und schüttelte den Kopf über die von Captain Devero ausgegebene Strategie. Die anderen Captains hatten begriffen, dass die bekannten Sternenflottenmaßnahmen vom Dominion einfach geblockt wurden und passten ihre Taktik an. Sie waren immer in Bewegung und mit hilfe der Jäger dezimierten sie die Jem Hadar um die Hälfte. Es war gar nicht nötig die Schiffe zu zerstören, sie mussten Sie nur kampfunfähig machen, das reichte schon aus. Obwohl die Jem Hadar immer wieder einzelne Jäger mit ihren Waffen erfassten und auch die Energiesignaturen der Explosionen auf ihren Scannern hatten, wurden diese Jäger einfach nicht weniger.
Wikland wusste warum das so war, aber die erfolgsverwöhnten Jem Hadar hatten dieses Geheimnis zum Glück noch nicht entschlüsselt. Obwohl schon mindestens zwölf von den Kleinen Schiffen den Pulswaffen der Käferschiffe zum Opfer gefallen waren, hatte sich ihre Anzahl scheinbar nicht verringert. Verbissen kämpften die Jem Hadar weiter aber auch das dritte Schiff der Cardassianer mischte sich nun ein. Es war deutlich schwerfälliger als die wendigeren Jäger der Aviator und so war es nur eine Frage der Zeit, bis das Schiff der Galor Klasse in die Knie gezwungen wurde.

Noch immer setzte sich Captain Devero gegen die beiden Cardassianer und die Jem Hadar zur Wehr, aber außer dem Erfolg einen Dominion Jäger abgeschossen zu haben blieb ihm weiteres Glück verwehrt. Die U.S.S. Atlanta war inzwischen schwer ramponiert. Die OPS meldete Beschädigungen und Hüllenbrüche auf mehreren Decks und es war wohl klar, dass dieses Schiff das Gefecht mit Sicherheit nicht überstehen würde.

Inzwischen hatte es der Rest der kleinen Flotte geschafft die meisten Jem Hadar Schiffe kampfunfähig zu machen und widmete sich nun aus verschiedenen Richtungen dem Dominion Angriffsschiff. Mit allem was sie zu bieten hatten setzten sie dem Schiff zu, das sich letztendlich nicht nach allen Seiten verteidigen konnte. Wiklands Jäger hatten schnell das Schiff umrundet und konnten mit einigen gut platzierten Treffern den Antrieb außer Kraft setzen. Für dieses Schiff würde es also kein Zurück mehr geben. Die Wissenschaftler der Aviator bemerkten es zuerst und so konnte Wikland seine kleine Flotte warnen und die Schilde auf Maximum drehen, als das Angriffsschiff seinen Selbstzerstörungsmechanismus zündete. Drei weitere Jem Hadar Jäger fielen dieser Sprengung ebenfalls zum Opfer.

Wikland wusste, dass es nun an der Zeit war sich um die Atlanta zu kümmern. Schnell hatte sich der Verband den Kämpfenden genähert, aber genau in diesem Moment brachen Sie den Angriff ab. Sie zogen sich von dem Schiff der Sternenflotte zurück, dass in einem desolaten Zustand war. Warum Captain Devero so hartnäckig versucht hatte, im Alleingang gegen die Schiffe der Cardassianer zu bestehen, blieb wohl sein Geheimnis.
Veron Dal, der Trill an der Wissenschaftskonsole informierte Captain Wikland.
„Captain, die Atlanta hat schwere Schäden erlitten, das Schiff ist nicht mehr sicher. Die strukturelle Integrität wird nicht mehr lange halten, es wird auseinanderbrechen.
Fast im selben Moment lösten sich aus dem Schiff alle Rettungskapseln und aus dem Hangar kam ein nicht enden wollender Strom von Shuttles. Keine zehn Sekunden, nachdem das letzte Beiboot die Atlanta verlassen hatte, brach sie in drei Teile auseinander, damit war sie unwiederbringlich verloren. Wikland schüttelte den Kopf, das war eine unnötige Verschwendung von Föderationstechnologie.
Es dauerte zwei Stunden, bis alle Rettungskapseln geborgen waren, während sich die Shuttles auf alle anderen Schiffe verteilt hatten. Die Aviator hatte das Pech, dass gerade das Shuttle mit Captain Devero das Schiff der Akira Klasse ansteuerte. Auf diese Begegnung hätte Wikland gerne verzichtet.
Es hatte nur zwei Minuten gedauert, dann stand Captain Devero auf der Brücke der Aviator und ging direkt auf Wiklands zentralen Stuhl zu.
„Machen Sie Platz, ich übernehme das Kommando!“, herrschte er den Schweden ruppig an, der jedoch keine Anstalten machte sich aus seinem Sessel zu erheben.
„Als Flottenkommandant übernehme ich dieses Schiff und mache es zu meinem Führungsschiff“, legte Devero nach, aber Wikland verzog keine Miene.
„Sie haben hier keine Handlungsbefugnis. Dieses Schiff steht unter meinem Kommando und ich werde es sicherlich nicht einem alten Narren überlassen, damit er auch dieses Schiff noch in den Untergang treibt. Es ist nur der Umsicht dieser kleinen Flotte zu verdanken und auch dem Geschick der Captains, dass wir heute an unseren Schiffen keine Schäden zu verzeichnen haben. Ihr Schiff hingegen“, Wikland wies auf den Hauptschirm auf dem die kläglichen Überreste der Atlanta zu sehen waren, „hat unter Ihrem Kommando nicht einmal ein Schiff der Galor Klasse niederringen können, was für dieses Schiff einer Beleidigung gleichkommt, da es nahezu die doppelte Schlagkraft aufzuweisen hat, oder besser gesagt hatte! Ich beschränke Sie hiermit auf ihr Quartier, mein erster Offizier wird Ihnen eines zuweisen. Sie können dann bei der Sternenflotte gerne die Befehlsgewalt als amtierender Flottencaptain verlangen. Ich gebe Ihnen jedoch die Empfehlung das schnell zu tun, denn ich werde umgehend einen Bericht mit dem aktuellen Status an die Flotte senden. Sicherheitsdienst, begleiten Sie Captain Devero auf das Quartier, dass ihm vom ersten Offizier zugewiesen wird. Und jetzt runter von meiner Brücke!“
Damit wandte sich Wikland wieder dem hauptschirm zu und gab Befehle zum Sichern der Atlanta. Es waren sicherlich noch einige Komponenten zu verwerten, die einem Neueinsatz zugeführt werden konnten.

Rezensionen