TrekNation

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Der Pakt mit dem Teufel

von CAMIR

III

Ja, ich lebe noch und die Story auch! Ich schreibe sie zuende!


 

 

Mit dem PADD in der Hand, dem Tricorder am Gürtel und den Phaser geladen kroch Janeway die Jefferiesröhren entlang. Diese engen Verbindungstunnel waren ein weiterer taktischer Vorteil, wenn sie ihn richtig nutzte. Es war nicht davon auszugehen, dass die Fremden sich auch nur ansatzweise so gut darin auskannten wie sie. Zudem hatten deren Scanner offenbar Probleme damit, innerhalb der Voyager zu funktionieren. Sie konnte also aus dem Nichts auftauchen, die Eindringlinge ausschalten und wieder verschwinden, bevor diese mitbekamen, was passierte. Sie musste lediglich schnell und präzise arbeiten, damit niemand Alarm schlug. Dennoch war davon auszugehen, dass sie untereinander in Kontakt standen und damit in jedem Fall früher oder später darauf aufmerksam wurden, dass jemand auf sie Jagd machte. Bis dahin hatte der Doktor hoffentlich seine Arbeiten beendet, um den Rest von ihnen auf einen Schlag auszuschalten. Ihr PADD zeigte an, dass drei von ihnen auf der Brücke verblieben, der Rest schwärmte ihn Zweier- und Dreiergruppen aus. Das war gar nicht dumm. In Gruppen hatten sie einem potentiellen Angreifer mehr entgegenzusetzen, und konnten gleichzeitig eine größere Menge des Schiffes absuchen. Auf der anderen Seite war auch nicht zu erwarten gewesen, dass Janeway es mit Einfaltspinseln zu tun hatte. Das ganze Vorgehen war methodisch und präzise.

Sie setzte sich einem Risiko aus, indem sie die Konfrontation suchte, aber wenn sie den Doktor entdeckten, wäre sie in jedem Fall auf sich alleine gestellt. Das durfte nicht geschehen.

Glücklicherweise begann keines der Teams auch nur ansatzweise in der Nähe der Krankenstation mit der Suche. Das gab ihr ein wenig Freiraum. Dennoch entschied sie sich dafür, mit einer Zweiergruppe anzufangen, die sich von allen am nächsten daran aufhielt.

So schnell sie konnte kroch Janeway durch die engen Röhren, auf einen Ausgang zu, der sich ganz in der Nähe der Fremden befand. Sie waren im angrenzenden Raum.

Leise öffnete sie die Luke und glitt hinaus, dann verschloss sie sie wieder sorgfältig und presste sich an die Wand.

Das Geräusch der Türen in den Nachbarraum würde auf jeden Fall darauf aufmerksam machen, dass ihn jemand betrat. Zum Glück handelte es sich dabei um einen Abstellraum, auf dem für das Deck wichtige Utensilien und Werkzeuge gelagert wurden, sodass sie sich im Notfall hinter Kisten verstecken konnte. Bevor sie jedoch auch nur einen Fuß in diesen Raum setzte, wollte sie sich zunächst vergewissern, womit sie es zu tun hatte. Langsam holte sie ihren Tricorder aus ihrer Gürtelschlaufe und scannte damit die Eindringlinge hinter der Tür.

Es handelte sich um zwei weibliche Humanoiden, die ungefähr dieselbe Körpergröße, wie ein Mensch hatten. Sie waren auf jeden Fall bewaffnet, auch wenn Janeway die Waffenkonfiguration nicht genau erkennen konnte und suchten die Umgebung sehr genau mit irgendwelchen Scangeräten ab. Daher war es nur eine Frage der Zeit, wann sie diesen Raum verließen, vor allem, da es durchaus möglich war, dass die Scanner jetzt etwas empfingen, nachdem die gesuchte Person nur eine Wand von ihnen getrennt war. Janeway atmete tief durch und ging im Kopf ihre Möglichkeiten durch. Sie musste die Fremden aufhalten auf die Krankenstation zu gelangen, was bedeutete, sie durfte sich nicht mehr allzu viel Zeit lassen. Daher fiel die Option flach, im Waffenarsenal nach Betäubungsgranaten zu suchen. Wenn sie die Ergebnisse ihres Tricorders jedoch richtig las, gab es eine andere Möglichkeit.

Die Überprüfung hatte zusätzlich ergeben, dass die Fremden mit mehreren kybernetischen Implantaten ausgestattet waren, die alle von einem Chip im Gehirn gesteuert wurden. Mit einer gezielten Programmierung des Tricorders sollte es daher möglich sein einen kleinen elektromagnetischen Impuls zu erzeugen, der für einen kurzen Aussetzer der Implantate sorgte. In diesem Moment der Benommenheit durfte es ein Leichtes sein, die beiden Eindringlinge zu betäuben.

Für dieses Unterfangen zog sie sich erneut in die Jefferiesröhren zurück, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Sollte diese Taktik funktionieren, hatte sie womöglich einen Weg gefunden, auch mit dem Rest der Bande umzugehen. Dies würde sich in den nächsten Minuten zeigen.

Wieder in der Sicherheit des Röhrengewirrs ließ Janeway ihr PADD Wache halten und begann mit der Programmierung. Es waren weniger Handgriffe dafür vonnöten, als sie vermutet hatte, allerdings war sie dennoch nicht schnell genug. Die ihre beiden Ziele waren in der Zwischenzeit mit der Suche im Abstellraum fertig und auf den Gang herausgetreten. Sie bewegten sich langsam parallel auf Janeways Position in der Jefferiesröhre zu. Da den Captain nur ein dünnes Schott von den beiden trennte, verzichtete sie darauf, in die Konversation hineinzulauschen, da sie nicht sicher wusste, wie viel davon von außen zu hören war. Sie konnte zudem nur hoffen, dass man sie nicht inzwischen mit den Scangeräten entdeckt hatte. Um nicht noch mehr Zeit und möglicherweise die Tarnung zu verlieren, entschied sie sich spontan dazu den Impuls durch die Wand hindurch zu senden. Es bestand eine gute Möglichkeit, dass diese Taktik funktionieren konnte, wenn die Fremden eine geeignete Position eingenommen hatten. Wenn dem so war, konnte sie die beiden leicht betäuben und in die Röhren schaffen, wenn nicht, war sie genausogut schnell verschwunden. Einen Versuch war es in jedem Fall wert, zumal nicht sicher war, wann sie einen weiteren erhalten würde.

So sammelte sie ihre Dinge ein und legte sich auf die Lauer. Es dauerte tatsächlich auch nur einen kurzen Moment bis eine geeignete Situation eintrat. Ohne zu zögern hob sie den Tricorder an, zielte auf ihre Opfer hinter der Wand und entließ den Impuls. Dabei starrte sie weiter auf das Gerät in ihrer Hand, um mögliche Reaktionen genauestens zu beobachten. Tatsächlich zeigte der Stoß sofort Wirkung. Die Störung der Implantate war genau nach Plan verlaufen und beide Frauen zeigten typische Signale der Desorientierung. Augenblicklich sprang Janeway aus ihrem Versteck, den Phaser in der Hand und vollendete ihr Werk.

Ungesehen hatte sie ihre ersten beiden Feinde erledigt. Es gab noch dreizehn, die es auszuschalten galt und ob es immer so einfach werden würde, war fraglich. Dennoch blieb ein gewisses Triumphgefühl nicht aus. Sie scannte die beiden Bewusstlosen um festzustellen, wie lange sie in jedem Fall außer Gefecht waren. Zwar ließ sich das nicht Bestimmtheit sagen, aber ein gewisses Zeitfenster hatte sie in jedem Fall. Sie wollte gerade aus der Abstellkammer Kabel zum Fesseln holen, als ein Gerät, das eine der Frauen bei sich trug, begann zu piepen. Es handelte sich vermutlich um ein Kommunkationsgerät.
Erschrocken hielt Janeway inne. Natürlich standen sie untereinander in Kontakt! Wie konnte sie das nur vergessen? Mit einem gezielten Phaserschuss brachte sie es zum Schweigen. Sie hatte keinerlei Nutzen dafür. So bestand zumindest die geringe Möglichkeit, dass der Abbruch der Kommunikation so aussah, als hätte es Interferenzen gegeben.

Verlassen konnte sie sich darauf natürlich nicht, zumal eine solche Interferenz immer unwahrscheinlicher wurde, je mehr Gegner sie ausschaltete. Früher oder später würden sie es also bemerken. Aber bis dahin spielte es hoffentlich keine Rolle mehr.

 

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