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USS Berlin 1x03: Memories

von YKirk

Kapitel 1

Star Trek: Starfleet: USS Berlin Memories
Basierend auf Star Trek von Gene Roddenberry
Geschrieben von Y.Kirk
Beta-Leser: Roger van Dyke (www.sf3dff.de)

Y.Kirk 2015
Version 2

kirk@meine-fanfiction.de
“STAR TREK” ist ein eingetragenes Markenzeichen von:
PARAMOUNT PICTURES
Dies ist nur eine Fan Fiction, ich verdiene hier mit kein Geld.
Alle Personen sind frei erfunden und nicht auf Reale Personen bezogen.


im Jahre 2304

Die Kadetten der Sternenflotte befanden sich auf der Brücke eines Schiffes der Excelsior-Klasse, gerade eben hatten sie einen Notruf der Kobayashi-Maru aufgefangen. Der Frachter war in der Klingonischen Neutralen Zone gestrandet, da sein Antrieb versagt hatte. Das alles wäre nicht halb so schlimm gewesen, wenn der letzte Kurs der anlag, sie nicht in diesen Bereich zwischen der Föderation und dem klingonischen Sternenimperium geführt hätte. In diesen schmalen Streifen, die Pufferzone zwischen den beiden Hoheitsgebieten, durften Sternenflottenschiffe nicht eindringen.
Jetzt war es an den Kadetten, das Schiff unbeschadet wieder in den Raum der Föderation zu bringen, oder zumindest seine Mannschaft zu retten.

Kadett Smith, der gerade diese Prüfung ablegen sollte, überlegte nicht lange und gab den Befehl Kurs auf die Neutrale Zone zu setzen.
Dieser Test war ein dauerhaftes Gesprächsthema, seit dem er mit der Akademie begonnen hatte, aber niemand sprach offen darüber. Nicht die Professoren, nicht die Absolventen, die ihn bereits hinter sich gebracht hatten und auch nicht die wenigen vertrauten Angestellten, die auf dem Campus so Einiges mitbekamen. John war auf sich alleine gestellt mit seinem Team junger Kadetten, die an den Stationen der Brücke saßen.

„Taktik, wir müssen wohl damit rechnen, dass wir auf klingonische Schiffe stoßen, sie werden wohl sicher nicht freundlich gesonnen sein . Ich würde es daher begrüßen, wenn Sie mir alle Energie, die wir übrig haben, auf die Schilde geben. Und bringen Sie die Torpedorampen in Feuerbereitschaft!“
„Jawohl, Sir!“, antwortete der Kadett an der Taktik.
John Smith saß grübelnd auf seinem Stuhl, er hatte den Ellbogen auf die Lehne gestützt und sein Kinn auf die offene Hand gestützt.

„Sollte ich wirklich so vorgehen wie ich es geplant habe? Wenn die Gerüchte über diesen Test stimmen, gibt es keine Möglichkeit ihn zu gewinnen!“

Falls seine Informationen richtig waren, würde er es mit drei klingonischen Kreuzern der D7 Klasse zu tun bekommen. Aber schon im selben Moment wurde er aus seinen Überlegungen gerissen.
„Sir, wir haben die Kobayashi-Maru lokalisiert, sie ist ca. 60.000 Km in der Zone.“, meldete ein Kadett der an der Station der Sensoren saß. Seine Stimme klang ein wenig nervös, scheinbar hatte er nicht viel auf die vielen Gerüchte zu diesem Test gegeben und war weitestgehend unvorbereitet.
Sie hatten bereits eine Position direkt an der Grenze erreicht, eine Hilfestellung von hier aus war überhaupt nicht möglich. Aber es war wohl klar, dass man die Testparameter genau so gewählt hatte.
„Verdammt, wir müssen mindestens 20.000 Km näher ran, um in Transporterreichweite zu kommen.“, dachte Smith laut.
Doch ihm war klar, dass die Prüfer nicht nur auf seine Herangehensweise des Problems gespannt waren, auch die Einhaltung der Flottenregeln und Protokolle war eine wichtige Aufgabe und würde in die Bewertung mit einfließen.

„Kommunikation, senden Sie eine Nachricht der Priorität eins zum Sternenflottenkommando und berichten Sie über die vorgefundene Situation!
Steuer setzen sie Kurs auf 23,45 zu 345 minimalen Impuls, alle aktiven Sensoren aus!
Nummer Eins, schalten Sie alles aus, was wir nicht brauchen!
Je niedriger unsere Energiesignatur, desto schlechter können uns die klingonischen Sensoren orten, vielleicht haben wir ja Glück und können das Leben dieser Crew retten.“
Alle Stationen bestätigten seine Befehle.

Auf dem Beobachtungsdeck stand Captain Thomas Archer, ein direkter Nachkomme Jonathan Archers, einer der ersten Präsidenten der Föderation und Captain der NX-01.
Er hatte von einem seiner alten Professoren den Tipp bekommen, dass John Smith, der Kadett, der jetzt den Test ablegte, einer der Jahrgangsbesten war und wollte ihn daher für sein kommendes Kommando anfordern, vorausgesetzt er war wirklich so gut, wie es Professor Dramon, ein Tellarit, mit wüsten Beschimpfungen und verächtlichen Kommentaren beschrieben hatte.
Sein Schiff die USS Gandhi würde in etwa einem Jahr fertig gestellt sein. Captain Archer wollte nur die besten Offiziere, die er finden konnte und vielleicht hatte er hier einen weiteren Kandidaten gefunden.

Währenddessen wartete Kadett Smith darauf, dass die Klingonen auftauchten. Sicherlich würde der Test immer nach dem gleichen Muster ablaufen und Smith fragte sich gerade wie viel Spielraum ihm die möglichen Szenarien ließen, seine eigene Idee umzusetzen.
„Wie weit sind wir bereits in die Zone eingeflogen?“, fragte er.
„15.000 Km, wir brauchen noch mindestens 5.000 Km bis wir beamen können.“, erwiderte der Kadett am Steuer, der peinlich genau darauf achtete, dass sie direkten Kurs hielten und schon bereit war einen Fluchtkurs zu berechnen.

„Gut, sehr gut! Wenn wir auf 40.000 Km an die Kobayashi-Maru herangekommen sind, führen Sie sofort eine 180° Wende durch! Ich will hier so schnell wie möglich wieder weg! Sobald die Crew der Kobayashi-Maru an Bord ist.
Transporterraum, beginnen Sie unverzüglich Alle Personen von der Kobayashi-Maru rüber zu beamen, sobald wir in Reichweite sind!“, befahl Smith.
„Verstanden!“, kam es schlicht und einfach von dem Transporterchief über das Interkom zurück.
Captain Archer drehte sich um, eben war eine Tür hinter ihm aufgeglitten. Commander Selivk, der vulkanische Programmierer des gerade laufenden Testes, betrat den Raum.
„Commander, was halten Sie von dem Burschen?“, fragte Archer ihn.
„Bisher verhält er sich wie die meisten Kadetten. Auch wenn er selbstbewusster wirkt als die meisten Anderen.“, antwortete ihm der Commander in dem für Vulkanier typischen Tonfall.

„Sir, noch 200 Km, ich verlangsame. Noch 100 Km. Wir sind in Transporterreichweite“, meldete der Steuermann, wobei er die Luft geräuschvoll aus seinen Lungen entweichen ließ.
Plötzlich setzte ein lautes Alarmgeräusch ein.
„Bericht!“, forderte Smith.
„Drei Schiffe enttarnen sich bei der Kobayashi-Maru. Sie setzen Kurs auf uns!“, meldete der erste Offizier.
„Hier ist der Transporterchief! Wir haben alle!“, platzte es in das Geheule der Alarmtöne.

Bis zu diesem Moment war alles nach Plan verlaufen. Würde John Smith jetzt Kurs auf den Föderationsraum setzen, könnten ihm zwei oder drei weitere Schiffe den Weg versperren.
„Steuer Kurs 298,83“, befahl Smith. Während sich Commander Selivk und Captain Archer sich fragend anblickten, sagte der Kadett am Steuer: „Sir, das bringt uns direkt in den klingonischen Raum.“

„Steuer ich habe ihnen einen Befehl gegeben, gedenken Sie den auch auszuführen oder muss ich das selber machen?“, fragte Smith mit einem deutlich wütendem Unterton.
Der Kadett am Steuer setzte daraufhin den Kurs.
„So, und damit wir nicht in die feindliche Grenzpatrouille fliegen, setzen Sie in zwei Minuten Kurs 343,23 zu 342.“
„Kurs liegt an“, der Steuermann glaubte langsam zu erkennen, was Smith vor hatte, im selben Moment merkte er aber auch, dass dies nicht klappen würde.

„Verdammt!“, war das Einzige, was Smith hervorbrachte als sich zwei D7 Kreuzer hinter ihm und je einer an ihrer Seite enttarnten.
Die Kadetten gerieten interessanter Weise nicht in Panik, Smith gab klare Anweisungen zur Navigation, zu den Waffenbefehlen und Ausweichmanövern. Verbissen versuchte die Crew sich mit aller Kraft zur Wehr zu setzen um das Unvermeidliche Abzuwenden. Doch die Übermacht der Klingonen setzte dem Versuch ein schnelles Ende.
Schon die erste Salve der Klingonen brachte den Warpkern zum Brechen.

Zwei Stunden später saß Kadett Smith mit gemischten Gefühlen vor dem Büro von Commander Selivk, man hatte ihm gesagt er solle ihn zwecks Auswertung des Testes aufsuchen.
Er überlegte, ob man das mit jedem Absolventen machte um ihn einzuschüchtern, ihm seine Fehler vorzuhalten oder einfach nur um zu zeigen, dass man nicht immer mit heiler Haut davon kommen konnte.

Die Tür des Büros glitt mit einem leichten Zischen auf und Smith trat in das kaum eingerichtete Büro des Vulkaniers. Er schien nicht viel auf Ausstattung zu geben, neben einem Schreibtisch, einem kleinen Schrank an der Wand und einer Arbeitslampe auf dem Tisch, stand nur noch ein Stuhl vor dem Tisch, an dem er wohl Platz nehmen sollte.
Selivk saß hinter seinem Schreibtisch und schaute ihn ausdruckslos an, wie das bei Vulkaniern oft so war. Sie waren schwer einzuschätzen, da man den Gemütszustand nicht deuten konnte.

„Kadett, wieso haben sie Kurs auf den klingonischen Raum genommen?“, war das Einzige was der Commander fragte, ohne dabei von seinem PADD aufzusehen.
Es war klar warum diese Frage kam. Dieser Kurs beinhaltete einen klaren Verstoß gegen die Flottenregeln und die geltenden Verträge. Aber wenn die wirklich ein Charaktertest war, dann hatte er seiner Meinung nach das Richtige getan.

„Sir, ich war mir sicher, dass die Klingonen erwarten würden, dass man nach der Rettung der Kobayashi-Maru-Crew, Kurs auf die Föderation nimmt, da das die Logik gebieten würde. Also habe ich mir überlegt, mit welcher Vorgehensweise ich einen Vorteil erzielen könnte und womit die Klingonen möglicherweise nicht rechnen würden, nämlich mit einem unlogischen Verhalten.“
Jeder andere Ausbilder hätte in dieser Situation milde gelächelt für den gut gemeinten Versuch ein unvorhersehbares Verhalten an den Tag zu legen, nicht so Selivk, seine Mine blieb einfach unverändert ausdruckslos, mit einem Hau zur Arroganz, wie das oft von Menschen bei Vulkaniern interpretiert wurde.

„Das war zwar ein guter Ansatz, aber ich hielt es jedoch für logisch auch auf der Seite zum Klingonischen Raum ein paar Schiffe zu programmieren.“
John Smith setzte alles auf eine Karte. Es war ihm klar, dass er damit auch falsch liegen konnte, aber er musste es einfach riskieren.
„Sir, wenn ich frei sprechen darf, unter den Kadetten wird gemunkelt, dass man den Test nicht bestehen kann und der Einzige, der es geschafft hat, auch nur deshalb bestehen konnte, weil er besonders kreativ war. Ist da etwas dran?“
Selivk räusperte sich und schien Unbehagen zu empfinden, obwohl ihm diese Gefühle eigentlich fremd sein mussten, aber wahrscheinlich widerstrebte es ihm nur, einem Kadetten reinen Wein einschenken zu müssen. John Smith hatte so etwas im Gespür. Er hatte schon immer eine Nase dafür, wenn etwas nicht ganz so war, wie es sein sollte.

„Ja möglicherweise, das was ich ihnen jetzt sage, ist geheim, Sie werden hiermit verpflichtet, dieses Wissen nicht zu teilen, weder schriftlich noch in persönlichen Gesprächen. Der Test soll den Kadetten in eine auswegslose Situation bringen, um ihm so zu zeigen, dass er nie übermütig werden solle…“
Der Vulkanier machte eine verheißungsvolle Pause, bevor er weiter sprach.
„…aber soweit wie Sie, hat es bisher nur selten jemand geschafft. Das weiß auch Captain Archer.
Ich darf Ihnen gratulieren, Ensign, Sie sind abkommandiert auf die USS Gandhi, die sich derzeit noch im Bau befindet, aber Captain Archer möchte, dass seine Crew das Schiff von Grund auf kennt und was wäre besser als bereits bei der Fertigstellung zu helfen. Melden Sie sich morgen um 1400 bei Captain Archer!“

Der frisch ernannte Ensign Smith erhob sich mit einem erleichterten Lächeln aus seinem Stuhl und verabschiedete sich von Selivk. Kurz darauf ging zur Tür. Erst als er sich sicher war, dass der Commander ihn nicht mehr hören konnte, sagte er leise zu sich selber: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Zwar war die USS Gandhi nicht die Enterprise, aber Captain Archer war auch ein Schwergewicht der Sternenflotte. Und was viel wichtiger war, er hatte sein Ziel erreicht, eine gute Ausgangsposition für seine Karriere in der Sternenflotte.
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