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Starship Concorde: 01. Fuchsjagd

von Nerys

Prolog

STAR TREK
THE ADVENTURES OF
STARSHIP CONCORDE


FUCHSJAGD

von Nerys



Prolog

Persönliches Logbuch, Kira Juno, 18. Mai 2405

Morgen früh ist es so weit! Am Raumdock im Erdorbit wartet ein kleines Forschungsschiff der Magellan-Klasse namens Concorde auf seinen neuen Captain - auf mich. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, der Intrepid-Klasse, der unter anderem die berühmte Voyager angehört, ist die Magellan tatsächlich für längere Forschungsreisen konzipiert. Die Nervosität steigt kontinuierlich, ich fürchte, damit bin ich meiner Mutter in letzter Zeit über Subraum ziemlich auf die Nerven gegangen. Sie war so stolz, als ich ihr von meiner Beförderung berichtete und ihr mitteilte, dass ich mein erstes Kommando erhalten werde. Ich hoffe, sie nicht zu enttäuschen. Als Kind dachte ich, es wäre einfach, auf dem Sessel des Captains zu sitzen, und alles, was man tun müsste, wäre Befehle zu erteilen, weil ich keine Ahnung hatte, was Mama während ihrer Schichten auf der Ops wirklich tat. In unseren Nächte langen Gesprächen hat sie mir mittlerweile das eine oder andere aus dieser Zeit erzählt. Die Übersicht auf einer Raumstation wie Deep Space Nine mit ihrem mehreren hundert Besatzungsmitgliedern, die sich zu allem Überfluss aus der Sternenflotte und dem bajoranischen Militär zusammensetzen, sowie den vielen tagtäglich ein- und ausgehenden Zivilisten zu bewahren, stelle ich mir sehr schwierig vor. Umso froher bin ich, dass ich auf der Concorde „nur“ hundertzwanzig Mann unter mir haben werde.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Begegnung mit meinen Führungsoffizieren. Bisher kenne ich nur ihre im Computer gespeicherten Profile. Mein erster Offizier Commander Frederik Groenendijk wird zusammen mit Ensign Dasi'derizan erst auf Sternenbasis 74 zu uns stoßen. Die beiden dienten zuvor auf der Latraviata unter Captain Hector Chrysantos, der den Ruf hat, sehr streng zu sein. Dasi'derizan ist eine Karantu und, soweit mir bekannt, die erste Vertreterin ihres Volkes im Offizierscorps der Sternenflotte. Ihr Heimatplanet liegt weit außerhalb des Föderationsgebietes an der Grenze des bekannten Raumes. Sie wird auf der Brücke die Sensoren- und Kommunikationsstation bedienen. Bis zur Sternenbasis 74 übernimmt der zweite Offizier den leeren Sessel meines Stellvertreters. Lieutenant Commander Tianthyris zh’Chal ist Andorianerin und gemäß ihrem Profil eine hervorragende Taktikerin. Von ihrer Erfahrung werde ich sicherlich oft profitieren. Die Andorianer sind eine recht ungewöhnliche Spezies, ich habe mich im Vorfeld ein wenig mit ihrer Kultur vertraut gemacht, soweit dies möglich war. Den Chefingenieur Lieutenant Aramis Prim habe ich bereits auf der Erde getroffen, aber für mehr als ein paar formelle Worte blieb keine Zeit. Ich hatte einen guten Eindruck von ihm. Groenendijk und er sind die einzigen beiden Menschen innerhalb meines Führungsstabes. Der Navigationsoffizier Lieutenant junior grade Barran Meeuw ist Caitianer und die Chefärztin Hella Nate stammt von Trill. Soweit ich weiß, ist sie nicht vereinigt. Diese Symbiose ist einzigartig unter den bekannten Spezies. Die einzige vereinigte Trill, die ich kenne, ist Ezri Dax, die in meiner Kindheit auf Deep Space Nine als Counselor diente. Ihren Weggang habe ich damals am meisten bedauert, weil sie praktisch zur Familie gehörte. Mama und sie waren gut befreundet. Als kleines Mädchen fand ich sie zugegebenermaßen manchmal ganz schön merkwürdig, solange ich noch nicht verstehen konnte, wer sie wirklich war.
Ja, ich kann es wirklich kaum erwarten, Bekanntschaft mit meinen Offizieren zu machen. Natürlich habe ich auch versucht, mir einen Überblick über die gesamte Besatzung zu verschaffen. Bei hundertzwanzig Köpfen stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass ich mir mit der Zeit zumindest einen großen Teil der Namen zu den Gesichtern merke. Nun, das hoffe ich zumindest. Ich möchte schließlich einen Eindruck davon haben, wer dieses Schiff tagtäglich in Betrieb hält. Und das tun alle, nicht nur die Führungsoffiziere, mit denen ich hauptsächlich zu tun haben werde. Auf keinen Fall will ich ein Captain wie Louis Rennes sein, unter dem ich als Ensign diente. Nur die Erwähnung seines Namens ließ uns junge Offiziere schlucken und die Crewmen erblassen. Er hatte durch sein Auftreten unsere Ehrfurcht, aber wirklichen Respekt, den muss man sich erst erarbeiten. Wir brechen in ein gemeinsames Abenteuer auf, um zu erforschen und zu lernen. Dieses Ziel gilt für jeden von uns, gleich wie viele Pins auf dem Kragen stecken. Wir werden die Herausforderungen, die sich uns stellen mögen, zusammen bewältigen und an ihnen wachsen.


Mit einem Tastendruck beendete Kira Juno die Aufzeichnung des Eintrags, woraufhin der Bildschirm des Computers dunkel wurde. Sie streckte sich in ihrem Stuhl. Der Chronometer zeigte nach zehn Uhr und im Hinblick auf den kommenden Tag schlüpfte sie rasch in ihren Pyjama, um sich schlafen zu legen. Zunächst fand sie jedoch keine Ruhe. Ihre Gedanken wanderten Lichtjahre weit umher, bis sie schließlich an dem Ort landeten, den sie in Kindertagen ihr Zuhause genannt hatte. Deep Space Nine. Ihre Ziehmutter hatte sie aus dem Waisenhaus auf Bajor dorthin mitgenommen. Im Halbschlaf ließ sie diese Zeit vor dem inneren Auge Revue passieren. Auf dem cardassianischen Monstrum, wie die Station damals unter Bajoranern oft genannt wurde, geriet sie erstmals in Kontakt mit einer Vielzahl von Spezies. Es war ein ständiges Kommen und Gehen für dessen möglichst reibungslosen Ablauf die Stationsbesatzung zu sorgen hatte. Wie gerne wollte sie damals zu diesen Leuten gehören. Doch dann hatte ihr jemand von den Weiten des Weltraums vorgeschwärmt, die nur darauf warteten, erforscht zu werden. Sie erinnerte sich immer noch gut an das Gesicht dieses jungen Offiziers, dessen Schiff einen Zwischenhalt an der Station eingelegt hatte. Seine schwärmerischen blauen Augen konnte sie nicht vergessen, doch sein Name war ihr über die Jahre längst entfallen. Sie war vierzehn und tief beeindruckt von seinen ausgeschmückten Erzählungen gewesen. Die Begeisterung ihrer Mutter, über diese Flausen, die ihr da in den Kopf gesetzt wurden, hielt sich allerdings in Grenzen. Die Sternenflottenakademie befand sich auf der Erde, also sehr weit weg vom bajoranischen System und welche Mutter, ließ ihre einzige Tochter schon gerne ziehen? Dennoch fand sie bei ihr immer alle Unterstützung, wofür sie jetzt im Nachhinein sehr dankbar war. Es fiel ihr immer schwerer ihren Gedanken zu folgen, die vertrauten Bilder ließen sich nicht länger festhalten. Das letzte, was sie vor dem endgültigen Davongleiten in einen unruhigen Schlaf sah, waren die dunklen Augen ihrer Mutter und ihr warmes Lächeln.
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