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I will try to fix you

von Aurora

Kapitel 1

Hier mal der Prolog für den Anfang.
„Ich brauche Hilfe, schnell!“ rief Spock mit einem scharfen Unterton, während er zu der Brückencrew schaute, die geschockt zum Bereich vor der Frontscheibe sahen.
Die Augen des Vulkaniers musterten jeden Einzelnen und eher er sich zur Kommunikationskonsole umdrehte. „Leutnant Uhura, Krankenstation rufen. Teilen Sie Doktor McCoy mit, dass es sich hier um einen Notfall handelt. Der Captain hat einen unergründlichen Schwächeanfall erlitten und liegt nun Bewusstlos am Boden. Er soll sich bereit machen, wir bringen ihn sofort herunter.“
„Ja, Sir.“ Bestätigte sie mit bebender Stimme und drehte sich zu ihrer Konsole um. Sofort tippte sie darauf herum und tat, was man ihr befahl.
„Mr. Chekov, “ Spock wandte den Kopf auf die Navigation und blicke einem sehr blassen Fähnrich in die Augen, „Rufen Sie sofort zwei Sicherheitsmänner, sie sollen den Captain in die Krankenstation bringen.“
„A…aye, Zir.“brachte er heraus und auch er sorgte für diesen Befehl.
James T. Kirk nahm alles um sich herum nur verschwommen wahr. Er spürte, wie er auf dem Boden lag und sein Kopf auf Spocks Schoss gebettet war. Eine Hand des Wissenschaftsoffiziers lag unter seinem Kinn um den Kopf oben zu halten, die andere an seiner Wange. Seine Hände waren angenehm warm, jedoch nahm er das gar nicht so wahr. Mit offenen Augen starre er nach oben und betrachtete den Vulkanier. Aber alles war dunkel gerändert und es wirkte, als hätte man alle hellen Lichter gedimmt. Dass um ihn herum stille Panik herrschte, merkte er gar nicht.
Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, was passiert war. Er hatte doch noch vor wenigen Minuten an der Frontscheibe gestanden und hatte zu gesehen, wie sie mit Warp an den Sternen vorbei geflogen waren. Doch Plötzlich, von einem Moment auf den anderen, hatte er den Halt verloren und seine Beine waren unter ihm weggeknickt und er fand sich auf dem Boden wieder.
Jim hörte Stimmen um sich herum, spürte wie jemand ihn packte, aber er bemerkte es nicht mehr, denn eine angenehme Schwärze hüllte ihn ein.

Das nächste Mal, als Jim die Augen aufschlug, kniff er sie sofort wieder zusammen. Ein stechendes Licht drohte ihn nach dieser tiefen Dunkelheit blind zu machen. Verdammtes künstliches Licht, wieso musste das so grell sein?
Stöhnend drehte er den Kopf zu Seite und murrte: „Was…wo bin ich?“ nach und nach realisierte er, dass er in einem Bett lag. Ein sehr weiches Kissen lag unter seinem Kopf, in dem ein unangenehmer, aber schwacher Druck herrschte. Vorsichtig hob er eine Hand und legte sie an die Schläfe.
„Wenn du so gerne in meiner Gesellschaft bist, warum sagst du mir das nicht einfach?“ Durch sein Stöhnen hatte er jemanden auf sich aufmerksam gemacht. Und dessen Stimme erkannte er sofort und überall.
Leonard ‚Pille’ McCoy war nicht umsonst Meister in der Zweitsprache Sarkastisch und er konnte es verflucht gut einsetzten. „Pille…?“ Erneut öffnete er die Augen und sah in die Richtung aus der die Stimme kam. Und tatsächlich, der Leitende medizinische Offizier stand neben dem Bett und seine Finger schwebten über seinem PADD. Sie taten es zögerlich. „Was tue ich…bin ich auf der Krankenstation?“
„In der Tat. Und so schnell wirst du sie mir auch nicht wieder verlassen.“ Leonard McCoy ließ die Datentafel sinken und sah ihn endlich an. „Ich muss, ob es dir passt oder nicht, noch ein paar Untersuchungen durchführen.“
„Untersuchungen?“ fragte der Captain und ließ die Hand auf der Schläfe ruhen. Man sah ihm deutlich die Verwirrung und den Schmerz an. Er schien nicht zu wissen was passiert war. Schließlich war er vor wenigen Sekunden noch auf der Brücke gestanden.
Oder vielmehr: Vor wenigen Sekunden, an die er sich noch erinnerte. Wie lange er tatsächlich weg war, davon hatte er keinen blassen Schimmer.
„Ja, Untersuchungen.“ Bestätigte der Arzt ihm und griff nach dem Handgelenk seines Patienten, um den Puls auf die altbewährte Art zu testen. „Gut, soweit stabilisiert.“ Murmelte er und nahm seinen medizinischen Trikorder zur Hand. Das PADD legte er auf den Beistelltisch, auf dem auch Kirks Phaser und Kommunikator gebettet auf der gelben Uniform lagen. Während der Arzt die einzelnen Bereiche von Jims Gehirn scannte, fing er an zu erklären: „Du hast einen Schwächeanfall erlitten. Zumindest laut Berichten der Brückenmannschaft bist du plötzlich und ohne Vorwarnung umgekippt. Du warst weder ansprechbar, noch hast du auf Außeneinflüsse reagiert. Dein Puls ist dramatisch in den Keller gesackt. Auch deine Farbe sah nicht mehr gesund aus. Man hat, wie man es nun mal von Sternenflottenoffiziere erwartet, schnell gehandelt und her gebracht.“ Er fing sich einen noch verwirrten Blick ein und seufzte. Sein Ton wurde, wenn man es überhaupt erkannte, sanfter. „Es wird dir nicht gefallen, aber du wirst dich wohl oder übel einer OP unterziehen müssen. Du hast dir da nämlich etwas Wunderschönes zugezogen.“
Kirk war sofort hellwach und setzte sich mit einem Ruck auf. Ein großer Fehler, denn ihm wurde sofort schwindelig. „Was hast du da gesagt!?“
„Liegen bleiben!“ wies ihn Pille scharf an und drückte ihn mit sanfter Gewalt zurück ins Kissen. „Bleib lieber liegen und halte den Kopf wie er ist. Keine hektischen Bewegungen. Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch klar denken kannst.“
„Sag mir doch endlich was los ist.“ Jammerte Jim und sein Herz schlug wieder doppelt so schnell. Er kannte seinen besten Freund mittlerweile so gut, dass er es wusste, wenn er schlechte Nachrichten hatte. Und diese waren allem Anschein nach schlimmer als er erahnen konnte.
McCoy betrachtete die Werte. Er biss sich auf die Lippen und legte die medizinische Gerätschaft zur Seite. Er sah schwer getroffen aus. Als ob er gehofft hatte, dass er sich geirrt hatte. Aber allem Anschein nach lag er richtig. Und das schien ihm nicht gefallen.
„Pille!“
Der genannte setzte sich neben Kirk und leckte sich über die Lippen. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Jim…hör mir zu…“ fing er an. Er ging im Kopf alle Möglichkeiten durch und schaute seinem Patienten in die Augen. In diesem Moment war er nicht sein Freund, sondern sein Arzt. Und als sein Arzt musste er ehrlich zu ihm sein und durfte nicht um den heißen Brei herum reden. „Es fällt mir nicht leicht es dir zu sagen. Aber ich darf dich nicht anlügen, denn das verstößt gegen die Pflichten eines Arztes.“ Er schwieg kurz und schluckte leicht. „Ich habe bei dir einen Tumor diagnostiziert. Oben im Parientallappen, in deiner linken Hirnseite. Soweit ich es beurteilen kann, ist es ein Glioblastom Klasse III.“
In Kirk zerbrach plötzlich etwas. Es war, als hätte McCoy ihm gerade ins Gesicht geschlagen und ließ ihn nun blutend auf dem Boden liegen. Es war, als hätte man ihm ein Messer in die Brust gestochen. Als hätte an ihn rücklings überfallen und verschlagen.
Fassungslos schaute er ihn an.
Hatte ihm sein bester Freund eben seine Todesnachricht gegeben? Hatte er ihm indirekt gesagt, dass er sterben musste?
„Was…?“ wisperte er leise.
„Es tut mir so verdammt leid.“ Flüstere Pille und legte seine Hand auf die seines Freundes. Ihn nahm das ganze genauso mit wie der Betroffene. „Aber das soll nicht heißen, dass ich mich nicht darum kümmere! Ich werde alles dafür tun, dass du überlebst.“ Er stand auf und jetzt sah er nervös aus. „Ich meine…wir haben nun die Mittel einen solchen Tumor zu entfernen. Es ist nicht so wie früher, wo eine solche Art einen nach wenigen Monaten umbringt. Wenn wir sofort handeln, dann können wir ihn eindämmen, entfernen und mit den nötigen Behandlungen heilen. Solange er nicht weiter wächst und streut, haben wir eine Chance. Solange er nicht in die Klasse IV oder höher überwechselt, dann können wir etwas tun.“ Pille redete weiter und erklärte etwas von den Behandlungen, einem Eingriff und was das alles für Folgen hätte, aber Jim hörte nicht mehr zu.
Er war schockiert und plötzlich war es, als wäre er in einen Nebel gehüllt worden. „Wie…wie konnte das passieren?“ hauchte er fassungslos und von einem Moment auf den anderen, hielt sein Freund inne und schaute ihn an. Langsam setzte er sich wieder zu seinem Captain und wirkte wieder wie die Ruhe in Person.
„Vor sechs Monaten hattest du doch diesen Vorfall mit dem Warpkern. Ich habe dich wieder hinbekommen, ja, aber ich glaube, dass die Reststrahlung die du im Körper hattest, diesen Tumor zum Entstehen gebracht hat. Und wenn du in dieser Zeit einmal zu einer der monatlichen Untersuchungen erscheinen wärst, dann wäre dieses Ding gar nicht erst so schnell gewachsen. Dann hättest du dir dieses Schläfchen vorhin ersparen können. Dann hätte ich es früh erkannt und wir hätten es aufhalten können. Es ist ein Wunder, dass du überhaupt noch denken oder sprechen kannst und keine sabbernde Schattengestalt deiner Selbst bist.“ Kirk bemerkte das Temperament des Arztes und zuckte zusammen, als dieser unabsichtlich lauter wurde: „Verdammt, Mann! Du bist ein Dickschädel.“
Als er bemerkte, dass der Captain wegschaute und er sie Zähne zusammen biss, fühlte er sich schuldig und legte seine Hand behutsam auf dessen Knie. Er machte sich Sorgen und gab sich selber auch die Schuld. „Jim…tut mir Leid…“
„Nein…es ist nicht deine Schuld.“ Sagte der Captain leise und fasste sich an den Kopf. Er dröhnte und drohte zu zerplatzen. Es tat schrecklich weh und spürte, wie der Arzt wieder aufstand und etwas holen ging. Gleichdarauf spürte er, wie der Bordarzt ihm auf altbekannte Weise ein Hypospray verpasste.
„Hier. Das sollte dir den Druck und den Schmerz etwas hemmen. Es ist eine kleine Aufschiebung von achtundvierzig Stunden.“
„Danke.“ Er fasste sich an den Hals und sah seinen Freund wieder an. „Was tun wir jetzt?“
„Ich würde sagen, du erholst dich erst mal. Danach sprechen wir über die Einzelheiten der Krankheit und der Behandlung. Ich habe dich gerade sehr durcheinander gebracht.“ Pilles Ton wurde sanfter und Kirk hörte eine Spur von Schuld heraus. Er wollte nicht, dass er sich schuldig fühlte. „Du bleibst die nächsten Stunden erst mal hier und ich behalte dich im Auge. Wie klingt das?“
Jim Kirk dachte nach und seine Finger klammerten sich an die Decke, kneteten sie durch. „Ich hab wohl keine andere Wahl oder?“
„Nein. Ich würde dich hier behalten, egal was du tust. Zur Not kette ich dich ans Bett.“ Der Arzt lächelte etwas aufmunternd und drückte das Knie seines Freundes. „Tue mir den Gefallen und hör einmal auf mich. Bitte. Du hast gerade eine schlimme Nachricht bekommen und ich will nicht, dass du alleine bist. Das wäre dein Untergang.“
„Na gut.“ Meinte Kirk und senkte den Blick.
„Sehr gut.“ Behutsam stand er wieder auf und nahm wieder seine Datentafel zur Hand. Jim sah ihm deutlich an, dass da mehr war als nur der Tumor. Aber er sah nicht heraus, was es war. „Ruh dich aus. Ich komme ab und zu mal vorbei und schaue nach dir.“ Mit diesen Worten und einem ganz vorsichtigen Lächeln verließ er das Zimmer.
Nachdem die Tür sich geschlossen hatte, blieb Jim alleine zurück und lag einfach nur da.
Ein Hirntumor. Dass das gerade ihm passieren musste.
Er spürte die Nässe in seine Augen steigen und kniff die Augen zusammen.
Das war nicht wahr.
Aber es war Wirklichkeit und er musste damit leben.
Nur wie würde es weiter gehen?
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