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The Maquis

von Brigitte

Kapitel 2 - Der Empfang

Kapitel 2 - Der Empfang

Die verbliebene Crew der Voyager, angeführt von ihrem Captain, betrat mit ernsten Mienen den großen Promenadensaal im Hauptquartier der Föderation. Bei allen war die Freude über die Heimkehr von der Verhaftung ihrer Freunde und Kameraden äußerst getrübt. Der Saal war zum Bersten gefüllt mit Freunden, Angehörigen und Mitgliedern der Sternenflotte. Als Janeway mit ihren Leuten eintraf, ging ein jubelnder Aufschrei durch die Menge. Aus allen Richtungen liefern Personen auf sie zu, um ihre Verwandten zu suchen. Kathryn sah aus den Augenwinkeln die Eltern von Harry Kim auf ihn zulaufen, seine Mutter weinte vor Freude und der Vater konnte die Tränen nur mühsam zurückhalten. Da selbe Bild sah sie bei vielen anderen Mitgliedern ihrer Crew. Plötzlich kamen zwei Frauen auf sie zugestürmt, ihre Schwester Phoebe und ihre Mutter. Der Captain der Voyager blieb einfach stehen und ließ die Eindrücke auf sich wirken. Gretchen Janeway hatte sich kaum verändert, die Kummerfalten der letzten Jahre wurden durch das freudige Lachen verdrängt. Ihre Schwester, sie war reifer geworden, aber auch sie hatte sich nicht viel verändert. Kathryn hätte die beiden unter Tausenden wiedererkannt. Als die beiden endlich bei ihr waren, schlossen sie sie gemeinsam in die Arme und ließen ihren Gefühlen freien Lauf.
"Kind, wie sehr hast Du Dich verändert. Deine wundervollen langen Haare ... aber die neue Frisur steht Dir ausgezeichnet."
Kathryn Janeway musste über die Bemerkung ihrer Mutter lachen. "Hast Du mir nach sieben Jahren nichts zu sagen, als dass meine Haare abgeschnitten sind? Wie wäre es mit einem, Willkommen zu Hause?"
"Entschuldige bitte, Kathryn, aber ich bin vollkommen überwältigt. Wir hatten Dich so lange aufgegeben, bis wir endlich erfuhren, dass ihr am Leben seid. Und selbst dann wusste keiner von uns, ob ihr noch zu unseren Lebzeiten zurück zur Erde kommt."
Phoebe mischte sich nun ein. "Mutter, lass Kathryn doch erst einmal Luft holen, sie ist gerade erst zurückgekehrt." Sie wandte sich an ihre Schwester. "Herzlich willkommen zu Hause, Schwesterherz. Ich habe Dich so sehr vermisst."
Kathryn bemerkte, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, aber das war ihr vollkommen gleichgültig. "Ich bin so glücklich, wieder bei euch zu sein. Es ist nicht in Worte zu fassen, ich ..."
"Hallo Kathryn, ich wollte es mir nicht nehmen lassen, Dich gleich bei Deiner Ankunft zu begrüßen." Diese Stimme, sie erkannte sie sofort - Mark. Janeway drehte sich um in die Richtung, aus der sie die Laute vernommen hatte. Und da stand er - grau war er geworden, aber er sah nicht weniger gut aus als früher. Eine Frau stand neben ihm, mit einem Kind im Arm. Wer war sie, bestimmt seine Ehefrau. Kathryn löste sich aus der Umarmung ihrer Mutter und Schwester und ging auf den Mann zu, mit dem sie ehemals verlobt war.
"Mark, es freut mich Dich zu sehen. Gut siehst Du aus." Etwas verlegen blickte sie zu der Frau neben ihm.
"Darf ich Dir meine Ehefrau Cassandra und unseren Sohn James vorstellen." Mark legte den Arm um seine Frau und blickte liebevoll auf das Baby.
"Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Captain Janeway. Willkommen zurück auf der Erde. Ich habe von Mark schon so viel über Sie gehört." Cassandra blickte ihr offen und freundlich in die Augen. Kein Groll, keine Eifersucht war darin zu sehen, Mark musste folgedessen vollkommen mit seiner Vergangenheit und somit auch mit ihr abgeschlossen haben. Diese Erkenntnis beruhigte Kathryn, da auch sie die frühere Beziehung zu ihm schon lange zu den Akten gelegt hatte. Nur die Zukunft zählte noch für sie und diese war mehr als ungewiss. Sie lächelte zurück und begrüßte Cassandra auf die gleiche freundliche Weise. Eine Weile plauderten sie noch miteinander, dann wurde das Baby quengelig und Mark musste sich mit seiner Familie verabschieden, nicht ohne Kathryn noch die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben.
Als sie den Saal verlassen hatten, widmete sich Janeway wieder ihrer Mutter und Schwester, die drei Frauen setzten sich an einen Tisch, tranken Champagner und ließen die letzten sieben Jahre, sowohl auf der Erde, als auch im Deltaquadranten, Revue passieren.
Unvermittelt trat Admiral Hancord an ihren Tisch. "Captain, ich möchte Ihre Wiedersehensfreude nicht trüben, aber ich muss Sie dringend kurz sprechen." Er wandte sich an die anderen beiden Damen. "Entschuldigen Sie uns bitte, es wird nicht lange dauern." Phoebe und Gretchen Janeway nickten dem Admiral unverbindlich zu, Kathryn stand auf und folgte ihm ein Stück vom Tisch weg.
"Admiral, was ist so wichtig, dass es nicht warten kann. Noch mehr Hiobsbotschaften. Werden wir alle doch noch verhaftet?" Sie konnte die beißende Ironie in ihrer Stimme wieder nicht unterdrücken.
Hancord ging erst gar nicht darauf ein, sondern kam direkt zur Sache. "Captain, wo ist Ihr MHN?"
Janeway blickte ihn überrascht und etwas verwirrt an. "Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen, ich war nicht mehr auf der Krankenstation, bevor ich das Schiff verlassen habe. Was meinen Sie überhaupt damit? Wo ist Ihr MHN? Ist sein Programm nicht mehr in der Datenbank oder haben Ihre Leute den Mobilen Emitter nicht gefunden?"
"Beides, Captain. Laut Computerauskunft wurde sein Programm in den Emitter geladen. Meine Sicherheitsteams konnten in der gesamten Krankenstation kein Gerät entdecken, auf das die Beschreibung hierzu passen würde."
Kathryn massierte sich mit der rechten Hand die Schläfe, langsam verursachte ihr dieser unsympathische Oberbefehlshaber Kopfschmerzen. Sie blickte einige Zeit zu Boden, während sie überlegte. "Ich werde mich selbst dort umsehen. Ich möchte sowieso noch einige persönliche Gegenstände aus meinem Quartier mitnehmen. Der Emitter kann nicht verschwunden sein - außer - der Doctor geht spazieren."
"Wir müssen ihn finden, dieser ... dieser Mobile Emitter, er muss von uns untersucht werden, ungeahnte Möglichkeiten könnten sich ergeben, wenn Hologramme außerhalb der dafür vorgesehen Räume agieren könnten." In den Augen Hancords war Gier zu erkennen, was ihn noch abstoßender machte.
Janeway sah sich im Promenadensaal um und entdeckte schließlich Tuvok, der mit seiner Familie sprach. Dies war die beste Gelegenheit. Sie mussten schnell handeln.
"Admiral, wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen. Ich muss zu meinem Sicherheitsoffizier, wir werden uns sofort auf die Voyager begeben und den Doctor suchen." Mit diesen Worten ließ sie Hancord einfach stehen und wandte sich kurz noch einmal an ihre Mutter und ihre Schwester. "Leider muss ich euch schon wieder verlassen, es gibt noch Probleme auf der Voyager, um die ich mich sofort kümmern muss."
Gretchen Janeway sah ihrer Tochter forschend in die Augen. "Was hast Du vor? Es geht um die Mitglieder Deiner Besatzung, die verhaftet wurden, nicht wahr?"
Kathryn blickte ihre Mutter überrascht an. Sie kannte ihre Tochter einfach zu gut, vor ihr ließ sich nichts verbergen. "Mach Dir keine Sorgen um mich, ich weiß schon, was ich tue. Wir sehen uns bald wieder." Sie setzte ein, wie sie meinte, zuversichtliches Lächeln auf und umarmte zum Abschied noch einmal die beiden Frauen.
Schnell wandte sie sich um, die beiden sollten die Tränen nicht sehen, die ihr wieder in die Augen stiegen und ging auf Tuvok zu.
Der Vulkanier sah ihr entgegen und begriff sofort, dass die geplanten Aktivitäten beginnen sollten. Er nickte Janeway kurz zu, sprach noch einige kurze Worte mit seiner Ehefrau und strebte dann dem Ausgang des Saales zu. Gerade als Kathryn die große Flügeltür des Promenadensaales erreicht hatte, fasste jemand nach ihrem Arm. Es war Harry Kim.
"Captain, ich habe hier etwas für Sie. Auf dem Schiff hatte ich leider keine Gelegenheit mehr, es Ihnen zu geben." Er ließ unauffällig in ihrer rechten Hand ein kleines Kästchen verschwinden. An der Form spüre sie sofort, dass es der Emitter des Doctors war. Kathryn blickte Harry ins Gesicht und lächelte ihm dankbar zu. "Woher haben Sie..."
"Geht es schon los?" fragte Kim. Janeway blickte ihn fragend an.
"Tuvok informierte mich bereits, Captain. Ich bin mit von der Partie und alle anderen Crewmitglieder ebenfalls. Keiner von uns will zulassen, was die Sternenflotte mit unseren Freunden und Kameraden vorhat." Harry hatte betont leise und unauffällig gesprochen.
Kathryn Janeway war vor Rührung und Überraschung einen Moment sprachlos. Bald hatte sie sich jedoch wieder gefangen.
"Jetzt ist ein hervorragender Augenblick. Morgen wird die Voyager vielleicht schon weggebracht. Verlassen Sie bitte alle innerhalb der nächsten zwei Stunden unauffällig die Feier und begeben sich an Bord. Alle sollen dafür sorgen, dass ihre Familienmitglieder ebenfalls gehen. Dann fällt es weniger auf. "
Harry Kim nickte seinem Captain kurz zu und begab sich wieder in den Saal. Kathryn Janeway eilte Tuvok hinterher. Ihrer beider Verschwinden aus dem Saal, so kurz nach Beginn der Feierlichkeiten, warf keine Fragen auf. Admiral Hancord selbst hatte ihr die Möglichkeit dazu gegeben.
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