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Der Pakt mit dem Teufel

von CAMIR

XIX

Triggerwarnung: Dieses Kapitel noch einmal die Andeutung von nicht-einvernehmlichem Sex zwischen zwei Erwachsenen sowie Gewalt.

 

Dieses Kapitel wurde noch einmal überarbeitet. Zum einen habe ich etwas mehr Lore über die Kitani eingefügt, damit der überraschende Plot-Twist ein bisschen weniger lahm ist. Zum anderen reagiert Janeway jetzt etwas angemessener auf Duraugurs Provokationen.


 

Als Duraugur Tom Paris ein weiteres Mal in Janeways Zelle warf, war sie besser vorbereitet. Sowohl mental als auch körperlich. Auch Tom spielte seine Rolle überzeugend. Ein Blick in seine Augen verriet ihr jedoch, wie sehr es ihn belastete, diese Dinge tun zu müssen. Und dennoch nahm er ihre Anweisungen ernst. Nur jemand, der ihn so gut kannte wie sie, erkannte, wie es um ihn stand.

„Es tut mir so leid, Tom,“ war das erste, was sie ihm zuflüsterte, als sie die Arme um ihn schlang und ihn dann auf die Pritsche zog.

„Schon gut, Captain,“ flüsterte er zurück und sie wusste, dass nichts gut war. Ihre gemeinsame Zeit war begrenzt und langwierige Erklärungen und Aussprachen mussten warten. Wichtiger war, was Tom in der Zwischenzeit herausbekommen hatte.

„Bericht, Lieutenant Paris!“

Die formale Anrede stand in auffälligem Kontrast zu der Situation, in der sie sich befanden. Gleichzeitig half es Janeway, sich von all dem zu distanzieren und den Fokus auf das zu legen, worauf es ankam: Sie waren zwei Offiziere im Dienst, die für die Sicherheit ihres Schiffes arbeiteten.

Zwischen seinen Stößen, die er so behutsam, wie es ihm nur möglich war, ausführte, keuchte er ihr leise seine bisherigen Aktivitäten ins Ohr.

„Ungefähr drei Viertel unserer Crew sind jetzt frei. Und noch einige andere Gefangene. Es ist leider… Aaah, Captain! Es ist ein langwieriger Prozess, aber es gibt… ooooh, Fortschritte.“

„Gute Arbeit. Bleiben Sie unerkannt, bis unsere Leute zahlenmäßig überlegen sind. Gehen Sie kein Risiko ein.“

„Verstanden. Wir holen Sie so schnell es geht hier raus.“

„Die Sicherheit der anderen geht vor. Wie lange schätzen Sie?“

Sie musste ihre Anweisungen kurz halten und an Toms schmerzlichem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er verstanden hatte, was sie nicht gesagt hatte: Meine Sicherheit ist nicht so wichtig.

Er überging es jedoch und konzentrierte sich stattdessen auf die Antwort auf ihre Frage:

„Heute im Laufe des Tages. Halten Sie sich bereit!“

„Verstanden!“

Das bedeutete, sie mussten dieses unwürdige Schauspiel kein weiteres Mal mehr über sich ergehen lassen. Aber bis es soweit war, mussten sie den Anschein wahren. Wenn Duraugur zu früh erfuhr, was gerade im Gange war, hatten sie ihre einzige Chance vertan, sich aus eigener Kraft zu befreien. Er würde den Aufstand brutal mit den ihm verbliebenen Gefangenen und einiger loyaler Wachen niederschlagen und es gäbe ein furchtbares Blutvergießen. Seine Stunden waren gezählt und sie durften ihren Vorteil nicht durch Ungeduld verspielen.

Auch Tom schien das zu verstehen. Er tat genau das, was man von ihm verlangte. Wie es ihm gelungen war, unter diesen Umständen zu funktionieren, war aber eine Frage für einen anderen Tag.

Den Rest der Begegnung brachten sie schweigend hinter sich. Es war alles gesagt und jedes weitere Wort erhöhte die Gefahr einer Entdeckung. Als sie geendet hatten, zog sich Tom aus ihr zurück. Duraugur entließ ihn aus der Zelle, dann verließ der junge Pilot den Raum.

Janeway sah ihm traurig hinterher. Eigentlich lief alles nach Plan und er hatte ihr gute Nachrichten überbracht. Aber noch immer belastete sie, auf welche Art sie ihn benutzen musste, damit sie alle aus dieser Hölle entkommen konnten! Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie musste furchtbar aussehen – da waren die Tränen nur eine Flüssigkeit auf ihrem Körper mehr.

Duraugur trat an ihre Zelle.

„Mir scheint, es geht dir nicht besonders gut. Du weißt genau, was ich will!“

„Und was dann?“ erwiderte sie tonlos. „Werde ich dann in die Reihe willenloser Zombies aufgenommen. In diesem Fall verzichte ich dankend.“

Er kicherte und ruhte mit seinen Augen betont lange auf ihrem nackten Körper.

„Ich mag meine Frauen normalerweise nicht willenlos.“

Die Implikation hing in der Luft und Janeway musste sich setzen. Instinktiv griff sie nach ihren Kleidern, um ihre Blöße zu bedecken.

Im Hintergrund arbeiteten Tom und ihre Leute an ihrer Befreiung. Es würde niemals so weit kommen, aber dennoch wurde ihr schlecht bei dem Gedanken daran, welches Schicksal Duraugur für sich vorgesehen hatte.

„Ich sammle normalerweise nur Schiffe. Aber keines von ihnen hatte einen so faszinierenden kommandierenden Offizier. Es wird dir sicher in meinem Bett gefallen. Es soll dir an nichts mangeln.“

Sie musste auf Zeit spielen.

„Ich soll also verraten wo sich mein Schiff befindet und als Gegenleistung werde ich Teil eines größeren Harems? Ich sehe nicht, welchen Nutzen ich davon hätte…“

Duraugur schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.

„Du bist mir ein Rätsel, Kathryn Janeway. Warum hältst du so sehr an deinem Stolz fest? Du weißt doch genau, dass ich ihn dir nehmen kann. Ich kann dir alles nehmen.“

Bewusst langsam ging Janeway zu ihrer Hygienezelle und wusch sich. Sie wollte diese Diskussion nicht führen. Duraugur schien das nicht zu beeindrucken.

„Du denkst, dein kleines Techtelmechtel mit deinem jugendlichen Helden ist es schon gewesen, nicht wahr? Du denkst, du bist stark genug, das zu ertragen. Es geht ja nur um dich… Aber ich glaube, dich jetzt zu kennen!“

Janeway hielt inne und wurde hellhörig.

Heute im Laufe des Tages. Halten Sie sich bereit! hallten Toms Worte in ihrem Kopf. Hätte sie diesen Anker nicht gehabt… Und doch konnte Duraugur noch genügend Schaden anrichten. Sie musste vorsichtig sein.

Sie streifte ihr Uniformjacke über ihren nackten Oberkörper und drehte sich zu ihm um.

„So?“ fragte sie betont neutral.

„Die letzten beiden Tage waren sehr aufschlussreich und unterhaltsam. Du hast mir alles verraten, das ich wissen muss. Ich hatte gehofft, das alles ohne Blutvergießen hinter mich bringen zu können, aber du hast es ja so gewollt…“

„Todesdrohungen beeindrucken mich nicht!“

„Ach, du bist so durchschaubar, Kathryn Janeway. Wer sagt denn, dass ich dich töten möchte? Du bist viel zu wertvoll für mich. Ich werde es in einfachen Worten sagen. Damit du es verstehst: Entweder du verrätst mir, wo dein Schiff ist oder ich werde einem zufällig ausgewählten Mitglied deiner Crew befehlen, sich zu töten. Das können wir so lange wiederholen, bis keines mehr von ihnen übrig ist. Du hast die Wahl.“

„Das ist keine Wahl!“ keuchte Janeway und zog ihre Uniformjacke fester.

Duraugur lachte. Sie hasste sein Lachen inzwischen so sehr. Es war scheppernd und höhnisch und klang noch lange in den Ohren nach. Sie dachte daran, Sól’Dis gesagt zu haben, kein rachsüchtiger Mensch zu sein und nur in Frieden abziehen zu wollen. Inzwischen hatte sie ihre Meinung dazu grundlegend geändert. Auch in Bezug auf die Kitani, die sie elend hintergangen hatte, deren Idee es gewesen war, sie mit Tom zusammenzuzwingen.

Heute im Laufe des Tages. Bis dahin musste sie unbedingt verhindern, dass ein Mitglied ihrer Mannschaft in Gefahr geriet.

Sie atmete mehrmals durch und versuchte ihre Fassung wiederzuerlangen und ihre professionelle Captain-Maske aufzuziehen. Vieles ging leichter, wenn sie sich hinter der Maske verbergen konnte.

„Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, die Lage der Voyager zu bestimmen. Ich benötige Kartenmaterial und Utensilien zur Berechnung.“

„So gefällst du mir schon viel besser. Ich wusste, du kannst vernünftig sein! Und jetzt zieh dich verdammt nochmal an. Das ist ja kein Anblick!“

Als er gegangen war, ließ Janeway sich auf die Pritsche fallen und atmete hörbar aus. Sie musste auf Zeit spielen…

 

Minuten vergingen, wurden zu Stunden ohne dass etwas Nennenswertes geschah. Und fast musste Kathryn Janeway annehmen, man hatte sie in ihrer Zelle vergessen. Als sich die Tür zum Arresttrakt öffnete, erwartete sie tatsächlich, erneut in Duraugurs fieses Gesicht blicken zu müssen.

Dafür war der Anblick ein ganz anderer: Inspektorin Sól’Dis von der kitanischen Ordnung gekleidet in ihre schwarze Uniform, flankiert von Harry Kim und Tom Paris. Alle hatten Waffen in der Hand.

Tom deaktivierte das Kraftfeld und Janeway trat hinaus. Sie wandte ihren Blick nicht von Sól’Dis, bis sie dicht vor ihr stand und ihr abschätzig ins Gesicht sah.

„Warum haben Sie das getan?“ fauchte Janeway.

Sól’Dis war ruhig und gefasst.

„Warum ich zurückgekehrt bin, als Sie sich nicht meldeten? Ich gebe zu, es war eine Gefahr, aber ich konnte sie doch diesem Scheusal nicht überlassen.“

Janeway lachte bitter auf. „Ich wüsste nicht, wie ich es anders nennen sollte. Sie waren hier in diesem Raum und sie haben ihn… dazu angestiftet.“

Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Tom sichtlich unwohl wurde. Er verlagerte nervös das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und sah sich um wie ein gehetztes Tier.

Sól’Dis‘ Gesicht zeigte zunächst Unverständnis und Verwirrung, bis sich so etwas wie Verstehen darauf abzeichnete.

„Captain, es tut mir so leid. Ich hätte Sie darüber in Kenntnis setzen sollen.“

„In Kenntnis setzen?! Verdammt!“

Sól’Dis schüttelte den Kopf.

„Sie sind meiner tviburi begegnet. Ich hatte gehofft, dass es nicht so schlimm sein würde. Aber wie es scheint, konnte Vig’Dis mit dem Druck nicht fertigwerden. Sie ist vor einiger Zeit in diesem Sektor verschollen. Warum glauben Sie, lag mir so daran, Duraugur zu stellen? Dieses unselige Treiben musste ein Ende haben.“

Tviburi?!“ Janeway blinzelte und starrte die Kitani verwirrt an. „Wovon reden Sie?“

Ein trauriges Lächeln zeichnete sich auf Sól’Dis‘ Gesicht ab.

„Jede weibliche Kitani kommt auf die Welt und hat eine tviburi. Sie ist mit ihrer tviburi sowohl körperlich als auch geistig verbunden. Und sie haben dasselbe Aussehen.“

„Also so etwas wie eine Zwillingsschwester?“ mischte sich Tom ein.

„Zwillingsschwester?“ Sól’Dis dachte einen kurzen Moment nach. „Ja, vielleicht kann man es so sagen. Aber es geht weiter, tiefer. Tviburi haben fest zugeteilte Rollen. Die Erstgeborene nimmt ihren Platz in der Arbeiterschaft der Bevölkerung ein, zum Wohle der Gesellschaft. Die Zweitgeborene widmet sich dem sozialen Fortbestand, bekommt Kinder, zieht sie auf. Aber nicht alle… Zweitgeborenen sind damit einverstanden. In jüngster Zeit sind es immer mehr, die lidlaupi werden, abtrünnig. Vig’Dis ist eine von ihnen. Sie floh vor mehreren Monaten und ich konnte sie bis in diesen Sektor zurückverfolgen.“

Noch immer konnte Janeway das Gehörte schwer glauben, aber es war die einzige Möglichkeit, wie alles Sinn ergab. Die falsche Sól’Dis hatte Duraugur die Position der Voyager nicht verraten, weil sie sie garnicht kannte – überhaupt hatte es nicht gerade so gewirkt, als wäre sie Janeway schon einmal zuvor begegnet.

„Also hat sich Ihre… tviburi Duraugur angeschlossen, um gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen?“ fragte sie, um auch die letzten Zweifel auszuräumen.

Sól’Dis seufzte. „Ich fürchte ja. Ich hatte immer gehofft, auch sie wäre Opfer einer Entführung geworden, so wie Ihr Commander Chakotay und der Rest Ihrer Mannschaft. Nun muss sich annehmen, sie schloss sich Duraugur freiwillig an. Wie dem auch sei! Der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden. Sie hat ihren Platz und die Kitani verraten!“

Janeway nickte nachdenklich. Den Wunsch, sein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, konnte sie durchaus nachvollziehen. Aber es stand ihr nicht zu, sich in die innerkitanischen Angelegenheiten zu mischen. Zumal diese Vig’Dis Dinge getan hatte, die durch nichts zu rechtfertigen waren.

„Wieso haben Sie mir vorher nichts davon erzählt?“

Sól’Dis wirkte verlegen. „Es war mir… etwas peinlich, dass ausgerechnet meine tviburi so etwas tut. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es zu einem Problem werden könnte. Bitte vergeben Sie mir.“

Janeway nickte zunächst knapp. Ein wenig wütend war sie immer noch auf die Kitani, aber im Moment galt es, zusammenzuarbeiten. Und es war gut, eine Verbündete dazugewonnen zu haben, die sich auskannte.

„Wie gehen wir vor?“ lenkte sie daher das Gespräch auf das Wesentliche.

„Die Gefangenen dürften Duraugurs Wachen gut beschäftigen. Wir können uns also darauf konzentrieren, ihn zu stellen und seiner gerechten Strafe zuzuführen,“ erklärte Sól’Dis die weitere Vorgehensweise.

„Keine Widerworte von mir!“ entgegnete Janeway

Tom grinste ein geradezu schmerzvolles Grinsen, als er ihr eine Waffe zuwarf, die sie geschickt fing.

„Es tut gut, wieder im Geschäft zu sein, nicht wahr Captain?“

„Oh ja, das tut es!“

Es war Zeit, dem Spuk ein Ende zu machen.

 

Sie fanden Duraugur und Vig’Dis in einer Art Kontrollraum. Auf den Gängen war Chaos ausgebrochen. Loyale Wächter und die Gefangenen lieferten sich einen Machtkampf, der aber eigentlich bereits gewonnen war.

Als Janeway die Tür eintrat und in Duraugurs entsetztes Gesicht sah, fühlte sie bereits die erste Genugtuung.

Er wirkte jedoch erstaunlich gefasst.

„Das ist dein Werk, nicht wahr?“ fragte er.

 „Es ist das Werk Vieler, die sich gegen ihre ungerechte Versklavung wehren. Es musste eines Tages so kommen.“

Sie wunderte sich selbst, wie ruhig sie blieb, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. Sie hätte ihn am liebsten über den Haufen geschossen, aber Sól’Dis hatte ihr das Versprechen abgenommen, ihn lebend zu bekommen. Im Ausgleich hatte sie Janeway den Vortritt überlassen. Die Kitani verstand wie keine zweite, was es hieß, ihn bezahlen zu lassen.

Einen kurzen Moment schwieg Duraugur, blickte sie aus hasserfüllten Augen an.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so weit gehen wirst. Du hast deinen Körper für dein verdammtes Schiff verkauft. Du bist eine Prostituierte, Kathryn Janeway, nichts weiter!“

Janeway kam ihm bedrohlich nahe, aber sie rührte ihn nicht an.

„Ist das alles?“ fragte sie tonlos.

Duraugur lachte ein letztes Mal, aber es klang verzweifelt.

„Du hast gewonnen. Ich habe dich unterschätzt. Na los, bring es zuende, wenn du dich traust!“

Janeway entsicherte ihre Waffe.

„Captain!“ schrie Tom Paris entsetzt. „Captain, das können Sie nicht tun!“

Sie ignorierte Toms Warnung und schoss, ihr Gesicht ausdruckslos. Ihre Wut war nur noch kalt, berechnend.

Der Schuss traf Duraugur und schleuderte ihn nach hinten. Vig’Dis schrie und winselte um Gnade. Aber Gnade war nicht das, was Kathryn Janeway im Sinn hatte.

Die Zeit schien sich zu dehnen, bis sich der Kitani aufrappelte. Er stöhnte und röchelte.

„Wieso… wieso hast du es nicht beendet?“ flüsterte er. „Na los, töte mich!“

„Nein,“ sagte Janeway. „Das wäre viel zu gut für dich. Du hoffst auf einen leichten Ausweg, aber den wird es nicht geben.“

In dem Moment betrat Sól’Dis den Raum. Sie nahm die Szene wahr und wirkte auf seltsame Weise zufrieden.

„Wie ich sehe, kennst du Inspektorin Sól’Dis. Ich bin sicher, du bist bei ihr in guten Händen.“ Mit einem gehässigen Grinsen stellte Janeway das Gewehr ab und kehrte ihrem Peiniger den Rücken zu.

Bei Sól’Dis‘ Anblick bekam der Gesichtsausdruck Duraugurs etwas Wildes, Verzweifeltes und in einer fast fließenden Bewegung, mit der niemand mehr gerechnet hatte, hatte er der Inspektorin ihre Waffe entrissen.

„Nein! Nein ich werde nicht mit dir mitgehen! Niemals!“ schrie er und richtete die Waffe auf sich.

Nahezu automatisch reagierte Janeway und trat ihm die Waffe so heftig aus der Hand, dass sie an das Ende des Raums fiel, wo sie Tom sofort geschickt aufhob, bevor Vig’Dis auf Ideen kommen konnte.

„Oh nein! Du wirst deiner gerechten Strafe zugeführt, Duraugur!“ zischte sie.

Sól’Dis nickte ihr dankbar zu und trat dann vor.

„Duraugur nach dem Strafkodex der kitanischen Ordnung werden dir Diebstahl, Entführung, Folter und Betrug zur Last gelegt. Für diese Verbrechen wirst du dich am Hof des Hohen Gerichts verantworten müssen.“

Duraugur keuchte zur Antwort. Was immer ihn von Seiten der kitanischen Justiz erwartete – er hätte ganz offensichtlich den Tod vorgezogen.

Dann fiel der Blick der Inspektorin auf ihr Ebenbild, das einen ganz und gar kläglichen Anblick abgab.

 „Tviburi?!“ keuchte Vig‘Dis. Sie sank auf den Boden. „Tviburi, bitte verzeih mir.“

Sól’Dis hob unbeeindruckt eine Augenbraue. „Steh auf!“

Wacklig befolgte Vig’Dis den Befehl. Mit unsteten Augen sah sie sich um.

„Du bist lidlaupi und damit nicht genug: du hast als Verbündete mit diesem Verbrecher gemeinsame Sache gemacht,“ fuhr Sól’Dis in hartem, amtlichen Ton fort. „Dafür wirst du nach unserem Recht und Gesetz bestraft werden. Was das andere betrifft…“ Ihr Ton wurde weicher. „…das wird die Zeit das weisen. Und jetzt komm.“

Sie legte ihrer Schwester Handschellen um und half auch dem verletzten Duraugur auf die Beine.

Janeway zitterte, als man das ungleiche Paar abführte und setzte sich dann in einen der umstehenden Stühle.

Es war vorbei. Sie hatte ihre Crew wieder. Sie hatte gewonnen. Warum nur fühlte es sich so verdammt schal an?

 

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