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Der Pakt mit dem Teufel

von CAMIR

XVII

Triggerwarnung: Dieses Kapitel enthält die Androhung/implizierte Anwendung von sexueller Gewalt!!!


Die Arrestzelle war kalt, steril, aber darüber hinaus nicht ungewöhnlich. Es gab eine Pritsche, eine Nasszelle und das obligatorische Kraftfeld, das die Gefangenen darinnen hielt. Manche Dinge schienen eine Konstante des Universums zu sein.

Mühsam richtete sich Kathryn Janeway von der Pritsche auf, auf der sie bäuchlings lag. Ihr tat alles weh, vor allem ihr Kopf.

Sie stöhnte und ließ sich wieder fallen.

Die Schmerzen bedeuteten immerhin, noch am Leben zu sein, aber was noch viel wichtiger war: sie war weiterhin bei Bewusstsein. Duraugur hatte ihr anscheinend keinen Kontrollchip eingepflanzt, oder ihn zumindest noch nicht aktiviert. Sie hatte keine Ahnung warum dem so war, nahm den Fakt aber zunächst mit Interesse auf. Sie musste wachsam sein, wenn sie jemals eine Chance haben wollte, zu entkommen.

Sie wagte einen weiteren Versuch, sich aufzusetzen und verzog das Gesicht. Unter Anstrengung gelang es ihr, sich hinzusetzen.

Der Raum hinter dem Kraftfeld war dunkel, sodass es kaum möglich war, etwas zu erkennen, das mehr als zwei Meter davon entfernt war. Sie erkannte Konsolen und einen metallenen Boden. Für den Moment wirkte es so, als wäre sie alleine.

Langsam stand sie auf und testete ihre Muskeln. Man hatte ihr ihre Kleidung gelassen, aber die Fesseln abgenommen.

Während einer ihrer Dehnungsübung ertastete sie unauffällig die Stelle, wo sie die Waffe verborgen hatte und atmete erleichtert auf, als sie feststellte, dass diese noch da war. Auch wenn sie beim ersten Mal nicht funktioniert hatte, wollte sie ihr noch eine Chance geben. Vielleicht die einzige, die sie hatte.

Ihre steifen Gliedmaßen erinnerten allzu deutlich an den Betäubungsschuss, den einer der Wächter abgegeben hatte, als sich allzu sehr gesträubt hatte. Sie wollte nicht kampflos untergehen.

Entschlossen ballte sie die Hand zur Faust. Es war nicht ihre erste Gefangenschaft und es hatte noch immer Mittel und Wege gegeben!

So diskret wie es ihr möglich war, schritt sie die Zelle ab, ob sie irgendwelche Schwachstellen entdecken konnte. Manchmal konnten bereits lose Panele Wunder bewirken. Diese Zelle jedoch hatte auf den ersten Blick nichts, was sie für sich hätte nutzen können.

Seufzend zog sie sich auf die Pritsche zurück, lehnte sich an die Rückwand der Zelle und zog die Beine hoch. Für den Moment konnte sie nur warten.

 

Das Zwischen von Türen ließ Janeway hochschrecken. Sie musste eingenickt sein und wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war. Dann trat eine Gestalt an das Kraftfeld. Sie erkannte ihn als den beleibten Kitani, der sie gefangengenommen hatte.

„Ich hoffe, du hast dich gut eingelebt, Kathryn Janeway,“ begrüßte er sie und stieß ein sarkastisches Lachen aus. „Du wirst noch eine Weile meine Gastfreundschaft genießen dürfen.“

Einen kurzen Moment überlegte Janeway, etwas darauf zu erwidern, blieb aber still. Sie wollte ihr Gegenüber aus der Reserve locken.

„Oh entschuldige, ich habe mich noch garnicht vorgestellt. Man nennt mich Duraugur.“

Janeway blieb auf der Pritsche sitzen.

„Angenehm,“ sagte sie.

„Die Freude ist ganz meinerseits. Die Geschichte der tapferen Captain Janeway und ihrer Voyager macht bereits die Runde in diesem Sektor und ich freue mich sehr, sowohl Captain als auch Crew als meine Gäste zu haben.“ Duraugurs Gesicht nahm einen bedrohlichen Ausdruck an. „Jetzt fehlt mir nur noch das Schiff!“

„Wozu?“ Janeway versuchte ihren Tonfall möglichst neutral zu halten.

Duraugur lachte.

„Wozu? Es wäre eine wertvolle Rarität. Ich pflege Schiffe und ihre Crews zu sammeln. Natürlich nur solche, die niemand vermisst. Die Crews können für mich arbeiten. Die Schiffe nehme ich auseinander und verkaufe die Teile. Es ist sehr einträglich.“

„Ich soll also verraten wo mein Schiff sich befindet, damit es auseinandergenommen wird?“

„Ein so seltenes Schiff… ich könnte mich dafür erwärmen, es am Stück zu belassen. Es wäre eine wunderbare Trophäe, die Krönung meiner Sammlung.“

Janeway zuckte mit den Achseln.

„Ich fürchte, ich kann nicht helfen.“

„Können oder wollen, mein lieber Captain?“

Sie schwieg und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Gibt es denn garnichts, womit ich dich überzeugen kann, deine Meinung zu ändern?“

Sie schwieg weiter.

Und dann hörte sie eine allzu bekannte weibliche Stimme.

„Ich schätze, in diesem Fall musst die sie überzeugen, mein Liebster!“

Eine Frau trat in Janeways Sichtfeld und es kostete sie die größte Mühe, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Es handelte sich um Sól’Dis! Sie hatte zwar ihre Uniform abgelegt und trug einen äußerst knapp bemessenen Zweiteiler, aber es bestand kein Zweifel, dass es sich um die Kitani handelte.

Janeways Gedanken rasten. Wo kam ihre ehemalige Verbündete her und wieso nannte sie ihren größten Feind „Liebster?“ Janeway hielt den Atem an. Sie war überzeugt, dass Sól’Dis nun die Position der Voyager bekannt geben würde, die sie selbst ausgewählt hatte und gut kannte.

Doch das geschah nicht. Sie trat stattdessen lasziv vor und flüsterte etwas in Duraugurs Ohr. Als sie fertig war, stieß dieser ein grausames Lachen aus.

„Meine Liebste, das ist eine ausgezeichnete Idee!“

Dann wandte er sich erneut an Janeway.

„Mein Täubchen hat einen wundervollen Vorschlag. Entweder du sagst mir jetzt, wo dein Schiff ist, oder du wirst eine Demütigung erleben, die du dein Leben lang nicht vergessen wirst!“

Wieso hatte Sól’Dis die Position nicht verraten? Es ergab keinen Sinn! Hier passten so einige Dinge nicht zusammen. Und als sie in Duraugurs gieriges Gesicht blickte, hatte sie eine Erkenntnis: Er tat alles, um auf konventionellem Wege an die gewünschten Informationen zu kommen. Hätte er seine Antworten mithilfe des Kontrollchips erhalten können, hätte er ihn schon längst eingepflanzt. Seine Macht war also bei weitem nicht so groß, wie er sie glauben machen wollte. Und so blieb sie weiterhin stumm. Es brauchte mehr, als leere Drohungen, um Kathryn Janeway dazu zu bringen, ihr Schiff zu verraten.

„Ganz wie du wünschst,“ zischte er und stellte sich hinter eine Konsole. „Du wirst schon sehen!“

Mehrere Minuten verstrichen, ohne dass etwas geschah. Dann öffneten sich die Türen erneut mit einem Zischen. Eine weitere Gestalt trat in den Raum und mit mechanischen Schritten näherte sie sich dem Kraftfeld.

Als das Licht auf sie fiel, konnte Janeway ein Aufkeuchen nicht unterdrücken. Vor ihr stand Tom Paris und starrte sie aus leeren Augen an. Er war vollkommen nackt und hatte eine sichtbare Erektion.

Duraugur stieß ein verächtliches Lachen aus.

„Du hast es nicht anders gewollt, Kathryn Janeway. Ich bin sicher, du wirst viel Freude daran haben, von deinem eigenen Besatzungsmitglied begattet zu werden. Und sei versichert, ich habe genauso viel Geduld, wie dieser hier Standvermögen hat. Wir können eine ganze Weile Spaß miteinander haben.“

In Toms Augen war nicht der geringste Hinweis eines Erkennens zu sehen. Stattdessen stand er stumm und willenlos vor Janeway. Er hatte keine sichtbare Freude an dem, was er im Begriff war zu tun, sondern war auf eine Maschine reduziert worden, die einen Auftrag ausführt. Er hatte noch nie so bedrohlich gewirkt wie in diesem Moment.

Janeway schluckte und instinktiv presste sie sich an die Rückwand, um von dem Wesen, das einmal Tom Paris gewesen war, wegzukommen. Natürlich konnte sie nirgendwohin entfliehen. Sie war eingesperrt mit einem sadistischen Wahnsinnigen, einer Verräterin und einer Perversion eines ihrer Crewmitglieder. Zum ersten Mal verspürte sie Panik in sich hochsteigen. Genau das, was Duraugur wollte!

Er wollte sie aus der Fassung bringen und das war ihm gelungen und zwar gründlich. Mit gezielten Schlägen wollte er ihren Widerstand zum Einsturz bringen.

„Ich werde die Position der Voyager niemals verraten!“ rief sie mit so fester Stimme, wie ihr möglich war. Sie musste sich davon genauso überzeugen wie Duraugur.

Dieser lachte lediglich.

Dann deaktivierte er das Kraftfeld.

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