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Lethal Virus - Red Alert on the Enterprise

von Aurora

Kapitel 1

"Jim!? Jim wo zur Hölle bist du!?"
Benommen lag ich auf dem Boden. Pille´s Stimme ertönte aus dem Kommunikator der irgendwo in meiner Nähe lag. Sie hörte sich weit weg an.
„Jim? Jim! James Tiberius Kirk! Gottverdammt, wenn du tot bist, belebe ich dich wieder und bring dich nochmal um.“
Ich macht die Augen langsam auf, blinzelte irritiert als ich das helle Tageslicht sah und kniff sie stöhnend wieder zu. Zur Hölle, wo war ich!?
„Antworte mir!“ schrie mein bester Freund. „Ich mach mir hier totale Sorgen, wenn du nicht gleich antwortest, renn ich runter zu Scotty und zwinge ihn den Transporter zu reparieren. Und dann komme ich runter und trete dir persönlich in den Arsch! Scheiß drauf, ob dieser Planet mir Angst einjagt oder nicht. JIM!“
Mein ganzer Körper schmerzte, mein Kopf pochte heftig und mein Hals war ganz trocken. Langsam kam die Erinnerung wieder.
Ich war auf einem Wüstenplaneten. Oder was auch immer.
Ich ordnete meine Gedanken so gut ich konnte und hob meine schmerzende Hand, fuhr mir damit über das Gesicht. Ich spürte getrocknetes Blut an meiner Stirn. Eine Schnittwunde an meiner Wange. Und etwas flüssiges und klebriges, dass ich nicht zuordnen konnte, aber sicherlich noch frisch war. Nur war ich mir unsicher, ob es mir gehörte oder nicht.
Dann fiel mir Stück für Stück alles ein.
Eine Raumbasis. Ein kaputter Kollektor. Ein Virus. Neo-Vulkan. Der Transporter. Ein fremdes Raumschiff. Die Enterprise.
Ich schrie auf und fasste mir an den Kopf. Alles kam wieder zurück. Es war wie ein greller Blitz, als all die Erinnerungen in meinen Kopf zurückkehrten. Ich schrie auf und rollte mich zur Seite, drehte mich von der Sonne weg und schaffte es die Augen zu öffnen. Ich musste ein paar Mal blinzeln, ehe meine Sehfähigkeit wieder komplett zurückgekehrt war.
„Jim! Jim antworte mir bitte! Verdammt ich geh-“ Plötzlich verstummte McCoy’s Stimme und ein knacken war zu hören. Als wäre etwas kaputt gegangen. Und es kam von hinten.
Ich schluckte und spürte, wie jemand hinter mir stand. Ich erkannte einen Schatten hinter mir, der eindeutig die Form eines Menschen hatte. Oder eines Vulkaniers.
„Spock?“ fragte ich leise und heißer. Mein Hals war so ekelhaft trocken, meine Stimme hörte sich eher an wie ein Krächzten. Mühselig schwang ich mich auf die andere Seite und musste meine Augen zukneifen, um gegen die Sonne anschauen zu können.
Zuerst erkannte ich ein paar schwarze Stiefel. An ihnen klebte etwas Zähflüssiges, Orangenes und etwas grünes, dass an den Sohlen haftete. Es sah widerlich aus. Und es war sicher auch nichts Gutes. Unter einem Stiefel lag der zerstörte Kommunikator.
Dann wanderte mein Blick höher. Ich erkannte den Raumanzug der Sternenflotte, mit dem man wie ein Flughörnchen durch die Lüfte gleiten konnte. Mein Blick ging höher und ich erkannte das altbekannte Gesicht meines Commanders. „Spock.“ Sagte ich erleichtert. „Ich bin so froh sie zu sehen. Wirklich ic-“
Auf einmal schnellte eine Hand zu mir runter und packte mich am Hals. Mühelos zog diese mich auf die Beine, ich stöhnte und schnappte nach Luft. Spock‘s Hand war stärker als gedacht. Der Griff war eisenhart.
„Was…was…soll das!?“ brachte ich tonlos hervor und versuchte nach Luft zu schnappen. Ich packte sofort seine Hand mit meinen beiden und übte Druck dagegen aus, damit sie los ließ. Mit zwei Fingern brachte ich etwas Abstand zwischen meinem Hals und seinem Griff, damit er mich nicht so würgte und ich wenigstens etwas Luft bekam. Ein alter Trick, den man auf der Akademie lernt, um sich im Falle eines solchen Angriffs ein wenig Zeit zu verschaffen. Wenigstens um sich seine weiteren Schritte für eine Vorgehensweise zum Befreien zu überlegen.
Es war erschreckend, wie er es schaffte mich so mühelos mit einer Hand hoch zu heben. Meine Füße schwebten einige Zentimeter über dem Boden. „Spock!“
„Schweigen Sie, Captain.“ Sagte er ruhig. Unheimlich ruhig. „Niemand hört Sie hier. Niemand kann Ihnen hier zur Hilfe kommen. Jetzt gibt es nur noch Sie und mich.“
„Was….?“ Ich riss die Augen auf und der Anblick, der sich mir jetzt ergab, gefiel mir ganz und gar nicht. „Was reden…Sie…da? Was ist…in...sie…gefahren?“
Das war nicht Spock. Nicht mein Spock zumindest. Er sah unheimlich aus. In seinem Gesicht klebte Blut. Rotes und Grünes. Er wirkte blasser als normal. Und seine Augen glühten. Zumindest schienen sie das, denn sie hatten sich von dem warmen braun in ein giftiges orange verfärbt.
„Was ist…mit…“
„Was mit mir ist?“ Spock’s Lippen verformten sich zu einem Lächeln. „Das würde Sie nur langweilen, Captain. Es wäre nur wieder eine Geschichte, bei der Sie nicht zuhören würden.“ Er drückte meinen Hals weiter zu und ich kniff die Augen noch fester zu, keuchte dabei heftig und ein stechender, glühender Schmerz durchfuhr meinen Körper. Ich schrie laut auf. „Und außerdem will ich einen schnellen Tod für Sie. Aber wenn ich es mir recht überlege…“ Er lachte auf und schleuderte mich mühelos gegen eine Felswand. Noch mehr Schmerzen durchfuhren mich und meine Knochen fühlten sich so an, als wären sie alle Beschädigt. Ein Phänomen von dem ganzen Abenteuer, das durch diese Aktion gerade seine Nebenwirkungen zeigte.
Ich machte die Augen gerade wieder auf, als ich Spock vor mir erkannte. Wie zur Hölle war er so schnell bei mir? Er hatte mich locker zwanzig Meter weit weg geworfen. Er ging langsam und aus seinem Werkzeuggürtel zog er ein Messer. Ein kleines, kompaktes Jagdmesser.
„Ihre Zeit ist um, Captain.“ Meinte er und ich tastete nach meinem Phaser. Langsam wurde mir klar, was hier los war.
„Nein…noch nicht…“ Ich hob meinen Phaser und Spock tat das gleiche, ehe wir gleichzeitig schossen...



Drei Tage zuvor

Ich stand an einem der Fenster meiner Captains-Unterkunft und starrte raus.
Der Ausblick war wunderschön. Am gesamten Himmel funkelten und glitzerten Sterne um die Wette. Ein wunderschöner Sternennebel und ein paar Planeten leuchteten in diesem schwarzen Hintergrund in satten Farben. Pink, Silber und Violett.
Der Ausblick war wunderbar und ich genoss es einfach nur.
„Captain. Ich erbitte Erlaubnis um einzutreten.“ Hörte ich plötzlich eine Stimme aus dem Lautsprecher meiner Tür. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und drehte mich in Richtung Tür. Das war die Stimme meines ersten Offiziers.
„Erlaubnis erteilt.“ Sagte ich und die Tür öffnete sich in einem leisen gleiten. Commander Spock kam mit hinter dem Rücken gekreuzten Armen durch die offene Tür und schaute mich an. Sein Blick war wie immer. Emotionslos und neutral. „Was führt Sie zu mir, Mr. Spock?“ fragte ich und kam einige Schritte auf ihn zu, blieb aber in der Mitte des Zimmers stehen.
Spock blieb auch stehen, ein paar Meter von mir entfernt. „Ich wollte nur nach Ihnen sehen, Captain.“
„Ach so?“ fragte ich und hob eine Augenbraue. Seltsam. Sonst sah niemand nach mir.
„Ja. Sie sind schon ziemlich lange weg, auf der Brücke haben sich schon einige Sorgen gemacht. Da habe ich beschlossen nach Ihnen zu sehen.“
„Warten Sie,“ unterbrach ich ihn und hob meine Hand. Ich war vor einer Weile hier her gekommen, da ich müde war und mich etwas hinlegen wollte. Wir waren schon seit einigen Tagen unterwegs; man hatte uns auf eine Mission gesendet um einen Planeten zu erkunden, auf dem vor kurzem die gesamte Bevölkerung ausgestorben war. Die Sternenflotte hatte sich gewundert und wollte unbedingt raus finden was passiert war. Also fand man es für angemessen, den jüngsten Captain der Flotte zu testen und ihn mit seiner Crew los zu schicken. Die U.S.S. Enterprise würde seine Jungfernfahrt nach der Zerstörung durch die Narada so beginnen.
Ich war fast rund um die Uhr auf den Beinen und überwachte alles auf der Brücke und das gesamte Schiff. Während die Crew sich mit ihren Schichten abwechselte, die Brückenoffiziere früh kamen und spät zu ihrer Ruhe gingen, kam es durchaus vor, dass ich für ein paar Minuten in meinem Kommandosessel einschlief. Ich war einfach nur müde und erschöpft. Captain zu sein war schwerer als gedacht.
Deswegen hatte ich mich etwas Zeit genommen und hatte mich zum Ende meiner Schicht zurückgezogen. Ich wollte nicht gestört werden, wollte eigentlich nur für mich sein. Ich hatte beschlossen mich ein paar Minuten hinzulegen, mich zu entspannen und war wohl dabei eingeschlafen. In voller Uniform. Als ich wieder wach wurde, war dieser tolle Ausblick vor meinem Fenster und ich war aufgestanden um ihn mir anzusehen. Dann bin ich in meinen Gedanken versunken. Ich dachte nach und fuhr fort: „Wie lange bin ich schon weg?“
„Elf Stunden und eine knappe Dreiviertelstunde.“ Sagte Spock sofort.
„Was!?“
Fassungslos sah ich ihn an und strich mir übers Gesicht. „Wieso hat mich niemand geweckt?“
„Man wollte es, aber ich habe gesagt, man sollte es nicht. Es wäre nicht hilfreich gewesen, wenn Sie schlaftrunken am Steuer säßen und etwas passiert wäre.“
„Spock, ich bin Captain dieses Schiffes, Sie MÜSSEN mich wecken, wenn etwas passiert wäre.“
„Es ist aber nichts passiert.“
„Ich weiß, aber selbst wenn nicht, ich bin verantwortlich für dieses Schiff. Sie hätten mich einfach wecken sollen.“
„Ich versteh nicht wieso.“
„Das nächste Mal tun Sie es einfach.“ Bat ich und seufzte. „Hab ich etwas verpasst?“
„Nein, Sir.“ Antwortete er mir und schaute mich an, sah dann aus dem Fenster. „Es ist alles ruhig. Wir passieren gerade den Thalalana Nebel. “
„Den was Nebel?“ fragte ich verwirrt nach. Mein Gehirn war noch nicht wirklich da.
„Den Thalalana Nebel.“ Widerholte er ruhig. „Ein Nebel, der vom Astrophysiker Patrick Heyne entdeckt wurde, als das Schiff auf dem er stationiert war daran vorbei flog. Er sah ihn und sagte, die Farbe erinnerte ihn an die Augenfarbe seiner Frau. Also benannte er ihn nach ihr. Mit ihrem zweiten Vornamen. Man kann ihn von der Erde aus nur mit einem Teleskop sehen. Er wird auch der Nebel der Verliebten genannt. Faszinierend oder?“
„Ja. Sehr faszinierend.“ Sagte ich und seufzte. Ich erinnerte mich an die Geschichte, denn die Struktur des Nebels nahmen wir auf der Akademie durch. Dann schaute ich Spock an und wollte etwas sagen, als mein Kommunikator plötzlich piepte. Ich nahm ihn raus, erkannte auf dem Display die Brücke und drückte einen Knopf. „Kirk hier.“
„Captain.“ Ertönte Uhura’s Stimme. „Sie müssen sofort her kommen.“
Ich hob eine Augenbraue. „Was ist passiert?“
„Ein Notruf einer Raumbasis, der in der Nähe von Neo-Vulkan postiert ist. Kommen Sie bitte her. Schnell.“ Als sie auflegte, schaute ich Spock an, der sichtlich geschockt aussah. Neo-Vulkan? Das klang nicht gut.
„Kommen Sie. Wir sollten sofort auf die Brücke.“
„Nach Ihnen Captain.“
Ich nickte und ging vor, während mein Commander mir folgte.
Dabei hoffte ich, dass das uns nicht unsere Mission und mich meinen Posten kostete.
Aber einen Notruf durfte man nie ignorieren.
Aber man wusste ja nie…
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