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code quantum

von SusanQ

Kapitel 2

Teil 2

„Er hat WAS getan?“

Nie zuvor hatte McCoy Spock einen grammatikalisch so fragwürdigen Satz aussprechen hören, noch nie zuvor hatte er Spock so - entsetzt gehört, wie in diesem Moment, als er sich vergewisserte, ob er die Nachricht, die ihm von Dr. Louis Maitner überbracht worden war, akustisch korrekt wahrgenommen habe.

„Dr. Oppenheimer ist in die Kammer gegangen und gesprungen. Wir wollten ihn zurück halten, aber er meinte wir seien so weit und er gehe das Risiko ein - jetzt oder nie.“

„Menschen“, war der einzige Kommentar, den Spock abgab, bevor er losrannte, die mechanischen Transportmittel völlig ignorierend.

Spock hatte hier natürlich einen ungeahnten physischen Vorteil. Während McCoy der höheren Schwerkraft und des geringeren Sauerstoffgehaltes der Atmosphäre wegen etwas hinter ihm her japste und sein Abstand zu ihm sich langsam aber stetig vergrößerte, schien Spock dieser kurze Sprint bis zur Beschleunigerkammer nicht das Geringste auszumachen.

Als McCoy dort ankam war Spock bereits in ein Gespräch mit einem der vulkanischen Techniker vertieft, natürlich auf Vulkanisch, denn diese Sprache war in Bezug auf Wissenschaft und Technik bedeutend effizienter als alle menschlichen Sprachen und die meisten anderen im erforschten Teil der Galaxis.

Nach einem kurzen Wortwechsel, der McCoy die Gelegenheit gab genügend Sauerstoff aus dieser dünnen Atmosphäre zu filtern und sich wieder zu akklimatisieren, wandte Spock sich an ihn und sagte: „Doktor, Sie haben anscheinend Ihren ersten Patienten in der Wartekammer.“

„Und was soll ich jetzt mit ihm machen? - Ich meine ich bin erst seit knapp drei Stunden hier…“

„Sie müssen so schnell wie möglich herausbekommen, woher er gekommen ist, damit ich Dr. Oppenheimer kontaktieren kann. - Er hat diesen Selbstversuch etwas… übereilt unternommen. Der parallele Hybridcomputer ist noch nicht genau genug justiert, um ihn ohne die Hilfe unseres Gastes zu finden.“

***************

Al fand sich in einem winzigen Quartier wieder. Er sah sich um und konnte sich an nichts erinnern, rein gar nichts. Er hatte eine seltsam anmutende Apparatur vor sich und nach einer kurzen Untersuchung dieser stellte er die Hypothese auf hierbei handele es sich um eine Art Hyperraumfunkgerät, welches, zusammen mit einem Codiergerät und einem digitalen Zerhacker, eher einem Schulprojekt der unteren Klassen ähnelte. Offenbar war die Transmission, die er anscheinend gerade gesendet hatte, beendet. Also deaktivierte er das Gerät.

Wo war er? Wer war er? Und - was tat er hier? -- Dies alles war sehr verwirrend für ihn.

*Mein Name ist Al… Al - und wie weiter?*

Das Interkom ertönte und er meldete sich mit einem knappen und unverfänglichen: „Ja?“

„Perkins? Ihre Schicht hat bereits vor zehn Minuten begonnen. Melden sie sich sofort auf Ihrer Station!“

Al sah sich seinen Ärmel an und erblickte einen halben Streifen. *Ich bin Fähnrich! Ich kann mich nicht daran erinnern in die Sternenflotte eingetreten zu sein.*

„Ja, Sir. Das heißt, Sir, ich habe anscheinend ein kleines medizinisches Problem.“ Wie hätte er seinem Vorgesetzten erklären sollen, daß er sich an nichts mehr erinnern kann, mit Ausnahme der letzten zwei Minuten?

„Dann melden Sie sich auf der Krankenstation. O’Raily Ende.“

***************

McCoy betrat die Wartekammer und sah sich Alexander Oppenheimer gegenüber. Na ja, daß heißt eigentlich nur seinem Körper. Es war nicht einfach daran zu denken, daß im Moment sozusagen ein fremder Geist diesen Körper bewohnte.

Der Mann in der Gestalt Dr. Oppenheimers sagte verwundert und verwirrt: „Dr. McCoy. Was tue ich hier? Bin ich auf der Krankenstation? Ich habe diesen Raum noch nie gesehen. Ich dachte Sie wären vor ein paar Tagen von Bord gegangen. - Hatte ich einen Unfall oder so? Ich fühle mich aber hervorragend.“

Sein Redeschwall klang langsam ab. McCoy hatte mit solch einer Reaktion oder zumindest mit einer ähnlichen gerechnet. Womit er nicht gerechnet hatte war, daß Al in eine Person springt, die ihn, McCoy, kannte.

„Ich werde Ihnen jetzt ein paar Fragen stellen. Sie sollten sie so genau wie möglich beantworten, egal wie seltsam sie Ihnen vorkommen mögen. Ich tue dies, um festzustellen, wie gut Ihre Orientierung ist.“

„Meine Orientierung?“, fragte ihr Gast den Arzt verwundert.

„Bitte, nennen Sie mir Ihren vollständigen Namen“, fuhr dieser fort, ohne die Frage zu beantworten.

„Fähnrich First Grade Edward Perkins.“

„Fähnrich Perkins? - Dienen Sie nicht auf der Enterprise?“, erkundigte sich McCoy. Er glaubte sich daran zu erinnern erst vor kurzem eine Routineuntersuchung an einem Fähnrich dieses Namens vorgenommen zu haben, der erst vor wenigen Wochen an Bord gekommen war.

„Ja, Sir. Haben Sie mich denn nicht wiedererkannt? Ich war doch erst vor acht Tagen bei Ihnen.“

Spock hatte ihn angewiesen so wenig wie möglich über das Projekt zu verraten, also entgegnete McCoy nur: „Ach ja, natürlich, Perkins. Bei Ihnen war ja alles in Ordnung. Manche Ihrer Werte waren schon fast beunruhigend optimal. Es war mir nur kurzzeitig entfallen - der Streß. - Entschuldigen Sie mich jetzt bitte für einen Moment.“ Dann verschwand er durch die Tür und ging zu Spock, um ihm zu berichten Al befände sich in einem Fähnrich an Bord der Enterprise.

Besser hätten sie es gar nicht treffen können - eine Umgebung mit der Spock mehr als gut vertraut war. Allerdings wußte McCoy bis jetzt nicht, wie Spock mit Oppenheimer Kontakt aufnehmen wolle, ohne das es jemand bemerkte.
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