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Nach all den Jahren

von Emony

Kapitel 3

Kapitel 3

Jims Widerstand brach nur allzu leicht. Zu groß war die Sehnsucht endlich jeden Aspekt dieser Beziehung auszukosten. Er begehrte Bones mehr als irgendjemand zuvor. Und ein wenig erschreckte ihn dieses Gefühl. Es war so unglaublich stark und berauschend, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Und endlich schien sein Geliebter keine Angst mehr vor diesem letzten Schritt zu haben. Die Versuchung war zu groß für einen James T. Kirk. Er ließ zu, dass Leonards Hände seine Hose öffneten, unter den Stoff glitten, um die Rundungen seines Pos mit kräftigen Griffen zu massieren.

Ohne nachzudenken ließ er seine eigenen Hände auf Wanderschaft gehen, schob McCoy das zweiteilige Uniformoberteil über die Brust und als sie flüchtig ihren Kuss unterbrachen über den Kopf. Sofort waren Leonards Lippen wieder auf seinen, fordernd und zugleich zärtlich. Kirk stöhnte, als Leonard wieder eine Hand in seiner Hose verschwinden ließ - diesmal jedoch gerade soweit, dass er sie hinab schieben konnte. Kirk schlüpfte aus seinen Schuhen und dirigierte Leonard langsam Richtung Schlafzimmer. Seine Hose rutschte im Gehen weiter herunter, bis er sie schließlich ganz verlor.

Sie stolperten regelrecht über das Bett, als sie endlich das Schlafzimmer erreichten, landeten jedoch sanft auf der Matratze. Leonard stöhnte, als Jim auf ihn fiel. Jim hörte jedoch, dass es ein gequältes, schmerzliches Stöhnen war und nicht etwa ein lustvolles. Sofort öffnete er die Augen und sah den Mann unter sich an, in dessen Gesicht pure Agonie zu sehen war. Leonard litt immer noch unter Schmerzen und für einen Moment hatte Jim es völlig vergessen. "Entschuldige", hauchte er und rutschte betreten von ihm herunter. Er wagte es gar nicht, Leonard erneut zu berühren.

"Schon ok", murmelte Leonard und atmete tief durch. Als der Schmerz nachließ, drehte sich etwas, so dass er halb auf dem weichen Bett und halb auf Jim lag. "Du bist schwerer als du aussiehst." Er lächelte und küsste Jim erneut. Er wollte sich jetzt nicht an den Ar'Kon Zwischenfall erinnern. Mit dem linken Arm stützte er sich vom Bett ab, den Druck auf seinen Torso so gering wie möglich haltend, während er seine rechte Hand unter Jims Uniformpullover gleiten ließ.

Jim schloss die Augen und genoss die sanften Streicheleinheiten. Leonard beobachtete den Mann unter ihm liebevoll und gestattete sich selbst einen Moment vollkommenen Glücks. Hier gab es nur sie beide. Und nicht nur als Freunde, nein, er durfte Jim endlich berühren und ihm seine Liebe zeigen. Er durfte endlich ganz er selbst sein und musste sich nicht länger verstecken. Jims leises Kichern holte ihn aus seinen Gedanken und entlockte ihm automatisch ein Lächeln. "Worüber lachst du?"

"Das kitzelt", flüsterte Jim als wäre es ein Geheimnis.

Leonards Lächeln wuchs in die Breite. "James T. Kirk ist kitzelig. Gut zu wissen", feixte er und küsste Jim abermals. Seine Hand verließ den Brustbereich und reiste langsam über den Bauch, wo er mit dem Zeigefinger den Bauchnabel einige Male umrundete. "Wie ist das?", fragte er liebevoll und ließ die Hand quälend langsam weiter hinab wandern, bis sie auf Jims Erektion zum liegen kam. Er erlaubte sich die Beule in Jims Unterwäsche genau zu betrachten, die sich perfekt in seine Hand schmiegte. Wieder stöhnte Jim und Leonard versiegelte seinen offenen Mund mit seinen Lippen.

Das Surren eines Kommunikators unterbrach jäh den intimen Augenblick. Beide Männer ließen voneinander ab. "Das darf ja nicht wahr sein!", fluchte Jim. Als er sich nicht gleich dazu durchringen konnte das Kommgerät zu holen, surrte es erneut.

Leonard ließ sich frustriert auf den Rücken fallen und starrte die Decke an. Widerwillig stand Jim auf, hob seine Hose vom Boden auf und nahm den Kommunikator ab. "Kirk hier", sagte er und war sehr darauf konzentriert professionell zu klingen.

"Captain, wir haben einen Notruf aufgefangen", sagte eine männliche Stimme. Uhuras Ersatzmann, aus der Betaschicht. "Es hört sich romulanisch an."

"Es hört sich romulanisch an? Können Sie es nicht mit Sicherheit sagen?", fragte Kirk verwundert.

Der Offizier zögerte und gestand dann: "Ich verstehe durch die Interferenzen nur einen Bruchteil."

"Lassen Sie Uhura zur Brücke kommen", orderte Kirk und sah voller Reue zu Leonard hinüber, der sich nun ebenfalls durchrang aufzustehen. Ihre Zusammenkunft musste noch warten. "Ich mache mich ebenfalls gleich auf den Weg. Kirk Ende." McCoy war schon halb an ihm vorbei, um seine Kleidung aufzusammeln, als Kirk ihn am Arm festhielt. "Wir holen das nach." Leonard nickte begleitet von einem Seufzen. Kirk zog ihn nah zu sich heran und küsste ihn noch einmal voller Leidenschaft. Dann schlüpfte er rasch in seine Hose, fuhr sich lässig durch das Haar und wandte sich zum gehen. "Halte dein Team bereit."

McCoy nickte. "Was sonst?", war seine sarkastische Erwiderung.

Sie tauschten noch einen bedauernden Blick, ehe Kirk das Quartier des Arztes verließ, um seiner Pflicht nachzukommen. McCoy starrte noch einen Moment auf die geschlossene Tür, dann zog er sich ebenfalls wieder an. "Warum sollte auch nur irgendwas an diesem Gott verdammten Tag gut für mich laufen?"

***

Die Turbolifttür glitt in der Mitte auseinander und offenbarte ihr Kirk, der seinerseits auf dem Weg zur Brücke war. Uhura grüßte ihn mit einem schlichten Nicken und stieg zu ihm in den Lift. Immerhin war es noch nicht lange her, dass sie sich auf der Brücke voneinander verabschiedet hatten als ihr Dienst offiziell vorüber war. Sie gewöhnte sich allmählich daran, dass auf der Enterprise nicht immer alles nach Plan lief.

"Dexter sagt, Sie wollen mich auf der Brücke." Uhura stand direkt neben ihrem Captain und sah ihn von der Seite aus an.

Er nickte und verzog leicht den Mund. "Es scheint als stecken ein paar Romulaner in der Klemme", erklärte Kirk. Viel wusste er zu dem Zeitpunkt selbst noch nicht. "Dexter hat einfach nicht Ihr Gehör."

Uhura nickte und lächelte leicht. Sie fühlte sich gut, wenn sie sich als besonders nützlich für das Schiff und seine Mannschaft erwies. Es bestätigte ihre Bemühungen an der Akademie immer eine der Besten zu sein.

Der Turbolift erreichte sein Ziel und beide gingen ohne ein weiteres Wort auf ihre Posten. Spock saß bereits an der Wissenschaftsstation und gab einen ersten Bericht ab, während Uhura sich den Notruf der Romulaner vollständig anhörte.

"Das Schiff treibt nur wenige Lichtjahre entfernt von uns, Captain. Es scheint als sei der Antrieb defekt. Wir könnten in weniger als einer Stunde dort eintreffen."

"Nicht so schnell, Spock", erwiderte Kirk. "Wir verlassen das Raumgebiet der Föderation nicht so einfach. Sind keine anderen Schiffe in der Nähe? Andere Romulaner, die Hilfe leisten können?"

Spock schüttelte den Kopf. "Den Sensoren zufolge sind wir das einzige Raumschiff in der Nähe."

"Sie könnten getarnt sein", gab Chekov zu bedenken.

"Sehr richtig, Pavel. Und deshalb werden wir auch ganz vorsichtig vorgehen." Er tauschte einen kurzen Blick mit dem Russen, ehe er hinüber zu Uhura ging. "Und, wie schlimm ist es?"

Uhura presste die Kommeinheit etwas fester gegen das Ohr und zog die Brauen in tiefer Konzentration zusammen. "Offenbar wurde das Schiff von Klingonen angegriffen, Captain."

Kirk stutzte. "Klingonen machen keine halben Sachen. Warum ist das Schiff nur beschädigt und nicht vollkommen zerstört?" Es war keine Frage an Uhura, mehr ein laut ausgesprochener Gedanke. Dennoch schüttelte sein Kommunikationsoffizier den Kopf.

"Womöglich gelang es den Romulanern die Klingonen in die Flucht zu schlagen", spekulierte Chekov. "Wie schwer die Schäden an dem romulanischen Schiff sind, kann ich aus der Entfernung noch nicht sagen, Keptin."

"Ihre Lebenserhaltung ist noch aktiv?", fragte Kirk und wandte sich diesmal an Uhura. Sie nickte. Im Grunde konnten ihm die Romulaner egal sein, dachte Kirk. Nach allem was Nero getan hatte, war er alles andere als erpicht darauf sich erneut mit den Romulanern herumzuschlagen. Andererseits könnte es sich als nützlich erweisen humanitäre Hilfe zu leisten.

"Spock, was meinen Sie?" Kirk ging hinüber zur wissenschaftlichen Station.

Der Halbvulkanier sah von seinen Sensordaten auf. "Ich sehe keine direkte Gefahr. Käme es zu einem Kampf mit den Romulanern wären wir überlegen. Zumindest, wenn wir davon ausgehen, dass keine getarnten Schiffe in der Nähe sind."

"Wäre es logisch uns in eine Falle zu locken? Hört sich für mich nach sehr viel Aufwand an. Zudem stehen wir derzeit in keinem größeren Konflikt mit den Romulanern."

Spock nickte.

"Uhura, sagen Sie Starfleet bescheid, dass wir das Grenzgebiet verlassen und in das romulanischen Sternenimperium fliegen, um humanitäre Hilfe zu leisten. Jemand soll Kontakt mit Romulus aufnehmen und dem Praetor die Situation erklären." Am Ende glaubte Romulus noch, die Enterprise sei verantwortlich für den Angriff auf eines ihrer Schiffe.

"Aye, Captain", bestätigte Uhura und drehte sich wieder zu ihrer Konsole herum.

"Sulu, bringen Sie uns mit Maximum Warp zu den Romulanern." Der Asiate bestätigte den Befehl mit einem schlichten Nicken, gab die von Spock übermittelten Koordinaten ein und ging auf Warp.

Angespannt nahm Kirk auf seinem Sessel Platz. Die Situation beunruhigte ihn. Was hatten die Klingonen im romulanischen Reich zu suchen? Wurden sie hier Zeugen erster Attacken der beiden Großmächte, die auf den von Starfleet befürchteten Krieg hinausliefen?

Im Verlauf der kommenden fünfundvierzig Minuten konnten sie zunehmend mehr Informationen sammeln. Spock nahm ohne Unterlass Sensordaten auf und gab die Auswertungen regelmäßig an Kirk weiter.

Als sie in Sichtweite kamen, ließ Kirk das romulanische Schiff auf den Hauptschirm bringen. Es handelte sich um einen Bird of Prey.

Uhura versuchte Kontakt zu den Romulanern aufzunehmen, doch es dauerte einige Zeit, bis sie sich durch die Interferenzen mit ihnen verständigen konnte.

"Die Leitung steht, Captain", sagte sie schließlich. "Aber es scheint als sei ihr Kommsystem instabil."

Kirk nickte. "Hier spricht Captain Kirk vom Föderationsraumschiff Enterprise. Wir haben vor einer knappen Stunde Ihren Notruf empfangen und kommen, um Hilfe zu leisten."

Es kam keine Antwort. Kirk sah Uhura an, um sicherzustellen, dass er noch verbunden war. Sie zuckte die Schultern. Ein technischer Defekt lag nicht vor.

"Wir kommen in friedlicher Absicht. Scannen Sie unser Schiff und Sie werden sehen, dass unsere Waffen nicht aktiv sind", fügte Kirk nach einem langen Moment absoluter Stille hinzu.

Auch in sicherer Entfernung wuchs ein unbestimmtes Gefühl in Kirks Magen heran, das ihm gar nicht gefiel. Es fühlte sich an, wie die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.

"Wir wissen, dass Sie uns hören. Antworten Sie oder wir kehren um."

"Hier spricht Subommander Sorkal", drang endlich eine weibliche Stimme aus den Lautsprechern.

"Wünschen Sie unsere Hilfe?", fragte Kirk, um sicher zu gehen. Womöglich nahmen die Romulaner keine Hilfe von Starfleet an. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn Sorkal verneint hätte.

"Unser Arzt ist schwer verwundet, ebenso unser Captain und zahllose Offiziere", ließ sich Subcommander Sorkal vernehmen.

"Ich kann Ihnen ein Medoteam und einige Ingenieure anbieten, um bei der Erstversorgung und den Reparaturen der schwersten Schäden zu helfen." Kirk konnte sich nur allzu gut vorstellen, was Bones zu dieser Idee sagen würde. Er würde ihn alles heißen und zum Teufel schicken. Jedoch hatte niemand so viel Ahnung von Romulanern wie McCoy. Immerhin waren sie entfernt verwandt mit den Vulkaniern. Scotty allerdings, da hegte Kirk keine Zweifel, würde sich auf den kleinen Ausflug freuen. Und vielleicht würde es ihm sogar gelingen einige wertvolle Information über die romulanische Technik zu sammeln.

"Ihre Leute sprechen allesamt romulanisch?", fragte der Subcommander und Kirk sah von Uhura zu Spock und wieder zurück zur Linguistin.

Dafür würde er sich noch was von Spock anhören müssen. "Uhura, Sie schließen sich dem Außenteam an und übersetzen was nötig ist."

Sie nickte und stand bereits auf. Kirk konnte hören, wie Spock nach Luft schnappte. Mehr als diese kleine Regung ließ sich der Halbvulkanier jedoch nicht anmerken.

"Wir schicken ebenfalls einen Kommunikationsoffizier mit rüber", erklärte Kirk. Er musste nicht darum bitten die Schilde zu senken. Soweit Spock es ermitteln konnte, waren diese ohnehin komplett ausgefallen.

"Vielen Dank", war alles was Sorkal dazu sagte.

"Kirk Ende." Alle auf der Brücke starrten ihn an. Kirk versuchte vor allem Spocks Blick auszuweichen und ging an die Kommkonsole an seinem Sessel. "Kirk an Krankenstation. Bones, du machst einen kleinen Ausflug. Ich erwarte dich in fünf Minuten im Transporterraum."

"Was zum Teufel...", kam ohne Verzögerung McCoys Reaktion.

Kirk beendete die Verbindung, ehe McCoy seinen Fluch zuende sprechen konnte und sah wieder Spock an. Er schickte nicht nur Spocks Geliebte auf das Schiff des Feindes, sondern auch seinen eigenen. Auch wenn es nur ein kleiner Funke Hoffnung war, dass er Spock damit beruhigen konnte... es war besser als nichts.

"Vielleicht sollte ich ebenfalls hinüber beamen." Spock trat hinter seiner Konsole vor und blieb unmittelbar vor dem Captain stehen.

Er wollte Uhura nicht allein rüber gehen lasen. Kirk konnte seine Beweggründe durchaus verstehen. Doch die Romulaner brauchten keinen Wissenschaftler. Sie brauchten Ingenieure, Ärzte und einen Übersetzer. Spock war für keine der anstehenden Aufgaben qualifiziert. Und er würde nicht jedes Mal mitgehen können, wenn Kirk Uhura auf eine Außenmission schickte.

"Nein", war Kirks klare Antwort. "Ich habe das Außenteam bereits eingeteilt, Spock. Sie bleiben hier und behalten zusammen mit Chekov die Romulaner und die Umgebung im Blick. Auf eine Überraschung können wir gut und gern verzichten."

In Spocks Augen funkelte Widerspruch, dennoch nahm er die Entscheidung seines Captains an. Er musste lernen Kirks Urteil zu vertrauen. Er war ein fähiger Kommandant.
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