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The pirate's gospel

von Janora

Ein Bad und die Folgen

Was würde Leonard nur dafür geben. sich endlich mal wieder waschen zu dürfen. So richtig mit warmen Wasser und Seife. Nachdenklich schlenderte er an die Reling und lehnte sich etwas hinüber, um in das Wasser blicken zu können. Es war ein schöner Tag und die Piraten hatten Halt gemacht, um im Meer ein Bad zu nehmen. Er konnte nur den Kopf darüber schütteln, als er zu ihnen hinab blickte. Die Absicht, zu springen, hatte er nicht. Wer wusste schon, was da unten alles auf ihn lauerte, um ihn anzuknabbern.
Die Piraten dagegen schienen keine Bedenken zu haben. Ausgelassen hüpften sie ins kühle Nass und spritzten sich gegenseitig an. Als wären sie wieder kleine Kinder. Die meisten zumindest.

Jim befand sich auch noch an Deck. Sein Hemd hatte er bereits abgelegt und er trat neben Leonard an die Reling, um auch seine Stiefel auszuziehen, bevor er sich ebenfalls ins Wasser begab. Der Arzt warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Jim hatte bereits gemerkt, dass Baden wohl nicht so sein Ding war. Allerdings bemerkte er auch den musternden Blick, den er von dem Dunkelhaarige angesichts seiner wenigen Kleidung bekam und er grinste.
„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er ihn provokativ und drehte sich einmal um sich selbst, damit Bones ihn auch wirklich von allen Seiten sehen konnte.
Leonard hob eine Braue.
„Wenn du denkst, dass ich jetzt von dem bisschen, was du zu bieten glaubst, beeindruckt bin, hast du dich geirrt“, erwiderte er und wandte sich ab, hörte Jim aber lachen. Der Blonde wusste es besser, als sich gekränkt zu fühlen. Und er mochte Bones' Art, ihm Kontra geben zu können. Dennoch fand er, dass dieser für den Spruch gerade eine kleine Abkühlung verdient hatte.
Er stellte seine Stiefel beiseite und trat dann von hinten heimlich an den Arzt heran. Und bevor dieser wusste wie ihm geschah, hatte Jim ihn auch schon über Bord befördert. Er selbst sprang mit einem Kopfsprung elegant hinterher.
Leonard bekam einen kurzen Schock, als er in das wirklich verdammt kalte Wasser eintauchte und den Mund noch geöffnet hatte. Sämtliche müde Geister in ihm waren schlagartig geweckt und er tauchte prustend wieder auf. Mit einer Hand fuhr er sich durch das nasse Haar und blickte sich um.
„Verdammter Pirat“, fluchte er und erblickte Jim nicht weit von sich entfernt. Dieser grinste ihn wieder - oder wahrscheinlich immer noch - breit an.
Die anderen Crewmitglieder, die das ganze beobachtet hatten, lachten amüsiert.
„Das zu sagen ist aber nicht besonders nett“, meinte der Captain, als er mit wenigen Zügen zu ihm schwamm. Leonard verdrehte die Augen. „Ich sehe es gar nicht ein, nett zu Piraten zu sein. Also bleib mir vom Leib.“
„Dir geht es doch soweit ganz gut. Also beschwer dich nicht!“, lachte Jim, während er sich auf dem Rücken treiben ließ und mit den Beinen strampelte, um den Arzt eine Ladung Wasser entgegen zu spritzen.
„Ja, aber bestimmt nicht dank dir“, gab dieser zurück und ging in Deckung. „Hey!“ Genervt gab er eine Ladung zurück. Er wollte sich jetzt nicht mit Jim befassen. Es reichte ihm schon, dass er ihm die letzten Tage schon nicht aus dem Kopf gehen wollte. Gesund war das nicht, das wusste er.
Jim spritzte prompt zurück und traf ihn mitten ins Gesicht. Gut, es machte Leonard zwar nicht nasser, als er ohnehin schon war, aber es besserte seine Laune auch nicht.
„Du kommst dir wohl ganz toll vor“, brummte er und schwamm dem Piraten nach, der sich ein wenig entfernt hatte. Mal sehen, was dieser davon halten würde, unter Wasser getunkt zu werden. Am besten sollte er ihn gleich ertränken, dann hätte er schon mal ein Problem weniger.
„Ich bin toll“, lachte Jim. Dann wurde er jedoch vom Arzt überrascht und an den Schultern gepackt nach unten gezogen. Zum Glück handelte er instinktiv und hielt die Luft an. Es entstand ein kurzes Ringen zwischen den beiden. Natürlich wollte Leonard ihn nicht töten, sondern ihm einfach nur eine Lektion erteilen.
Doch wie so oft, machte Jim ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Blonde hatte sich in seinem Griff gedreht und blickte ihn nun an. Er merkte schnell, dass er mit Kraft hier nicht weiter kam, also änderte er seine Taktik und da er nicht von Leonard los kam, war er im nächsten Moment plötzlich sehr nahe an ihm. Seine Schenkel streiften Leonards und dann verschloss er ihre Lippen miteinander.
Der Arzt erstarrte sofort. Dann ließ er den Piraten los und machte geradezu einen Satz nach hinten, während sie beide wieder auftauchten. Was sollte das denn?
Jim strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und blickte abwartend zu ihm, neugierig, wie Bones wohl reagieren würde.
Dieser starrte ihn an. Völlig überrumpelt, wusste er im ersten Moment gar nicht, was er sagen sollte. Im zweiten Moment hätte er dem Blonden am liebsten eine reingehauen. Und im dritten Moment drehte er sich um und schwamm mit aggressiven Zügen zurück zur Schiffswand.
„Hey..!“, rief Jim ihm nach, der ihn nicht so leicht davonkommen lassen wollte.
„Hey dich selbst!“, schimpfte Leonard und wirbelte zu ihm herum. Vielleicht würde er sich ja doch noch für die Faust entscheiden. „Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast, aber lass mich damit ja in Ruhe!“ Er warf einen kurzen Blick zu den anderen badenden Piraten, doch sie schienen ihnen keine Aufmerksamkeit zu schenken. Also funkelte er wieder Jim an. „Ich will von so was nichts wissen, klar?!“
Der Blonde antwortete und seinem Blick nach, schien er an Leonards Worten zu zweifeln. Er zuckte mit den Schultern.
Der Arzt hatte nicht vor, sich das noch weiter bieten zu lassen und wandte sich wieder dem Schiff zu. An dessen Bordwand war eine aus Seilen geknüpfte Leiter herunter gelassen, über die er, noch immer leise schimpfend, wieder an Deck kletterte. Oben angekommen, zog er sich erst einmal sein nasses Hemd vom Leib und wrang es aus. Zum Glück war es warm genug, dass es hoffentlich schnell in der Sonne trocknen würde, wenn er es aufhing. Mit seiner Hose hätte er am liebsten dasselbe gemacht, aber er wollte nicht ohne sie herumlaufen. Wer wusste schon, auf welche Ideen die Piraten dann noch kommen würde.

Den Rest des Tages verbrachte Leonard damit, diesem verdammten Captain aus dem Weg zu gehen und nicht weiter über das Geschehene nachzudenken. Das war gar nicht so einfach, weil seine Gedanken sich nur darum zu kreisen schienen. Er fragte sich, was Kirk veranlasst haben könnte, zu denken, dass er an Männern interessiert wäre.
Es war ein sensibles Thema für Leonard. Denn normalerweise war es gefährlich, einen solchen Eindruck zu vermitteln. Er hatte Fälle mitbekommen, bei denen solche Freunde von der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Mehr noch. Sie wurden Opfer von heimlichen Anschlägen. Nachts unterwegs verprügelt, ihr Eigentum zerstört. Und natürlich wollte niemand etwas davon gewusst haben. Die Täter wurden geschützt. Es wurde tot geschwiegen. Das ging so lange, bis es Tote gab. Oder derjenige vorher so klug war, weit weit weg zu ziehen.
Falls Leonard jemals eine solche Neigung gehabt hatte - wobei er sich fast schon zu leicht einredete, dass dies niemals der Fall war – hatte er früh gelernt, es nicht zu zeigen. Um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, blendete er alle Erfahrungen damit aus.
Für einen Haufen Verbrecher, wie er es hier hatte, wäre er damit ein gefundenes Fressen gewesen. Denn diese waren gewiss sehr viel weniger zimperlich. Piraten hatten, so wusste man, keine Hemmungen.
Ob Jim dieses dreiste Spiel mit ihm spielte, weil er ihn vor seiner Mannschaft bloßstellen wollte oder um ihn einfach zu ärgern, das konnte er nicht beantworten. Generell konnte er sich keinen Reim auf das Verhalten des Captains machen.

Die Piraten hatten sich irgendwann ebenfalls zurück an Bord der Enterprise begeben und die Fahrt wieder aufgenommen. Es herrschte eine ausgelassene, muntere Stimmung an Deck. Offenbar hatte das Bad allen gut getan. Nun, bis auf Leonard natürlich, der den Mittag verfluchte.
Irgendwann war er es Leid, sich den Kopf zu zerbrechen und er beschloss, sich durch Gesellschaft abzulenken. Auch heute saß eine Gruppe von den Seeräubern an Deck und spielte Karten. Wahrscheinlich war Leonard verrückt, weil er sich ein zweites Mal in diese Hölle begab. Aber gerade war ihm alles lieber, als seine eigenen Gedanken. Also ging er zu ihnen hin.

Entgegen seiner Erwartung war es heute anders. Man begrüßte ihn und machte ihm sogar Platz, damit er sich setzen konnte.
Die Piraten hatten mitbekommen, wie er sich um Chekov, einen von ihren, kümmerte. Dass er mehr unternahm, als es mit bloßen Pflichtgefühl und Angst um sein Leben, weil der Captain ihn bedroht hatte, nötig war. Und das respektierten sie. Er gehörte zwar nicht zu ihrer Mannschaft, aber er verdiente sich, ihrer Ansicht nach, seinen Platz hier an Bord. Sie saßen, um es sprichwörtlich auszudrucken, im gleichen Boot.
Leonard war positiv überrascht über das Verhalten. Natürlich wurde es ihm nicht so ausführlich erklärt. Eigentlich wurde es ihm gar nicht erklärt. Dafür erläuterte man ihm nun endlich die Regeln des Kartenspiels. Und das war ihm schon genug.
„Ich habe keinen Einsatz, den ich geben könnte“, erklärte McCoy aber, als er die Münzen der anderen bemerkte. Dennoch bekam er wieder einen Satz Karten in die Hand gedrückt und auch eine halb volle Flasche Rum, die herumgereicht wurde.
„Glücksspiel ist an Bord verboten“, erklärte Scotty der Zimmermann „Hat zu viel Streit gegeben. Jeder bekommt am Ende sein Geld zurück.“
Wie zum Beweis wurden auch Leonard Münzen hingelegt. Und dann war er auch schon mittendrin. Neben Scotty lernte er die Namen vom Steuermann, Sulu, der schwarzen Schönheit, Uhura, mit der er sich lieber nicht anlegen wollte, und den der rothaarigen Gaila, die später mit einer vollen Flasche Alkohol dazu stieß. Obwohl er ihnen seinen Namen gab, wurde er weiterhin nur als Doktor betitelt. Nun, es gab schlimmeres.

Wie bereits erwähnt, wurden ihm die Spielregeln zwar erklärt, aber ehrlich gesagt, nicht besonders gut. Es war teilweise ein wenig widersprüchlich, wie so manches hier auf dem Schiff. Leonard verlor die ersten beiden Runden haushoch. In der Runde danach warf er dann einfach irgendwelche Karten ab, was ihm die Lacher der Seeräuber einbrachte. Und eine weitere Münze kostete.
Erstaunlicherweise war die Gesellschaft der Piraten zwar rau, aber angenehm. Leonard war überrascht von sich selbst. Es konnte aber auch an dem Rum liegen, denn davon gab es heute eine ganze Menge und er merkte irgendwann, wie ihn die Effekte des Alkohols einholten.
Das war der Punkt, an dem er beschloss, mit dem Trinken für heute aufzuhören. Er wollte unter den Piraten dann doch nicht sturzbetrunken sein. Außerdem jagte immer noch Jim durch seine Gedanken. Und er kam mit ihm auf keinen grünen Zweig.

Derweil klopfte Spock an Jims Tür und trat ein.
„Captain, die Crew hat unter Deck eines der Rumfässer des Handelsschiff angeschlagen..."
Der Blonde schaute auf. "Und wer hat das angeordnet?" Spock schwieg und das war ihm Antwort genug. "Das dachte ich mir", seufzte Jim und stand auf. „Dein Zug“, meinte er und deutete aufs Schachspiel. „Ich werde mal schauen, ob die wissen, wie man ordentlich feiert.“
Während er sich zu seiner Crew begab, war Leonard noch nicht weiter gekommen in seinen Grübeleien. Er hatte aber beschlossen, dass er alleine zu keiner Lösung kommen würde und wollte Jim noch einmal zur Rede stellen. Denn er hatte das Gefühl, dass wenn er ihm nicht noch einmal deutlich sagen würde, dass er ihn in Ruhe lassen sollte, dann würde es bald wieder eskalieren. Also empfahl er sich in der kleinen Runde und ging zu ihm.
Auf dem Weg hörte er des Gejohle der betrunkenen und feierfreudigen Piraten. Er war froh, nicht mehr unter ihnen zu sein, hoffte aber auch, dass zumindest der Steuermann nüchtern genug war, um sie nicht aufs nächste Riff zu fahren.

Als Leonard die Kapitänskajüte betrat, fand er sie leer vor.
„Na großartig“, grummelte Leonard. „Dachte eigentlich, ich geh ihm aus dem Weg, nicht umgekehrt.“ Er hatte keine große Lust, das Schiff nach ihm zu durchkämmen. Vor allem, weil das Thema, das er ansprechen wollte, seiner Meinung nach, nicht für weitere Ohren bestimmt war. Also blieb er hier und wartete.

Und er musste eine ganze Weile warten. Ehrlich gesagt, war er sogar für einen Moment eingenickt, was wahrscheinlich größtenteils die Schuld des Alkohols war, als ihn die Schritte der schweren Stiefel wieder aufschrecken ließen. Die Tür schloss sich und er entdeckte im fahlen Licht der einzelnen Laterne Jim.
Dieser stieß beim dem Versuch seine Stiefel auszuziehen gegen den Tisch und beförderte eine Blechschüssel laut scheppernd auf den Boden.
Leonard rieb sich die Nasenwurzel. „Du hast getrunken“, stellte er überflüssigerweise fest.
Jim schien ihn jetzt erst zu bemerken und blinzelte ihn überrascht an.
„Wasch mascht du hier?“, fragte er ihn lallend.
„Wir müssen reden.“
Jim legte den Kopf von einer Seite auf die andere. „Nee, danke“, meinte er dann und ging an ihm vorbei, um schlafen zu gehen. Auf Reden hatte er jetzt keine große Lust. Leonard packte ihn jedoch am Handgelenk und hielt ihn fest. Er wollte das jetzt und hier klären.
„Hör mir zu!“
„Aye, wasch auch immer..“
„Nein, ich bin nicht bereit-...“
Doch weiter kam Leonard nicht , denn um ihn endlich zum Schweigen zu bringen, hatte Jim sich zu ihm gebeugt, ihn am Kragen gepackt und küsste ihn. Dieser riss seine Augen weit auf. Das sollte so nicht laufen. Er sammelte seine Gedanken und biss Jim unsanft in die Lippe, dass dieser knurrend von ihm ab ließ. Mit dunklen Augen blickte er zu ihm hoch. „Fang kein Spiel an, das du nicht gewinnen kannst, Bones.“ Der dunkle Ton und der Ausdruck, den der junge Mann plötzlich angenommen hatte, ließ Leonard einen Schauer über den Rücken laufen. Er bemerkte, dass Jims Hand auf seinem Oberschenkel lag, wusste gar nicht, wie lange schon, nur, dass sie nun deutlich nach innen wanderte. Leonard atmete stockend aus und zögerte für einen Augenblick. Das war alles, was Jim brauchte. Er küsste ihn erneut, schmeckte den Alkohol des Anderen und legte den Arm um ihn, um sich an ihn zu schmiegen. Leonard konnte ein leises Stöhnen nicht verhindern. Er hoffte, es würde durch den Kuss gedämpfte werden, aber so viel Glück hatte er nicht. Jim quittierte es ihm, indem er ihn durch den Stoff seiner Hose massierte.
In Leonards Kopf legte sich einen Schalter um. Es mochte daran liegen, dass er betrunken war. Oder daran, dass er seit Monaten nicht mehr körperlich aktiv war. Oder daran, dass Jim auf seine Art einfach verdammt anziehend war. Aber jetzt war er es, der die Führung übernahm und er schob den Jüngeren zu dessen Bett, auf das er ihn drückte. Sie lösten den Kuss nur so lange, wie es nötig war, um ihre Oberteile auszuziehen. Ihre Finger konnten nicht voneinander lassen und wo sie sich berührten, schien ihre nackte Haut regelrecht in Flammen zu stehen.
Jim war voller Ungeduld. Er nestelte an Bones Hose, bis er sie ihm von den Hüften ziehen konnte. Danach wanderte seine Hand sofort in Leonards Schritt. Dieser stöhnte erneut auf, dieses Mal ungehemmter. Schnell beseitigte er auch Jims letzte Kleidungsstücke.
Sie sprachen kein Wort. Das mussten sie auch nicht. Ihr schweres Atmen, das Stöhnen, manchmal abgehakt, dann wieder langgezogen, war alles, was sie in der schummrigen Dunkelheit brauchten. Die letzte Kerze spendete kaum noch Helligkeit und die Schatten flackerten stark. Leonards Augen schauten beinahe schwarz zu dem jungen Mann herab. Zwei seiner Finger strichen über Jims leicht geöffnete Lippen. Er verstand sofort und ließ seine Zunge darum spielen, saugte regelrecht daran. Leonard gab ein wohliges Geräusch von sich. Er zog eine feuchte Spur von Jims empfindlicher Stelle hinterm Ohr bis hinunter zu seiner Halsbeuge, wo er die Haut seine Zähne spüren ließ. Der Jüngere schmeckte rau und nach Seeluft, aber auch nach mehr.
Jim keuchte auf und ließ seine Finger frei, die Leonard ihm wieder entzog. Dann drehte er sich um, kniete nun auf allen Vieren vor dem Arzt, der sich zum ersten Mal heute Abend wünschte, mehr Licht zu haben. Seine Gedanken hatten sich heute bereits als sehr fantasievoll bewiesen und die Bilder, die ihm jetzt vor die Augen traten, waren phantastisch. Er schob seine Hand zwischen Jims Beine, der seine Knie weiter auseinander bewegte.
Gehorsam nahm der Jüngere den ersten, kurz darauf denn zweiten und schließlich den dritten Finger auf, drängte sich ihnen geradezu entgegen. Er war ausgehungert, war es schon viel zu lange und forderte stöhnend nach mehr. Leonard war mehr als gewillt es ihm zu geben.
Alles verwandelte sich in einen Strudel aus Alkohol, Hitze und Verlangen. Sie nahmen nur noch den Körper des Anderen wahr, vielleicht noch die Koje unter ihnen, aber sie hätten nicht sagen können, wo sie selbst aufhörten und der Andere anfing. Heißes Stöhnen und abgehaktes Atmen erfüllte die Luft.

Als sie schließlich erschöpft nebeneinander in die Kissen fielen, wurden sie von der wohligen Watte der Finsternis gepackt und schliefen nur Augenblicke später ein.
In der Tat war Jims Rauschschlaf so tief und fest, dass er wahrscheinlich nicht mal bei einem feindlichen Angriff aufgewacht wäre. Und Leonard ging es genauso. Er störte ihn noch nicht mal, dass Jim leise schnarchte. Dafür war er viel zu fertig.


Kirk wurde erst irgendwann gegen Mittag wach. Er war als Pirat zwar an Alkohol gewöhnt, aber das letzte Nacht war dann sogar für ihn zu viel des Guten gewesen, weswegen er auch heute Morgen noch dezente Schläge auf dem Hinterkopf verspürte, als würde jemanden darauf einhämmern. Er rollte sich, Bones total ignorierend, aus dem Bett und schlurfte rüber zu einer Wanne mit Wasser, die auf seinem Schreibtisch gestellt worden war.
In eben diese tauchte er erst mal seinen Kopf und verharrte so eine Weile.

Leonard war schon wach, beobachtete ihn stumm und mit gemischten Gefühlen. Er hatte keine Ahnung, wie er dem Blonden heute entgegentreten sollte. Die Tatsache, dass dieser noch immer nackt war, machte es nicht gerade besser.
Nach ein oder zwei Minuten befürchtete er bereits, oder freute sich, dass Jim möglicherweise aus Blödheit und Alkohol in dem Bottich einfach ertrunken wäre. Doch da tauchte dieser auch schon wieder auf, strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und atmete tief durch. Offenbar war er jetzt um einiges klarer im Kopf.
Jim nahm sich einen Apfel von einer Obstplatte und biss hinein, bevor sein Blick zu McCoy wanderte. Dieser war bereits wieder vollständig bekleidet und schaute böse zurück. Jim grinste ihn an und aß dann weiter seinen Apfel. Der Pirat wollte sich vorerst mal eine Unterhaltung ersparen, noch immer fühlte sich sein Kopf an, als würde er jeden Moment platzen.
Und Leonard hatte auch genug.
Er stand auf und verließ die Kajüte.
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