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Nach all den Jahren

von Emony

Kapitel 11

Kapitel 11

„Wir sind in weniger als fünf Minuten in Waffenreichweite, Captain“, ließ sich Spock vernehmen, der sich von seiner Konsole zu Kirk herumdrehte.

Kirk tauschte einen entschlossenen Blick mit Spock. „Sulu, sobald wir in Reichweite sind, halten Sie sich mit Ausweichmanövern bereit. Chekov, ich will dass Sie erstmal die Schilde und wenn nötig die Waffen der Vintra ins Visier nehmen. Unsere Priorität besteht darin unsere Offiziere herauszubeamen.“

„Aye“, erwiderten Chekov und Sulu wie aus einem Mund. Die beiden Männer warfen sich einen kurzen Blick zu.

Kirk öffnete einen Kanal zum Maschinenraum. „Scotty, ich will dass Sie zum Transporterraum gehen und sich bereithalten unsere Leute rauszubeamen, sobald die Schilde der Vintra offline sind.“

„Captain, dazu müssten wir auch unsere Schilde deaktivieren.“

„Ich kenne die Risiken, Scotty.“

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Vintra wieder über volle Waffengewalt verfügt“, brachte sich auch Spock in das Gespräch ein.

„Davon gehe ich sogar aus“, erwiderte Kirk sachlich. „Als Captain wäre es auch meine Priorität die Waffen wieder online zu bringen.“ Er machte eine Pause. „Mit Verhandlungen werden wir nicht weit kommen, Spock. Darüber sind wir uns doch einig.“ Der Halbvulkanier nickte. „Ich weiß, dass wir ein erhebliches Risiko eingehen. Aber es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben.“


***

„Ich glaube, ich muss mich übergeben“, sagte McCoy und spürte bereits den Brechreiz in sich aufwallen.

Uhura sah ihn in ihrem beengten Versteck in einer der Wartungsröhren kritisch an. „Sind Sie klaustrophobisch?“

Er schüttelte langsam den Kopf. „Ich fürchte ich habe eine Gehirnerschütterung.“ McCoy atmete einige Male tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus. „Wir sollten weitergehen.“

„Wohin?“ Sie hatten die Möglichkeit ein Deck rauf oder runter zu klettern, als sie eine Gabelung erreichten.

„Runter“, sagte McCoy und kämpfte gegen die Magenkrämpfe an. „Beeilen Sie sich.“ Wenn er sich nicht irrte, waren romulanische Schiffe ähnlich gebaut wie jene der Föderation. Das hieß, dass die Brücke irgendwo in den oberen Decks angesiedelt war. Und zur Kommandozentrale wollte er auf gar keinen Fall.

Uhura nickte und öffnete die Luke. Kaum, dass sie die ersten Sprossen nach unten geklettert war, hörte sie McCoy über sich, der sich übergab.

„McCoy?“ Sie sah nach oben und sah nur eine Hand, die ihr winkte, ehe sie erneut das Würgegeräusch hörte.

Dann, nach einigen gedehnten Sekunden, tauchte McCoys verschwitztes Gesicht im Zugang auf. „Gehen Sie weiter, ich bin direkt hinter Ihnen.“ Mit zitternden Händen griff er nach der obersten Sprosse und stieg dann langsam hinab.

Uhura wartete unten auf ihn. Er rutschte von einer Sprosse und für eine Sekunde glaubte Uhura, er würde abstürzen. Doch irgendwie gelang es McCoy sich festzuhalten. „Brauchen Sie Hilfe?“, fragte sie vorsichtig.

„Mir ist nur schwindelig. Es geht schon. Ich…“ Plötzlich verschwamm sein Sichtfeld und er hielt in allem inne, bewegte keinen einzigen Muskel.

„Doktor?“

„Nur einen Moment“, brachte er mühsam hervor.

Doch Uhura wollte kein Risiko eingehen. McCoy hielt sich an den Sprossen fest, wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring. Er war vollkommen erstarrt. „Bleiben Sie wo Sie sind, ich komme“, sagte sie. Schnell kletterte sie wieder nach oben, bis sie unmittelbar bei McCoy war. „Ich führe Sie nach unten, in Ordnung?“

„Ich kann nicht klar sehen“, sagte McCoy nur. „Alles dreht sich.“

„Ich bin bei Ihnen, keine Sorge.“

Sollte er das nicht zu ihr sagen? Beschämt schloss er die Augen und nickte dann langsam. Ob Jim sich auch von einer Frau helfen lassen würde? McCoy zweifelte nicht daran, dass dies ewig an ihm hängen würde, sobald es erstmal die Runde auf der Enterprise gemacht hatte.

Uhura nahm seinen rechten Fuß und führte ihn eine Sprosse tiefer. „Langsam, Doktor. Ich stütze Sie.“ Sprosse um Sprosse führte Uhura ihn langsam aber stetig hinab.

Als sie gemeinsam auf dem nächsten Deck angelangten, ließ sich McCoy auf den Boden sinken. „Was für eine verdrehte Welt“, grummelte er. „In Romanen ist immer der Mann der Held, der die Frau rettet.“

„Das sind antiquierte Ansichten, Doktor. Ich habe Sie für aufgeschlossener gehalten.“ Sie lächelte ihn an. „Aber wenn Sie es wünschen, wird außer uns beiden niemals jemand davon erfahren.“

Er lachte leise. „Sie sind ein Goldstück, Uhura. Aber Sie verdienen es, dass Ihr Einsatz in Ihrer Akte vermerkt wird. Wer Heldentaten verschweigt, wird nicht befördert.“

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Position.“ Sie setzte sich neben ihn. „Wir sollten ein paar Minuten ausruhen. Und wenn Sie sich besser fühlen, gehen wir weiter.“

„Wir sollten hier nicht verharren. Wir sind viel zu leicht zu finden, wenn wir hier bleiben.“


***

„Ich glaube, ich habe sie, Captain“, drang Scottys Stimme aus den Lautsprechern der Brücke.

„Wir sind nicht in der Kirche, Scotty. Wir beamen erst, wenn Sie sich ganz sicher sind. Ich will keine Romulaner an Bord holen“, erwiderte Kirk trocken und erinnerte sich daran, wie sie vor einigen Monaten ungewollten Besuch von einigen Klingonen an Bord hatten. Das wollte er nicht wiederholen. Er stand von seinem Platz auf. „Sind wir endlich in Reichweite?“, wandte er sich an Sulu.

„In zehn, neun, acht…“, zählte der Asiate den Countdown runter.

Chekovs Herz begann wild gegen seine junge Brust zu hämmern, als er die Zielerfassung neu justierte und sich bereit machte zu feuern.

***

Die Wartungsluke unter ihnen wurde unerwartet geöffnet. „Oh Gott“, keuchte Uhura und schaffte es gerade noch in Deckung zu gehen, ehe ein Disruptorstrahl sie treffen konnte. In ihrer Bewegung zur Seite, stieß sie unwillentlich McCoy um, der ächzend auf das Metallgitter krachte. „Wir müssen hier raus, schnell!“

McCoy kroch rückwärts so schnell er konnte, dicht gefolgt von Uhura. Sie erreichten nach einigen Metern gerade noch den nächsten Zugangsschacht, rissen ihn auf und brachten sich in Deckung, ehe erneute Disruptorblitze ihnen gefährlich nachjagten.

„Runter. Weiter runter“, rief McCoy aus.

In ihrer Eile rutschte Uhura von einer Sprosse ab und verlor den Halt. Sie stürzte einige Meter in die Tiefe. Ihr gellender Aufschrei verstummte abrupt, als sie auf dem unteren Deck aufschlug. McCoy kletterte ihr so schnell nach, dass er selbst um ein Haar abrutschte. Hastig verriegelte er die Luke über sich und kniete sich neben Uhura.

Sie hatte eine offene Wunde am Kopf. „Verdammt!“ Umständlich gelang es ihm in der Enge der Röhre, die bewusstlose Frau über seine Schulter zu werfen, ehe er den nächsten Schacht öffnete und abermals die Leiter erklomm. Über sich hörte er bereits wieder die Romulaner näher kommen. Er hörte ihre Stimmen, verstand jedoch nicht was sie sagten.


***

„Ich hab sie erfasst, Captain!“, rief Scotty aus, diesmal sehr viel sicherer klingend.

„Chekov, Schilde senken. Scotty, holen sie die beiden da raus!“, befahl Kirk.

Neben Kirk tauchte Spock auf, der angespannt die Luft anhielt.

„Ich hab sie. Sie sind in Ordnung!“, drang Scottys Stimme erneut aus den Lautsprechern.

„Schilde hoch, Pavel“, verlangte Kirk und tauschte im selben Moment einen sehr erleichterten Blick mit Spock, der ihn erwiderte.

Der Befehl kam keine Sekunde zu früh. Destruktive Energieblitze durchzuckten das Schwarz des Alls. Die Romulaner hatten während ihrer Flucht gen Heimat keine Zeit verschwendet und ihre Waffen wieder voll funktionsfähig bekommen.

Die Enterprise ächzte, als die Trägheitsdämpfer bis zum Limit ausgereizt wurden und Sulu eine enge Wendeschleife vollzog.

Im Bruchteil einer Sekunde musste Kirk sich entscheiden; entweder das Schiff zu wenden und die Flucht Richtung Föderationsraum anzutreten, oder den Romulanern den Rest zu geben. Er entschied sich für den Kampf.

„Chekov, feuern nach eigenem Ermessen.“

„Aye, Captain“, erwiderte der viel zu junge Offizier aufgeregt und ließ seine Finger über die Konsole fliegen.

„Captain, wir bekommen Gesellschaft“, ließ sich Sulu alarmiert von seiner Station vernehmen.

Sofort schnellte Spock zu seiner Station zurück und überprüfte Sulus Bemerkung. „Drei romulanische Warbirds nähern sich der Vintra.“

„Verdammt!“, fluchte Kirk zerknirscht. Gegen die Vintra hatten sie gute Chancen, nicht jedoch gegen eine solche Übermacht.

„Sulu, bringen Sie uns hier weg. Maximum Warp.“

„Aye, Sir.“ Der Asiate vollführte eine weitere kühne Wendeschleife, die so plötzlich kam, dass die Trägheitsdämpfer nicht schnell genug reagieren konnten. Kirk verlor das Gleichgewicht und stürzte neben seinem Sessel zu Boden.

„Verzeihung!“, schrie Sulu über seine Schulter hinweg.

Kirk schenkte ihm wenig Beachtung und kletterte rasch in seinen Sessel, wo er deutlich mehr Halt hatte. Das Schiff erzitterte, als mehrere Treffer eingingen.

„Schilde auf neunzig Prozent“, gab Spock an.

„Scotty, leiten Sie sämtliche Energie in die Heckschilde um!“, verlangte Kirk.

Der Schotte kam gerade wieder im Maschinenraum an, vollkommen außer Atem. „Bin schon dabei!“ Innerlich verwünschte der Schotte den Captain in diesem Moment. Von einem Deck zum anderen gehetzt zu werden und gleichzeitig mehrere Wunder vollbringen zu müssen war nicht in seiner Stellenbeschreibung gestanden!

***

„Christine, bringen Sie mir einen Tricorder!“, verlangte McCoy, kaum dass er Uhura auf dem Biobett abgelegt hatte.

Die Schwester stand nur wenige Sekunden später mit aktiviertem Tricorder neben dem Arzt. „Sie sind verletzt“, stellte sie fest und tastete bereits nach McCoys Wunde am Hinterkopf.

„Unwichtig. Erstmal muss ich mich um Uhura kümmern.“ Der erste Scan ließ ihn ruhiger werden. Sie würde wieder auf die Beine kommen. Offenbar hatte sie sich im Sturz den Schädel gestoßen und litt nun selbst an einer Gehirnerschütterung. Sie war lediglich bewusstlos. Routiniert lud er ein Hypo auf und injizierte ihr diverse Medikamente, die sie noch eine Weile schlummern ließen und den Schmerz mildern würden.

Kaum, dass Uhura halbwegs versorgt war, wurde McCoy von Chapel zum nächstgelegenen Biobett manövriert. „Es geht mir gut“, versuchte er den eigenen Zustand herunterzuspielen. Er hatte nicht bemerkt, dass Chapel ihn gescannt hatte, während er Uhura versorgt hatte.

„Das sehe ich“, sagte Chapel streng und sah von dem Tricorder in ihrer Hand auf. „Sie haben ein schlimmes Schädeltrauma, Doktor.“ Sie drückte ihn beherzt auf das Biobett neben Uhuras. „Ich lasse die Sicherheit kommen, wenn Sie sich nicht hinlegen.“

„Aber…“ McCoy sah in Chapels blaue Augen, die in diesem Moment eisig und unnachgiebig wirkten. „Fein.“ Mürrisch wie immer, gab er sich geschlagen.

Chapel lächelte ihn warmherzig an, doch er schenkte ihr nur einen finsteren Blick. Er konnte es absolut nicht ausstehen, wenn eine Frau ihm sagte, was er zu tun hatte. Noch so eine Eigenschaft, die er auf seine gescheiterte Ehe zurückführte.

Im Augenwinkel nahm er wahr, dass Chapel ein Hypo lud. Gerade als sie es ihm an die Halsschlagader ansetzte, wollte er protestieren. Doch es war bereits zu spät. Das Gerät entlud sich und schickte McCoy in einen tiefen Schlaf.

„Schlafen Sie gut“, sagte Chapel, legte ihm einen Moment die Hand auf die sich nun gleichmäßig hebende und wieder senkende Brust, ehe sie ihn an den üblichen Überwachungsgeräten anschloss.

***

„Sie drehen ab“, bemerkte Chekov, als die Warbirds plötzlich die Richtung wechselten.

Kirk grinste triumphierend und erlaubte sich erleichtert auszuatmen. Er wechselte einen vielsagenden Blick mit Spock, der neben ihm stand, eine Hand auf der Lehne des Sessels.

„Die Vintra ruft uns, Sir. Nur audio.“

„Lassen Sie mal hören“, sagte Kirk und warf dem Kommunikationsoffizier einen flüchtigen Blick zu.

„Diesmal lassen wir Sie davonkommen, Kirk. Wenn Sie das nächste Mal in unser Territorium eindringen werden Sie nicht so viel Glück haben“, dröhnte eine tiefe Stimme, die zu Mebok gehörte.

„Sie wissen genau, dass Sie selbst Glück hatten. Ohne Ihre Verstärkung wären Sie mir ausgeliefert gewesen. Das sollten Sie sich gut merken“, konterte Kirk.

„Wir sehen uns wieder.“

„Das hoffe ich doch“, erwiderte Kirk nonchalant.

Kaum war die Verbindung geschlossen, erhob er sich aus seinem Sessel. „Sulu, Sie haben die Brücke.“

Spock warf dem Captain einen fragenden Blick zu.

„Spock, Sie kommen mit mir.“


***

Uhura kam als erste wieder zu sich. Lächelnd nahm sie Spocks Anwesenheit zur Kenntnis. Er hielt ihre Hand und küsste sie immer wieder, während Uhura ihm erzählte, was auf der Vintra geschehen war.

Kirk lauschte nur halbherzig. Müde sah er McCoy an, der friedlich – wie es selten der Fall war – schlief. Nach einer gefühlten Ewigkeit, Kirk war kurz davor in seinem Stuhl einzuschlafen, öffnete McCoy flatternd die Augen.

„Aww, diese hinterhältige…“

„Hey, Bones“, unterbrach ihn Kirk kurzerhand.

„Selber hey“, grummelte McCoy. „Wo ist Chapel. Der werde ich was erzählen! Die hat mich betäubt.“

„Zu Recht und das weißt du genau. Du hast die Ruhe dringend gebraucht.“

McCoy rollte die Augen und sah sein Gegenüber ungläubig an. „War klar, dass du dich auf ihre Seite schlägst.“ Kirk lachte leise. „Wie geht es Uhura?“, fragte McCoy schließlich und drehte den Kopf in ihre Richtung.

„Sie schläft seit einer Weile. Spock hat sich vor einigen Minuten zurückgezogen. Sie hat erzählt, was drüben geschehen ist. Wie heldenhaft du warst.“ McCoy schnaubte und winkte ab. „Ich hab dir doch verboten den Helden zu spielen, schon vergessen? Das ist meine Rolle.“

Erneut verdrehte McCoy die Augen. „Ich war nicht heldenhaft, Jim. Ich konnte sie nicht mal aus den Fängen dieser Bestien retten.“

„Da hat sie allerdings etwas anderes erzählt. Du hast es immerhin geschafft euch aus eurer Zelle zu befreien. Ihr habt euch erfolgreich versteckt und Zeit rausgeschlagen, die wir hier drüben dringend brauchten.“

„Dass diese verdammte Tür aufging war reiner Zufall, Jim.“

Kirk nahm die Hand seines Geliebten in die eigenen und küsste den Handrücken. „Und wenn schon. Viele meiner Erfolge basieren auf glücklichen Zufällen, Bones. Wichtig ist, dass du es geschafft hast am Leben zu bleiben und letztlich hast du Uhura in Sicherheit gebracht. Das ist im Wesentlichen die Definition einer Rettung. Und ich bin sehr stolz auf dich.“

McCoy sah ihn lange an. „Danke“, brachte er schließlich kleinlaut hervor. „Habt ihr die Bastarde zur Hölle geschickt?“

Dieses Mal verdrehte Kirk die Augen. „Sie hatten Verstärkung erhalten und wir mussten fliehen. Letztlich haben sie abgedreht und wir konnten sicher ins Föderationsraumgebiet zurückkehren.“

McCoy deutete ein Nicken an.

„Wir fliegen jetzt erstmal wieder zur Erde“, erläuterte Kirk weiter und kam damit McCoys nächster Frage zuvor. „Pike wünscht einen ausführlichen Bericht. Außerdem steht uns jetzt erstmal ein mehrwöchiger Landurlaub bevor.“

„Was?“ McCoy sah ihn entsetzt an. „Ich will nicht zurück zur Erde. Wir sind doch gerade erst von dort fort gekommen.“ Würde er diesen elenden Planeten und vor allem Jocelyn denn niemals loswerden?

„Hör mal, wir müssen das tun. Ich bin auch nicht scharf darauf mal wieder Rede und Antwort vor einem Haufen Admirals zu stehen. Und ich weiß, du willst dieser Vaterschaftsgeschichte aus dem Weg gehen.“

„Du hast keine Ahnung, was in mir vor geht“, erwiderte McCoy zynisch.

Kirk presste die Lippen aufeinander. „Ich kenne dich, Bones. Und zu deinem Glück bin ich sturer als du. Du wirst dich damit auseinandersetzen. Ich lasse nämlich nicht zu, dass hier in zehn Jahren ein Mädchen reinklingelt und dir Vorwürfe macht, weil du dich einen Scheißdreck für sie interessiert hast.“

McCoy schloss die Augen. Er wollte jetzt nicht darüber reden. Gott, er wünschte sich so sehr, dass Jocelyn sich niemals bei ihm gemeldet hätte.

„Ich bitte dich als ein Sohn, der niemals die Chance hatte seinen Vater kennenzulernen, dass du deiner Tochter diese Möglichkeit nicht verweigerst, Bones. Bitte.“ Seine Augen wurden feucht, doch er erlaubte es sich nicht zu weinen.

Als McCoy die Augen wieder öffnete und den Kopf in Kirks Richtung drehte, hatte er selbst Tränen in den Augen. „Die Vaterkarte einzusetzen ist nicht besonders fair von dir, Jim.“

„Nein. Aber ich muss sie einsetzen, damit du diesem kleinen Mädchen gegenüber nicht unfair bist“, sagte Kirk sanft. Dann stand er auf, gab McCoy einen Kuss auf die Stirn und sah ihn einen Moment lang an. „Ich werde bei jedem Schritt bei dir sein, versprochen. Ich lasse dich damit nicht allein.“ Dann ging er zum Ausgang. Die Tür war bereits geöffnet und Kirk halb draußen, als McCoy ihn rief.

„Jim?“

„Ja, Bones?“

„Danke.“

Kirk lächelte. „Schon gut. Jetzt schlaf etwas, damit du nicht aussiehst wie ein Zombie, wenn du deinem kleinen Mädchen das erste Mal gegenüberstehst.“

Als sich die Tür hinter Kirk schloss, schloss auch McCoy wieder die Augen. Er versuchte sich ein Gesicht zu dem Namen Joanna vorzustellen. Es wollte ihm jedoch nicht gelingen.
Liest überhaupt noch jemand mit?
Lasst mich doch bitte wissen, was ihr davon haltet. *liebschau*
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