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STAR TREK - ROOSEVELT: THE ART OF DIPLOMACY

von TrekMan

Prolog

U.S.S.-Roosevelt, 24. Dezember 2265

Das Klappern von Besteck und Geschirr erfüllte die Turnhalle der Roosevelt. Hecktische Betriebsamkeit verbreitete sich in den Raum, in dem das Stimmengewirr jeden anderen Ton zu übertreffen suchte. Gebieter über dieses geordnete Chaos war Major Walter McDougerty, der oberste Ordonnanzoffizier der Sternenflotte. Der Mann, der von sich selbst behauptete, dass er keine besondere Vorlieben für das weibliche Geschlecht hege, war ein hagerer Mann, der ständig von einer Wolke eines leicht süßlichen Eau de Toilette umgeben war. Betriebsam huschte er in seinem unnachahmlichen federnden Gang quer durch die dekorierte Halle. Er gab seinen Mitarbeitern immer wieder Anweisungen, prüfte und korrigierte deren Arbeiten, tadelte und lobte gelegentlich. Letzteres aus Sicht seiner Untergebenen leider zu wenig. Die U.S.S.-Roosevelt, ein Raumschiff der Lancaster-Klasse, befand sich auf dem Rückflug zur Erde, die in diesem Jahr den alljährlichen Neujahrsball der Botschafter der Föderation ausrichtete. Auftrag des Schiffes war es, Botschafter und Würdenträger aus fünfzig Föderationswelten und aktueller Anwärter, zu den Festlichkeiten zu bringen.
Captain David Hollister, der diesen Auftrag mit Bauchweh entgegen nahm, war nun kein ausgesprochener Diplomat. Er kämpfte lieber mit einem Rudel Klingonen, als auch nur einen Tag, mit einem Diplomaten zu verbringen. Inzwischen waren es nun drei Wochen und Hollisters Nerven lagen allmählich blank. Es war ihm ein Grauen sich mit den einzelnen Vorlieben der Botschafter und deren Mitarbeiter auseinanderzusetzen. Für ihn waren, bis auf wenige Ausnahmen die meisten Diplomaten verwöhnte Schnösel, die viel redeten, aber wenig zu sagen hatte. Dank einiger Gefallen, die ihm der eine oder andere Admiral ihm schuldete, erreichte es Hollister, dass man ihm Walter McDougerty zur Seite stellte. Der Major, der ein bekennender Fan von Galadinners war, hatte dem Captain vorgeschlagen am letzten Abend der Reise, der zufällig auf den Heiligen Abend fiel, sozusagen als Willkommensgruß der Erde, ein großes Abendessen mit Musik zu veranstalten. Als Hollister ihm dies zusagte, hatte der Major nichts dagegen für drei Wochen die Luft eines Raumschiffes zu atmen. So ruhig, wie in den letzten Wochen, hatte der Captain der Roosevelt noch keine Mission verbracht. Schließlich kam langsam der letzte Abend in Sicht und die Vorbereitungen für das große Fest liefen an. Hollister, dem als Captain die Rolle des Gastgebers zukam, überließ es dem Major, alles zu planen.
"Bitte legen Sie das sofort wieder zurecht Fähnrich und lassen Sie ihre impertinenten Finger von dem Gedeck!", rief McDougerty aufgebracht und scheuchte den jungen Mann vom Tisch, der ihn vollkommen entgeistert anstarrte. Mit einer Serviette wild wedelnd, tänzelte der Ordonnanzoffizier geradezu, um die lange Esstafel und schob das Messer, das der verstörte Offiziersanwärter kaum berührt hatte, wieder zu Recht. Hätte jemand ein Lineal angelegt, so würde er bemerkt haben, dass der Major das Messer nur um einen Hauch versetzt hatte. Seine penible Genauigkeit war eines seiner Markenzeichen, obwohl Viele von ihm behaupteten, dass er es übertrieb. Schließlich richtete sich der Stabsoffizier äußerst zufrieden mit seiner Leistung wieder auf und blickte den Fähnrich missbilligend an: "Sehen Sie, so macht man das, Mr. Leos. Sie müssen noch viel lernen!"
"Ab …", der junge Mann, der kaum älter als neunzehn war, wurde durch die abwehrende Hand des Offiziers unterbrochen. Dabei wedelte die Serviette in der Hand des Majors wie eine weiße Fahne herum: "Ich finde Sie sollten jetzt schweigen und den Anderen helfen."
Niedergeschlagen nickte der Fähnrich und schlich davon.

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