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Ungleiche Schwestern

von Harald Latus

Kapitel 2

Kapitel 2

Frank hatte gerade erst wieder die Brücke der Scimitar erreicht, als eine Nachricht vom Planungsstab eintraf. „Captain Dekkers, Sie sollen sich bitte bei Admiral Winters melden, es geht um einen neuen Auftrag!“, meldete Lieutenant Nilan, welche die Nachricht entgegengenommen hatte.

„Es scheint besonders wichtig zu sein, Sie sollen umgehend kommen.“

Frank schien über diese Nachricht nicht gerade glücklich zu sein. Er hatte gedacht, dass ihm wenigstens noch zwei weitere Tage blieben um die Aufgaben am Schwesterschiff zu überwachen.

„Sagen Sie dem Admiral, dass ich mich sofort aufmache. Ich werde in wenigen Minuten bei ihm sein.“, gab Frank zurück. Ein wenig enttäuscht drehte er sich um und verließ den Kommandostand wieder, um sich erneut auf den Weg zum Transporterraum zu machen. Der diensthabende Lieutenant sah ihn kurz an. „Viel los heute, oder?“ Frank wirkte ein wenig geistesabwesend.

„Das kann man wohl sagen. Zur Kommandoebene der Sternenbasis.“

Transporterchief Gerry Jacobian nickte kurz und machte die notwendigen Einstellungen. Innerhalb weniger Sekunden materialisierte sich Frank im Verwaltungstrakt der Sternenbasis und trat in den langen Flur, an dessen Ende das Büro von Admiral Winters lag. Die Tür wurde ihm von einem Bediensteten geöffnet, man wartete wohl bereits auf ihn. Nachdem Frank eintrat kam Admiral Peter Winters auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. Am Besprechungstisch saßen mehrere Personen, die Frank nur teilweise kannte. Darunter zwei andere Admirals und Captains, sowie drei Männer im Range eines Commanders, die ihm bislang unbekannt waren. Peter Winters ging jedoch mit Frank direkt zum großen Wandschirm, der auf der anderen Seite des großräumigen Büros lag.

„Captain, wir haben besorgniserregende Nachrichten von unseren Beobachtern erhalten.“

Er aktivierte eine Karte des Frontverlaufs, und wies mit seinen Fingern auf ein schmales blau eingefärbtes Band, welches sich durch den ganzen Sektor schlängelte. Davor lag ein breiteres Stück normalen Raums, welches an eine dicke Rote Linie grenzte, auf der viele Abzeichen der Sternenflotte zu sehen waren, was einzelne Schiffe oder Flottenverbände darstellte.

„Dies hier ist der aktuelle Frontverlauf, der nebenbei bemerkt momentan nicht sehr positiv für uns aussieht. Uns erreichen immer wieder Berichte, dass einzelne Schiffe des Dominion gelegentlich den Frontverlauf durchbrechen und es nicht sichergestellt ist, dass sie zerstört oder zurückgedrängt wurden. Direkt hinter der Frontlinie sind unsere Schiffe sehr stark präsent, so dass ein Schiff des Dominions auffallen würde. Aber in diesem schmalen Bereich…“, Peter Winters deutete auf das blau eingefärbte Band. „..hier besteht der Verdacht, dass sich einzelne versprengte Schiffe des Dominion aufhalten könnten. Es wäre eine logische Maßnahme, wenn sie sich hinter unseren Linien einrichten und ihre Kräfte zusammenziehen, dann könnten sie uns in den Rücken fallen. Eine Situation, die wir uns zum jetzigen Zeitpunkt auf gar keinen Fall leisten können.“

Frank nickte, schaute das Wanddisplay an und drehte sich dann kurz zu den anderen Männern um die am Tisch sitzen geblieben waren und rege miteinander diskutierten. „Ist dass die Meinung der Experten? Das ist doch eher eine Aufgabe für eines unserer Patrouillenschiffe. Ich sehe nicht, wie da die Scimitar ein besonderer Vorteil sein könnte. Da gibt es bestimmt wichtigere Aufgaben um sie einzusetzen.“

Admiral Winters lächelte und sah Frank leicht belustigt an. „Nun, das liegt doch wohl auf der Hand.

Wir haben in diesem Sektor neben einigen ungastlichen Planeten zwei Gasriesen, die überprüft werden müssen, und im Falle eines Falles sind Sie immerhin nicht alleine!“

Damit spielte der Admiral auf das besondere Design der Scimitar an, die zusätzlich zum Hauptschiff ein voll integriertes Scoutschiff besaß, welches eigenständig handlungsfähig und ebenfalls stark bewaffnet war.

„Zudem muss ich zugeben, dass ich dieses Schiff ungern an vorderster Front einsetzen würde, auch wenn es von der Kampfkraft her mindestens zwei, wenn nicht drei andere Schiffe ersetzen könnte.

Aber erstens möchten wir diesen Trumpf erst dann ausspielen, wenn es wirklich unabdingbar ist und zweitens möchte ich keinen guten, wenn auch zugegebener Maßen jungen Captain verlieren.“

Frank fühlte sich ein wenig geschmeichelt, auch wenn er es sich nicht gerne eingestehen wollte.

Nachdenklich blickte er erneut auf die Karte und sah dann den Admiral an.

„Wie sieht es mit den Welten aus, die im Bereich dieses Gürtels liegen?“ fragte Frank und deutete dabei auf den blauen Bereich. Admiral Winters räusperte sich ein wenig, diese Frage schien ihm, warum auch immer, unangenehm zu sein.

„Die meisten Planeten sind unbewohnbar. Aber es gibt einige Planeten, hier, dort, in diesem Gebiet und hier in diesem System.“, erklärte er, während er mit seiner rechten Hand auf die entsprechenden Systeme deutete.

„Allerdings gibt es wie immer einige Siedler, die sich standhaft weigern Ihre neu gefundene Heimat zu verlassen!“ Der Admiral machte ein leicht schmerzverzerrtes Gesicht, denn das war genau der wunde Punkt, den er sehr ungern preisgegeben hatte. Aber Frank hatte es verdient, dass man mit offenen Karten spielte.

„Gibt es die nicht immer?“, fragte Frank und versuchte den Admiral mit einem Lächeln wieder aus seiner negativen Schwingung zu befreien. Es war ihm klar, dass ein eventuelles Evakuierungskommando ebenfalls unter die Zuständigkeit des Admirals gefallen war und er sicherlich in Erklärungsnot geraten war, warum einige Menschen im Angesicht der Gefahr trotzdem entschieden hatten ihre neue Heimat nicht wieder zu verlassen.  Admiral Winters nickte dankbar.

„Wann können Sie aufbrechen Captain?“ Frank zögerte keine Sekunde mit seiner Antwort.

„Sofort Admiral, aber da ist noch eine Kleinigkeit, um die ich Sie Bitten möchte…“

Schon als Frank Dekkers das Büro des Admirals verließ, drückte er seinen Kommunikator.

„Dekkers an Lieutenant Commander West, bereiten Sie alles für einen schnellen Start vor. Wir haben einen neuen Auftrag erhalten.“

Kaum hatte er seinen Wunsch durchgegeben, meldete sich auch schon der erste Offizier.

„West hier. Verstanden Captain, wir werden alles Notwendige in die Wege leiten.“

Frank war zufrieden, er hasste es wenn er Zeit verlieren würde, auch wenn bis zu seinem Eintreffen auf der Brücke der Scimitar sicherlich nur Minuten vergehen würden, so konnte doch auch diese kurze Zeit bereits genutzt werden. Wer weiß, vielleicht kam es ja einmal genau auf diese kurze Zeitspanne an. Man konnte nie wissen. Als Frank im Transporterraum drei materialisierte sah er gerade noch wie vier seiner Offiziere durch die Tür in den Flur eilten, unmissverständlich waren sie gerade erst von der Station zurückgekehrt. Er blickte den Transporterchef an und Lieutenant Jacobian nickte ihm zu.

„Sie sind der Letzte Sir. Es sind alle an Bord. Commander West hat bereits die entsprechenden Befehle erteilt es kann sofort losgehen.“ Frank sah den Offizier dankbar an und war mit schnellen Schritten im Flur verschwunden. Nur wenige Sekunden später trat er aus dem Turbolift und ging die wenigen Schritte bis zur Brücke. Als sich die Türen vor ihm öffneten sah er auf dem Bildschirm, dass sich das  Schiff bereits mit den Manöverdüsen in Bewegung gesetzt hatte und nun hörte er auch wie der Antrieb hoch lief, der in Kürze die Energie für die Warpgeschwindigkeit bereitstellen würde.

„Sir, alle Systeme sind einsatzbereit, die Mannschaft hat die zweite Brücke besetzt, möchten Sie Übernehmen?“ Frank vermied es den jungen Mann mit seinem Rang anzureden. Auf der ersten Mission hatte er sich zwar am Schluss recht gut geschlagen, aber es hatte Rückschläge in seinem Verhalten gegeben, da er immer noch sehr stark auf einer Beförderung zum Commander beharrte, ohne dieser Stellung wirklich gerecht zu werden. Der Captain hatte immer noch vorbehalte, was den neuen ersten Offizier anbetraf.

„Nein, machen Sie weiter. Fliegen Sie uns raus und gehen Sie in der Nähe von Antares vier in einen Warteorbit. Ich bin in meinem Raum.“ Mit diesen Worten verließ er die Brücke und Lt. Commander West konzentrierte sich wieder voll auf das Flugmanöver. Die Scimitar machte gerade einen engen Schwenk und schwebte nun vor den großen Hangartoren, bereit in das kalte und dunkle All hinaus zu gleiten. In seinem Raum konnte Frank sehen wie die Scimitar durch die Raumtore stieß und sich anschickte mit Impulsgeschwindigkeit den Planeten Antares vier anzusteuern.

Er musste sich zunächst einmal sammeln und die Informationen zusammenstellen, die ihm der Admiral mitgegeben hatte. Es war sicherlich eine nicht zu unterschätzende Aufgabe den Bereich abzusuchen. Daher war es bestimmt Sinnvoll mit den Planeten anzufangen, die ein kalkulierbares Risiko darstellten dass sich dort Dominiontruppen verstecken würden. Um nicht wahllos wie in einem Wespennest herumzustochern versucht Frank die Route so gradlinig wie möglich zu halten und dennoch alle Planeten und Kolonien in dem schmalen Band abzudecken.

Es dauerte fast zwei Stunden bis er wieder auf die Brücke kam und den ersten Offizier anwies die Führungsoffiziere in den Besprechungsraum zu beordern, damit er die Lage und die Aufgabe erörtern konnte. Der Besprechungsraum, der nur durch einen Flur von der Brücke getrennt war, besaß ein eigenständiges und klares Design. Neben den insgesamt fünf Fenstern, die den Blick in den freien Raum gestatteten besaß er als beherrschendes Objekt einen Holztisch mit einer feinen Maserung und einer auf Hochglanz polierten rotbraunen Oberfläche. Jeweils vor den einzelnen Sitzplätzen war in den Tisch ein kleines Display eingelassen, über welches man Anweisungen in den Computer eintippen und Daten abrufen konnte. Inzwischen hatten sich alle leitenden Offiziere eingefunden und warteten gespannt auf die Ausführungen des Captains, der sehr ruhig und schon fast ein wenig zu diszipliniert in seinem Stuhl saß. Nachdem Ruhe eingekehrt war begann er.

„Die Sternenflotte hat uns eine wichtige Aufgabe übertragen. Ich bin mir sicher, dass dieser Auftrag wohl der bisher wichtigste für uns und vielleicht auch für das Überleben unserer Flotte in diesem Sektor ist.“

Ein Raunen ging durch den Raum und einige Offiziere sahen sich fast ein wenig erschrocken an. Ihnen schien plötzlich klar zu werden dass es jetzt an die Front ging, oder zumindest in einen frontnahen Bereich, in dem mit Kämpfen zu rechnen war.

„Die Strategen der Sternenflotte sind sich sicher, dass in diesem Bereich…“, auf dem Wandschirm war die Grafik zu sehen, die Admiral Winters in seinem Büro gezeigt hatte.

„…womöglich mit versprengten Jem’Hadar oder Dominionschiffen zu rechnen ist. Das Dumme daran ist, dass dies nicht die Frontlinie ist, sie verläuft viel weiter vorne an der dicken roten Linie. Dort sind zwar reichlich Schiffe stationiert, aber man möchte diese Verteidigungslinie jetzt nicht schwächen, indem man einzelne Schiffe abzieht um auf die Suche nach Jem’Hadar, Dominionschiffen oder anderen Gegnern zu gehen. Die Planeten wurden soweit bekannt bereits geräumt, es sollte sich dort also nichts und niemand befinden. Wir haben den Auftrag diesen Bereich abzusuchen und Mitteilung an die Flotte zu senden. Es wird nicht von uns erwartet, dass wir hier oder an der Frontlinie direkt an Kampfeinsätzen teilnehmen.“

Frank schien ein fast gemeinschaftliches Aufatmen wahrzunehmen, auch wenn nichts davon zu hören war. Aber die Tatsache, dass sich einige Personen aufrichteten und sich die Gesichtszüge entspannten schien dafür ein klares Zeichen zu sein.

„Das soll natürlich nicht heißen, dass uns so etwas nicht auch hier blühen kann. Wenn wir nicht vorsichtig vorgehen, oder uns fremde Schiffe überraschen, sind wir auf uns alleine gestellt. Sofortige Hilfe können wir weder von der Frontlinie, noch von der Sternenbasis erwarten.“

Alan Brownfield, der als zweiter Offizier für das Scoutschiff eingeteilt war meldete sich zu Wort.

„Captain, bei allem Respekt, aber sind wir nicht ein wenig unterlegen, wenn wir tatsächlich auf Schiffe der Jem’Hadar treffen sollten? Ich meine, auch bei allem Optimismus, sollte es tatsächlich zutreffen dass versprengte Truppen des Dominion hinter unseren Linien operieren und sich vielleicht sogar zu einem Verband zusammenschließen, dann sind wir Ihnen möglicherweise deutlich unterlegen, oder?“

Der Offizier sprach offen aus, was scheinbar viele im Raum dachten, wobei aber keiner der Anwesenden den Mut aufbrachte diese Frage wirklich zu stellen. Captain Dekkers wartete einen Augenblick mit seiner Erwiderung, bevor er langsam begann diese Frage zu beantworten.

„Sie haben Recht  Lieutenant. Es ist sicherlich keine Mission die zu unterschätzen ist, aber wir haben nicht vor uns überraschen zu lassen. Wir werden versuchen mit unseren Sensoren die Planeten aus großer Reichweite zu scannen, um der Gefahr von Kampfhandlungen möglichst aus dem Weg zu gehen. Es lässt sich natürlich nicht mit Gewissheit sagen, dass uns nichts passiert, aber ich habe nicht die Absicht, das Leben unserer Crew oder unseres Schiffes aufs Spiel zu setzen, nur um einen glorreichen Sieg zu erringen und eine Medaille oder Ehrung einzuheimsen. Wir sind schließlich keine Klingonen. Wir müssen wachsam sein und auch bleiben. Ich halte es daher für eine gute Idee, wenn wir die Wachzeiten auf zwei Stunden beschränken, damit alle frisch und ausgeruht sind, wenn sie den Dienst beginnen. Sobald wir unser Einsatzgebiet erreichen, sollten Sie den Dienstplan entsprechend umstellen Mr. West.“

Diese besondere Dienstplangestaltung war ungewöhnlich, würde allerdings Sinn machen, damit man vor Überraschungen weitestgehend sicher sein konnte. Jeder wusste, dass es im Laufe des Tages einmal Situationen gab, in denen man nicht so aufmerksam war und daher vielleicht eine kleine Nachlässigkeit in einer brenzligen Situation großen Schaden bewirken konnte.

„Fähnrich Walters, wie lange ist die Flugdauer bei maximaler Warpgeschwindigkeit, bis wir unser Einsatzgebiet erreichen?“, wollte Captain Dekkers wissen. Die junge Frau hatte sich gut vorbereitet. Sie tippte auf dem im Tisch eingelassenen Display einige Angaben ein und las die entsprechenden Werte ab.

„Bei Maximaler Warpgeschwindigkeit werden wir in  zwei Tagen acht Stunden und zweiunddreißig Minuten dort sein.“ Frank nickte zufrieden.

„Gut, das sollte uns genügend Zeit geben um alles vorzubereiten. Wir wollen schließlich, dass alles funktioniert, nicht wahr. Lieutenant Rivera, bereiten Sie ihr Team auf Einsätze vor, es gibt vermutlich noch den ein oder anderen Siedler, der sich uns anschließen möchte, jetzt wo er festgestellt hat, dass er einsam und auf verlorenem Posten dasteht. Lieutenant Shelar, bitte checken Sie ob es eine Möglichkeit gibt, die Sensorenreichweite und Auflösung zu verbessern, ich möchte uns so weit wie möglich von potentiellen Gefahren fernhalten, aber dennoch nah genug sein, um vollständige und aussagekräftige Werte zu erhalten. Eddie, sehen Sie zu, dass unser Antrieb perfekt funktioniert und legen sie für eventuelle Notfälle die gängigsten Teile bereit, damit wir nicht wertvolle Zeit verlieren.

Dr. Knox, es wäre auch gut wenn Sie sich für mögliche Notfälle bereitmachen. Ich weiß, das klingt jetzt für alle ein wenig blöde, denn jeder weiß was er zu tun hat, aber gute Vorbereitung kann in kritischen Situationen oft hilfreich sein und manchmal ist es besser, wenn man daran erinnert wird.

Das war’s erst einmal. Danke!“

Frank stand auf und mit ihm erhoben sich auch die Offiziere, die nun leise miteinander tuschelnd aus dem Raum gingen. Der Captain schaltete das Wanddisplay ab und als er sich abwendete um ebenfalls den Raum zu verlassen, sah er dass Shelar die Vulkanierin noch immer an ihrem Platz saß.

Die Frau machte den Eindruck als warte sie auf etwas. Frank kannte sie schon von der gemeinsamen Akademiezeit, aber nach dem Abschluss waren sie auf verschiedene Posten versetzt worden und keiner hatte je wieder etwas voneinander gehört. Vom Aussehen her hätte sie Frank in sein Alter eingestuft, aber er wusste, dass Vulkanier einer ganz anderen Alterungsstufe unterlagen, so dass Shelar ohne Probleme fast doppelt so alt sein konnte wie er und damit einen sicherlich größeren Erfahrungsschatz abdeckte als er.

„Bist Du wirklich der Ansicht, dass alles so glatt laufen wird, wie Du es der Mannschaft hier geschildert hast? Es ist doch wohl sehr einfältig zu glauben, dass wir hier ungeschoren davonkommen oder?“

Es war interessant und erfrischend zugleich, dass sich die Beziehung zwischen Ihnen seit der Akademie scheinbar gar nicht verändert hatte. Selbst die offene Art der Verständigung, die einem Menschen alle Ehre machte und so völlig unvulkanisch war, sowie die Tatsache dass sie ihn tatsächlich duzte, wenn keine andere Person im Raum war, ließen Frank glauben, dass er einen Vertrauten gefunden hatte, mit dem er schwierige Probleme bereden konnte.

„Nein, natürlich nicht!“, räumte er ein, „Aber Du weißt ja auch, dass es die Aufgabe eines Captains beinhaltet, immer und überall Optimismus zu verbreiten, auch wenn die Situation nicht gerade sehr gut für uns steht. Alleine schon die Tatsache, dass wir hinter unseren Linien keine Absicherung haben macht mir schon Sorgen, aber schlimmer ist noch, dass unsere Schiffe vom Dominion immer weiter dezimiert werden, was noch größere Lücken in die Frontlinie, die Nachschubwege und die Überwachung reißt. Wenn nicht bald etwas wirklich einschneidend Positives für uns passiert, sehe ich wirklich schwarz für den Alphaquadranten.“

Shelar nickte und stand auf. „Wenn Du meinen Rat suchst, kannst Du jederzeit zu mir kommen.“, sagte sie zu Frank und ging auf die Tür zu.

„Davon werde ich gerne Gebrauch machen.“, antwortete Frank und ging gemeinsam mit der Vulkanierin durch die Tür um zur Brücke zu gelangen. Innerlich freute er sich, endlich eine Seele gefunden zu haben, mit der er sich austauschen konnte, auch wenn sie als Vulkanierin sicherlich nicht geeignet war jedes emotionale Problem zu besprechen. Aber zumindest hatte er jemanden gefunden, der gemeinsam mit ihm an Problemen arbeiten konnte, die er nicht allen offen legen wollte und dem es nichts ausmachte von Zeit zu Zeit den Rang vor der Tür zu lassen und nur als Freund da zu sein.


 

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