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Mortal Kombat

von Trini

Round 4 - Fight!

Tommy war gerade dabei, seine Messer zu schärfen. Morgen würde er einen harten Kampf gegen eine Mutantin, eine Kriegerin von Meister Potoma haben. Er wollte für alle Fälle gewappnet sein und schließlich waren jegliche Art von Waffen erwünscht. Außerdem konnte es auf dieser Insel niemals schaden bewaffnet zu sein.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er Kath, wie sie ungeduldig an dem Tisch saß und auf den Kontaktmann wartete. Sie war so begehrenswert. Schon häufig hatte sie ihn von sich gewiesen, doch er würde sie sicherlich noch dazu bringen, sich seinem unwiderstehlichen Charme zu beugen. Ihm war noch keine Frau entwischt, die er haben wollte und Kath würde bestimmt nicht die Erste sein. Er würde seine Nacht schon bekommen. Er musste nur geduldig auf den richtigen Augenblick warten.
Die Tür öffnete sich und ein Mann betrat die Pension; wahrscheinlich die Kontaktperson. Tommy erkannte den Mann. Er war auch ein Kämpfer des Turniers. Kath erhob sich und starrte ihn mit offenem Mund an, bis die Worte "Was willst du hier?" über ihre Lippen kamen. Der Mann lächelte, so dass sich Grübchen in seinen Mundwinkeln bildeten. "Hi Kath, so trifft man sich wieder." Noch bevor Kath ihn vorwerfen konnte, warum er ihr gefolgt war, erwiderte der Mann mit dem seltsamen Tattoo: "Bevor du mir nun vorwurfsvolle Fragen stellst, solltest du dir das erst einmal anschauen." Der Mann stellte seine Tasche auf den Tisch und nahm verschiedene Unterlagen hervor. Verwundert schaute Kath ihn an: "Jack... du bist unsere Kontaktperson?" "Du hast es erfasst." Die anfängliche Freude den Fremden wiederzusehen wandelte sich in Misstrauen. Er war ein Indianer - Indianer waren Sklaven auf Sha Do, hatten weder das Recht eine freie Meinung zu haben noch sich frei auf der Insel bewegen zu können. Es sei denn, Jack stand in der Gunst des Meisters. Sie hatte sich schon gewundert, warum er ihr ohne ersichtlichen Grund mit den Schlägern geholfen hatte. Das alles war ein abgekartetes Spiel gewesen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch sie konnte dieses Spiel mindestens genauso gut spielen, würde sich auch sein Vertrauen erschleichen und dann im geeigneten Moment zuschlagen. Sie hoffte nur, dass ihr Tommy mit seiner Eifersucht und seinen Hass auf Indianer nicht dazwischen funken würde. Er beäugte den Fremden schon die ganze Zeit so misstrauisch.
Tommy verfolgte das Gespräch, was sich nun zwischen Kath und diesem Jack entwickelte. Sie schien ihm viel Sympathie entgegenzubringen. Es war eigentlich nicht ihre Art, fremden Menschen, welche sie vor wenigen Minuten auf der Straße kennengelernt hatte, ohne weitere Hinterfragungen und Beweise zu vertrauen. Im Moment konnte er noch nichts gegen den Indianer ausrichten. Er würde warten, bis er die Gelegenheit dazu hatte.

Tommy war an diesem Abend früh zu Bett gegangen, um fit für seinen morgigen Kampf zu sein. Kath begann mit dem Auswerten der Daten, welche sie von Jack erhalten hatte. Mikrofilme, Bilder des Bunkers, in dem die Droge Dolomatin erzeugt wurde. Jack hatte sogar eine Analyse der chemischen Zusammensetzung von Dolomatin ergattern können. Dies würde bestimmt die Leute von Interpol interessieren. Vielleicht war es möglich, ein Gegenmittel zu erzeugen. Leider war die Insel abgeschottet, seitdem der Mortal Kombat begonnen hatte. Es gab keine Schiffe oder Flugzeuge, die ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Meisters den Kurs zu den restlichen Teilen der Welt aufnehmen würden und diese Erlaubnis hätten sie erst, wenn der Sieger des Mortal Kombat feststand, so wie jedes Jahr. Doch dann war es zu spät. Wenn es dazu noch käme, dass der Meister so wie in den Jahren zuvor das Turnier gewinnen würde, könnte ihn keiner mehr aufhalten, denn er würde seinen Plan in die Tat umsetzen und mit der Eroberung der restlichen Welt beginnen. Die Menschen auf der ganzen Welt hatten keine Ahnung, was sie erwartete und welche Ausmaße die Verschwörung annahm. Kath blieb vorerst nur eine Möglichkeit: abwarten, Informationen sammeln und verhindern, dass der Meister den Mortal Kombat gewinnt.
Kath setzte sich zu Jack an den Tisch und beobachtete genau seine Gesichtszüge. Es kam ihr seltsam vor. Irgendwie war ihr diese Person vertraut. Sie spürte Wärme, Geborgenheit, als er sein Gesicht zu ihrem neigte und lächelnd seine Grübchen offenbarte. Kath konnte dieses Gefühl einfach nicht ignorieren, obwohl mit aller höchster Wahrscheinlichkeit ein Spion des Meisters vor ihr saß. Woher kannte sie diesen Mann bloß. "Was ist?!", fragte Jack, der die ganze Zeit in Kaths verträumtes Gesicht geblickt hatte. "Ich habe mich nur gefragt, was dieses Tattoo zu bedeuten hat." Jack begann wieder zu schmunzeln. An das hatte sie gewiss nicht gedacht. Diese Frau beeindruckte ihn. Sie kam ihm so vertraut vor, als wenn er sie seit Jahren kennen würde. Langsam begann er seine Geschichte zu erzählen. "Ich trage das Tattoo zu Ehren meines Vaters." Jack stützte sich auf seinem Kinn auf und begann nachdenklich an die Decke zu starren. Kath musterte ihn aufmerksam. "Seltsam, ich habe nie die Kultur meines Volkes unterstützt. Ich war immer darauf bedacht, ein modernes Leben zu führen, doch mein Volk wollte das nicht. Es lehnte jegliche Art von Technik ab. Als Meister Potoma diese Insel betrat, wurde mein Volk in die Versklavung getrieben. Wir haben hart gekämpft um dies zu verhindern, aber wir waren zu schwach, gefangen in längst vergangenen Zeiten. Mein Vater starb bei den Kämpfen. Um ihn zu ehren, übernahm ich dieses Tattoo und wollte damit eine Verbindung zwischen Kultur und modernen Leben symbolisieren." Jacks Stimme hatte bei den letzten Worten gebebt. Es war zwar kaum hörbar gewesen, aber sie saß nah genug neben ihm, um es zu bemerken. Er schien ein sensibler Mann zu sein, nicht wie ein gewissenloser Handlanger des Meisters. Doch Kath wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Bevor ihre Sympathie zu diesem Mann noch mehr steigen würde, ging sie lieber zu Bett. Sie wollte morgen zu Tommys Kampf die Gelegenheit nutzen, um sich ein wenig in den Bunkern des Meisters umzusehen, welche an den Klippen, direkt über der Kampfarena, erbaut waren. "Ich werde jetzt ins Bett gehen." Kath richtete sich auf und blieb direkt vor Jack stehen. Sie schauten sich in die Augen. Jack wusste nicht, was ihn dazu bewegt hatte, aber er gab Kath einen zarten Kuss auf die Wange. "Gute Nacht, Kath." Dann ließ er sie gehen. Er hatte sich noch nie so wohl in der Gesellschaft einer Person gefühlt, die er erst vor ein paar Stunden kennengelernt hatte, auch wenn sie ihm nicht dasselbe Vertrauen entgegen brachte. Er spürte das, aber es war auch nicht verwunderlich. Kath musste in jeder Person zuerst einen Getreuen des Meisters sehen, sonst hätte sie auf dieser Insel nicht solange unerkannt bleiben können. In der Hoffnung, dass er bald ihr Vertrauen gewinnen würde, begab er sich in sein Bett und fiel in einen tiefen und festen Schlaf.

Massen von Menschen versammelten sich in der Arena. Heute war wieder ein spannender Kampf zu erwarten. Ein männlicher Mensch gegen eine weibliche Mutantin. Beide zeichneten sich durch auffällige, eigens entwickelte Kampfstile aus: Tommy, ein Meister mit dem Messer kombiniert mit den tödlichsten Selbstverteidigungstechniken aller existierenden Kampfsportarten. Sireene, extrem stark und körperlich überlegen. Am verrufensten war ihre Stimme, denn ihre extrem hohen Tonlagen entfachten nicht nur Schmerzen im Trommelfell ihres Gegners sondern auch der Zuschauer. Allerdings hatten die Zuschauer die Möglichkeit, ihre Ohren zuzuhalten. Für den Gegner in der Arena hätte das das Aus bedeutet. Trotz ihrer körperlichen Vorteile war Sireenes Kampfstil nicht von solchem Perfektionismus geprägt wie der von Tommy.
Einen Favoriten gab es nicht. Beide Kämpfer waren als gleichwertig eingestuft worden. Der Richter über diesen Kampf würde diesmal nicht der Meister sein sondern Karim. Er saß auf dem Thron, welcher direkt vor dem Kampfplatz am Strand aufgebaut war. Doch allein dort zu sitzen - auf einem Platz, der eigentlich ihm gehören könnte - war keine Genugtuung für ihn. Er war noch immer sehr erregt von der Auseinandersetzung mit seinem Vater. Teilweise fragte er sich, warum er diese Simulation weiterlaufen ließ. Wirklich sterben tat nie jemand, außer schwächliche Emari. Die Crew der Voyager musste er am Leben lassen - Befehl seines Vaters - aber irgendwann würde die Gelegenheit schon kommen.
Karim hob die Hand und signalisierte damit, dass der Kampf gleich beginnen würde. Tommy nahm seine Messer aus den Taschen und steckte diese in den Sand vor sich. Dann begann er mit traditionellen Handbewegungen seine Gegnerin zu würdigen. Sireene tat dasselbe. Die Luft stand vor Spannung still, als beide Körper kampfbereit auf das entscheidende Signal warteten. Karim ließ seine Hand noch eine Minute in der Luft und zog sie dann ruckartig zu Boden. Der Kampf konnte beginnen.

Kath und Jack standen im Publikum, welches sich zu dem Kampf am Strand versammelt hatte. Von allen Seiten drängten die Menschen, dass es unangenehm war, in der Masse zu stehen und sich die Kämpfe anzusehen, zumal nicht gerade die sympathischsten Menschen vor dem Kampfplatz anzutreffen waren. Kath nutzte das Gedränge, um unbemerkt zu verschwinden. Schnell rannte sie in Richtung Bunker.

Tommy beobachtete Sireene genau. Er musste sie die ganze Zeit in Schach halten, damit sie nicht ihre Stimme einsetzen konnte. Zwar hatte er sich vorsorglich ein paar Ohrenstöpsel besorgt, allerdings wollte er erst gar nicht ihre Funktionsfähigkeit prüfen. Er hatte der Mutantin schon ein paar entscheidende Treffer versetzt, als sie zum Angriff angesetzt hatte. Er war der Beweglichere von beiden und das musste er ausnutzen. Die Unbeweglichkeit war die Schwäche eines jeden Mutanten.
Tommy ging einen Schritt zurück und trat plötzlich auf einem im Sand vergrabenen Stein. Für einen kurzen Moment war er abgelenkt, Zeit genug für Sireene ihre Stimme gegen ihn einzusetzen. Selbst unter dem Schutz der Ohrenstöpsel glaubte Tommy, sein Trommelfell würde platzen. Er taumelte zurück und erhielt gleich darauf mehrere gewaltige Schläge durch die Mutantin. Benommen stürzte er zu Boden. Das Publikum war außer sich, denn es zeichnete sich endlich ein Sieger ab. Dieser Kampf hatte sich schon die ganze Zeit träge hingezogen.
Nur noch unbewusst nahm Tommy die Begeisterung des Publikums wahr. Schmerz durchzog seinen ganzen Körper. Schemenhaft sah er die Mutantin über sich stehen, wie sie zum entscheidenden Schlag ansetzen wollte. Mit allerletzter Kraft drehte er sich zur Seite, wich dem Schlag aus und rammte sein Messer mitten in Sireenes Bauch. Die Mutantin sackte zusammen, als sich Tommy wieder erhob und ihr noch einen letzten Faustschlag ins Gesicht verpasste. Das Publikum tobte und feierte den unverhofften Sieger dieses Kampfes. Erst in diesem Moment merkte Jack, dass Kath nicht mehr an seiner Seite war. "Sie wird doch wohl nicht etwa...", entfuhr es ihm. Er blickte zum Bunker von Meister Potoma und rannte sofort los.

Kath musste in kurzer Zeit so viele Informationen wie möglich sammeln. Sie schlich sich an den Wachen, die mit ihren Ferngläsern den Kampf beobachteten, vorbei und betrat über einen Luftschacht den Bunker. Kurz blieb sie stehen und lauschte den Geräuschen. War da nicht etwas am Ende des Ganges zu hören? Kath bewegte sich auf die Geräusche zu und lugte um die Ecke. Vor ihr eröffnete sich ein riesiger Saal und in der Mitte saß kein anderer als Meister Potoma umrankt von dunklen Gestalten. Mit bösartigen Blick begann er zu sprechen: "Dolomatin ist keine normale Droge. Konsumiert man sie in geringen Dosen, hat es zwar dieselbe Wirkung wie jede andere Droge auch, wird sie aber über einen längeren Zeitraum regelmäßig injiziert, so kann der Süchtige wie eine Marionette missbraucht werden. Überzeugen Sie sich selbst." Der Meister erhob sich und betätigte einen Schalter. Es öffnete sich eine Tür hinter der sich ein geknebelter Mann befand. Mit wütenden Augen blitzte er die Menschen in dem Raum an. "An eurer Stelle würdet ihr mich hier besser rauslassen. Wir haben unsere Spione überall und irgend wann werden wir euch kriegen. Das Festhalten eines Polizisten macht sich sicherlich nicht gut in der Liste eurer weiteren Verbrechen." Herabschauend übertönte der Meister die Stimme des Mannes. "Wir haben diese Person vor drei Wochen beim Spionieren gefangen genommen und ihn täglich Dolomatin injiziert." Potoma begab sich hinter den Mann, öffnete seine Fesseln und legte eine Pistole in seine Hände. Ruckartig stand der Polizist auf und hielt die Waffe direkt vor Meister Potomas Gesicht. "Jetzt ist es aus mit dir", zischte er bösartig, doch der Meister regte keine Mine. Mit ruhiger Stimme antwortete er: "Nimm die Kanone und erschieß dich damit."
Kath beobachtete gespannt das Geschehen. Was würde nun passieren? Der Meister musste wirklich viel Vertrauen in seine Erfindung haben, wenn er sich einem solchen Risiko aussetzte. Und tatsächlich, der Mann zögerte. Er begann am ganzen Körper zu zittern bis er schließlich die Kanone an seinen Kopf hielt. Stille erfüllte den Raum, niemand wagte zu atmen bis der Schuss fiel. Ein Raunen ging durch die Menge, als der Selbstmörder blutend zu Boden fiel. Mit selbstzufriedenem Lächeln führte der Meister seine Rede fort. "Ich habe Sie ausgewählt, weil Sie die bekanntesten Drogendealer aus aller Welt sind. Ich habe mir gedacht, dass Sie diese Droge eventuell interessieren könnte und bin bereit darüber zu verhandeln - unter einer Voraussetzung: Sie unterstützen mich in meinem Plan, die Welt an mich zu reißen. Verbreiten Sie die Drogen in ihren Einzugsgebieten und ich verspreche Ihnen - die Macht über ihr Gebiet wird immens sein." Bevor der Meister weiterreden konnte, ging die Alarmsirene los. "Verdammt", zischte Kath und begann in Richtung Luftschacht zu rennen. Allerdings hörte sie bereits Schritte aus dieser Richtung und bog um die nächste Ecke, eine Sackgasse. Verzweifelt wollte sie sich wieder zum Umkehren wenden, doch eine bekannte Stimme rief ihr zu: "Hier herauf. Spring!" Kath schaute nach oben und entdeckte eine Öffnung in der Decke. Mit Schwung kletterte sie nach oben und verhielt sich ruhig. "Hier ist niemand", hörte sie die Wachmänner sprechen, welche gerade den Gang betreten hatten, in dem sie sich zuvor befunden hatte. "War wahrscheinlich wieder ein Fehlalarm." Nachdem die Schritte immer leiser wurden, hatte Kath die Gelegenheit, ihren Retter näher zu betrachten. Sie erkannte ihn wieder. Es war der Ninja von gestern Abend. Mit dunklen Augen blitze er sie an: "Ich sage dir noch mal, du hältst dich aus dieser Sache raus. Der Meister gehört mir." Mit verdutztem Gesicht fragte Kath: "Wer bist du überhaupt?!", doch der Ninja hatte schon zum Sprung angesetzt und verschwand über einen Luftschacht ins Freie. Sie hörte nur noch die Worte "Folge dem Luftschacht nach rechts und du kommst nach draußen. Verschwinde von hier und kehre nie wieder hierher zurück." Wütend schaute Kath hinterher. Für wen hielt sich der Kerl, wenn er ihr Befehle erteilte? Aber in einem hatte er Recht gehabt. Es war Zeit von hier zu verschwinden.

Nachdem Tommy als Sieger des Kampfes eingetragen war, hatte er vor, so schnell wie möglich in die Pension zurückzukehren. Doch er wurde von Karim aufgehalten. "Ich habe deinen Kampfstil gesehen und ich muss sagen, dass ich beeindruckt bin. Zwar ist Sireene nicht die beste Kämpferin, aber trotzdem hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ein Mensch jemals einen Kampf gewinnen würde." Tommy antwortete selbstbewusst: "Irgendwann ist immer das erste Mal und es wird auch noch ein zweites und ein drittes Mal geben, denn ich bin sicher, dass ich den großen Kampf gewinnen kann." Karim wollte den Menschen in seiner Übermütigkeit nicht stoppen, denn schließlich könnte er ihn ja noch gebrauchen. Deshalb gab er nur eine neutrale Antwort. "Niemand weiß, was kommen wird." Der zweite Therat rieb sich mit seinen schuppigen Händen übers Kinn. "Ich habe mich gefragt, ob ich Sie engagieren könnte." Tommy wurde hellhörig. "Das kommt darauf an, was Sie zahlen." Karim begann zu grinsen. Diese Menschen waren doch immer um ihr materielles Wohlsein besorgt. Geld veranlasste sie Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würden. "Ich zahle Ihnen soviel, wie Sie nur brauchen. Ich denke, 100.000 Einheiten dürften für den Anfang genügen. Ich ziehe aber in Betracht, diesen Betrag noch zu erhöhen, wenn Sie Ihre Arbeit gut erledigen." Tommy begann zu rechnen. Was er hier erhalten würde, war mehr als das Zehnfache was Kath ihm zahlte. Das war eine einmalige Gelegenheit, die sich sicher nicht mehr so schnell auftun würde. "An welche Art von Arbeit hätten Sie denn gedacht?" Karim grinste wieder, der Mensch schien auf sein Angebot eingehen zu wollen. "Nichts Weltbewegendes. Es geht um die Gerüchte, dass sich Spione von Interpol auf dieser Insel befinden sollen und dafür wurde eigens eine Einsatztruppe eingerichtet, in die Sie besonders gut passen würden. Diese Truppe stellt auch die persönliche Leibgarde des Meisters dar."
Karim verstieß zwar durch dieses Angebot gegen die Spielregeln der Simulation, da er auf Grund seines realen Lebens von dem Kontakt Tommys zu den Rebellen wusste und da ihn der bestechliche Charakter dieser Figur bekannt war, allerdings störte ihn das nicht mehr. Wenn er die Menschen nicht töten durfte, dann konnte er auch ein paar kleine Vereinfachungen für die Emari an diesem Szenario schaffen. Aber das war nur eines seiner Ziele, die er damit verfolgte. Er behielt sich Tommy als das Ass im Ärmel zurück, falls der erste Therat seine Ansichten nicht ändern sollte. Alle Emari auf diesem Schiff waren Potoma treu ergeben und er selbst würde nie unbemerkt nahe genug an ihn herankommen, um seine dunklen Pläne - die Machtübernahme - zu verwirklichen. Tommy war als neues Mitglied der Leibgarde für diese Aufgabe geradezu geeignet.
Der zweite Therat musterte die Reaktion des Menschen genau. Tommy grinste: "Ich verstehe."
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